DE2612803C2 - Stranggießpulver - Google Patents
StranggießpulverInfo
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D11/00—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
- B22D11/10—Supplying or treating molten metal
- B22D11/11—Treating the molten metal
- B22D11/111—Treating the molten metal by using protecting powders
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- Mechanical Engineering (AREA)
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- Treatment Of Steel In Its Molten State (AREA)
Description
CaCO3
CaF2
Na2CO3 und/oder K2CO3
C (in Naturgraphit)
AI2O3
30 Gew.-%
40 Gew.-%
15Gew.-%
5 Gew.-%
7,5 Gew.-%
2,5 Gew.-o/o
40 Gew.-%
15Gew.-%
5 Gew.-%
7,5 Gew.-%
2,5 Gew.-o/o
2. Stranggießpulver bestehend aus einem mechanischen Gemisch auf der Basis von hochschmelzenden
Oxyden, mit Kalziumfluorid ais Flußmittel und einem Kohlenstoffträger, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pulver folgende Zusammensetzung hat:
SiO2 27 Gew.-o/o
CaCO3 34 Gew.-%
CaF2 15Gew.-%
Na2CO3 und/oder K2CO3 7 Gew.-o/o
C (in Nalurgraphit) 9 Gew.-%
Al2O3 8 Gew.-%
3. Stranggießpulver nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch eine Körnung
von im wesentlichen gleicher Korngröße mit einer Siebanalyse aufweist, bei welcher 30— 70% des
Korns einen Durchmesser von 0,5—0,045 mm haben.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Stranggießpulver,
das sich zum Stranggießen von Stählen aller Art, einschließlich von aluminiuniberuhigten Stählen, eignet
und die Anwendung hoher Gießgeschwindigkeit erlaubt.
Für das Stranggießen von Stahl sind bereits verschiedenerlei Gießpulver vorgeschlagen worden. Bei Verwendung
von Flugasche als Hauptkomponente läßt sich wegen der stark schwankenden Zusammensetzung eines
darauf aufgebauten Produktes die für das Stranggießen geforderte gleichmäßige Einwirkung auf das Gießgut
nicht erreichen. Es wurde auch schon ein in seiner Zusammensetzung genauer einstellbares Gießpulver
auf Basis von Portlandzement, einem Flußmittel, wie kalzinierte Soda, und einem Kohlenstoffträger, wie Ruß,
vorgeschlagen, bei welchem der Aluminiumoxydgehalt dieses Pulvers 2 bis 12 Gew.-% betragen soll und außerdem
durch einen Zusatz von Quarzmehl ein bestimmtes Kalk-Kieselsäure-Verhältnis von 0,7 bis 1 eingestellt
werden muß; als weitere Bedingung kommt hinzu, daß der Ruß eine Korngröße von unter 1 μ aufweisen muß.
Es liegt auf der Hand, daß die Einhaltung aller dieser Voraussetzungen nicht leicht ist und einen verhältnismäßig
hohen technischen und wirtschaftlichen Aufwand notwendig macht.
Für den Aufbau einer synthclischen schlackenbildenden
Masse /um Stranggießen von Stahl ist auch ein Material bekanntgeworden, dessen Zusammensetzung
laut chemischer Analyse 10 bis 55 Gew.-% Siliziunidioxyd,
5 bis 40 Gew.-% Kalziumfluorid, 5 bis 30 Gew.-% Natriumoxyd und/oder Kaliumoxyd, 0,5 bis 15 Gew.-%
Lithiumoxyd und/oder Lithiumfluorid, bis zu 40 Gew.-% Kalziumoxyd und bis zu 30 Gew.-% Bortrioxyd, bei einer
Mindestmenge an Bortrioxyd, Kalziumfluorid und Lithiumfluorid zusammen von 15 Gew.-% entspricht
Die Masse selbst muß durch Erhitzen eines entsprechenden Ansatzmaterials unter bestimmten Temperaturbedingungen
geschmolzen, hierauf gekühlt und gemahlen wenden, um schließlich eine synthetische Schlakke
mit vorgegebenen Werten für die Fließfähigkeit und den plastischen Verformungspunkt zu erzielen. Dia feinverteilte
Schlackenmasse kann auch mit 1 bis 10 Gew.-°/o feinverteiltem Kohlenstoff vermischt werden.
Die komplizierte Herstellung einer derartigen, beim Stranggießen als Pulver zuzusetzenden synthetischen
Schlackenmasse ist sowohl in technischer als auch in kostenmäßiger Hinsicht besonders aufwendig.
Es ist auch schon ein Gießpulver für den Strangguß empfohlen worden, das aus einer mechanischen Mischung
einer sehr großen Zahl von Komponenten besteht, wie sie im allgemeinen in einer Kalzium- und/oder
Aluminiumsilikate sowie ungebundenen Kohlenstoff enthaltenden St.einkohlenflugasche, unter Zusatz von
Soda als Flußmittel, vorliegen. Für diese Produkte, die außerdem noch Fe2O3, MnO2, TiO2 und Al2O3 in einem
Mindestanteil von einem Sechstel der Gesamtzusammensetzung enthalten, ist auf die bereits weiter oben
erwähnten stark schwankenden F.igenschaften des Gießpulvers und auf die mangelnde gleichmäßige Beeinflussung
des mit dem Gießpulvers behandelten Gießstranges hinzuweisen.
Es ist auch ein Gießpulver für Strang- und Kokillenguß bekannt (DE-OS 23 50 244), das aus 44% Siliziumdioxyd,
41 % Kalziumoxyd, 6% Aluminiumoxyd und 2% Eisenoxyd sowie 4% Kalziumfluorid als Flußmittel besteht.
Dieses bekannte Gießpulver soll kohlenstoffrei sein Es wird ihm eine Stickstoffverbindung als Gasbildner
zugesetzt. Es soll nach dem Aufgeben auf den Gießspiegel eine wärmeisolierende Schicht bilden, die den
Stahl vor Oxydation und Wärmestrahlung ohne Kohlenstoffbeigabe schützt. Dadurch soll vermieden werden,
daß Kohlenstoff aus dem Gießpulver in den Stahl übergeht, und dadurch Kohlenstoffanreicherungen im
Strang auftreten. Ferner soll verhindert werden, daß nicht ausreagierter Kohlenstoff zusammen mit nicht
aufgeschmolzenen Teilchen der Pulverschicht zwischen der Strangoberfläche und der Kokillenwand mitgeführt
wird.
Es ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ein in seiner Zusammensetzung einfach aufgebautes
Gießpulver mit leicht und in gleichbleibender Qualität und Reinheit verfügbaren Komponente zu schaffen, das
für das Stranggießen von großen Querschnitten bei hohen Geschwindigkeiten besonders dadurch geeignet ist,
daß es einen gleichmäßigen Schmierfilm für den Strang und eine reduzierende Atmosphäre auf der Oberfläche
der Schmelze bildet.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Zusammensetzung des
Gießpulvers gelöst.
Das erfindungsgemäße Stranggießpulver stellt somit,
im Vergleich zu den bekannten Gießpulveri. mit Flugasche oder Schlacken wechselnder Zusammensetzung
b'i als Grundkomponenten, ein Gemisch von reinen Rohstoffen
mit leicht kontrollierbarer Zusammensetzung dar. Durch die Auswahl der erfindungsgemäß vorgesehenen
Komponenten und die genaue Einstellung der
chemischen und/oder mineralischen Zusammensetzung derselben ist es nun leicht möglich, ein gleichbleibendes
Schmelzverhalten des Pulvers und die angestrebten guten Ergebnisse bei dem durch Strangguß hergestellten
Halbzeug zu verwirklichen. Beim Gebrauch des erfindungsgemäßen Stranggießpulvers kommt es bei einer
optimalen Aufschmelzgeschwindigkeit zur Bildung eines dünnflüssigen Schmierfilmes von hoher Gleichmäßigkeit
und dementsprechend zu einer sehr guten Oberflächenausbildung auf dem Gießgut. Durch die Zusammensetzung
des Gießpulvers wird auf dem Badspiegel eine reduzierende Atmosphäre aufrechterhalten, und eine
unerwünschte Oxydation vermieden; es kommt auch kaum zur Entstehung von Schlackenschnüren. Das
Gießpulver zeichnet sich außerdem durch eine hohe Aufnahmefähigkeit für nichtmetallische Einschlüsse aus.
Des weiteren simi eine geringe Flammenbildung im Gebrauch
festzustellen, sowie der Umstand, daß höchstens flache Oszillationsmarken am Stranggießling entstehen.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäß zusammengesetzten Stranggießpulvers, namentlich da dessen
Kalziumoxyd liefernde Komponente aus Kalziumkarbonat besteht, ist das Unterbleiben der sogenannten
»Deckelbildung«. Darunter ist eine dichte gasundurchlässige, großteils geschmolzene Schicht des Gießpulvers
zu verstehen, das seine Funktion nicht mehr richtig ausüben kann. Ist nämlich die Oberfläche des Metallspiegels
zur Gänze mit einer solchen geschmolzenen Schicht des Pulvers (»Deckel«) bedeckt, so kommt es
unvermeidlich zur Bildung von Einschlüssen in Metall. Der Gießvorgang muß dann zur Gänze unterbrochen
und die Badoberfläche gereinigt werden, bevor das Gießen wieder aufgenommen werden kann. Man kann auch
den Deckel mit Stangen in das Bad hineinstoßen, was aber tiefergehende Verunreinigungen der Schmelze zur
Folge hat. Mit demEinsatz der Kalkkomponente als Kalziumkarbonat wird erreicht, daß die bei der Zersetzung
des Karbonates freigesetzte Kohlensäure die Schicht des Gießpulvers auflockert und durch die dabei
gebildeten Gaszwischenräume eine gute Wärmeisolierung ergibt. Diese im gesamten Verlauf des Gießvorganges
locker bleibende Schicht des Gießpulvers gewährleistet auch, daß keine Einschlüsse entstehen.
In dem erfindungsgemäßen Stranggießpulver, das auf Grund seiner Zusammensetzung aus chemisch wohl definierten,
reinen Ausgangsstoffen als »vollsynthetisches Gießpulver« zu bezeichnen ist, dienen die beiden
Hauptkomponenten Kieselsäure und Kalk, z. B. in Form von Quarzmehl und Kalkstein, als Schlackenbildner.
Das bei der Zersetzung von Kalziumkarbonat intermediär entstehende Kohlenmonoxyd zusammen mit dem
bei der Verbrennung des Kohlenstoffträgers ebenfalls entstehenden Kohlenmonoxyd sorgen für die Aufrechterhaltung
der für den Gießvorgang vorteilhaften reduzierenden Atmosphäre.
Als Kohlekomponente wird im Rahmen der Erfindung als Kohlenstoffträger Naturgraphit, z. B. mit 30 bis
99 Gew.-% C, verwendet Es können jedoch auch reine Kohlenstoffarten wie Ruß oder Steinkohle, z. B. Anthrazit,
erfolgreich eingesetzt werden.
Der Umstand, daß das erfindungsgemäße Gießpulver einen relativ niederen Tonerdegehalt unter 8 Gew.-%
AI2O3 aufweist, wirkt sich bei der Anwendung im
Stranggießverfahren, namentlich bei der Verarbeitung von aluminiumberuhigten Stählen, günstig aus. Bekanntlich
kann die Stahlschmelze bis zu 8 Gew.-% AI2O3 aufnehmen, was bei niedrigeren AI2O3-Gehalten
im Gießpulver das erwünschte Herauslösen von Tonerde aus dem Metallbad fördert Die günstigste Zusammensetzung
des Gießpulvers hinsichtlich der Komponenten SiO2, CaO und AI2O3 liegt offensichtlich dann
vor, wenn im Dreistoffdiagramm ein relativ enger Bereich mit hohen Gehalten an SiO2 und CaO und einem
niederen Gehalt von etwa 2,5—8 Gew.-% AI2O3 eingehalten
wird. Da Graphit in der Rege! etwas Tonerde enthält braucht bei Verwendung von Naturgraphit als
Kohlenstoffträger zumeist eine geringe Aluminiumoxydkomponente zugesetzt zu werden, oder man kann
sich mit einer, im Vergleich zu anderen Kohlenstoffträgern wesentlich verminderten Aluminiumoxydkomponente
begnügen, z. B. mit maximal 6 Gew.-% AI2O3.
Das Gießpulver gemäß der Erfindung besitzt auch den Vorteil, daß es hinsichtlich der Korngrößenverteilung der Komponenten keinen so strengen Bedingungen unterliegt, wie dies bei bekannten Gießereimitteln zumeist der Fall ist. Es genügt im allgemeinen, wenn die zusammengemischten Komponenten etwa gleiche Korngrößen haben bzw. analoge Siebanalysen aufweisen; sie sollten auch in ihrem Schüttgewicht nicht zu weit voneinander abweichen, um der Gefahr einer Entmischung zu begegnen. Vorteilhaft ist z. B. eine Siebanalyse, gemäß welcher 30 bis 70% des Kornes einen Durchmesser von 0,5 bis 0,045 mm haben.
Das Gießpulver gemäß der Erfindung besitzt auch den Vorteil, daß es hinsichtlich der Korngrößenverteilung der Komponenten keinen so strengen Bedingungen unterliegt, wie dies bei bekannten Gießereimitteln zumeist der Fall ist. Es genügt im allgemeinen, wenn die zusammengemischten Komponenten etwa gleiche Korngrößen haben bzw. analoge Siebanalysen aufweisen; sie sollten auch in ihrem Schüttgewicht nicht zu weit voneinander abweichen, um der Gefahr einer Entmischung zu begegnen. Vorteilhaft ist z. B. eine Siebanalyse, gemäß welcher 30 bis 70% des Kornes einen Durchmesser von 0,5 bis 0,045 mm haben.
Die Erfindung ist anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele
ohne sie hierauf zu beschränken, weiter erläutert.
Als Bestandteile für das Stranggießmittel werden Quarzmehl mit 98 Gew.-% SiO2, Kalkstein (gemahlen),
Flußspatpulver, Naturgraphit mit 60 bis 70 Gew.-% C (gemahlen) und kalzinierte Soda (Pulver) trocken miteinander
vermischt, bis ein inniges Gemenge der Komponenten vorliegt. Die Körnung dieses Gemisches weist
einen Anteil von 65% für den Korngrößenbereich von 0,5 bis 0,045 mm auf. Die Zusammensetzung ist laut chemischer
Analyse wie folgt:
SiO?
CaCO3
CaF2
Na2CO3 und/oder K2CO3
C (in Naturgraphit)
AI2O3
30 Gew.-%
40 Gew.-%
15Gew.-%
5 Gew.-%
7,5 Gew.-%
2,5 Gew.-%
40 Gew.-%
15Gew.-%
5 Gew.-%
7,5 Gew.-%
2,5 Gew.-%
Die Anwendung dieses Gießpulvers beim Stranggießen geschieht folgendermaßen: Eine Schmelze von aluminiumberuhigtem
Stahl wird zur Erzeugung von Brammen des Formates 1295 χ 225 mm mit einer Gießgeschwindigkeit von 0,32 bis 1,25 m/min abgegossen.
Das vorgenannte Gießpulver wird auf die Oberfläehe des flüssigen Stahles in der Kokille gleichmäßig aufgegeben.
Die dabei erhaltene lockere Pulverschicht ermöglicht die Ausbildung von Brammen mit fehlerfreier
Oberfläche und ohne nennenswerte Einschlüsse. Der Verbrauch an Gießpulver beläuft sich auf etwa 0,48 kg/t
Stahl.
Eine mit Silizium und Aluminium im theoretischen Gleichgewicht beruhigte Stahlschmelze wird zur Erzeugung
von Brammen von 540 χ 135 mm in Form von zwei parallelen Strängen abgegossen. Es wird eine
Gießgeschwindigkeit zwischen 1,5 und 2,5 m/min einge-
halten. Auf die Oberfläche der Stahlschmelze in beiden
Kokillen wird ein Gießpulver gemäß der Erfindung aufgebracht, dessen Analyse die folgenden Werte aufweist:
SiO2 27 Gew.-%
CaCO3 34 Gew.-%
Na2CO3 und/oder K2CO3 7 Gew.-%
CaF2 15 Gew.-%
C (in Naturgraphit) 9 Gew.-%
Al2O3 8 Gew.-% ίο
Auch bei der hier angewendeten hohen Gießgeschwindigkeit bildet sich eine gleichmäßige Schlackenschicht,
die eine ausgezeichnete Brammenoberfläche gewährleistet -
20
25
30
35
40
45
50
55
60
Claims (1)
1. Stranggießpulver bestehend aus einem mechanischen Gemisch auf der Basis von hochschmelzenden
Oxyden, mit Kalziumfluorid als Flußmittel und einem Kohlenstoffträger, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pulver folgende Zusammensetzung hat:
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