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Drucktastensatz zur Abstimmung von Empfängern auf vorbestimmte Sender
Es ist bekannt, bei Empfängern mit Drucktastenabstimmung auf vorbestimmte Sender
die Drucktasten auf ein gemeinsames Abstimmelement oder mehrere gemeinsame Abstimmelemente
(für den Empfangs- und Oszillatorkreis eines überlagerungsempfängers) einwirken
zu lassen. Die bekannten Einrichtungen für eine solche mechanische Drucktastenabstimmung
erfordern sehr enge Toleranzen bei der Herstellung der einzelnen Teile des Drucktastensatzes,
damit die erforderliche Wiederkehrgenauigkeit erreicht wird, d. h. bei jeder Betätigung
derselben Taste muß immer genau auf den vorbestimmten Sender abgestimmt sein. Die
Anforderungen sind bei kurzen und ultrakurzen Wellen besonders hoch. Auf dem UKW-Bereich
müssen bei Abstimmung mit Tauchkernspulen die Kerne auf Ihoo bis 2/10o mm genau
eingestellt werden, eine Genauigkeit, die in der Fertigung von Rundfunkempfängern
im Vergleich zu den üblichen Toleranzen sehr hoch ist. Die Erfindung ermöglicht
es, trotz dieser erforderlichen großen Genauigkeit der Einstellung mit einem Drucktastensatz
auszukommen, der aus Teilen mit weit geringeren Toleranzen, nämlich mit normalen
Toleranzen, aufgebaut ist. Für die einzelnen Teile des Drucktastensatzes sind also
keine größeren Anforderungen an die Toleranzen zu erfüllen als für andere Teile
eines Rundfunkempfängers.
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Bei einer bekannten Einrichtung zur mechanischen Drucktastenabstimmung
wird durch die betätigte Drucktaste ein Schieber bewegt, an dem eine halbmondförmige
Scheibe befestigt ist, die ihrerseits gegen eine mit dem Abstimmelement verbundene
Wippe gedrückt wird, bis die Wippe die vorbestimmte Lage erreicht hat. Eine solche
Einrichtung ist für den vorliegenden Zweck nicht brauchbar, weil die Genauigkeit
der Einstellung von der Genauigkeit der Lagerung der Schieber abhängt, also die
Schieber mit sehr engen Toleranzen gelagert werden müßten.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine andere bekannte Einrichtung (Gebrauchsmuster
1711448) zur Abstimmung von Empfängern auf vorbestimmte Sender mit sich gegenseitig
auslösenden Drucktasten, die mechanisch über einen Tastenhebel auf ein gemeinsames
Abstimmelement oder mehrere gemeinsame Abstimmelemente dadurch einwirken, daß die
Tastenhebel über je eine Feder je einen auf einer Achse drehbar gelagerten einarmigen
Hebel mitnehmen, der seinerseits wieder eine mit dem Abstimmelement gekuppelte,
insbesondere um dieselbe Achse schwenkbare, U-förmige Wippe gegen Federdruck mitnimmt,
bis der einarmige Hebel den zugehörigen einstellbaren Anschlag berührt.
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Erfindungsgemäß ist der einarmige Hebel so gebildet, daß er auf der
Achse an zwei Stellen drehbar gelagert ist, jedoch den einstellbaren Anschlag und
die Wippe nur an je einem Punkt berührt; ferner sind die beiden Lagerungen des Hebels
auf der Achse und die beiden Lagerungen der im wesentlichen U-förmigen Wippe auf
der zugehörigen Achse Prismenlagerungen.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. In Fig.
1 ist der Drucktastensatz dargestellt, und Fig. 2 zeigt die Gewindebuchse für die
Einstellspindel, die den einstellbaren Anschlag bildet.
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In Fig. 1 sind der Übersichtlichkeit halber nur eine einzige Drucktaste
und die zugehörigen Teile aufgezeichnet. Tatsächlich ist eine der Zahl der gewünschten
Sender entsprechende Zahl von Drucktasten vorhanden. Beim Niederdrücken der Taste
1 wird der auf der Achse 2 gelagerte Tastenhebel 3 so weit gedreht, bis er in bekannter
Weise an der Rastklappe 26 einrastet. Diese Teile brauchen keine engeren als die
bei den üblichen Drucktastensätzen angewendeten Toleranzen zu haben. Der Tastenhebel
3 bewegt in bekannter Weise über eine Feder 4 den einarmigen Hebel 5. Außerdem wird
der Schieber 25 bewegt, dessen Bedeutung erst weiter unten besprochen wird, weil
er nur für die bequemere Einstellung des Anschlages wichtig ist. Der einarmige Hebel
5 ist abweichend vom Bekannten ausgebildet.
Während der bekannte
Hebel aus einem Blechstreifen besteht, hat er in der dargestellten Ausführungsform
der Erfindung ein U-förmiges Profil, damit er an zwei Punkten, nämlich an den beiden
Schenkeln des U-Profils, auf der ortsfesten Achse 6 gelagert ist. Die hierzu erforderlichen
Löcher in den Schenkeln sind erfindungsgemäß prismenförmig ausgebildet, damit definierte
Lagerstellen entstehen. Es kommt hierbei nicht auf die Prismenform-selbst an, sondern
daß die Arme bzw. der Hebel eindeutig an je zwei Punkten auf der Achse gelagert
sind. Unter dem Druck der Feder 4 liegt der Hebel 5 ferner am abgerundeten Ende
der Spindel ? an, die einen einstellbaren Anschlag darstellt. Der Hebel s ist also
unter dem Druck der Feder 4 an drei Punkten, nämlich an je einem Schenkel auf der
Achse und an der Gewindespindel, gelagert und hat dadurch in jedem Falle eine eindeutige
Lage, die nur von der Einstellung der Gewindespindel 7 abhängt. Die Feder 4 soll
möglichst im Schwerpunkt des Dreiecks, das durch die erwähnten drei Punkte gebildet
wird, angreifen, damit der Druck an den drei Punkten annähernd gleich groß ist.
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Die Feder 4 erhält eine Vorspannung dadurch, daß der Abstand zwischen
dem Tastenhebel 3 und dem einarmigen Hebel 5 durch den Einfluß der Gabel
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die einerseits im Schlitz 28 gleitet und andererseits in den Schenkeln
des Hebels 5 eingehängt ist, einen Höchstwert nicht überschreiten kann. Die Vorspannung
ist so groß bemessen, daß beim Betätigen der Taste 1 kein Leerhub zur Überwindung
der Kraft der Feder 13 erforderlich ist.
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Es kommt nun noch darauf an, die eindeutige Lage des Hebels 5 auf
die Kerne 17 und 18 der Spulen 19 und 20 zu übertragen. Hierzu dient die in diesem
Zusamenhang bereits bekannte Wippe 9, 10, 11, 12, die jedoch erfindungsgemäß abweichend
vom Bekannten ausgebildet ist. Die beiden Arme 9 und 11 haben nämlich ebenfalls
prismenförmige Löcher als Lagerstellen auf der ortsfesten Achse 6. Außerdem ist
die Verwindungsfestigkeit der Wippe in diesem Ausführungsbeispiel dadurch erhöht,
daß die beiden Arme 9 und 11 durch zwei Rohre 10 und 12 miteinander verbunden sind,
während bei dem bekannten Drucktastensatz die Wippe lediglich aus einem U-förmig
gebogenen Band besteht. Die Wippe wird in bekannter Weise durch eine Zugfeder 13
gegen den Hebel s gedrückt. Damit an dieser Stelle wieder eine punktförmige Lagerung
vorhanden ist, befindet sich auf dem Hebel 5 eine Sicke B. Der Hebel s könnte auch
eine andere als die dargestellte Form haben. Wesentlich ist nur, daß er unter dem
Einfluß der Feder 4 an drei Punkten gelagert ist und die Wippe nur an einem einzigen
Punkt berührt.
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An dem linken Arm 9 der Wippe ist ein Teil 14 drehbar gelagert, welches
ein Gelenk zwischen der Wippe und den Übertragungsstangen (Drähten) 15 und 16 zu
den Kernen 17 und 18 bildet. Das Gelenk bezweckt, die Reibung der Kerne an den Innenwänden
der Spulenkörper 19 und 20 zu vermindern, denn je größer die Reibung ist, um so
größer muß die Verwindungsfestigkeit der Wippe sein. Wenn die Arme 9 und 11 genügend
lang sind, bewegt sich das obere Ende der Stangen 15 und 16 auf einem Kreisbogen
mit sehr großem Radius und macht dadurch praktisch nur eine Hubbewegung. Um die
Reibung der Kerne weiter zu verringern, werden die bekannten Filzringe auf den Kernen,
die an der Wandung des Spulenkörpers schleifen, mit Talkum eingerieben.
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Für die gestellte Aufgabe der Wiederkehrgenauigkeit ist auch der Einfluß
der Temperatur von Wichtigkeit. Man kann diesen Einfluß ausschalten, indem die Spulenkörper
19 und 20 an einem solchen Punkt des Gestelles des Drucktastensatzes (nicht dargestellt)
befestigt werden und für die übertragungsstangen 15 und 16 ein derartiger Werkstoff
gewählt wird, daß die Temperatur keinen Einfiuß auf die Lage der Kerne hat, weil
sich dann die maßgebende Strecke auf dem Gestell und die Drähte gleich stark ausdehnen.
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Für eine gute Wiederkehrgenauigkeit ist, wie gesagt, die eindeutige
Lagerung des Hebels 5 von Bedeutung. Eine der Lagerstellen ist das Ende der Spindel
7, die in der Gewindebuchse 21 ohne Spiel drehbar sein muß. Sie wird mit dem Knopf
22 auf denjenigen Sender eingestellt, der der Taste 1 zugeordnet sein soll. Um die
erforderliche Spielfreiheit in der Gewindebuchse 21 zu erhalten, ohne daß die Spindel
zu schwer drehbar ist und ohne daß eine enge Toleranz für das Gewinde erforderlich
ist, kann die Gewindebuchse so ausgeführt werden, wie in Fig. 2 dargestellt ist.
Die Buchse 21 enthält rechts ein Gewinde, und links ist eine Scheibe 23 aus einem
nachgiebigen Werkstoff, insbesondere aus Kunstsoff (z. B. Polyamid) an ihrem Rande
gelagert und enthält ein Loch mit einem Durchmesser, der etwas kleiner als der Außendurchmesser
des Gewindes der Spindel ist. Beim Einschrauben der Spindel in die Buchse von rechts
her stößt die Spindel an die Scheibe 23 an und drückt diese zunächst etwas durch.
Erst dann beginnt die Spindel ein Gewinde in die Scheibe 23 zu schneiden. Da die
Scheibe 23 durchgedrückt bleibt, drückt sie die Spindel einseitig gegen das Gewinde
in der Buchse an. Die Stahlscheibe 24 hat in diesem Beispiel lediglich den Zweck,
als Anschlag für einen auf die Spindel aufgeschobenen Federring zu dienen, damit
die Spindel nicht aus der Gewindebuchse herausgedreht werden kann.
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Der oben schon kurz erwähnte Schieber 25 in Fig.1 rechts unten bewirkt
beim Betätigen der Taste 1, daß der auf der Gewindespindel 7 verschiebbar gelagerte
Drehknopf 22 aus der Reihe der Drehknöpfe herausgeschoben wird, damit die Bedienung
dieses Knopfes erleichtert und zugleich sichergestellt wird, daß nicht am falschen
Knopf gedreht wird.
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Es wird noch erwähnt, daß die Übertragung der Bewegung der Tasten
auf den zugehörigen Hebel 5 über die Feder 4 z. B. über je einen Bowdenzug erfolgen
kann, wenn die Abstimmelemente nicht in der Nähe des Tastensatzes angeordnet werden
können.
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Bemerkenswert ist auch noch, daß im dargestellten Ausführungsbeispiel
die Feder 4 an einer solchen Stelle angebracht ist, daß sie nicht nur zur Übertragung
der Bewegung der Taste 1 dient, sondern abweichend vom Bekannten auch noch als Rückholfeder
für die Taste 1 beim Betätigen einer anderen Taste dient.
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Auf die Wiederkehrgenauigkeit ist auch noch von Einfluß, daß ein möglichst
leicht beweglicher Skalenzeiger verwendet wird. Er kann in bei Autoempfängern bekannter
Weise aufgebaut sein. Er besteht aus einem Hebelzeiger, der durch ein Seil von der
Wippe aus betätigt wird. Das Seil ist durch eine Rückholfeder gespannt. Solch ein
Zeiger ist völlig ohne Einfluß auf die Wiederkehrgenauigkeit.