DE2610982C3 - Verfahren zum Reinigen von Druckgasen aus der Spaltung schwermetallhaltiger Brennstoffe - Google Patents
Verfahren zum Reinigen von Druckgasen aus der Spaltung schwermetallhaltiger BrennstoffeInfo
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Description
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30
Die Erfindung bezieht sich auf spezielle Maßnahmen zur Verhinderung von Ablagerungen und Anbackungen
von unlöslichen Schwermetallverbindungen in der Ausgasungs-Kolonne, auch Regenerierteil
genannt, von Gaswäschen, insbesondere von söge- ίο
nannten Rectiso®-Anlagen für Spaltgase aus schwermetallhaltigen Brennstoffen.
Derartige Gaswäschen sind Bestandteil von synthesegaserzeugenden Anlagen, beispielsweise Erdölrückstands-
und Kohledruckvergasungsanlagen und dienen dazu, die bei der katalytischen Weiterverarbeitung
der Spaltgase störenden Gasverunreinigungen, wie insbesondere H2S, HCN, COS, HSCN etc.
zu entfernen. Daneben werden auch noch solche Gasverunreinigungen absorbiert, wie insbesondere Metallcarbonyle,
die mit den vorgenannten Gasverunreinigungen in den Gaswäschen, insbesondere in deren
Regenerierteilen, unlösliche Verbindungen bilden können, die durch Ablagerungen und Anbackungen
dann in den Ausgasungskolonnen derartiger Gaswaschen deren Betriebszeit reduzieren.
Derartige Probleme treten verstärkt auf beim Einsatz
von höher schwermetallhaltigen festen und flüssigen Brennstoffen, wie Visbreaker-Rückständen, sowie
mit steigendem Gesamtdruck in diesen Vergasungsanlagen.
Die Entwicklung geht dahin, stark schwermetallhaltige Erdölrückstände einzusetzen und diese bei höheren
Gesamtdrücken zu verarbeiten. Wirtschaftliche Lösungen zur Verhinderung derartiger Anbackungen b5
und damit eine Erreichung üblicher Betriebsstandzeiten sind bisher nicht bekannt.
Zweck der Erfindung ist die Verhinderung der Ablagerung
derartiger unlöslicher Schwermetallverbindungen in den Ausgasungskolonnen von Gaswäschen
und Verlängerung der Betriebszeiten.
Gemäß dem Verfahren der Erfindung können Sciiwermetallanbackungen in der Ausgasungs-Kolonne
vermieden werden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahrsn zum Reinigen von Druckgasen aus der Spaltung schwermetallhaltiger
Brennstoffe durch ein- oder mehrstufige Tieftemperaturgaswäsche bei —60° bis 0° C mit
Lösungsmitteln und anschließendes Ausgasen der Lösungsmittel durch Entspannen, Evakuieren, Austreiben
und Erhitzen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Schwermetallverbindungen, die normalerweise in
der Ausgasungskolonne anbacken würden, vor dem Eintritt der Lösung in diese Ausgasungskolonne durch
Erhitzen mindestens eines Teiles der Waschflüssigkeit auf 70° bis 250° C, bei einem Druck höher als der
Dampfdruck der Waschflüssigkeit und einer Verweilzeit von mindestens 0,25 Stunden in einem Vorreaktor,
der mit Füllkörpern gefüllt sein kann, ausgefällt werden. Die Ausfällung der Schwermetalle wird zusätzlich
gefördert, wenn in den Vorreaktor beim Erhitzen gleichzeitig Schwefelwasserstoff eingeleitet
wird.
Der eingeleitete Schwefelwasserstoff ist in der Menge nach oben nur durch die maximal mögliche
Gasfüllung des Volumens des Vorreaktors begrenzt.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, die Waschflüssigkeit
auf eine Temperatur zwischen 80° und 180° C zu erhitzen und eine Verweilzeit zwischen 0,5 und 2,0
Stunden zu wählen.
Zur Durchführung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung eignen sich besondere polare organische
Verbindungen als Lösungsmittel, wie niedere Alkohole, z. B. Methanol, niedere Ketone, z. B. Aceton,
sowie Amine und Amide, z. B. N-Methylpyrrolidon und Dimethylformamid. An die Waschmittel für die
Tief tem peraturgaswäsche wird die Forderung nach hoher Selektivität gestellt, wobei von einer hohen
Löslichkeit ausgegangen wird. Daneben muß auch ein niedriger Schmelzpunkt, geringe Viskosität und eine
chemische Beständigkeit gegenüber den absorbierten Gasen vorliegen. Ein niedriger Preis des Lösungsmittels
hält zusätzlich die Kosten bei Verlusten niedrig.
Der Vorreaktor kann sowohl ein Behälter, ein Rohr oder eine Kolonne sein. Bei Verweildung eines füllkörperfreien
Vorreaktors kann die Waschflüssigkeit dann entweder einem Sedimentationsgefäß zugeführt
oder die Schwermetallsulfide können durch Filtration entfernt werden. Die auf diese Weise von den Schwermetallsulfiden
befreite Waschflüssigkeit kann anschließend nach bekannten Methoden von den absorbierten
Gasen befreit und erneut der Tieftemperaturgaswäsche zugeführt werden. Beim Einsatz von mit
Füllkörpern gefüllten Vorreaktoren wird die Hauptmenge der Sulfide auf den Füllkörpern abgeschieden.
Als Füllkörper für den Vorreaktor eignen sich alle geformten und ungeformten, gegen die Lösungsmittel
inerten Materialien, wie solche aus Porzellan, Tonerde, Silikaten und ählichen Materialien.
Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele illustriert:
Ein Rohgas aus einer Schwerölvergasungsanlage mit einer Zusammensetzung
ca.
45
49
4
4
0,5
0,1
0,7
0,1
0,7
0,03
0,1
Vol.-% H, Vol.-% CO VoL-% CO,
VoI.-% CH^ Vol.-% N, H",S
Vol.-% COS Vol.-% Ar
sowie 100 mg HCN/Nm', insbesondere mit einem Gehalt an Ni(CO)4 von
0,94 · 10~6 Volumteilen, wurde mit Methanol, welches einen Wassergehalt von 3 Vol.-% hatte, bei einer
Temperatur von —20° C und Drücken von 5-48 bar ins Gleichgewicht gebracht. Dabei wurde die in
Abb. 1 gezeigte V^rteilungsisotherme gefunden.
Derartige methanolische Lösungen mit Ni(CO)4-Gehalten
von 30 mg/1 wurden durch ein mit keramischen Füllkörpern gepacktes Reaktionsrohr von 2 m
Länge geleitet. Die Temperaturen betruger 80° C bis 140° C, die Verweilzeiten '/,, h bis 1 h.
Nach dieser Behandlung wurde der Ni-Gehalt der
Lösungen bestimmt. In Abb. 2 ist der Abscheidungsgrad der Nickelverbindungen als Funktion von Temperatur
und Aufenthaltszeit dargestellt.
Auf den Fiiükörpern hatte sich eine tiefschwarze
anhaftende Schicht von Nickclsulfid abgeschieden.
Die Analysen der Feststoffablagerungen ergaben folgende Hauptbestandteile:
Ni ca. 58 Gew.-%
S (als Sulfid) ca. 32 Gew.-%
Ni ca. 58 Gew.-%
S (als Sulfid) ca. 32 Gew.-%
Eine Lösung nach Beispiel 1 wurde wie in Beispiel 1 behandelt, wobei jedoch das Reaktionsrohr nicht mit
Füllkörpern gepackt war. Die Temperatur im Reaktionsrohr betrug 130° C, die Verweilzeit 0,5 h. In der
austretenden Lösung waren alle nickelhaltigen Verbindungen koaguliert, die sich leicht sowohl durch
eine Filtration als auch durch Sedimentieren abtrennen
ließen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Reinigen von Druckgasen aus der Spaltung schwermetallhaltiger Brennstoffe
durch ein- oder mehrstufige Tieftemperaturgaswäsche bei — 60° bis0° C mit Lösungsmitteln und
anschließendes Ausgasen der Lösungsmittel durch Entspannen, Evakuieren, Austreiben und Erhitzen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schwermetallverbindungen vor dem Eintritt der Lösung
in die Ausgasungs-Kolonne durch Erhitzen mindestens eines Teiles der Waschflüssigkeit auf 70°
bis 250cC, bei einem Druck höher als der Dampfdruck
der Waschflüssigkeit und einer Verweilzeit von mindestens 0,25 Stunden in einem Vorreaktor,
der mit Füilkörpern gefüllt sein kann, ausgefällt werden.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Vorreaktor beim Erhitzen
gleichzeitig Schwefelwasserstoff zugeführt wird.
3. Verfahren nach Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschflüssigkeit
auf eine Temperatur zischen 80° und 180° C erhitzt wird.
4. Verfahren nach den Patentansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verweilzeit
zwischen 0,5 und 2,0 Stunden gewählt wird.
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