-
Möbelrolle
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Möbelrolle, insbesondere in Form
einer als Lenkrolle ausgebildeten Stuiilrolle, mit einem die Laufrolle lagernden
gehäuse und einer in der Lagerbohrung drehfest angeordneten, zufolge Längsschlitzung
elastisch querschnittsveränderbaren Bremsbüchse derart, daß sich die Bremswirkung
bei Belastung des Rollengehäuses verringert bzw. aufhebt.
-
Vor allem bei Bürostühlen hat sich aus Gründen der Unfallsicherheit
die Forderung ergeben, daß unbelastete Stühle am ungewollten Wegrollen gehindert
sind. Der Benutzer des Stuhles soll also aufstehen können, ohne daß die Gefahr besteht,
daß der dann entlastete Stuhl unbemerkt wegrollt. Bei bekannten, außenliegenden
Feststellbremsen ist die angestrebte Sicherheitswirkung nicht itllmer gewährleistet,
da eine oder mehrere Rollen willensbetont festgesetzt werden müssen. Gerade dieses
wird aber häufig unterlassen, da eine solche Bremsung auch wegen der eingeschränkten
Steuerbarkeit des Stuhles als lastig empfunden wird. Entsprechende außenliegende
Feststellbremsen sind überdies fertigungs- und zuordnungsaufwendig sowie störungsanfällig.
-
Demgegenüber ist eine in der Gattung beschriebene Möbelrolle bekanntgeworden
(DT-Gbm 7 401 846), bei der die Bremswirkung an der Lagerbohrung der Stuhlrolle
wirksam wird.
-
Diese Möbelrolle unterscheidet sich rein äußerlich praktisch nicht
von normalen ungebremsten Lenkrollen. Gemäß einer Ausführungsform dieser bekannten
Bauform geht die Bremswirkung von einer hohlen Lagerachse aus. Diese ist in der
Laufebene auf Höhe der Mittelachse über die ganze Länge aufgeschlitzt.
-
Während der obere Büchsenabschnitt fest mit dem Gehäuse verbunden
ist,
liegt der bodenseitige Abschnitt unter Erzeugung einer Bremswirkung federnd an der
Lagerbohrungswandung an derart, daß sich die Bremswirkung bei Belastung des Rollengehäuses
verringert bzw. aufhebt. Diese Bauform ist insofern nachteilig, als bezüglich Bremswirkung
und Belastbarkeit einer solchen geschlitzten Bremsbüchse ein bestimmter, beide Faktoren
berücksichtigender Mittelwert eingehalten werden muß, so daß also eine universelle
Verwendung dieses die Lagerachse bildenden Bauteiles aus Gründen unzureichender
Stabilität desselben praktisch ausscheidet.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, insbesondere, d.h. zusätzlich zu den
sich aus Beschreibung und Ansprüchen ergebenenden Aufgabenstellungen, eine gattungsgemäße
Möbelrolle bei vereinfachter Montage in größerer Stabilität und mit effektiveren
Bremseigenschaften auszubilden, und die zudem noch unabhängig von der maximalen
Traglast der Rolle den jeweiligen Bedürfnissen gerecht werden kann.
-
Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
-
Der Unteranspruch stellt eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung
dar.
-
Zufolge solcher Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße Rolle unter
Berücksichtigung der sich aus der Praxis stellenden Forderungen insbesondere bezüglich
Stabilität und i3remseigenschaft wesentlich verbessert: Die Mittel für die Bremsung
und die Mittel für die Rollenlagerung sind wirkungsmäßig getrennt. Der beispielsweise
aus Vollmaterial gefertigte Lagerachsdorn ist optimal belastbar. Er armiert die
die Dornlauffläche bildende Bremsbüchse. Diese ihn mit Spiel umgebende längsgeschlitzte
Bremsbüchse kann jetzt op--timal für die Bremswirkung ausgelegt sein, d.h. sie braucht
nicht zwinyend unter dem Aspekt der Achsenstabilität zugeschnitten zu sein. sie
längsgeschlitzte, r.wit der Möbelrolle ein Gleitlager bildende Bremsbüchse ist unrund
und wird unter Zusammenpressen zusammen mit dem Lagerachsdorn in die Lagerbohrung
der Rolle eingeführt. Ihre Federwirkung ist so bemessen, daß sie das Gewicht des
unbelasteten Stuhles überwindet und erst unter 3elastung in die runde Fcrm überführt
wird, die den angestrebten leichten Lauf der Rolle gewährleistet und so eine echte
sogenannte Intervall-Bremsung herbeiführt.
-
Unbelastet geht diedie Gleitlagerfläche bildende Bremsbüchse wieder
in den unrunden Zustand zurück und vergrößert die Reibunysfläche in der Lagerbohrung.
büchse und Dorn stabilisieren einander gegenseitig. Die Brerisbüchse kann aus Material
heryestellt sein, welches sich speziell für die Bremswirkung
eignet.
Insbesondere besteht die Möglichkeit der Verwendung diese Forderung erfüllender
Kunststoffe, die dazu noch den Vorteil eines besonders wartungsarmen Aufbaues solcher
Rollen hätten, da Kunststoff einen besseren Korrosionsschutz geyenüber einer handelsüblichen
Stahlfeder bietet, bei der überdies die Gefahr besteht, daß die Schlitz zone als
Scaneidwerkzeug wirkt und mit der Zeit zu einer Vergrößerung der Lagerbohrung führt,
vor allein wenn man berücksichtigt, daß solche Rollen meist aus Hartgummi oder Kunststoff
hergestellt werden und keine absolute 3lockierung zwischen Rolle und Büchse vorliegt.
-
Die drehfeste Anordnung der Bremsbüchse wird mit einfachen Mitteln
sicher erreicht, indera diese Büchse an ihren Enden Vorsprünge aufweist, die im
Bereich der Stirnenden des Lagerdorns endet und zusammen mit diesen in konturengenaue
Aussparungen an den Innenwänden des Gehäuses eintreten. Da sich die Vorsprünge nur
über den oberen Scheitelabschnitt erstrecken, sind sie nicht in die Bewegung der
Bremsbüchse, d.h. des bodenseitigen Abschnittes der Bremsbüchse einbezogen.
-
Weitere Vorteile und Einzelheiten des Gegenstandes der Erfindung sind
nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten Ausfdhrungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die den Lagerachsdorn umgebende Bremsbüchse
in perspektivischer Einzeldarstellung, Fig. 2 eine mit dieser Innenbremseinrichtung
ausgerüstete Stuhlrolle in Seitenansicht, Fig. 3 einen vergrößerten Teilschnitt
gemäß Linie III-III in Fig. 2, Fig. 4 einen Querschnitt durch den Rollennabenbereich
in unbelastetem Zustand und Fig. 5 in belastetem Zustand.
-
Die in Form einer Lenkrolle ausgebildete Möbelrolle 1 besitzt ein
Gehäuse 2. Dieses deckt eine Laufrolle 3 bis etwa zur unteren Kante der Rollennabe.
4 ab. Von dem einen Ende des Lenkgabelgehäuses 2 geht ein Gewindezapfen 5 aus.
-
Dieser dient zur Verbindung der Lenkrolle mit einem Stuhlbein, Möbelkorpus
oder dergleichen. Der Gewindezapfen 4 setzt sich gehäuseseitig in einen vertikalen
Lenkzapfen 5'forst.
-
Die Laufrolle 3 ist um eine norizontale Achse drehbar im Lenkgabelgehäuse
2 gelagert. Hierzu dient eine Baueinheit bestehend aus einem Lagerachsdorn 6 und
einer darauf sitzenden Bremsbüchse 7 durchgehend gleicher Wandungsdicke. Der zylindrisch
gestaltete Lagerdorn 6 kann aus Stahl und die ebenfalls zylindrische Bremsbüchse
7 aus Kunststoff gefertigt sein.
-
Die Bremsbüchse ist längsgeschlitzt. Der Längsschlitz ist mit 8 bezeichnet.
In Grundstellung ist die Büchse aufgeweitet. Sie wird unter Zusammenpressen zusammen
mit dem Lagerachsdorn 6 in eine Lagerbohrung 9 der Laufrolle 3 eingesteckt und drehsicher
festgelegt. Die entsprechend vorgespannte Bremsbüchse tritt vermöge ihrer Rückstellkraft
mit ca. 3/4 ihrer Umfangsfläche unter radialer Spannung gegen die korrespondierende
Lagerbohrungswandung W. Sie erzeugt auf diese Weise eine ausreichend starke Bremswirkung.
Die Rückstellkraft der von dem Lagerachsdorn 6 getragenen Bremsbüchse 7 ist so groß
bemessen, daß die Eigenlast des Möbels überwunden wird, d.h., die untere Büchsenhälfte
I hebt den mit dem Lenkgabelgehäuse 2 verbundenen Lagerachsdorn 6 unter Bildung
einer bodenseitigen Halbringsaltes Sp um ein Maß x an, welches aufgrund der mit
Spiel erfolgenden Einlagerung zwischen der Baueinheit 7/8 und der Lagerbohrung besteht.
Das Spiel ist übertrieben dargestellt. Durch Belastung des Möbels bewirkt die
über
dem Lagerachsdorn 6 in die Möbelrolle einfließende Belastung im Sinne eines Zusammendrückens
der Dremsbüchse 7 und somit einer Verringerung bzw. Aufhebuny der 3remswirkung (vergl.
Fig. 5). Die Ulufangsfluche der Bremsbüchse liegt nur noch etwa mit einem 1/4 ihrer
Umfangsfläche an der Wandung W der Lagerbohrung 9 an.
-
während in der unbelasteten Position gemäß Fig. 4 die elastische Spreizkraft
der Bremsbüchse, wie erwähnt, einen unterhalb des Lagerachsdornes 6 liegenden Halbringspalt
Sp erzeugt, befindet sich dieser in der belasteten Position nach Fig. 5 obernalb
des Lagerachsdornes 6, und zwar auch hier gemaß einen Spaltmaß x.
-
Die drehfeste Sinlayerung der Bremsbüchse 7 geschieht durch gehäuseseitige
Festlegung ihres oberen Abschnittes II. Hierzu bildet der obere Abschnitt dieser
Büchse Vorsprünge 7' aus.
-
Diese schließen mit den Stirnenden 6' des Lagerachsdornes 6 etwa ebenengleich
ab. Diese Vorsprünge 7' erstrecken sich nur über den oberen Scheitelabschnitt Sch
des Abschnittes II. Sie treten breitenmäßig gegenüber dem Durchmesser des Lagerachsdornes
zurück. Die den allgemeinen Bremsbüchsenstirnrand 7" überragenden Vorsprünge 7'
und die Enden des Lagerachsdornes
6 sind in deckungsgleich liegende,
konturengenaue Ausnehmung lo an der Innenseite der Gehäusewände 2' eingesteckt.
Es handelt sich um von der Unterseite 2'' dieser Wände ausgehende Einlagerungsschächte
11, denen eine, eine Tragschulter 12 bildende Auflaufschräge 13 zugeordnet ist.
Die Schulter 12 ist der zylindrischen Kontur des Lagerachsdornes 6 angepaßt, so
daß eine schalenartige Stützfläche vorliegt. Die relativ geringe Breite der Vorsprünge
7' verhindert, daß diese in die Hauptausfederungszone der Bremsbüchse einbezogen
werden. Sie liegen praktisch bewegungsneutral. Der allgemeine Stirnrana 7" dieser
Bremsbüchse endet auf Höhe des Mloabenstirnrandes 4' der Laufrolle.
-
Die Vorsprünge 7' sind auch in Höhenrichtung festgelegt.
-
Die Traglast ruht zum Teil auf diesen Vorsprüngen und zum Teil auf
der mit der Wandung der Einlagerungs-Ausnehmung lo in Berührung tretenden oberen
Hälfte des Lagerachsdornes 6.
-
Durch Trennung der die stabile Rollenlagerung bringenden ilittel von
den Bremsmitteln ist inan auch weitgehend unabhängig on der art der Lagerachsdorn-Befestigung
am Lenkgabelgehäuse 2.
-
Wäiend beira Ausführungsbeispiel einer Steck-Rast-Einlagerung,
wie
in ausgezogenen Linien dargestellt, Vorrang gegeben ist, besteht aber auch die Möglichkeit,
die Enden des Lagerachsdornes frei durch die Wände hindurchtreten zu lassen und
von der Außenseite zu vernieten. Der entsprechende Nietkopf ist mit 6" bezeichnet.
Statt dieser nietung kann natürlich auch eine Verschraubung von den Wandaußenseiten
her erfolgen.
-
L e e r s e i t e