DE2622523A1

DE2622523A1 - Ferngestimmte zungenstimmen fuer orgeln

Info

Publication number: DE2622523A1
Application number: DE19762622523
Authority: DE
Inventors: Ernst Zacharias
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1976-05-20
Filing date: 1976-05-20
Publication date: 1977-12-08

Description

Ferngestimmte Zungenstimmen für Orgeln
Die Tatsache, daß in unseren Orgeln die Labialpfeifen nur bei einer bestimmten Raumtemperatur mit den Zungenpfeifen zusammenstimmen, ist bekannt. Daher kommt es, daß die so klangreichen Zungenregister oft und vorallem im Gottesdienst unbenützt bleiben. Zu Konzerten läßt man in der Regel einen Stimmer kommen. Aber sobald sich die Temperaturen ändern, ist die Freude an der eben gestimmten Orgel verloren gegangen. Weil das Beistimmen der Zungenregister zeitraubend ist und gelernt sein will und einer zweiten Person bedarf, verzichtet man bei Orgeln in ländlichen Gemeinden häufig ganz auf Zungenregister. In großen Orgeln dagegen trifft man Vorkehrungen, um die Zungenstimmen entweder alle zusammen oder mindestens in einzelnen Werken abschaltbar zu machen.
Der Erfindungsgegenstand will deshalb Zungenregister schaffen, die man ferngesteuert vom Spieltisch aus rasch stimmen kann. Dem Organisten wird es damit möglich, sogar kurz vor einem Gottesdienst die Zungenregister an die Labialregister anzugleichen, und zwar ohne eine Hilfsperson.
Das wesentliche Merkmal der Erfindung ist die Einspannung der Zunge, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Kugellager oder Wälzlager die Zunge unter gleichbleibendem Druck auf die Kehle drücken.
Die bisher übliche Stimmkrücke, deren Ende auf die Zunge drückt, wird erfindungsgemäß durch eine oder mehrere Kugel-oder Wälzlager ersetzt. Die Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel. Durch die Kugellager (3) wird die Zunge (1) auf die Kehle (2) gedrückt. Trotz sehr kräftiger Zugfeder t4) kann die Halterung (5) mit Spindel (6) spielend leicht hin- und herbewegt werden. Eine gewünschte Tonhöhe kann mit äußerst wenig Kraft eingestellt werden. Der Anpreßdruck, mit dem die Zunge auf die Kehle gedrückt wird, kann nahezu beliebig groß gemacht werden. Bei der herkömmlichen Stimmkrücke wird bekanntlich der Anpreßdruck mit dem Hereinschlagen der Krücke immer schwächer. Der Anpreßdruck ist bei der erfindungsgemäßen Ausführung ständig gleich.
Bringt man auf jeden Ton eines Registers einen kleinen Motor mit entsprechender Obersetzung an, so kann man die Spindel (6) mit einem äußerst kleinen Drehmoment bewegen.
Man kommt mit billigen kleinen Gleichstrommotoren aus, wie sie die Spielzeugindustrie anbietet. Durch Umpolen wird die Drehrichtung des Motors geändert und damit die Zunge herauf oder herunter gestimmt. Um einen kleinen Aufwand an Leitungen und Schaltmittel zu erreichen, ist im Ausführungsbeispiel Fig. 2 ein Drehwähler mit z.B. 60 Stellungen gewählt, d.h. dieses Register hätte 60 Zungenpfeifen. Der Drehwähler befindet sich vorzugsweise im Orgelwerk mit Leitungen zu den gleichen Tönen. Man benötigt nur einen Drehwähler, auch wenn die Orgel über mehrere Zungenstimmen verfügt. Der Drehwähler kann selbstverständlich auch durch ein rein elektronisch arbeitendes Netzwerk ersetzt werden. Die Rückleitungen enden beispielsweise im Spieltisch. Im Spieltisch ist der Umschalter für Drehrichtung und Nullstellung untergebracht. Weiter befindet sich im Spieltisch ein Druckknopf, um den Drehwähler bzw. eine gleichwertige Einrichtung weiterzuschalten.
Der Organist kann mit dieser Einrichtung rasch ein Zungenregister nach dem anderen bzw. die er zu benutzen gedenkt, an die Labialregister angleichen. Sicher bedeutet diese Einrichtung einen Mehraufwand, aber die benötigten Motoren mit Getriebe sind derart billig, daß dieser Aufwand lohnt, um die klangreichen Zungenstimmen zum Oben und zum Gottesdienst mit einzubeziehen. Hinzu kommt noch, daß die Anforderungen an die Lebensdauer der Motoren nicht hoch sein müssen, weil jeder Motor nur für den Augenblick des Stimmens läuft.
L e e r s e i t e

Claims

Ansprüche 1 Zungenstimmen für Orgeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge mittels Kugellager oder Wälzlager auf die Kehle gedrückt wird und damit äußerst leichtgängig gestimmt werden kann.
2 Zungenstimmen für Orgeln nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Motoren zum Stimmen über nur einen Wähler so zusammengeschaltet sind, daß alle Zungenregister vom Spieltisch aus gestimmt werden können.