DE2609639A1 - Polymere mit imidgruppen - Google Patents
Polymere mit imidgruppenInfo
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Description
PATENTANWALT DR. HANS-GUNTIiER EGGERT1 DIPLOMCHEMIKER
5 KÖLN 51, OBERLÄNDER UFER 90 Z O U O O O
Köln, 11. Februar 1976 Nr. 22
RHONE-POULENC INDUSTRIES
22, Avenue Montaigne, 75 Paris (8e*me) , Frankreich
Die Erfindung betrifft neue Polymere mit Imidgruppen. Diese Polymeren sind dadurch gekennzeichnet, daß sie erhalten
werden durch Reaktion:
a) eines Polyimids der Formel:
(D
in der D einen der folgenden zweiwertigen Reste
Y-C-
H-
CH
CH
CH -
und
CH
Il
CH
(CH3 )m
CH
CH,
CH
CH
H, CH3 oder Cl, 0 oder 1 und
einen organischen Rest der Wertigkeit η bedeutet, der bis zu 30 Kohlenstoffatomen enthalten kann, und
eine Zahl von mindestens 2 ist,
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ORIGINAL INSPECTED
b) eines Polyamins der Formel
^- B (II)"
in der B einen organischen Rest der Wertigkeit p, der bis zu 30 Kohlenstoffatomen enthalten kann und
ρ eine Zahl von mindestens 2 bedeuten, und
c) eines kettenförmigen Polyesters ohne aliphatische ungesättigte Bindungen einer Molmasse von mindestens
1500,
wobei die Mengen eines jeden Reaktanden so gewählt werden, daß 1,2 bis 5 Imidgruppen pro NH--Gruppe vorliegen
und der Polyester bis zu 50 Gew.% der Gesamtmenge an Polyimid, Polyamin und Polyester beträgt.
A ist insbesondere ein divalenter Rest, und zwar ein Phenylen-, Cyclohexylenrest oder ein Rest der Formel
in der T die Valenzbindung oder eine Gruppe oder ein Atom wie -CH2-, -C(CH3)2~, -0- oder -SO2- bedeutet. A kann auch
einen Rest mit mehr als 2 freien Valenzen, vorzugsweise 3 bis 5 freien Valenzen bedeuten. Ein solcher Rest kann
insbesondere aus einer Kette von mehreren Benzolringen, die die genannten freien Valenzen tragen, bestehen, die durch
zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppen mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen verbunden sind.
6 09839/0928
Beispiele für Polyimide der Formel (I) sind insbesonder:
1N, N1, 4, 4 *-Diphenylmethan-bis-maleinsäureimid,
N, N1, 4, 4I-Diphenyläther-bis-maleinsäureimid,
N, N', 4, 4'-Diphenylsulfon-bis-maleinsäureimid, N, N1, 4, 4'-Diphenyl-2,2-propan-bis-maleinsäureimid,
N, N'-Paraphenylen-bis-maleinsäureimid f
N, N' -Metaphenylen-bis-maleinsäureimid,
N, N ·, 4, 4' -Diphenylmethan-bis-chlormaleinsäureimid,
N, N', 4, 4' -Diphenylmethan-bis-tetrahydrophthalimid,
N, N1, 4, 4·-Diphenyläther-bis-endomethylentetrahydro-
phthalimid,
die Öligomeren mit Imidgruppe der Formel:
die Öligomeren mit Imidgruppe der Formel:
CH
CO
CH
CO
in der χ einen Wert von etwa 0,1 bis 2,5 besitzt.
Die Herstellung der Polyimide der Formel (I) wird insbesondere in der US-PS 3 018 290, GB-PS 1 137 592 und FR-PS 2 142 740
beschrieben.
In Formel (II) kann B einen zweiwertigen oder höherwertigen,
vorzugsweise zwischen drei- und fünfwertigen Rest bedeuten,
der einer der Reste sein kann, die im Zusammenhang mit A genannt wurden.
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Beispiele für Polyamine der Formel (II) sind insbesondere:
- Paraphenylendiamin,
- Metaphenylendiamin,
- Bis(amino-4-phenyl)methan,
- Bis(amino-4-phenyl)oxyd,
- Bis(amino-4-phenyl)sulfon,
- die oligomeren Polyamine der Formel:
NH,
NH
NH,
in der y etwa 0,1 bis etwa 2,5 bedeutet.
Die Herstellung solcher oligomerer Polyamine wird insbesondere in den FR-PSen 1 430 977, 1 481 935 und 1 533 696 beschrieben.
Erfindungsgemäß können auch anstelle des Polyimide bzw.
des Polyamine mehrere Polyimide oder mehrere Polyamine derselben Anzahl an Bindungen oder mit unterschiedlicher Anzahl
an Bindungen verwendet werden, wobei die für η und ρ gegebenen Werte mittlere Werte sind.
Die kettenförmigen Polyester, die vorzugsweise mindestens
5 Gew.% des Gemisches aus Polyimid, Polyamin und Polyester ausmachen, können zahlreiche in der Literatur beschriebene
Polymere dieses Typs sein.
Bei der Herstellung solcher Polymeren können aliphatische oder aromatische Reaktanden mitverwendet werden. Diese
Polyester können insbesondere von einer oder mehrer Säuren oder Estern der Gruppe: Adipinsäure, Bernsteinsäure, Oxalsäure,
Sebacinsäure, Cyclohexan-1,4-dicarbonsäure, Isophthalsäure,
Terephathaisäure, eine Naphthalxndicarbonsäure, insbesondere
.",. Naphthalin-2,6-dicarbonsäure, 4,4' -Bibenzoesäure
609839/0929
oder Bis(carboxy-4-phenyl)sulfonsäure stammen.
Als hydroxylgruppenhaltiges Reagenz zur Herstellung der
Polyester kann insbesondere Äthandiol-1,2-, ein Propandiol-1,2-
oder -1,3-, ein Butandiol-1,2, -2,3, -1,3 oder -1,4,
Pentandiol-1,5, Dimethyl-2,2-propandiol-1,3, Hexandiol-1, 6,
Cyclohexandiol-1,4, Bis(hydroxymethyl)-1,4-cyclohexan oder
«C-tt-dihydroxylierte Polyäther, wie z.B. die Poly(oxyalkylen)-glykole,
beispielsweise die Poly(oxyäthylen)glykole, Poly(oxypropylen)glykole,
die Poly(oxyäthylen)-poly(oxypropylen)-blockcopolymeren,
die Poly(oxytetramethylen)glykole aus Tetrahydrofuran
oder die Poly(oxybutylen)glykole aus Epoxy-1,2-
und/oder Epoxy-1,3-butan verwendet werden.
Im Rahmen der Erfindung werden Polyester bevorzugt, deren molekularen Massen zwischen etwa 2000 und etwa 30 000 liegen unä
die Derivate wenigstens einer der folgenden Säuren: Adipinsäure, Sebacinsäure, Isophthalsäure und Terephthalsäure,
sind.
Die erfindungsgemäßen Polymere werden durch Erhitzen der Reaktanden auf eine Temperatur, die im allgemeinen zwischen
50°und 35O°C liegt, hergestellt. Für ihren Einsatz ist es vorteilhaft, die Reaktion in zwei Stufen durchzuführen, d.h.
in der ersten Stufe ein Vorpolymerisat (P), das einen
Erweichungspunkt von im allgemeinen zwischen 50°und 200°C besitzt, durch Erhitzen auf eine mäßige und/oder kurze Dauer,
beispielsweise einige Minuten zwischen 50°und 180° bis 200°C,
herzustellen und dann, gegebenenfalls nach dem Formen, dieses Vorpolymere durch Erhitzen auf eine Temperatur bis zum 35O°C
und vorzugsweise zwischen 180° und 28O°C zu härten, wobei gegebenenfalls ein Druck bis zu 300 bis 400 Bar
angewendet werden kann.
609839/0929
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polymeren ist es
erwünscht, ein physikalisches Gemisch der Bestandteile zu erzeugen. Dies kann dadurch erfolgen, daß man die üblichen
Techniken für die Mischung von fein verteilten Festkörpern oder auch für eine Lösung oder eine Suspension eines Teils
der Bestandteile in einem anderen Teil, der in flüssigem Zustand vorliegt, gegebenenfalls in einem Lösungsmittel,
anwendet. Falls man einen Polyester mit nur wenig erhöhtem Schmelzpunkt (in der Größenordnung von 50 bis 180°C) verwendet,
kann man die drei Reaktanden im allgemeinen direkt mischen, wobei man das Gemisch anschließend so lange erhitzt,
bis man eine flüssige Masse erhält. Diese wird durch Rühren homogenisiert. In Anwesenheit von Polyestern mit hohem
Schmelzpunkt (der beispielsweise bei 25O°C oder darüber liegt) ist es vorteilhaft, in einer ersten Stufe den Polyester in
dem geschmolzenen Polyamin aufzulösen und anschließend das Bis-imid in das Gemisch einzuarbeiten. Man kann auch den
Polyester in ein Gemisch der geschmolzenen Bestandteile Polyimid und Polyamin einführen.
Die erfindunggemäßen Polymere können zur Herstellung von
Formkörpern, insbesondere durch Gießen oder durch Pressen, verwendet werden. Solche Formkörper besitzen verbesserte
mechanische Eigenschaften und eine bemerkenswerte Beständig-
609839/0929
keit gegen thermische Spannungen von sehr langer Dauer (mehrere tausend Stunden). Natürlich können zu diesen
Polymeren die üblichen Zusätze (faserförmige oder pulvrige Füllstoffe) zugesetzt werden oder die Polymeren zur Herstellung
von Schichtstoffen verwendet werden, wobei man verstärkende Gewebe oder Vliese auf Basis von Mineralfasern oder synthetischen
Fasern verwendet.
Die folgenden Beispiele verdeutlichen die Erfindung. Beispiel 1
Man löst unter Rühren 6,5 g Polyester fP-jJ in 14,4 g
Bis(amino-4-phenyl)methan, das auf 170°C erwärmt wurde. Unter
ständigem Erwärmen auf 17O°C gibt man anschließend in das Gemisch 65 g N, N1, 4, 4•-Diphenylmethan-bis-maleinsäureimid.
Man hält das Gemisch 10 min lang auf 170°C und gießt es dann
in eine auf 200°C vorgeheizte Form von 125 mm χ 75 mm χ 6 mm. Man läßt 2 h lang bei 200°C stehen, entformt und tempert den
Formkörper 48 h lang bei 25O°C im Trockenschrank.
Von diesen Barren schneidet man Probekörper von 30 mm χ 7,5 mm
χ 6 mm, bei denen man die Biegebruchfestigkeit nach Altern bei 25O°C mißt und das Auftreten von Rissen beobachtet. Der
Polyester fP-df ist ein Butandio-1,4-polyterephthalat mit einer
molekularen Masse von etwa 20 000. Die Ergebnisse sind in der Tabelle I erhalten.
Man mischt im Trockenen:
Polyester (s.unten)
65 g N,N1,4,4'-Diphenylmethan-bis-maleinsäureimid
und 14,4 g Bis(amino-4-phenyl)methan,
■ 60983 9/0929
2609G39
dann gibt man das Gemisch in einen auf 170°C vorgewärmten
Reaktor und hält bei dieser Temperatur, bis das Gemisch voll ständig geschmolzen ist.
Anschließend formt man wie in Beispiel 1 Formkörper, die anschließend thermisch gealtert werden. Man verwendet die
folgenden Polyester:
P2: Äthylenglykol-propylengiykol-polyadipat
(66 Mol Äthylenglykol auf 34 Mol Propylenglykol), M ca. 4000, 8,8 g;
P3: Polyäthylenglykolsebacat, M ca. 2000, 9g;
P.: Polyester aus Terephthalsäure, Isophthalsäure und Adipinsäure und Butandiol-1,4 mit einem molaren
klaren Verhältnis *» 3'
M ca. 8000, 9 g;
P5: Polyester aus Isophthalsäure und Terephthalsäure
(50/50 in Molteilen) sowie Dimethyl-2,2-propandiol-1,3
und Äthylenglykol (60/40 Molteile), M ca. 10 000, 79,4 g.
609839/Q929
26Π9639
Poly ester |
Biegebruchfestigkeit, gemessen bei 250C, nach dem Altern bei 25O0C während (kg/fan2): |
1000 h | 2000 h | 3000 h | 5000 h | 7000 h | 9000 h | Bisse nach |
P1 | 0 (an fangs) |
17,5 | 15,5 | 11,70 | 8,35 | 7,7 | 3,3 | |
P2 | 15,8 | 13,3 | 12,8 | 10,2 | 4,4 | 9000 h | ||
P3 | 12,2 | 6,5 | 4,8 | 4,5 | 6000 h | |||
P4 | 9,4 | 6,3 | 6,9 | 7,1 | 3,4 | 3,3 | 5000 h | |
■ P5 | 10 | 8,4 | 6,4 | 7000 h | ||||
11,1 | 6000 h |
B f.) 9 8 3 U / ü 9 2 9
Claims (1)
- - ίο -Patentansprüche1. Polymere, dadurch gekennzeichnet, daß sie erhalten wurden durch Reaktion:a) eines Polyamids der FormelN 4- A(Din der D einen zweiwertigen Rest der folgenden Formeln:Y-C-Ih-CH"CH- und CH
CH-CH' CH-CiCH j CH-(CH3Jm in denenY H, CH3 oder Cl,
m 0 oder 1,
A einen organischen Rest der Wertigkeit η mitbis zu 30 Kohlenstoffatomen und η eine ganze Zahl von mindestens 2bedeuten, mit609839/Ü9292609R39b) einem Polyamin der Formel(NH94-=r- B (II)in der B einen organischen Rest der Wertigkeit ρ mit bis zu 30 C-Atomen undρ eine Zahl von mindestens 2 bedeuten undc) einem linearen Polyester, der keine aliphatische ungesättigte Bindung enthält und ein Molekulargewicht von mindestens 1500 besitzt,wobei die Reaktanden in solchen Mengen eingesetzt werden, daß 1,2 bis 5 Imidgruppen auf eine NH,-Gruppe kommen und der Polyester bis zu 50 Gew.% des Gesamtgewichts von Polyamin, Polyimid und Polyester ausmacht, erhalten werden.2. Polymere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus der Reaktion eines Gemisches von Polyimid (I) mit Polyamin (II) und Polyester erhalten werden, das mindestens 50 Gew.% Polyester enthält.3. Polymere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyester ein Molekulargewicht zwischen 2 000 und 30 000 aufweist und Derivat der Adipinsäure, Sebacinsäure, Isophthalsäure und/oder Terephthalsäure ist.Verfahren zur Herstellung von Polymeren nach Anspruch bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch aus Polyimid, Polyamin und Polyester zwischen 50° und 35O°C erhitzt.60983U/092926096335. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktanden erhitzt, um in einer ersten Stufe ein Vorpolymerisat mit einem Erweichungspunkt zwischen 50° und 2CX)0C herzustellen und dann das Vorpolymerisat durch Erhitzen auf eine Temperatur zwischen 180° und 28o°C aushärtet.609839/0929NAc: f---. - ;~ίθΗΤP 26 »ο9 639.9 23. März 19766. Aus den Polymeren nach Anspruch 1 bis 3 hergestellte Formteile.609839/0929ORiGiMAL INSPECTED
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