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Lederbearbeitungsmaschine
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Die Erfindung betrifft eine Lederbearbeitungsmaschine zum Bearbeiten
von wanzen Hauten, z.D. Durchlaufw elmaschine, bei der die Haut auf ein Transportband
aufgelegt und von diecem durch die Bearbeitungsmaschine hindurchgeführt wird und
das Transporthand an der Aufgabestelle von unten her kommend über eine Walze etwa
in die Hcrizontale umgelenkt wird.
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Lederbearbeitungsmaschinen dieses Aufbaus, bei denen also die Haut
im Durchlaufverfahren bearbeitet wird, sind für mehrere Arten von Bearbeitung bekannt,
z . B. zum Bügeln, Stollen, Schleifen und dergleichen. Darunter gibt es Bearbeitungsmaschinen,
z.B. die Lederfalzmaschinen, bei denen die Bearbeitungswerkzeuge so gestaltet sind,
daß die naut durch die Bewegung der Bearbeitungswerkzeuge ausgebreitet und essen
gestreckt wird. Bei anderen Bearbeitungsmaschinen, z.B. Bügelmaschinen, bei denen
die Haut durch Walzen oder ehnliche Bearbeitungswerkzeuge hindurchgeführt und dabei
nur einem Druck ausgesetzt wird, muß die Haut von Hand auf dem sie zuführenden Transportband
ausgebreitet und gespannt werden. Dieses Ausbreiten und Spannen der Haut muß mit
sehr viel Sorgfalt geschehen, da jede sich bildende Falte oder Blase durch den Druck
der Bearbeitungswerkzeuge in das Leder eingepresst wird und nachträglich nicht mehr
entfernt werden kann. Eine solche Haut ist praktisch unbrauchbar bzw. es sind nur
noch die makellosen Stellen weiter verwendbar. Das Ausbreiten und Spannen der Haut
von Hand muß nicht nur sorgfältig durchgeführt werden, sondern mit dieser Arbeit
ist auch eine gewisse Gefährdung für das Personal verknüpft, da die Bedienungsperson
häufig bis nahe an den Einlaufspalt der Bearbeitungswerkzeuge greifen muß.
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Selbst wenn die Haut sorgfältig ausgebreitet worden ist, muß insbesondere
bei Bügelmaschinen festgestellt werden, daß die die Maschine verlassende Haut dennoch
Falten aufweist, und zwar vornehmlich m äußeren Bereich der Haut. Dieser Mangel
ist darauf zurückzuführen, daß die ganze Haut nicht nur einen unregelmäßigen Umriß
hat, sondern auch eine unterschiedliche Massenverteilung. In der Bearbeitungszone
ist nun aber die
Relativgeschwindigkeit zwischen dem Bearbeitungswerkzeug
und der Haut über die gesamte Länge konstant. Aufgrund der größeren Materialmenge
im äußeren Bereich der Haut staut sich die Haut dort leicht auf und bildet erst
unmittelbar im Einzugsbereich der Bearbeitungswerkzeuge Falten, deren Entstehung
von außen nicht erkennbar ist und nicht verhindert werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lederbearbeitungsmaschine
so auszubilden, daß die Faltenbildung vermieden wird und das Ausbreiten von Hand
weitgehend entfallen kann.
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Diese Aufgabe wird an einer Lederbearbeitungsmaschine des eingangs
geschilderten Aufbaus gemäß einem ersten Lösungsgedanken dadurch gelöst, daß eine
sich wenigstens über den mittleren Bereich der Umlenkwalze erstreckende Bremswalze
unmittelbar vor der Umlenkwalze angeordnet ist.
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Die Haut wird mit ihrem vorlaufenden Abschnitt auf das Transportband
aufgelegt und hängt mit ihrem nachlaufenden Abschnitt über die Bremswalze nach unten.
Läuft die Haut nun in den Bearbeitungsspalt ein, so greift die Bedienungsperson
mit ihrer Hand fest auf die Haut im Bereich der Bremswalze mit der Folge, daß die
Haut in ihrem mittleren Bereich gegenüber den äußeren Bereichen zurückgehalten wird
und sich dabei streckt. Durch Auswahl des Andrucks kann die Bedienungsperson die
Bremswirkung auf den mittleren Bereich der Haut den jeweiligen Gegebenheiten anpassen.
Die Bremswalze weist dabei mit Vorteil einen relativ kleinen Durchmesser von z.B.
50 mm auf, so daß sie leicht von der Bedienungsperson umgriffen werden kann. Praktische
Versuche haben gezeigt, daß nach vorherigem üblichen Ausbreiten der Haut die bisher
dennoch entstehenden Falten in den äußeren Bereichen der Haut nicht mehr auftreten.
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Nach einem weiteren Lösungsgedanken der Erfindung ist zu beiden Seiten
der Bremswalze je eine weitere Walze angeordnet, die sich jeweils von der Bremswalze
nach außen erstreckt. Durch diese Ausbildung kann die Bedienungsperson die Haut
wahlweise in verschiedenen Bereichen zurückhalten.
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In bevorzugter Ausführung des zweiten Lösungsgedankens sind die beiden
Seitenwalzen von der Bremswalze nach außen abfallend geneigt. Durch diese NeIgung
der Seitenwalzen hängt die Haut in ihrem äußeren Bereich entlang dieser Neigung
nach unten. Durch den Mitlauf der Seitenwalzen durch ihre Neigung und durch die
zwischen ihnen und der Haut bestehende Friktion wird die Haut nach außen transportiert
und ausgebreitet. Damit entfällt das bisher notwendige Ausbreiten der Haut von Hand
auf dem Transportband, so daß die notwendige Handarbeit und die damit verknüpfte
Unfallgefahr gemindert wird. Lediglich das Spannen der Haut muß noch von Hand erfolgen.
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Die Bremswalze und die Seitenwalzen können in einem gemeinsamen Gestell
gelagert sein, das je nach Bedarf an vorhandene Maschinen angebaut werden kann.
Dabei sind die Bremswalze und die Seitenwalze auf einer gemeinsamen Achse, die im
Bereich der Seitenwalzen entsprechend abgeknickt und zwischen den Walzen am Gestell
abgestützt ist, lose gelagert.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die Bremswalze
in zwei oder mehr lose drehbar gelagerte Walzenabschnitte unterteilt sein, womit
innerhalb des mittleren Bereichs der Haut wahlweise bestimmte Bereiche abgebremst
werden können.
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Nachstehend ist die Erfindung anhand einer in der Zeichnung dargestellten
bevorzugten Ausführungsform beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig.
1 Eine schematische Seitenansicht einer Durchlauf-Bügelmaschine; Fig. 2 Eine Draufsicht
auf die Maschine gemäß Fig. 1; Fig. 3 Eine Ansicht des Gestells für die Brems- und
Seitenwalzen; Fig. 4 Das Detail IV, gemäß Fig. 3 in verarößerter Ansicht.
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Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Bügelmaschine 1 weist einen Bügelzylinder
2, zwei Presswalzen 3, ein Förderband 4 und Umlenkwalzen 5,6 auf. Ferner ist innerhalb
des Bügelzylinders 2, der zwischen den Presswalzen 3 in Drehung versetzt wird, eine
Heizung 7 angeordnet. Die ganze Haut 8 wird im Bereich der Aufgabestelle 9 auf das
Transportband 4 mit dem vorlaufenden Abschnitt aufgelegt und zwischen dem Bügelzylinder
2 und der in der Zeichnung links dargestellten Presswalze hindurchgeführt.
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In Fig. 2 ist die Haut 8 in der Draufsicht schematisch angedeutet.
Sie wird in Richtung ihrer Längsausdehnung aufgegeben, so daß beispielsweise das
Schwanzteil 10 und die Hinterbeinteile 11 zuerst in den Bearbeitungsspalt einlaufen.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist das Rücklauftrum 12 des Förderbandes
4 im Bereich der Aufgabestelle 9 von unten her kommend um die Umlenkwalze 6 geführt
und verläßt diese mit ihrem Vorlauftrum 13 in etwa horizontaler oder schwach abfallender
Richtung. Unmittelbar Eor der Umlenkwalze 6, d.h.
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mit geringem Abstand von diesertteine Bremswalze 14 angeordnet. Diese
Bremswalze 14 ist, wie in Fig. 3 gezeigt, an
Ständern 15 eines Gestells
16 abgestützt. Bei dem wiedergegebenen Ausführungsbeispiel erstreckt sich die Bremswalze
14 nur über den mittleren Bereich der Umlenkwalze 6.
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Zwischen der Bremswalze 14 und den jeweils äußeren Enden der Umlenkwalze
6 sind Seitenwalzen 18 angeordnet, die nach außen abfallend geneigt sind. Sie sind
an ihren inneren Enden an den Ständern 15, an ihren äußeren Enden an Ständern 17
des Gestells abgestützt Die Bremswalze 14 und die Seitenwalzen 18 sitzen auf einer
gemeinsamen Achse 9, die im Bereich der Ständer 15 entsprechend dem Neigungswinkel
der Seitenwalzen 18 abgeknickt ist. Die Bremswalze 14 und die Seitenwalzen 18 sind
auf der Achse 19 über stirnseitige Radiallager 20 frei drehbar. Die Bremswalze kann
ferner, wie dies in Fig. 3 angedeutet ist, mehrfach, z.B. in drei Abschnitte 21,22
und 23, unterteilt sein, wobei jeder Abschnitt wiederum lose auf der Achse 19 gelagert
ist.
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L e e r s e i t e