DE2610422C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F110/00—Homopolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond
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Description
Die Verwendung von Chromverbindungen für die Polymerisation
von Olefinen ist bekannt. Gemäß den US-PSen 28 25 721
und 29 51 816 wird einen anorganischen Träger (wie Siliziumdioxid,
Aluminiumoxid oder SiO₂/Al₂O₃-Kombinationen)
aufweisendes und thermisch aktiviertes CrO₃ für die Olefinpolymerisation
eingesetzt. Die bei Verwendung dieser
Katalysatorsysteme in verschiedenen Polymerisationsmethoden
(wie der herkömmlichen Teilchenpolymerisation) erhaltenen
Harze sind zwar für viele Anwendungszwecke gut brauchbar,
eignen sich jedoch für andere Zwecke aufgrund von Mängeln
hinsichtlich bestimmter Eigenschaften (wie des Schmelzindex)
nicht.
Es wurde bereits versucht, die mangelhaften Eigenschaften
der mit Hilfe von thermisch aktivierten Chromoxid-Träger-Katalysatoren
hergestellten Polyolefine dadurch zu verbessern, daß
man dem Träger-Chromoxid vor der thermischen Aktivierung
verschiedene Metall- und Nichtmetallverbindungen zusetzte.
In der US-PS 36 22 522 wird beispielsweise vorgeschlagen,
dem am Träger befindlichen Chromoxid vor der thermischen
Aktivierung ein Gallium- oder Zinnalkoxid einzuverleiben.
Die US-PS 37 15 321 enthält den Vorschlag, dem Träger-
Chromoxid vor der Hitzebehandlung eine Verbindung eines
Metalls der Gruppe II-A oder III-B zuzusetzen, während
in der US-PS 37 80 011 ein Zusatz von Titan, Vanadium
oder Bor abgeleiteten Alkylestern und in der US-PS
34 83 428 ein solcher von Alkylborverbindungen beschrieben
sind.
Die US-PS 36 22 522, Spalten 5 und 6 sowie Tabelle I, zeigt
einen Vergleich zwischen dem Zusatz von Aluminiumisopropylat
zu auf einem Träger befindlichem Chromoxid vor der
thermischen Aktivierung bzw. dem Zusatz eines Gallium-
oder Zinnalkoxids. Es wird dann gefolgert, daß die erhaltenen
Polymeren bei Zugabe der Aluminiumverbindung
im wesentlichen dasselbe (oder ein noch höheres) Verhältnis
des Schmelzindex bei hoher Belastung zum Schmelzindex
aufweisen wie bei Verwendung des Chromoxidkatalysators
ohne Metallalkoxidzusatz, wogegen bei Einverleibung von
Gallium- oder Zinnalkoxiden Polymere mit einem niedrigen
obigen Verhältnis erzielt werden.
In keiner der vorgenannten Patentschriften ist die Verwendung
des thermisch aktivierten Träger-Katalysators zusammen
mit einem metallischen oder nicht-metallischen Reduktionsmittel
beschrieben.
Auch die Verwendung anderer Chromverbindungen als Olefinpolymerisationskatalysatoren
ist bekannt. Beispiele dafür
sind verschiedene Silylchromat- und polyalicyclische
Chromatester (vgl. z. B. die US-PSen 33 24 095, 33 24 101,
36 42 749 und 37 04 287). In den US-PSen 37 04 287 und
34 74 080 ist ferner die Verwendung von phosphorhaltigen
Chromatestern für Olefinpolymerisationskatalysatoren beschrieben.
Auch die Verwendung der vorgenannten Chromverbindungen
in Koordinationskatalysatorsystemen vom Ziegler-Typ wurde
bereits vorgeschlagen. Derartige Katalysatoren enthalten
bekanntlich häufig zusätzlich organometallische Reduktionsmittel,
wie Trialkylaluminiumverbindungen. Katalysatorsysteme
vom Ziegler-Typ, welche auf Chromverbindungen
basierende Träger-Katalysatoren und organometallische Reduktionsmittel
(insbesonder Organoaluminiumverbindungen)
beinhalten, sind z. B. in den US-PSen 33 24 191, 36 42 749,
37 04 287 und 38 06 500 beschrieben.
Aus der US-Patentschrift 36 76 417 ist ein Katalysator bekannt,
der ein anorganisches Trägermaterial umfaßt sowie
eine Kombination aus einer Chromverbindung und entweder
einer Gallium- oder einer Zinnverbindung. Die Aktivierung
erfolgt durch Erhitzen ohne Zusatz einer weiteren Verbindung.
Obgleich auch eine Kombination aus Aluminiumisopropoxid
und Chromtrioxid erwähnt werden, scheint die Verwendung
einer Aluminiumverbindung nicht bevorzugt, da die
besseren Ergebnisse bei der Verwendung einer Zinn- oder
Galliumverbindung erhalten werden. Als Chromverbindung
wird lediglich Chromtrioxid eingesetzt, und als Träger wird
ein normales Siliciumdioxid verwendet. Die aus der US-Patentschrift
bekannten Katalysatoren sind insofern nachteilig,
als die unter Verwendung der Zinn- oder Galliumverbindungen
erzielten Ergebnisse zwar zufriedenstellend sind, wobei
diese Verbindungen aber vergleichsweise teuer sind. Die
mit den billigeren Aluminiumverbindungen erhaltenen Ergebnisse
sind dagegen ungünstiger.
Aus der DE-OS 21 46 058 ist ein Katalysator für die Olefinpolymerisation
bekannt, der aus einem auf ein Siliciumoxid
als Träger aufgebrachten Chromatester besteht und der mit
einem metallorganischen Reduktionsmittel bei einer Temperatur
zwischen etwa 50°C und der Zersetzungstemperatur des
Chromatesters reduziert worden ist.
Die Erfindung betrifft ein Olefinpolymerisationskatalysatorsystem
auf der Basis einer auf einem Träger abgelagerten
chromhaltigen und aluminiumhaltigen Verbindung, erhalten
durch Mischen von
- A) einer Komponente, erhalten aus
- (a) einem festen anorganischen Kieselgel-Träger mit Hydroxylgruppen an der Oberfläche,
- (b) einer auf dem Träger abgelagerten chromhaltigen Verbindung, welche zur Umsetzung mit den Hydroxylgruppen an der Trägeroberfläche befähigt ist und ein Umsetzungsprodukt von Chromtrioxid mit einer Phosphorverbindung der nachstehenden allgemeinen Formel ist oder in denen die Reste R jeweils ein Wasserstoffatom oder einen Alkyl-, Aralkyl-, Aryl- oder Cycloalkylrest bedeuten, mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste R kein Wasserstoffatom ist, wobei die chromhaltige Verbindung in einem derartigen Anteil vorhanden ist, daß der Chromgehalt, bezogen auf das Trägergewicht, 0,25 bis 2,5 Gew.-% beträgt und
- (c) einer am Träger abgelagerten Aluminiumverbindung, welche zur Umsetzung mit den Hydroxylgruppen an der Trägeroberfläche befähigt ist, und die nachstehende allgemeine Formel besitzt Al (X) a (Y) b (Z) c wobei X einen Rest R und Y einen Rest OR bedeuten, wobei R ein Alkyl- oder Arylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, Z ein Wasserstoff- oder Halogenatom bedeutet, a 0 bis 3, b 0 bis 3 und c 0 bis 3 sind sowie die Summe a + b + c den Wert 3 hat, wobei die Aluminiumverbindung in einem derartigen Anteil vorhanden ist, daß der Aluminiumgehalt, bezogen auf das Trägergewicht, 0,1 bis 10 Gew.-% beträgt,
- wobei die auf dem Träger abgelagerte chromhaltige Verbindung und Aluminiumverbindung in einer nicht- reduzierenden Atmosphäre auf eine Temperatur oberhalb 300°C und bis zur Zersetzungstemperatur des Trägers erhitzt wurden, und
- B) einem Trialkylboran.
Durch Verwendung des erfindungsgemäßen Olefinpolymerisationskatalysatorsystems
lassen sich die Eigenschaften von
Olefinpolymeren, z. B. der Schmelzindex, die Fließeigenschaften
und die Reaktion auf Scherkräfte, beträchtlich
verbessern.
Das erfindungsgemäße Katalysatorsystem wird dadurch hergestellt,
daß man auf den an der Oberfläche Hydroxylgruppen
aufweisenden anorganischen Kieselgel-Träger die zur Reaktion
mit den Oberflächen-Hydroxylgruppen befähigte Aluminiumverbindung
und die ebenfalls zur Reaktion mit den
Oberflächen-Hydroxylgruppen befähigte chromhaltige Verbindung
ablagert. Die mit dem Träger kombinierte Chrom-
und Aluminiumverbindung werden dann in einer nicht-reduzierenden
Atmosphäre auf eine Temperatur oberhalb etwa
300°C und bis zur Zersetzungstemperatur des Trägers erhitzt.
Die hitzebehandelte Kombination aus Träger und
Chrom- sowie Aluminiumverbindung wird dann mit einem Trialkylboran
zu einem erfindungsgemäßen
Katalysatorsystem vereinigt.
Besonders bevorzugte Kieselgel-Träger sind die in der
US-PS 36 52 214 beschriebenen Siliziumdioxidxerogele, welche
eine spezifische Oberfläche von 200 bis 500 m²/g und
ein Porenvolumen von mehr als 2 cm³/g aufweisen, wobei der
Hauptanteil des Porenvolumens auf Poren mit Durchmessern
im Bereich von 30 bis 60 nm entfällt.
Die erfindungsgemäß verwendbaren chromhaltigen Verbindungen
sind Umsetzungsprodukte von Chromtrioxid mit einer Organophosphorverbindung
der nachstehenden allgemeinen Formeln
(siehe ältere Anmeldung DE-OS 25 02 940)
oder
in denen die Reste R jeweils ein Wasserstoffatom oder einen
Alkyl-, Aralkyl-, Aryl- oder Cycloalkylrest bedeuten (wobei
jedoch mindestens einer der Reste R kein Wasserstoffatom
ist) darstellen. Die bevorzugten Organophosphorverbindungen
sind Trialkylphosphate, wie Triäthylphosphat.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Aluminiumverbindungen werden
durch die nachstehende allgemeine Formel dargestellt:
Al (X) a (Y) b (Z) c
In dieser Formel entsprechen X einem Rest R, Y einem Rest
OR (R ist ein Alkyl- oder Arylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen)
und Z einem Wasserstoff- oder Halogenatom,
während a, b und c jeweils einen Wert von 0 bis 3 haben
und die Summe a + b + c 3 ausmacht.
Beispiele für derartige Aluminiumverbindungen sind Aluminiumalkoxide,
wie Aluminium-sek.-butylat, Aluminiumäthylat
oder Aluminiumisopropylat, Alkylaluminiumalkoxide,
wie Äthylaluminiumäthylat, Methylaluminiumpropylat, Diäthylaluminiumäthylat
oder Diisobutylaluminiumäthylat,
Alkylaluminiumverbindungen, wie Triäthylaluminium oder
Triisobutylaluminium, Alkyl- oder Arylaluminiumhalogenide,
wie Diäthylaluminiumchlorid, Arylaluminiumverbindungen,
wie Triphenylaluminium, Aryloxyaluminiumverbindungen, wie
Aluminiumphenoxid sowie gemischte Aryl-, Alkyl- und
Aryloxyaluminiumverbindungen.
Die erfindungsgemäßen Katalysatoren können dadurch hergestellt
werden, daß man die chromhaltige Verbindung und die
Aluminiumverbindung in geeigneter Weise, z. B. durch Dampfbeschichten
oder Imprägnieren des Trägers mit Lösungen der
chromhaltigen Verbindung und der Aluminiumverbindung in
einem geeigneten inerten Lösungsmittel (im allgemeinen
einem wasserfreien organischen Lösungsmittel), auf den anorganischen
Träger aufbringt. Beispiele für geeignete
organische Lösungsmittel sind aliphatische, Cycloalkyl-
und Alkylarylkohlenwasserstoffe sowie deren halogenierte
Derivate. Ein bevorzugtes organisches Lösungsmittel ist
Dichlormethan. Man kann entweder die chromhaltige Verbindung
oder die Aluminiumverbindung zuerst auf den
Träger aufbringen oder beide Verbindungen gleichzeitig
ablagern. Üblicherweise wird der Träger bei der Katalysatorherstellung
gemäß der Erfindung zuerst mit der chromhaltigen
Verbindung und anschließend mit der Aluminiumverbindung
imprägniert.
Die Herstellung und Aufbringung der erfindungsgemäß einzusetzenden
Organophosphorylchromverbindung erfolgt vorzugsweise
nach der in der älteren Anmeldung DE-OS 25 02 940
beschriebenen speziellen Katalysatorherstellungsmethode,
auf welche hier ausdrücklich Bezug genommen wird. Die Organoaluminiumverbindung
kann unter entsprechenden Bedingungen
auf den Katalysatorträger aufgebracht werden.
Der Anteil der Chromverbindung ist derart, daß der Chromgehalt
(bezogen auf das Trägergewicht) 0,25 bis 2,5 Gew.-%,
vorzugsweise 0,5 bis 1,25 Gew.-%, beträgt. Die Aluminiumverbindung
ist in solchen Mengen anwesend, daß der Aluminiumgehalt
(bezogen auf das Trägergewicht) 0,1 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise 0,5 bis 5,5 Gew.-%, beträgt.
Nach der Ablagerung der chromhaltigen Verbindung und der
Aluminiumverbindung auf dem anorganischen Träger wird dieser
in einer nicht-reduzierenden Atmosphäre (vorzugsweise
in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre) auf eine Temperatur
oberhalb 300°C und bis zur Zersetzungstemperatur
des Trägers erhitzt. Die thermische Behandlung erfolgt
typischerweise bei Temperaturen von 500 bis 1000°C. Die
Erhitzungsdauer hängt von der Temperatur ab und kann beispielsweise
30 Min. (oder weniger) bis 50 Std. (oder mehr) betragen.
Im allgemeinen dauert die thermische Behandlung
2 bis 12 Std. Die nicht-reduzierende Atmosphäre, welche
vorzugsweise aus Luft oder einem anderen sauerstoffhaltigen
Gas besteht, soll trocken sein. Um eine maximale
Katalysatoraktivität zu erzielen, soll man die atmosphärische
Feuchtigkeit bis auf wenige ppm beseitigen. Die gemäß
der Erfindung verwendete Luft wird typischerweise bis
auf einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 2 bis 3 ppm
getrocknet.
Das erfindungsgemäße Katalysatorsystem enthält daneben als
Reduktionsmittelkomponente ein Trialkylboran, z. B. Trimethylboran,
Triäthylboran oder Triisobutylboran.
Man kann die hitzebehandelte Komponente A aus dem Träger
und der darauf abgelagerten chromhaltigen Verbindung und
Aluminiumverbindung mit der Komponente B, also dem Trialkylboran,
vor der Einführung in eine Olefinpolymerisationsreaktor
kombinieren oder die beiden Komponenten getrennt
in den Reaktor einspeisen.
Das Mengenverhältnis des Trialkylborans zur Chromverbindung
kann bei den erfindungsgemäßen Katalysatorsystemen
innerhalb eines relativ breiten Bereichs variiert werden,
wobei jedoch zur Erzielung einer hohen Ausbeute, günstiger
Polymereigenschaften und einer wirtschaftlichen Materialverwertung
gewisse Richtlinien eingehalten werden
sollen. Bei einem für einen Chromgehalt von 1 Gew.-% (bezogen
auf den Träger) ausreichenden Anteil der
Chromverbindung gelten beispielsweise die nachstehenden
charakteristischen Parameter. Die Atomverhältnisse ergeben
sich aus dem Gehalt des Bors
einerseits und dem Chromgehalt
der am Träger abgelagerten Chromverbindung andererseits.
Als bevorzugtes Beispiel für die in Verbindung mit der
erfindungsgemäßen Komponente A verwendeten Anteile an Trialkylboran
können jene von Triäthylboran herangezogen werden.
Für den Fall einer einen Chromgehalt von etwa 1 Gew.-% (bezogen
auf das Trägergewicht) aufweisenden Katalysatorzusammensetzung
beträgt der bevorzugte Triäthylboranteil etwa
5 Gew.-% (bezogen auf das Trägergewicht), was einem B/Cr-
Atomverhältnis von etwa 2,7 : 1 entspricht. Der bevorzugte
Bereich der B/Cr-Atomverhältnisse beträgt etwa 0,1 : 1 bis
10 : 1 entsprechend etwa 0,19 bis etwa 19% Triäthylbor. Der
gesamte geeignete Bereich des Triäthylboranteils, ausgedrückt
als B/Cr-Atomverhältnis, beträgt etwa 0,01 : 1 bis
etwa 20 : 1; dies entspricht etwa 0,02 bis etwa 38 Gew.-%
Triäthylbor (bezogen auf das Trägergewicht).
Die erfindungsgemäßen Katalysatorzusammensetzungen eignen
sich - wie erwähnt - für herkömmliche Verfahren zur Polymerisation
von Olefinen, insbesondere von 1-Olefinen mit
2 bis 8 Kohlenstoffatomen. Die mit ihrer Hilfe durchgeführten
Polymerisationen können bei den allgemein angewendeten
Temperatur- und Druckbedingungen erfolgen. Man
arbeitet beispielsweise bei Temperaturen von etwa 40 bis
etwa 200°C, vorzugsweise von etwa 70 bis 110°C, und Überdrücken
von 13,8 bis 68,9 bar, vorzugsweise von 20,7 bis 55,1 bar,
d. h. unter Bedingungen, wie sie bei Aufschlämmungs- oder
Teilchenpolymerisationen üblich sind.
Um die Befähigung der erfindungsgemäßen Katalysatorsysteme
zur Bildung von Polymeren mit verbesserten physikalischen
Eigenschaften (wie erhöhtem Schmelzindex) aufzuzeigen,
werden mehrere Olefinpolymerisationen durchgeführt, deren
Ergebnisse aus den nachstehenden Tabellen I bis VI ersichtlich
sind. Die Polymerisationen werden in einem gerührten
Autoklaven unter Verwendung von Isobutan als Verdünnungsmittel
vorgenommen. Die auf den Träger aufgebrachten
Chrom- und Aluminiumverbindungen und das Reduktionsmittel
werden zusammen mit dem Isobutan unter
Rühren in den 3,785 Ltr. fassenden Autoklaven
eingespeist. Anschließend erhitzt man den Ansatz unter
Rühren auf die Polymerisationstemperatur (d. h. 88 bis
108°C). Im Falle der Verwendung von Wasserstoff führt man
diesen zu und speist dann so viel Äthylen ein, daß sich
ein Anteil von 10 Mol-% in der flüssigen Phase ergibt.
Der Gesamtdruck (Überdruck) beträgt dann etwa
29,3 bis 31,4 bar. Die Polymerisation
setzt nahezu sofort ein, wie an dem aus dem Äthylenzufuhrsystem
in den Reaktor strömenden Äthylen festgestellt
wird. Nach etwa 1-stündiger Polymerisation bricht man
die Umsetzung durch Überführen des Reaktorinhalts in
das Druckentspannungssystem ab. Man bestimmt anschließend
den (normalen) Schmelzindex und den
Schmelzindex bei hoher Belastung
der erhaltenen Polymeren gemäß ASTM-Prüfnorm D-1238-65T
(Bedingungen E bzw. F).
Die bei den in den Tabellen I bis VI dargestellten Polymerisationsversuchen
eingesetzten Katalysatoren werden
wie folgt dargestellt.
A. In einem mit Rührer, Stickstoffeinlaßrohr und Y-Rohr
mit Wasserkühler ausgestatteten Zweiliter-Dreihals-Rundkolben
wird gemäß US-PS 36 52 215 hergestellten mikrokugeliges
Kieselgel mit einem Porenvolumen von etwa 2,5 cm³/g
vorgelegt. Während des Beschichtungsvorgangs wird eine
Stickstoffatmosphäre aufrechterhalten. Man speist sodann
Dichlormethan in den das Kieselgel enthaltenden Kolben
ein und beginnt mit dem Rühren, um eine gleichmäßige Benetzung
des Gels zu gewährleisten. Anschließend fügt man
eine Dichlormethanlösung des Umsetzungsproduktes von CrO₃
und Triäthylphosphat (hergestellt gemäß der älteren Anmeldung DE-OS
25 02 940) in einem dafür ausreichenden Anteil hinzu, daß ein trockener
beschichteter Katalysator mit einem Chromgehalt von etwa
1 Gew.-% erhalten wird. Die überstehende Flüssigkeit wird
hierauf durch Filtration abgetrennt und das beschichtete
Gel in einem Rotationsverdampfer bei 60°C und unter Vakuum
bei einem Druck von 30 mbar getrocknet.
B. In einen ähnlichen Kolben wie in Stufe A) wird Dichlormethan
eingespeist. Unter Aufrechterhaltung einer
Stickstoffatmosphäre beginnt man mit dem Rühren und beschickt
den Kolben mit der in Stufe A) erzeugten Träger-
Chromzusammensetzung. Ferner stellt man eine Dichlormethanlösung
von Aluminium-sek.-butylat in einem Druckausgleich-
Tropftrichter her und setzt den Trichter auf
den Kolben, dessen Inhalt gerührt wird, auf. Dann läßt
man die Aluminium-sek.-butylatlösung allmählich (10 g
Lösung/Min.) in den Kolben eintropfen. Wenn die Lösungszugabe
abgeschlossen ist, rührt man die im Kolben befindliche
Aufschlämmung etwa 1 Std. Danach wird die überstehende
Flüssigkeit durch Filtration abgetrennt und das
beschichtete Gel in einem Rotationsverdampfer bei
Temperaturen bis etwa 60°C und unter Vakuum bei einem
Druck von 30 mbar getrocknet. Der zugesetzte Anteil der
Aluminiumverbindung hängt vom Aluminiumprozentgehalt ab,
der für die Herstellung von Olefinpolymeren mit den für
bestimmte Endgebrauchszwecke erforderlichen speziellen
Eigenschaften angestrebt wird.
C. Der Trägerkatalysator wird zur thermischen Aktivierung
der in Stufe B) erzeugten Katalysatorzusammensetzung
in einen zylindrischen Behälter gegeben und mit trockener
Luft bei einer linearen Geschwindigkeit von 0,061 m/min
unter Erhitzen auf 900°C fluidisiert und
6 Std. bei 900°C gehalten. Der aktivierte Träger-Katalysator
wird in Pulverform gewonnen.
Um die Auswirkung der Verwendung erhöhter Anteile der
Aluminiumverbindung bei der Katalysatorherstellung aufzuzeigen,
werden mehrere Polymerisationen durchgeführt,
deren Bedingungen und Ergebnisse aus Tabelle I hervorgehen.
Die Katalysatoren werden nach dem vorstehend beschriebenen
Katalysatorherstellungsverfahren erzeugt. Sofern
es nicht anders angegeben ist, werden die Polymerisationen
bei 93,5°C und einem Wasserstoffdruck von
2,07 bar durchgeführt, und der Polymerisationsreaktor
wird mit Triäthylboran (Atomverhältnis B/Cr
= 2,7 : 1) beschickt.
In sämtlichen Tabellen stehen "SI" für "Schmelzindex"
und "HBSI" für "Schmelzindex bei hoher Belastung".
Tabelle II veranschaulicht die Bedingungen und Ergebnisse
mehrerer Polymerisationen, mit deren Hilfe das außerordentlich
starke Ansprechen der erfindungsgemäßen Katalysatorsysteme
auf eine Erhöhung der Wasserstoffkonzentration
aufgezeigt werden soll. Die Katalysatoren werden
nach dem vorstehend beschriebenen Katalysatorherstellungsverfahren
erzeugt. Zu Vergleichszwecken werden auch Polymerisationen
unter Verwendung eines ohne die Aluminiumverbindung
von Stufe B) hergestellten Katalysators vorgenommen.
Die Polymerisationen werden bei etwa 99°C durchgeführt,
und der Polymerisationsreaktor wird mit Triäthylboran
(Atomverhältnis B/Cr = 2,9 : 1) beschickt.
Tabelle III veranschaulicht die Bedingungen und Ergebnisse
mehrerer Polymerisationen, mit deren Hilfe die verbesserte
Wasserstoffempfindlichkeit der erfindungsgemäßen Katalysatorsysteme
(gemessen am Anstieg des Schmelzindex im Vergleich
zu jenen bei Verwendung von Katalysatoren ohne
Aluminium und/oder Triäthylboran) aufgezeigt werden sollen.
Die Katalysatoren werden nach dem vorstehend beschriebenen
Katalysatorherstellungsverfahren erzeugt, außer
daß auf die Aluminiumverbindung von Stufe B) verzichtet
wird, wo dies angegeben ist. Die Polymerisationen werden
bei etwa 99°C durchgeführt. Der Reaktor wird mit Wasserstoff
bis zu einem Druck von 8,27 bar beaufschlagt,
sofern es nicht anders angegeben ist.
Tabelle IV veranschaulicht die Bedingungen und Ergebnisse
von Polymerisationen, mit deren Hilfe die Auswirkung einer
Erhöhung der Polymerisationstemperatur auf den Schmelzindex
von mit Hilfe der erfindungsgemäßen Katalysatorsysteme
erzeugten Polymeren aufgezeigt werden soll. Die
Katalysatoren werden nach dem vorstehend beschriebenen
Katalysatorherstellungsverfahren erzeugt. Zu Vergleichszwecken
werden auch Polymerisationen unter Verwendung
eines ohne die Aluminiumverbindung von Stufe B) hergestellten
Katalysators vorgenommen. Der Reaktor wird mit
Wasserstoff bis zu einem Druck von 8,27 bar
beaufschlagt und Triäthylboran (Atomverhältnis B/Cr =
2,9 : 1) beschickt.
Tabelle V veranschaulicht die Bedingungen und Ergebnisse
mehrerer Polymerisationen, mit deren Hilfe die Eignung
anderer Aluminiumverbindungen als Aluminium-sek.-butylat
für erfindungsgemäße Katalysatorsysteme aufgezeigt werden
soll. Die Katalysatoren werden nach dem vorstehend beschriebenen
Katalysatorherstellungsverfahren erzeugt, wobei
in Stufe B) jeweils die in Tabelle V angegebene Aluminiumverbindung
eingesetzt wird. Die Polymerisationen
werden bei etwa 99°C durchgeführt; der Reaktor wird mit
Wasserstoff bis zu einem Druck von 8,27 bar
beaufschlagt und mit Triäthylboran (Atomverhältnis B/Cr =
2,9 : 1) beschickt.
Tabelle VI veranschaulicht die Bedingungen und Ergebnisse
von Polymerisationen, mit deren Hilfe die Eignung anderer
Träger für das erfindungsgemäße
Katalysatorsystem aufgezeigt werden soll. Der in
den Versuchen 1 und 2 verwendete Katalysator wird nach
dem vorstehend beschriebenen Katalysatorherstellungsverfahren
(Stufe A) unter Verwendung von handelsüblichem
Kieselgel (Porenvolumen = etwa
1,6 cm³/g) als Träger hergestellt. In den Versuchen
3 und 4 wird ein ähnlicher, unter Verwendung von Kieselgel
erzeugter Katalysator, dem die Aluminiumverbindung
von Stufe B) einverleibt wurde, eingesetzt. In
den Versuchen 1 bis 4 werden Katalysatoren verwendet,
welche wie in Stufe C), jedoch bei 840°C anstatt bei 900°C
thermisch aktiviert wurden. In den
Versuchen 1 bis 4 wird die Polymerisation bei 99°C unter
Verwendung von Triäthylboran (Atomverhältnis B/Cr = 2,9 : 1)
mit oder ohne Wasserstoff (wie in Tabelle VI angegeben)
durchgeführt.
Claims (14)
1. Olefinpolymerisationskatalysatorsystem auf der Basis
einer auf einem Träger abgelagerten chromhaltigen und
aluminiumhaltigen Verbindung, erhalten durch Mischen
von
- A) einer Komponente, erhalten aus
- (a) einem festen anorganischen Kieselgel-Träger mit Hydroxylgruppen an der Oberfläche,
- (b) einer auf dem Träger abgelagerten chromhaltigen Verbindung, welche zur Umsetzung mit den Hydroxylgruppen an der Trägeroberfläche befähigt ist und ein Umsetzungsprodukt von Chromtrioxid mit einer Phosphorverbindung der nachstehenden allgemeinen Formeln ist oder in denen die Reste R jeweils ein Wasserstoffatom oder einen Alkyl-, Aralkyl-, Aryl- oder Cycloalkylrest bedeuten, mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste R kein Wasserstoffatom ist, wobei die chromhaltige Verbindung in einem derartigen Anteil vorhanden ist, daß der Chromgehalt, bezogen auf das Trägergewicht, 0,25 bis 2,5 Gew.-% beträgt und
- (c) einer am Träger abgelagerten Aluminiumverbindung, welche zur Umsetzung mit den Hydroxylgruppen an der Trägeroberfläche befähigt ist, und die nachstehende allgemeine Formel besitzt Al (X) a (Y) b (Z) c wobei X einen Rest R und Y einen Rest OR bedeuten, wobei R ein Alkyl- oder Arylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, Z ein Wasserstoff- oder Halogenatom bedeutet, a 0 bis 3, b 0 bis 3 und c 0 bis 3 sind sowie die Summe a + b + c den Wert 3 hat, wobei die Aluminiumverbindung in einem derartigen Anteil vorhanden ist, daß der Aluminiumgehalt, bezogen auf das Trägergewicht, 0,1 bis 10 Gew.-% beträgt,
- wobei die auf dem Träger abgelagerte chromhaltige Verbindung und Aluminiumverbindung in einer nicht- reduzierenden Atmosphäre auf eine Temperatur oberhalb 300°C und bis zur Zersetzungstemperatur des Trägers erhitzt wurden, und
- B) einem Trialkylboran.
2. Katalysatorsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der anorganische Träger ein Kieselgel mit einer
spezifischen Oberfläche von 200 bis 500 m²/g und einem
Porenvolumen von mehr als 2 cm³/g, wobei der Hauptanteil
des Porenvolumens auf Poren mit Durchmessern von 30 bis
60 nm entfällt, darstellt.
3. Katalysatorsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die chromhaltige Verbindung das Umsetzungsprodukt
von Chromtrioxid mit Triäthylphosphat
darstellt.
4. Katalysatorsystem nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aluminiumverbindung ein Aluminiumalkoxid
ist.
5. Katalysatorsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aluminiumverbindung Aluminium-sek.-butylat
ist.
6. Katalysatorsystem nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aluminiumverbindung ein Aluminiumalkyl
ist.
7. Katalysatorsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aluminiumverbindung Triäthylaluminium oder
Triisobutylaluminium ist.
8. Katalysatorsystem nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die am Träger befindliche chromhaltige
Verbindung und Aluminiumverbindung 30 Min. bis
50 Std. auf Temperaturen von 300 bis 1000°C erhitzt
wurden.
9. Katalysatorsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die am Träger befindliche chromhaltige Verbindung
und Aluminiumverbindung 2 bis 12 Std. auf eine
Temperatur von 500 bis 1000°C erhitzt wurden.
10. Katalysatorsystem nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trialkylboran Triäthylboran ist.
11. Verfahren zur Herstellung eines Olefinpolymerisationskatalysatorsystems
auf der Basis einer auf einem Träger
abgelagerten chromhaltigen und aluminiumhaltigen Verbindung,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- (a) auf einem festen anorganischen Kieselgel-Träger mit Hydroxylgruppen an der Oberfläche,
- (b) eine chromhaltige Verbindung ablagert, welche zur Umsetzung mit den Hydroxylgruppen an der Trägeroberfläche befähigt ist und ein Umsetzungsprodukt von Chromtrioxid mit einer Phosphorverbindung der nachstehenden allgemeinen Formeln ist oder in denen die Reste R jeweils ein Wasserstoffatom oder einen Alkyl-, Aralkyl-, Aryl- oder Cycloalkylrest bedeuten, mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste R kein Wasserstoffatom ist, wobei die chromhaltige Verbindung in einem derartigen Anteil vorhanden ist, daß der Chromgehalt, bezogen auf das Trägergewicht, 0,25 bis 2,5 Gew.-% beträgt und
- (c) eine Aluminiumverbindung ablagert, welche zur Umsetzung mit den Hydroxylgruppen an der Trägeroberfläche befähigt ist, und die nachstehende allgemeine Formel besitzt Al (X) a (Y) b (Z) c wobei X einen Rest R und Y einen Rest OR bedeuten, wobei R ein Alkyl- oder Arylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, Z ein Wasserstoff- oder Halogenatom bedeutet, a 0 bis 3, b 0 bis 3 und c 0 bis 3 sind sowie die Summe a + b + c den Wert 3 hat, wobei die Aluminiumverbindung in einem derartigen Anteil vorhanden ist, daß der Aluminiumgehalt, bezogen auf das Trägergewicht, 0,1 bis 10 Gew.-% beträgt, anschließend
- (d) den Träger mit der darauf abgelagerten chromhaltigen Verbindung und Aluminiumverbindung in einer nicht- reduzierenden Atmosphäre auf eine Temperatur oberhalb 300°C und bis zur Zersetzungstemperatur des Trägers erhitzt und dann
- (e) die hitzebehandelte, auf dem Träger befindliche chromhaltige Verbindung und Aluminiumverbindung mit einem Trialkylboran mischt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Aluminiumverbindung in einem inerten organischen
Lösungsmittel löst und anschließend auf den Träger ablagert.
13. Verwendung des Katalysatorsystems gemäß Anspruch 1 bis 10
zur Polymerisation von Olefinen.
14. Verwendung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Polymerisation in Gegenwart von Wasserstoff durchführt.
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