DE2617676A1 - Verfahren zum entfernen radioaktiver korrosionsprodukte von den innenflaechen eines kernreaktors - Google Patents

Verfahren zum entfernen radioaktiver korrosionsprodukte von den innenflaechen eines kernreaktors

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Description

PATEN ΓΑ Ν* WALT
DIPL. ING. R. HOLSEK PHILIPPINE -WEtSKB-STRASSB 14 8000 AUOSBUItG
TELEFON 516475 TELKX 533 2 02 pttol d
W. 799
Augsburg, den 21. April 1976
Westinghouse Electric Corporation, Westinghouse Building, Gateway Center, Pittsburgh, Allegheny County, Pennsylvania 15222, V.St.A.
Verfahren zum Entfernen radioaktiver Korrosionsprodukte von den Innenflächen eines Kernreaktors
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen radioaktiver Korrosionsprodukte von den Innenflächen eines Kernreaktors, wobei Druck und Temperatur des kontinuierlich weiter durch den Reaktor zirkulierten Kühlmittels herabgesetzt werden.
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Während des Betriebs eines Kernreaktors erzeugt der im Reaktor ablaufende Spaltvorgang radioaktive Spaltgase und radioaktive Spaltprodukte, wie beispielsweise Jod 131 und 133, Caesium 134 und 137, Molybdän 99, Xenon 133, und aktiviert bestimmte Reaktorkonstruktionswerkstoffe, beispielsweise durch Umformung von Nickel in Kobalt 58 und dgl., und diese Stoffe müssen aus dem Kühlmittel entfernt werden, bevor eine Reaktorbrennstofferneuerung stattfinden kann« Da die Temperatur und der Druck des Reaktorkühlmittels während der Vorbereitung für die Brennstofferneuerung herabgesetzt werden, werden diese Spaltgase und Spaltprodukte freigesetzt und gelangen in das Kühlmittel. Diese Freisetzung endigt bald nach der Beendigung des AbkühlVorgangs.
Das Reaktorkühlsystem muß dann von den Spaltgasen gereinigt werden, bevor der Deckel des Reaktorbehälters abgenommen werden kann, um die Möglichkeit des Entweichens von Spaltgasen in die Atmosphäre auszuschließen. In gleicher Weise ist die Entfernung von Spaltprodukten erforderlich, um die Kontaminierung des in der Reaktormulde befindlichen Wassers und der zugeordneten Systemkomponenten auf ein Minimum zu verringern. Da Standardverfahren zur Entfernung der Spaltgase und Spaltprodukte angewendet werden, sind Techniken zum Auffangen der Spaltgase entwickelt worden. Die Spaltprodukte in Ionenformen werden zweckmäßig mittels
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bekannter, auf Ionenaustausch beruhender Reinigungsverfahren entfernt.
Nachdem Druck und Temperatur des Kühlmittels herabgesetzt sind und Sauerstoff in das Kühlwasser zugesetzt worden ist, wird Kobalt 58, welches während des Reaktorbetriebs in einem starken Strahlungsfeld durch Aktivierung von Nickel erzeugt worden ist, von den Innenflächen des Reaktors freigesetzt und löst sich schnell in dem kalten, mit Sauerstoff angereicherten Kühlwasser auf. Dieses hochintensive radioaktive Isotop macht die Brennstofferneuerung zeitraubend, da Schutzmaßnahmen getroffen werden müssen, um seine Entfernung herbeizuführen. Seine Konzentration muß auf einen sehr niedrigen Wert herabgesetzt werden, bevor der Brennstofftransport beginnen kann.
Anders als einige andere Arten von radioaktiven Stoffen wird Kobalt 58 äußerst leicht in das Kühlmittel freigesetzt, wenn das Wasser kalt ist und eine kleine Menge Sauerstoff enthält. Die gegenwärtig angewandten Verfahren zur Sauerstoffanreicherung des Kühlmittels im geschlossenen Reaktor erfordern die Verringerung der Wasserstoffkonzentration im Kühlmittel auf etwa M cirr pro kg oder darunter und die Entleerung des Reaktors bis
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auf etwa ein Drittel des Gesamtvolumens, wobei Stickstoff in den durch den Kühlmittelabfluß entstehenden leeren Raum eingefüllt wird. Sodann wird Luft durch den leeren Raum hindurchgepumpt, um so viel Sauerstoff wie möglich auf das Kühlwasser zu übertragen. Diese Sauerstoffübertragung in das Wasser ergibt eine ausreichende Sauerstoffanreicherung, welche dann bewirkt, daß Nickel und Kobalt sich in der Lösung auflösen.
Der Hauptnachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß etwa 24 Stunden erforderlich sind, um eine ausreichende Sauerstoffanreicherung zu erzielen, da die Luft während des Sauerstoffanreicherungsvorgangs nur mit einem kleinen Teil des Kühlmittels in Berührung kommt und eine Kühlmittelumwälzung im System nicht möglich ist, nachdem eine Teilentleerung stattgefunden hat. Diese Zeitspanne ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn dieser Vorgang bei Reaktoren ausgeführt werden muß, die für eine Brennstofferneuerungszeit von sieben Tagen oder weniger ausgelegt sind. Die Sauerstoffanreicherung des Kühlmittels und die Entfernung von Kobalt 58, Nickel und anderen radioaktiven Stoffen benötigen dann etwa 25 % der für die Reaktorbrennstofferneuerung vorgesehenen Zeit. Es ist daher offensichtlich, daß eine Reduzierung der Zeit für das Verfahren zur Ent-
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fernung der radioaktiven Stoffe beträchtlichen Einfluß auf die Reaktorstillstandszeit hat, was wiederum zur Minimierung der Kosten der elektrischen Einrichtung beiträgt. Außerdem bringt diese Zeitersparnis die Möglichkeit eines höheren Gewinns des Kraftwerks, wenn der Reaktor in Betrieb ist.
Alternativ dazu kann die direkte Injektion von Luft oder reinem Sauerstoff in das Reaktorkühlsystem anstelle der überströmung der Kühlmitteloberfläche bei langen und verhältnismäßig lockeren Brennstofferneuerungszeiten annehmbar sein, da eine längere Zeitspanne zur Erzielung des gewünschten Grades der Sauerstoffanreicherung erforderlich ist. Jedoch können dabei Blasen unter dem Reaktorbehälterdeckel oder in Pumpen oder anderen Geräten auftreten und Luftpropfen bilden, die vom Standpunkt 'es Betriebs her zu beanstanden sind. Da Wasserstoff im System vorhanden ist, kann die Einleitung von gasförmigem Sauerstoff außerdem zur Bildung eines gefährlichen brennbaren Gemisches führen, wenn in die Atmosphäre entlüftet wird und das Gemisch zufällig zündfähigen Bedingungen ausgesetzt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs dargelegten Art so zu verbessern, daß eine
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schnelle und gründliche Säuerstoffanreicherung des Reaktorkühlmittels bei abgeschalteter kalter Anlage erzielt wird, um die Freisetzung radioaktiver Produkte in das Kühlmittel vor dem öffnen des Reaktors für Brennstofferneuerungs- oder Reparaturzwecke herbeizuführen.
Im Sinne der Lösung dieser Aufgabe ist ein solches Verfahren gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß dem Kühlmittel eine Lösung zugesetzt wird, die einen größeren Sauerstoffgehalt als Wasser aufweist und die Auflösung der Korrosionsprodukte im Kühlmittel bewirkt, daß weiter der Kühlmitteldruck auf Atmosphärendruek herabgesetzt wird und daß das die Korrosionsprodukte enthaltende Kühlmittel zwecks Entfernung der Korrosionsprodukte durch einen Demineralisator geleitet und das so dekontaminierte Kühlmittel wieder in den Reaktorkühlkreislauf zurückgeleitet wird.
Kurz zusammengefaßt, werden die oben erwähnten Nachteile der bekannten Verfahren gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß anstatt eines Gases eine Lösung mit hohem Sauerstoffgehalt in das Reaktorkühlmittel eingeleitet wird, nachdem dessen Temperatur und Druck im Zuge der Vorbereitung der vorzunehmenden Reaktorbrennstofferneuerung oder von Reparaturen herabgesetzt worden sind. Der Sauerstoff in
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der Lösung beschleunigt die Freisetzung von Kobalt 58 und anderen radioaktiven Produkten von den inneren Reaktorflächen, damit diese Stoffe früh während der Anlagenabkühlung im kalten, mit Sauerstoff angereicherten Kühlmittel aufgelöst werden und folglich die Entfernung dieser Stoffe mittels Ionenaustauscher ermöglicht wird, bevor die Entleerung des Reaktors stattfindet. Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine Einsparung von etwa einem halben Tag der Brennstofferneuerungszeit eines siebentägigen Brennstofferneuerungsprogrammes erzielt werden.
Während der Betriebszeit eines kommerziellen Kernreaktors wird das Kühlmittel mit einem Druck von etwa
16O kp/cm durch den Reaktor hindurchgepumpt und die Wärme aus dem Spaltvorgang hebt seine Temperatur auf etwa 32O°C an. Ein Teil dieser Wärme wird an einen Dampferzeuger abgegeben und das Kühlmittel wird dann zwecks Wideraufheizung in den Reaktor zurückgeleitet. Bei fortgeschrittenem Ausbrennen des Reaktorbrennstoffs muß der Brennstoff erneuert werden, damit weiterhin diese Kühlmitteltemperatur- und -Druckcharakteristik erzielt wird.
Zur Vorbereitung der Brennstofferneuerung des Reaktors wird eine Borlösung in das Reaktorkühlmittel eingeleitet, dessen Druck dann herabgesetzt und dessen Temperatur auf
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etwa 60°C reduziert wird, während das Re aktorkühl sy stein noch geschlossen gehalten wird. Wie oben erwähnt, werden während der Systemabkühlung und der Druckverminderung Spaltgase und Spaltprodukte in das Kühlmittel freigesetzt, die während des normalen Reaktorbetriebs erzeugt werden, und diese Freisetzung endigt gewöhnlich nach Beendigung der Abkühlung. Wegen der Gefährlichkeit der Strahlung sowohl der Spaltgase als auch der ionenförmigen Endprodukte muß das Kühlmittel bis zu vorgeschriebenen Grenzwerten gereinigt werden, damit der Strahlungspegel nach dem öffnen des Reaktorsystems zur Atmosphäre hin nur noch minimal ist„ Dazu werden geeignete Einrichtungen zum Auffangen der Gase verwendet und die Spaltprodukte werden mittels mit Ionenaustausch arbeitenden Reinigungseinrichtungen entfernt.
Vor der Brennstofferneuerung muß eine Anzahl wichtiger Elemente aus dem Kühlmittel entfernt werden, insbesondere Kobalt 58 zusammen mit natürlichem Nickel 58, Mangan 54, Kobalt 60, Molybdän 99 und andere radioaktive Produkte, die von Oberflächen der Reaktorkonstruktionsteile in das Kühlmittel freigesetzt werden. Die Erfindung beinhaltet ein Verfahren zur Herbeiführung der Freisetzung dieser Stoffe von den Oberflächen der Reaktorkonstruktionsteile in das Kühlmittel, so daß die Entfernung dieser Stoffe aus dem System schnell erfolgen kann.
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Die während vieler Brennstofferneuerungsabschaltungen erhaltenen chemischen Kühlmitteldaten haben eine starke Korrelation zwischen der Anwesenheit von Sauerstofformen im Kühlmittel und der Löslichkeit von Nickel in einer kalten, mit Bor versetzten Kühlmittelumgebung gezeigt. Kobalt 58, welches einen Teil der Nickelmatrix darstellt, wird durch die (η, ρ)-Nuklearreaktion, dQh. durch Neutronenbeschuß von natürlichem Nickel 58, erzeugt und wird gleichzeitig mit Nickel in das Reaktorkühlmittel freigesetzt. Nickel erscheint in Reaktoren in Form von Legierungen oder anderen Werkstoffen, die zum Schweißen und für tragende Konstruktionsteile von Brennelementen und für andere Konstruktionstei.le verwendet werden, welche den gr jen hydraulischen Kräften des Kühlmittels widerstehen müssen, wenn dieses während des normalen Betriebs durch den Reaktor hindurchzirkuliert wird. Ss ist nunmehr bekannt, daß die Freisetzung von Kobalt 58 und anderen radioaktiven Korrosionsprodukten in das Kühlmittel auftritt, wenn das Kühlmittel kalt ist, d.h. eine Temperatur von etwa 60°C aufweist, und mit Sauerstoff angereichert ist. Die Temperaturverringerung erfolgt während des normalen AbkühlVorgangs vor der Brennstofferneuerung, und zur Einleitung des Sauerstoffs in das Kühlmittel zwecks Sauerstoffanreicherung ist schon eine Anzahl von Verfahren angewandt worden. Die Nachteile der Verwendung von sauerstoffhaltig^ Gasen oder reinen Sauerstoffs
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sind bereits oben erläutert worden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß eine Lösung mit hohem Sauerstoffgehalt, beispielsweise Wasserstoffperoxid, gegenüber Gasen sehr zu bevorzugen ist, da es eine vollständige und schnelle Auflösung der Neutronenaktivierungsprodukte im Reaktor, insbesondere Kobalt 58, bewirkt, welches in einer kalten, mit Bor versetzten Kühlmittelumgebung löslich isto Außerdem ermöglicht Wasserstoffperoxid eine schnellere und leichter steuerbare Sauerstoffanreicherung und ist außerdem leicht erhältlich und handhabbar.
Zur Ausführung des Verfahrens zur Entfernung von Spalterasen und radioaktiven Spaltprodukten aus dem Kühlmittel wird der Reaktordruck herabgesetzt und die Temperatur, wie oben erwähnt, auf etwa 60°C verringert«, Die Temperatur- und Druckverringerung ermöglicht das Freisetzen von Spaltprodukten, welche entfernt werden, wenn das Kühlmittel durch an das System angeschlossene Gasabscheider und Demineralisatoren zirkuliert wird. Dabei wird die Kühlmittelzirkulation fortgesetzt und es werden fortlaufend Proben entnommen und analysiert, bis die Wasserstoffkonzentration zeigt, daß das Kühlmittel bis auf weniger als 4 cm pro kg entgast worden ist. Aus der in der Verarbeitung dieser radioaktiven Komponenten bei im Betrieb befindlichen Kernkraftwerken gewonnenen Erfahrung ist es bekannt, daß während der
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Abkühlperiode und der folgenden Wasserstoffentgasung eine langsame Freisetzung von Kobalt 58 auftritt, was den Aufbau von radiolytisch erzeugtem Wasserstoffperoxid ermöglicht. Es wird jedoch nur eine kleine Menge Kobalt freigesetzt, weshalb die Notwendigkeit der Injektion einer Sauerstoffträgersubstanz in das Kühlmittel zur Beschleunigung des FreiSetzungsvorgangs besteht.
Die am besten geeignete Zeit für die Zugabe des Wasserstoffperoxids zwecks Sauerstoffanreicherung des Kühlmittels ist unmittelbar nachdem die Abkühlung bis auf eine Systemtemperatur von etwa 6O0C fortgeschritten ist, der Druck herabgesetzt ist und das System vollständig mit einer festen Wassermenge gefüllt ist. Das System wird sodann wieder bis auf 28 atü unter Druck gesetzt, um die sofortige Zirkulation des Wasserstoffperoxids nach seiner Zusetzung mittels der Reaktorkühlmittelpumpen zu ermöglichen, Nachdem das System wieder unter Druck gesetzt ist, wird das Wasserstoffperoxid in die chemischen Zugabetanks eingegeben, aus welchen es in die Reaktorprimärkühlschleife gepumpt wird. Wenn die Zusätze aus dem chemischen Zugabetank in den Ladepumpensaugstutzen gepumpt werden, sollte die Ladepumpenfördermenge 3^2 bis 38O Liter pro Minute betragen, um die Wasserstoffperoxidlösung weiter zu verdünnen, bevor sie in die Reaktorprimärkühlschleife eintritt.
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Die Restkonzentration des Wasserstoffperoxids im Kühlmittel zur Erzielung der Löslichkeit zugänglicher Nickelquellen beträgt etwa 2 ppm. Für eine Standardanlage mit drei Schleifen mit einem Volumen von 2,59 x ICr 1 sind zur Herstellung dieser Konzentration 520 g Wasserstoffperoxid erforderlich. Die im System befindliche Wasserstoffmenge hat jedoch einen Bezug zur einzuleitenden Wasserstoffperoxidmenge, wenn angenommen wird, daß Wasserstoffperoxid mit übrigem, im Kühlmittel befindlichem Wasserstoff entsprechend der vereinfachten Reaktionsgleichung
+ H2O2 = 2H2O
reagiert. Es ist ersichtlich, daß ein Mol Wasserstoff mit einem Mol Wasserstoffperoxid auf der Grundlage 1 : 1 reagiert und als Folge davon den Wasserstoffperoxidzusatz teilweise verbraucht. Bei einer Wasserstoffrestkonzentration von 5 cnr pro kg zur Zeit der H20p-Zugabe würde die molare
-4 Konzentration des Wasserstoffs 2,23 x 10 Mol betragen. Eine 2-ppm-Lösung von H3O2 wäre äquivalent 0,585 χ 10~ Mol. Es wären also 8 ppm Wasserstoffperoxid erforderlich, um die Verluste infolge Reaktion mit Wasserstoff auszugleichen. Weitere 2 ppm, also ein Gesamtzusatz von 10 ppm, sind erforderlich, um eine minimale Restkonzentration von 2 ppm Wasserstoffperoxid sicherzustellen. Falls kein Wasserstoff
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vorhanden ist, ist eine Restkonzentration von 10 ppm gleichermaßen wirksam und beeinflußt die Entfernung der radioaktiven Produkte nicht nachteilig.
Wenn die Wasserstoffperoxidzusätze aus dem chemischen Zugabetank in das System gepumpt werden, sollte die Ladepumpenfördermenge 342 bis 38Ο Liter pro Minute betragen. Wenn die Zugabegeschwindigkeit der Wasserstoffperoxidlösung auf 1,9 Liter pro Minute gedrosselt wird, erfolgt eine beträchtliche Verdünnung der 5 £igen (Gewichtsprozent) Lösung beim Eintritt in den Ladepumpenstrom von 38Ο Liter pro Minute und der Vermischung mit diesem.
Konzentr. im Druckstutzen nach Zugabe (mg/1) =
_ (Konzo in Zugabe mg/1) (Zugabegeschw. l/min) (Strömgsgeschw. im Druckstutzen l/min)
(S χ 1(T mg/1) (1.9 l/min)
3,42 χ 102 l/min
= 2,97 x 102 mg/1 = 297 ppm
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Folglich wird die Konzentration des HpO2 im Ladepumpendruckstutzen durch die gedrosselte Zugabegeschwindigkeit auf weniger als 300 ppm verringert. Die zur Zugabe von H-Op in das System erforderliche Zeit beträgt bei einer Zugabegeschwindigkeit von 1,9 Liter pro Minute etwa eine Stunde.
Der Zusatz von Wasserstoffperoxid bewirkt eine prompte Freisetzung von Kobalt 58 und anderen radioaktiven Produkten von den inneren Reaktorflächen in das Kühlmittel. Wenn das Kühlmittel durch normalerweise in das System geschaltete Demineralisatoren zirkuliert wird, werden die radioaktiven Ionen vom Demineralisator absorbiert und es wird gereinigte Flüssigkeit in das Reaktorsystem zurückgeleitet.
Es hat sich gezeigt, daß natürliches Nickel 58, die Vorstufe von Kobalt 58, in identischer Weise wie Kobalt freigesetzt wird. Andere Aktivierungsprodukte werden während der Abkühlperiode freigesetzte Mangan 5^ wird während der Abkühlung in das Kühlmittel freigesetzt, jedoch wird gewöhnlich schon ein großer Teil des Mangans vor der Wasserstoffperoxidzugabe freigesetzt, und zwar in der gleichen Weise wie Kobalt 58. Seine Konzentration ist gewöhnlich eine Größenordnung geringer als diejenige von Kobalt 58. Wenn das Oxidationsmittel zugesetzt wird, tritt
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ein weiteres Ansteigen der Aktivität des Mangans 5*1 auf, ist jedoch gewöhnlich geringer als frühere Freisetzungen. Dieses Isotop spricht viel geringer auf die Wasserstoffperoxidzugabe an und wird schnell durch die Ionenaustauschreinigung aus dem Kühlmittel entfernt. Kobalt 60 wird ebenfalls während der Abkühlperiode freigesetzt und ein Auftragen der Kobalt-60-Daten zeigt, daß die Freisetzungsform identisch derjenigen bei Kobalt 58 ist. Molybdän 99 ist zusätzlich zum oben Gesagten ein Spaltprodukt, welches sich vermutlich auf den Oberflächen der Reaktorkonstruktion niederschlägt, wenn es während des Reaktorbetriebs aus Brennstäben entwichen ist, und stellt ein weiteres durch die Wasserstoffperoxidzugabe beeinflußtes Radioisotop dar.
Die obige Beschreibung bezieht sich zur Erläuterung der Erfindung auf eine spezifische Größe eines Reaktorkühlsystems von 270 m , in welches eine gewisse Menge Wasserstoffperoxid eingeleitet wird. Es ist jedoch klar, daß die Erfindung in gleichem Maße bei kleineren und größeren Reaktorsystemen anwendbar ist und daß zahlreiche Abwandlungen im Rahmen der Erfindung möglich sind.
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Claims (4)

  1. 2 6 i 76 7
    Patentansprüche
    ■^
    Verfahren zum Entfernen radioaktiver Korrosionsprodukte von den Innenflächen eines Kernreaktors, wobei Druck und Temperatur des kontinuierlich weiter durch den Reaktor zirkulierten Kühlmittels herabgesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kühlmittel eine Lösung zugesetzt wird, die einen größeren Sauerstoffgehalt als Wasser aufweist und die Auflösung der Korrosionsprodukte im Kühlmittel bewirkt, daß weiter der Kühlmitteldruck auf Atmosphärendruck herabgesetzt wird und daß das die Korrosionsprodukte enthaltende Kühlmittel zwecks Entfernung der Korrosionsprodukte durch einen Demineralisator geleitet und das so dekontaminierte Kühlmittel wieder in den Reaktorkühlkreislauf zurückgeleitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Sauerstofflösung im wesentlichen Wasserstoffperoxid enthält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasserstoffperoxid als Lösung in Wasser mit einer Geschwindigkeit von etwa 0,5 Liter pro Minute in einen
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    Reaktorkühlmittelstrom von etwa 100 Liter pro Minute eingeleitet wird und daß das Kühlmittel zirkuliert wird, bis eine Konzentration von etwa 300 ppm an der Einleitungsstelle erzielt ist, und daß danach die Einleitungsgeschwindigkeit verringert und derart gesteuert wird, daß eine Restkonzentration von 2 ppm Wasserstoffperoxid im gesamten zirkulierenden Kühlmittel des Reaktors erzeugt wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß der Druck des Kühlmittels auf etwa 28 kp/cm und seine Temperatur auf etwa 60°C herabgesetzt werden, bevor im Kühlmittel die sauerstoffhaltige Lösung zugesetzt wird.
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DE19762617676 1975-05-08 1976-04-23 Verfahren zum entfernen radioaktiver korrosionsprodukte von den innenflaechen eines kernreaktors Withdrawn DE2617676A1 (de)

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