DE2611188C3 - Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Cellulosefasermaterialien mit Entwicklungsfarbstoffen und Mittel zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Cellulosefasermaterialien mit Entwicklungsfarbstoffen und Mittel zur Durchführung des Verfahrens

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DE2611188C3
DE2611188C3 DE2611188A DE2611188A DE2611188C3 DE 2611188 C3 DE2611188 C3 DE 2611188C3 DE 2611188 A DE2611188 A DE 2611188A DE 2611188 A DE2611188 A DE 2611188A DE 2611188 C3 DE2611188 C3 DE 2611188C3
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    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/58Material containing hydroxyl groups
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    • D06P3/68Preparing azo dyes on the material
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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    • C09B67/00Influencing the physical, e.g. the dyeing or printing properties of dyestuffs without chemical reactions, e.g. by treating with solvents grinding or grinding assistants, coating of pigments or dyes; Process features in the making of dyestuff preparations; Dyestuff preparations of a special physical nature, e.g. tablets, films
    • C09B67/0071Process features in the making of dyestuff preparations; Dehydrating agents; Dispersing agents; Dustfree compositions
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Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Cellulosefasermaterialien mit Entwicklungsfarbstoffen unter Verwendung von diazotierbaren Aminen in feindispergierter Form, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Diazo- und Kupplungskomponenten in Form von Zubereitungen einsetzt, die pro Gewichts- oder Volumeneinheit molare Mengen an Wirksubstanz oder deren Vielfache in einfachen Zahlenverhältnissen enthalten. In einer bevorzugten Ausgestaltung dieses Verfahrens werden mehrere Diazo- und/oder Kupplungskomponenten eingesetzt.
Gegenstand der Erfindung sind weiterhin Mittel zur Durchführung dos erfindungsgemäßen Verfahrens, die durch einen Gehalt an einem diazotierbaren, feindispergierten Amin bzw. einer Kupplungskomponente in molaren Mengen pro Gewichts- oder Volumeneinheit oder in einem Vielfachen in einfachen Zahlenverhältnissen gekennzeichnet sind.
Die Verwendung häufig gebrauchter Chemikalien in Stammlösungen mit definiertem Gehalt an Wirksubstanz in Form sogenannter »Normallösungen« ist weit verbreitet. Der Einsatz solcher »Normaleinstellungen« für die Herstellung von Entwicklungsfarbstoffen wurde bisher nicht in Betracht gezogen, weil auf Grund der unterschiedlichen Aufziehcharakteristik der bisher verwendeten Kupplungskomponenten, die noch dazu erheblich von den Verfahrensbedingungen abhängig ist, der Einsatz lediglich stöchiometrischer Mengen an Diazokomponente nicht in Frage kommt. Wegen der unübersichtlichen Verhältnisse waren bisher beim Hinsat/, von Mischungen unterschiedlicher Diazokomponenten für die Herstellung von Entwicklungsfarbstoffen besondere Vorkehrungen nötig.
Aus der DT-AS 24 49 782 ist es bereits bekannt, Drucke mit Entwicklungsfarbstoffen auf cellulosehaltigen! oder ausschließlich aus Cellulose bestehendem Textilmaterial durch Bedrucken des Gewebes mit einer Druckpaste herzustellen, die
a) die alkalische Lösung einer für den Entwicklungsfarbstoffdruck verwendbaren Kupplungskomponente,
b) die Dispersion eines zur Herstellung von Entwicklungsfarbstoffen geeigneten Amins,
c) Natriumnitrit und
d) eine Druckverdickung enthält, und Entwickeln des ίο Drucks mit sauren Mitteln,
wobei die Farbstoffbildung durch saures Dämpfen herbeigeführt wird.
Anstelle des sauren Dämpfens wurde auch bere:ts vorgeschlagen, daß man die Farbstoffbildung auf der Faser durch Aufbringen von verdünnten wäßrigen Lösungen von organischen Säuren mit einer Mindestwasserlöslichkeit von 30 g pro 100 g Wasser, einem pK-Wert von 4,0 bis 2,5 bei 200C und einem Siedepunkt über 175° C bei Normaldruck, und anschließendes Dämpfen mit Neutraldampf oder rasches Trocknen herbeiführt (DT-OS 25 11 537).
In einer weiteren Ausgestaltung dieser letztgenannten Erfindung wurde weiterhin vorgeschlagen, daß man die Farbstoffbildung im Anschluß an einen kurzen Luftgang durch eine Alkalipassage herbeiführt (Deutsche Patentanmeldung P 25 57 554.6-43).
Die Verwendung der erfindungsgemäßen Präparate mit feindispersen Basen erlauben Färbe- und Druckverfahren, die in verschiedener Hinsicht vorteilhaft sind:
Durch die Dispersion der Basen ist eine sofortige Diazotierung und Kupplung auf der Faser gewährleistet, da die Basen spätestens beim Zusammentreffen mit der salpetrigen Säure als Diazoniumsalze in Lösung gehen. Probleme mit dem unterschiedlichen Aufziehvermögen existieren deshalb nicht und umständliche Nachsätze im Bad sind nicht nötig. Durch die sofortige Kupplung ist auch eine praktisch quantiative Farbausbeute gegeben, so daß die Diazokomponente nicht mehr im Überschuß eingesetzt werden muß. Neben der Ersparnis an Diazokomponente ergibt sich damit auch ein Vorteil in ökologischer Hinsicht, da eine Abwasserbeladung durch die überschüssige Diazokomponente vermieden wird. Es ist somit auch nicht erforderlich, überschüssige Diazoniumsalze durch besondere Mittel, wie eine Passage durch ein Bisulfitbad, abzutrennen, was zusätzlich ökonomisch und ökologisch von Vorteil ist.
Ganz besonders vorteilhaft sind jedoch die erfindungsgemäßen Präparate zur Herstellung von Mischfärbungen, die nach dem Stand der Technik schwierig durchzuführen waren. Infolge der momentanen Kupplung auf der Faser können ohne weiteres mehrere Diazo- und/oder Kupplungskomponenten gleichzeitig eingesetzt werden. In der Praxis bietet sich hierbei der besondere Vorteil, daß keinerlei Rechenoperationen nötig sind, da die Komponenten ja in Form von »Normaleinstellungen« vorliegen.
Besonders vorteilhaft werden die erfindungsgemäßen Präparationen für Einphasen-Verfahren eingesetzt, beispielsweise in den Verfahren der DT-AS 24 49 782 und der genannten älteren Patentanmeldungen und Klotzfärbeverfahren. Hierbei enthalten die Klotzflotten und Druckpasten neben üblichen Hilfsmitteln die Diazo- und Kupplungskomponenten, letztere in alkalischer Lösung, und Natriumnitrit. Nach dem Aufbringen dieser
i>r> Flotte bzw. Druckpaste und gegebenenfalls einer Zwischentrocknung wird die Farbstoffbildung auf der Faser mit sauren Mitteln bewirkt und gegebenenfalls durch Temperaturerhöhung, Verweilen, alkalische
25
30
Nachbehandlung oder eine Kombination solcher Maßnahmen fertiggestellt
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Präparate von Diazokomponenten erfolgt wie in der DT-AS 24 49 782 beschrieben mit der Maßgabe, daß der Gehalt an dispergiertem Amin ein Mol pro Gewichtseinheit oder auch Volumeneinheit oder ein Vielfaches in einfachen Zahlenverhältnissen beträgt.
Die Kupplungskomponenten werden analog eingestellt, wobei die Einstellung neutral oder alkalisch erfolgen kann.
Die erfindungsgemäßen Präparate können außer den Wirksubstanzen und den üblichen Stellmitteln noch Hilfsmittel, vorzugsweise Dispergiermittel, oder die zum Färben oder Drucken erforderlichen weiteren Komponenten enthalten. Bezüglich weiterer Einzelheiten kann auf die genannten älteren Anmeldungen verwiesen werden.
In den folgenden Beispielen wird aie Erfindung anhand von Vergleichen erläutert, die die sehr viel einfachere Verwendung der erfindungsgemäßen Präparate zeigen. Es werden hierbei folgende Abkürzungen verwendet:
H. W. = Handelsware (mit Angabe der Wirksubstanzkonzentration)
AV 71 = Druckschrift der Farbwerke Hoechst AG »NAPHTOL AS-Anwendungsvorschriften«, Hoe. 4026
R 55 = Druckschrift der Farbwerke Hoechst AG »Ratgeber für das Färben mit NAPHTOL AS«, Hoe. 2275
Die Colour-lndex-Nummern wurden der 3. Auflage (1971) entnommen.
Prozentangaben, Teile und Verhältnisre beziehen sich auf das Gewicht, wenn nichts anderes angegeben ist.
In allen Beispielen liegen in den Diazokomponenten (Azoic Diazo Components) die aromatischen Amine in feindisperser Form vor.
Beispiel 1
a) Auf einem laugierten Zellwollgewebe soll ein organgefarbenes Druckmuster nach dem sogenannten »Naphtholat/Nitrit-Verfahren« auf Basis von
Azoic Coupling Component C. I. Nr. 37 558
(H. W. 37,8%) und
Azoic Diazo Component C. I. Nr. 37 111
(H. W. 26,4%)
hergestellt werden. Für eine mittlere Farbtiefe sind etwa 10 g/kg fixierte Kupplungskomponente erforderlich. Der Umrechnungsfaktor für die Diazokomponente beträgt gemäß AV 71 0,9, für die Flüssig-Marke 1,8; d. h., daß auf 10g/kg Azoic Coupling Component C.I. Nr.37 588 18g/kg Azoic Diazo Component C.I. Nr. 37 111 angewendet werden müssen.
Druckrezept:
10g Azoic Coupling Component C.I. Nr.37 558
werden in einem Gemisch aus feo
10 ml Äthanol
15 g |9,0'-Dihydroxydiäthylsulfid
5 ml Natronlauge 38° Be (32,5%ig) und
20 ml Wasser von 40°C gelöst und mit weiteren
100 ml Wasser verdünnt. In h>
400 g einer 8%igen wäßrigen Verdickung eines nichtionogenen Kernmehläthers werden erst diese
160 ml geloste Kupplungskomponente, danach
90 ml der im Verhältnis 1 :4 mit Wasser verdünnten
Basendispersion C. I. Nr. 37 111 und
30 ml Natriumnitritlösung 1 :2 eingerührt und mit Wasser oder Verdickung auf
1 kg eingestellt
Diese Druckfarbe wird mit einer üblichen Flachschablone auf das laugierte Zellwollgewebe gedruckt, nach dem Zwischentrocknen auf einem Foulard mit einer kalten wäßrigen Lösung von 150 g/l Monochloressigsäure gepflatscht und mit überhitztem Dampf von 1300C 30 Sekunden gedämpft
Nach der üblichen Nachbehandlung erhält man ein organgefarbenes Druckmuster mit den bekannt guten Echtheitseigenschaften.
b) Erfindungsgemäß: Beim Vorliegen der beiden Reaktionspartner in molaren Verhältnissen, also der
Azoic Coupling Component C. I. Nr. 37 558
mit einem Molekulargewicht 307 in 30,7%iger
Einstellung und der
Azoic Diazo Component C. I. Nr. 37 111
(Mol.-Gew. 214) in 21,4%iger Einstellung
erübrigt sich die Verwendung der AV 71 zur Ermittlung des Umrechnungsfaktors für optimale Reaktionsverhältnisse, da beide Reaktionspartner im Verhältnis 1 :1 in der Druckfarbe eingesetzt werden können. Dadurch lassen sich ferner nicht unerhebliche Mengen an Diazokomponente einsparen, die normalerweise mit einem gewissen Sicherheitsfaktor stets im Überschuß angewendet werden.
Bei Anwendung von
12,3 g Azoic Coupling Component C. I. Nr. 37 558
30,7%igund
12,3 g Azoic Diazo Component C. I. Nr. 37 111 21,4%ig
ergibt sich mit obigem Druckfarbenansatz dasselbe farbtiefe Orange wie nach der konventionellen Druckmethode, wobei außerdem 2,1 g/kg Azoic Diazo Component eingespart werden können.
Beispiel 2
a) Zum Bedrucken eines gebleichten und mercerisierten Baumwollpopelins in einem tiefen Dunkelbraun wird eine Mischung der
Azoic Coupling Component C. I. Nr. 37 505
(H. W. 32,4%)
Azoic Coupling Component C. I. Nr. 37 613
(H. W. 40%) und einer
Azoic Coupling Component folgender Konstitution N i- Pc-tetra-[sulfosäure-3'-(5"-hydroxy-
3"-methyl-pyrazolyt-l")]-phenyl-l'-amid
(H. W. 78%)
im Verhältnis 4:2:4 mit der dispergierten Flüssig-Marke der Azoic Diazo Component C. I. Nr. 37 125 (H. W. 41,4%) gekuppelt.
Dazu ist es zunächst erforderlich, drei Druckfarben jeweils aus Kupplungskomponenten und Farbbase in üblicher Weise herzustellen und danach diese »Stammfarben« in dem gewünschten Mischungsverhältnis 4 :2 :4 zu einer Druckfarbe zu verarbeiten.
Gemäß AV 71 betragen die einzelnen Umrechnungsfaktoren der Azoic Diazo Component C. I. Nr. 37 125 zu den ο. a. Kupplungskomponenten 0,8, 0,7 und 0,4 und unter Berücksichtigung der Flüssig-Einstellung 1,2 2,0 und 1,4.
Danach berechnen sich die Ansätze der 3 Stammfarben zu
32 g/kg Azoic Coupling Component
C. I. Nr. 37 505
26 g/kg Azoic Diazo Component
C. I. Nr. 37 125 flüssig
40 g/kg Azoic Coupling Component
C. I. Nr. 37 613
20 g/kg Azoic Diazo Component
C. !.Nr. 37 125 flüssig
20 g/kg Azoic Coupling Component
der ο. a. Konstituion
14 g/kg Azoic Diazo Component
C. I. Nr. 37 125 flüssig
Diese gemäß Beispiel 1 angesetzten Stammfarben werden dann im Verhältnis 4:2:4 gemischt und mittels einer Schablone auf den Baumwoilpopeline übertragen. Nach der im Beispiel 1 beschriebenen sauren Fixierung und Nachbehandlung erhält man ein tief dunkelbraunes Druckmuster mit den bekannt guten Echtheiten.
b) Erfindungsgemäß: Werden nun alle Reaktionspartner in äquimolaren Verhältnissen zur Anwendung gebracht, so entfällt die umständliche Ansatzberechnung und das getrennte Ansetzen der Stammfarben. Alle Komponenten werden in einer Druckfarbe direkt angesetzt, wobei die Summe der drei Kupplungskomponenten gleich der Grammenge der eingesetzten Diazokomponente sein muß.
Azoic Coupling Component C. 1. Nr. 37 505 fl.
(26,3% = einmolar)
Azoic Coupling Component C. 1.Nr. 37 613 fl.
(27,1% = einmolar)
Azoic Coupling Component (gemäß ο. a.
Konstitution) Piv. (78% = halbmolar)
Azoic Diazo Component C. I. N r. 37 125 f 1.
(33,6% = zweimolar)
Unter Berücksichtigung des Mischungsverhältnisses 4 : 2 : 4 4 ergibt sich ein Druckfarbenansatz von
1 · 8 g/kg Azoic Coupling Component
C. 1.Nr. 37 505 flüssig
1 · 4 g/kg Azoic Coupling Component
C. I. Nr. 37 613 flüssig
2 · 8 = 16 g/kg Azoic Coupling Component
Piv. o. a. Konstitution
— Nachbehandeln der Färbung.
Zur Herstellung einer mittleren Blaufärbung auf Basis von
Azoic Coupling Component C. I. Nr. 37 520 Π.
(H. W. 34.2%)
und
Azoic Diazo Component C. I. Nr. 37 235
(H. W. 60%)
sind 12 g fixierte Kupplungskomponente pro kg Ware erforderlich. Das sind bei einer Flottenaufnahme von 80%
'/2 · 20 = 10 g/kgAzoic Diazo Component
C. 1.Nr. 37 125 fl.
Damit läßt sich derselbe Braunton wesentlich einfacher und mit deutlicher Farbstoffersparnis realisieren.
Beispiel 3
a) Beim kontinuierlichen Färben auf dem Foulard ist folgender Arbeitsablauf vorgegeben:
— Grundieren mit der Lösung eines Naphthols
— Zwischentrocknen
— Entwickeln der grundierten Ware durch Klotzen mit einer Basendisoersion
15 g/l Azoic Coupling Component
C. I. Nr. 37 520 Π.
und unter Berücksichtigung des Umrechnungsfaktors aus AV 71 von 2,5
37,5 g/l Azoic Diazo Component
C. I. Nr. 37 235.
Nach dem Grundieren bei möglichst hoher Klotztemperatur ist vor dem Zwischentrocknen zum besseren Durchfärben ein Luftgang einzuhalten. Danach wird auf dem Foulard durch zweimaliges Tauchen entwickelt und nach einem erneuten Luftgang und einer Heißwasserpassage wie üblich nachbehandelt.
Man erhält auf diese Weise eine kräftige Blaufärbung mit sehr guten Gebrauchsechtheiten.
b) Erfindungsgemäß: Liegen nun beide Reaktionspartner in äquimolaren Verhältnissen vor
Azoic Coupling Component C. I. Nr. 37 520
(Mol-Gew. 277) 27,7%ig fl., einmolar.
Azoic Diazo Component C. 1. Nr. 37 235
(Mol-Gew. 244) 48,8%ig fl, zweimolar,
dann läßt sich der gewünschte Blauton durch einfache Kombination von
18,5 g/l Azoic Coupling Component
C. I. Nr. 37 520(27,7% einmolar)
durch Entwickeln mit
9,25 g/l Azoic Diazo Component
C. I. Nr. 37 235 (48,8%, zweimolar)
herstellen.
Neben dieser vereinfachten Ansatzberechnung können dabei auch noch 18 g Diazokomponente pro Liter Klotzflotte eingespart werden.
Beispiel 4
a) Zur Herstellung eines goldgelben Druckmusters auf Basis von
Azoic Coupling Component C. I. Nr. 37 610
(H. W. 34,2%) und
Azoic Diazo Component C. I. Nr. 37 125
(H. W. 41,4%)
nach dem Beispiel 1 für das »Naphtholat/Nitrit-Verfahren« angegebenen Druckfarbenansatz sind für einen vollen Farbton 16 g/kg der Kupplungskomponente erforderlich. Gemäß AV 71 beträgt der Umrechnungsfaktor bei gleichzeitiger Umrechung auf die Fiüssig-Marke 5,1 ■ 0,2 = 1,02; es sind also 16 · 5,1 ■ 0,2 = 16,3g Azoic Diazo Component C.I. Nr. 37 125 pro kg Druckfarbe einzusetzen.
Nach dem Drucken und Trocknen wird die Ware auf einem Zwickelfoulard mit einer 2%igen kalten wäßri-
IO
20
gen Lösung von Monochloressigsäure (Flottenaufnahme 80%) imprägniert und der Farbstoff während eines sofort anschließenden Luftganges von 80 Sekunden kontinuierlich entwickelt. Nach der üblichen Nachbehandlung erhält man ein Muster in sattem Goldgelb mit den bekannt guten Echtheiten.
b) Erfindungsgemäß: Liegen beide Reaktionspartner in äquimolaren Verhältnissen vor, also die
Azoic Coupling Component C. I. Nr. 37 610
mit einem Molekulargewicht von 382 in
38,2%iger Einstellung und die
Azoic Diazo Component C. I.Nr. 37 125
(M. G. 168) in 16,8%iger Einstellung,
so sind beide für den gewünschten Farbton zur Erhaltung optimaler Reaktionsbedingungen einfach im Verhältnis 1 : 1 zu kombinieren; in vorliegendem Falle also
14,3 g Azoic Coupling Component
C. I.Nr. 37 610(38,2%ig)
und
14,3 g Azoic Diazo Component
C. I. Nr. 37 125(16,8%ig).
Abgesehen von der einfachen Ansatzberechnung lassen sich darüber hinaus noch 4,4 g/kg Azoic Diazo Component einsparen.
Beispiel 5
a) Ein gebleichter Baumwollnessel soll in einem tiefen Korinth auf Basis der
Azoic Coupling Component C. 1. Nr. 37 530
(H. W. 36,1%)
bedruckt werden. Hierzu ist eine Mischung der
Azoic Diazo Component C. I.Nr. 37 125
(H. W. 41,4%)
mit
Azoic Diazo Component C. I. Nr. 37 255
(H. W. 26.4%)
im Verhältnis 5 :3 erforderlich. Für einen Druckfarbenansatz mit 16 g/kg Azoic Coupling Component C.I. Nr. 37 530 beläuft sich gemäß AV 71 der Umrechnungsfaktor (bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Flüssig-Einstellung) für
Azoic Diazo Component C. I. Nr. 37 125
auf 0,7 und
Azoic Diazo Component C. I. Nr. 37 255
auf 2,1;
auf die getrennt anzusetzenden Stammfarben sind also auf jeweils 16 g/kg Azoic Coupling Component CI. Nr. 37 530
16 · 0,7 = 11,2 g/kg Azoic Diazo Component C. I. Nr. eo
37 125 bzw. 16 - 2,1 = 33,6 g/kg Azoic Diazo Component CI.
Nr. 37 255
30
35
40
45
50
55
einzusetzen.
Beide Stammfarben werden im Verhältnis 5:3 gemischt, wie im Beispiel 1 gedruckt, zwischengetrocknet und fertiggestellt
65
b) Erfindungsgemäß: Liegen beide Komponenten in äquimolaren Verhältnissen vor, also die
Azoic Coupling Component C. I. Nr. 37 530
mit einem Molekulargewicht von 293 in
29,3%iger Einstellung, die
Azoic Diazo Component C. I. Nr. 37 125
(M. G. 168) in 16,8%iger Einstellung und die
Azoic Diazo Component C. I. Nr. 37 255
(M. G. 214) in 21,4°/oiger Einstellung,
so erübrigt sich das Ansetzen getrennter Stammfarben. Alle drei Reaktionspartner werden direkt in der in Beispiel 1 beschriebenen Druckfarbe angesetzt, wobei lediglich darauf zu achten ist. daß die Summe der beiden Diazokomponenten (in Gramm) gleich der Grammenge der aufgewendeten Kupplungskomponente ist.
Auf 19,7 g/kg Azoic Coupling Component C.I Nr. 37 530 (einmolar) kommen also entsprechend dem Mischungsverhältnis 5 :3
12,3 g/kg Azoic Diazo Component
C. I. Nr. 37 125 und
7,4 g/kgAzoic Diazo Component
C. I.Nr.37 255(einmolar).
Diesem sowohl rechnerisch als auch manuell vereinfachten Druckfarbenansatz steht außerdem eine Einsparung von
2,6 g/kg bzw. 7,3 g/kg Reinfarbstoff
der beiden Diazokomponenten gegenüber.
Beispiel 6
a) Eine weitere Möglichkeit zum Drucken eines tiefen Dunkelbrauntones besteht in der Kombination eines rotstichigen Gelbs mit einem rotstichigen Blau. Nach der bisherigen Arbeitsweise bedeutet dies, daß man sich zwei Druckfarben, etwa auf Basis von
Azoic Coupling Component C. I. Nr. 37 610
(H. W. 34,2%) und
Azoic Diazo Component C. 1. Nr 37 125
(H. W.41,4%)sowie
Azoic Coupling Component C. I. Nr. 37 530
(H. W. 36,1%) und
Azoic Diazo Component C. I. Nr. 37 255
(H. W. 26,4%),
herstellt und etwa im Verhältnis 3:7 zu einer Druckfarbe verarbeitet.
Unter Verwendung der Umrechnungsfaktoren aus der AV 71 ergeben sich dann folgende Ansätze:
16 g/kg Azoic Coupling Component
C I. Nr. 37 610 und 16 · 2,0 = 32 g/kg Azoic Diazo Component
C. I. Nr. 37 125 Π. sowie 16 g/kg Azoic Coupling Component
C. I. Nr. 37 530 und 16 - 2,1 = 33,6 g/kg Azoic Diazo Component
C I. Nr. 37 255 fl.
Diese beiden gemäß Beispiel 1 angesetzten Druckfarben werden dann im Verhältnis 3:7 zu einer Druckfarbe vermischt (d. h. 3/10 der ersten und 7/10 der zweiten Kombination) und auf ein beliebiges Baumwollgewebe aufgedruckt Die Entwicklung und Fertigstellung erfolgt wie in Beispiel 1 zu einem kräftigen Dunkelbraun.
b) Erfindungsgemäß: Verwendet man die vier beteiligten Reaktionspartner in äquimolaren Einstellungen, dann entfällt das Ansetzen getrennter Stammfarben. Die Farbstoffkomponenten werden in einer Druckfarbe eingesetzt, wobei lediglich die Summe beider Kupplungskomponenten (in Gramm) gleich der Summe beider Diazokomponenten (in Gramm) sein muß. um optimale Reaktionsverhältnissc zu gewährleisten.
4,8 g/kg Azoic Coupling Component
C. 1. Nr. 37 610(Mol-Gew. 382).
38,2%ig
11,2 g/kg Azoic Coupling Component
C. 1. Nr. 37 530(Mol-Gew. 293),
29,3%ig
4,8 g/kg Azoic Diazo Component
C. I. Nr. 37 125(Mol-Gew. 168),
16,8% ig
11,2 g/kg Azoic Diazo Component
C. 1. Nr. 37 255(Mol-Gew. 214),
21,4%ig
Unter Einsparung beträchtlicher Mengen Reinfarbstoff (3,2 bzw. 3,8 g/kg Diazokomponente) läßt sich auf diese vereinfachte Weise derselbe kräftige Dunkelbraunton drucken.
Beispiel 7
a) Zum Färben eines leuchtenden Scharlachtones auf einem gebleichten und mercerisierten Baumwollbatist nach dem einstufigen Foulard-Färbeverfahren unter Verwendung dispergierter Echtbasen (flüssig) werden
16 g/kg fixierte Azoic Coupling Component
C. LNr. 37 530(H. W.36,1%) J5
benötigt. Das entspricht bei einer Flottenaufnahme von 80%
20 g Kupplungskomponente pro Liter Klotzflotte.
20 Zum Entwickeln sind gemäß Umrechnungsfaktor aus AV71
20 · 0,7 = 14 g/l Azoic Diazo Component C. I.
Nr. 37 130(H. W. 41,4%)
erforderlich.
Beide Komponenten werden in die mit einem Dispergiermittel und Natronlauge versetzte und etwas angedickte Klotzflotte eingetragen, und zum Schluß noch 10 g/l Natriumnitrit zugesetzt.
Nach dem Klotzen und Trocknen wird die Ware mit einer kalten, wäßrigen 20%igen Lösung von Monochloressigsäure (Flottenaufnahme 80%) imprägniert und der Farbstoff während eines sofort anschließenden Luftganges von 80 Sekunden kontinuierlich entwickelt. Nach der üblichen Nachbehandlung erhält man eine brillante scharlachrote Färbung mit den bekannt guten Echtheiten.
b) Erfindungsgemäß: Werden nun beide Farbstoffkomponenten in äquimolaren Flüssig-Einstellungen verwendet:
Azoic Coupling Component C. I. Nr. 37 530
(Mol-Gew. 293) 29,3% und
Azoic Diazo Component C. I. Nr. 37 130
(Mol-Gew. 168) 33,6% (zweimolar)
so sind einfach
24.5 g/l Azoic Coupling Component
C. I. Nr. 37 530(29,3% Π.)
12.3 g/1 Azoic Diazo Component
C. 1.Nr. 37 130(33,6% Π.)
(zweimolar)
in der Druckfarbe gemäß a) einzusetzen.
Damit erübrigt sich einmal die Umrechnung auf den bisher üblichen Reingehalt der Handelsware und zum anderen können 1,7 g Diazokomponente je Liter Klotzflotte eingespart werden.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Cellulosefasermaterialien mit Entwicklungsfarbstoffen unter Verwendung von diazotierbaren Aminen in feindispergierter Form, dadurch gekennzeichnet, daß man Diazo- und Kupplungskomponenten in Form von Zubereitungen einsetzt, die pro Gewichts- oder Volumeneinheit molare Mengen an Wirksubstanz oder deren Vielfache in einfachen Zahlenverhältnissen enthalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man mehrere Diazo- und/oder Kupplungskomponenten gleichzeitig einsetzt.
3. Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem diazotierbaren, feindispergierten Amin in molaren Mengen pro Gewichts- oder Volumeneinheit oder in einem Vielfachen in einfachen Zahlenverhältnissen.
4. Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, gekannzeichnet durch einen Gehalt an einer molaren Menge einer Kupplungskomponente pro Gewichts- oder Volumeneinheit oder einem Vielfachen in einfachen Zahlenverhältnissen.
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