DE2442643C3 - Einfach-Zylinderrolle für Sitzmöbel - Google Patents
Einfach-Zylinderrolle für SitzmöbelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Einfach-Zylinderrollen für Sitzmöbel nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1
und 2.
Rollen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sind bekannt aus dem DT-GM 74 17 338, Fig. 3, bzw. dem
DT-GM 74 10 638, Fig. 22. Rollen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 2 sind bekannt aus der DT-OS 17 78 523,
Fig 5 bis 7.
Die bekannten, an Sitzmöbeln anzubringenden Rollen werden bei entlastetem Sitzmöbel gebremst, während
sie bei belastetem Sitzmöbel frei rollen können. Das ist von großer Bedeutung insbesondere für Bürodrehstüh
le, weil Her Stuhl aus Sicherheitsgründen einerseits bei unbesetztem Zustand gegen unbeabsichtigtes Wegrollen gesichert sein soll, andererseits im besetzten Zustand
aber frei rollen muß(z. B. DIN4551.4552).
Allen bekannten Rollen ist jedoch gemeinsam, daß die Bremse auf die Lauffläche des Laufrades einwirkt. Das
ist mit erheblichen Nachteilen verbunden. Denn die Laufflächen nützen sich beim Gebiauch ab, und das von
der Bremse aufgebrachte Bremsmo.iient ändert sich in
unzulässiger Weise. Hinzu kommt, daß sich Schmutz, Staub, Bodenpflegemittel u. dgl. auf der Lauffläche des
Laufrades absetzen, wodurch sich der Reibungsbeiwert und dementsprechend wiederum das Bremsmoment
ändert.
Es ist zwar aus dem DT-GM 74 17 338, Fig. 1, 2, eine Doppelrolle bekannt, bei welcher Bremskörper auf die
Innenflächen der Zwillingsräder wirken, jedoch ist diese Rolle in einem Gehäuse mit einem Ausschnitt gelagert,
welcher einerseits von einer Feder bei unbelastetem Sitzmöbel aufgespreizt werden muß, wobei ein in engen
Grenzen zu haltender Brems-Anspreßdruck erzeugt werden soll, andererseits aber so beschaffen sein muß,
daß bei Belastung des Möbels auch größere Benutzungslasten schadlos aufgenommen werden. Das System
muß also eine sehr steil ansteigende Federkonstante besitzen, was aber in der Praxis mit vernünftigem
Aufwand nicht zu erreichen ist. Die Kugelrolle gemäß der DT-OS 17 78 523, Fig. 10, wird ebenfalls nicht auf
ihrer Lauffläche gebremst, jedoch ist ihre Konstruktion zu aufwendig und kompliziert, als daß sie für
marktgerecnte Sitzmöbel in Frage käme.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Einfach-Zylinderrolle für Sitzmöbel zu schaffen, die bei unbelastetem
Sitzmöbel selbsttätig gebremst ist, und bei belastetem Sitzmöbel frei rollt, und die trotz der im
Laufe der Benutzung auftretenden Abnutzung und Verschmutzung im gebremsten Zustand ein wohldefiniertes,
gleichbleibendes Bremsmoment beigehält, große Betriebs-Robustheit und ein ansprechendes Aussehen
besitzt, und — insbesondere durch möglichst große Toleranz'inempfindlichkeit — eine preisgünstige Herstellung
in großen Stückzahlen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den kennzeichnenden Teilen der Ansprüche 1 und 2
angegebenen Merkmale gelöst.
Die erfindungsgemäßen Lösungen erfüllen die Aufgabe in optimaler Weise, und weisen gegenüber den
bekannten Lösungen insbesondere eine bisher nicht erreichte Robustheit und Toleranzunempfindlichkeit
auf. Trotz unterschiedlicher konstruktiver Einzelheiten ist den Lösungen das Merkmal gemeinsam, daß die
Bremse weder an der Lauffläche noch an der Tragachse angreift, wodurch — unabhängig von Abnutzung und
Verschmutzung — das erforderliche gleichbleibend wohldefinierte Bremsmoment gewährleistet wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand von Zeichnungen erläutert. Dabei zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht einer Rolle nach der Erfindung mit geschnittenem Gehäuse,
F i g. 2 den Schnitt A-A der Rolle in F i g. 1,
F i g. 3 eine Seitenansicht einer anderen Ausführungsform einer Rolle nach der Erfindung mit geschnittenem
Gehäuse,
Fig.4 einen horizontalen Schnitt durch die Rolle
nach F i g. 3,
F i g. 5 eine Seitenansicht einer dritten Ausführungsform einer Rolle nach der Erfindung mit geschnittenem
Gehäuse,
F i g, 6 einen horizontalen Schnitt durch die Rolle nach F i g. 5, und
F i g. 7 einen Schnitt durch den die Rolle mit dem Sitzmöbelgestell verbindenden Schwenkbolzen und die
Lagerung des Gehäuses an demselben.
In den Fig. 1 und 2 ist der Lagerkörper 1 als den Radträger 2 übergreifendes Gehäuse la ausgebildet.
Der Radträger 2 ist als in dem Gehäuse la schwenkbar gelagerte Schwinge 2a ausgebildet. Der Bremsteil 6 des
Laufrades 4 ist als mit dem Laufrad 4 umlaufende Bremsschulter 6a ausgebildet. Die Schwinge 2a ist mit
dem Gehäuse la mittels des Drehlagers 19 verbunden.
Die Rolle ist im gebremsten Zustand dargestellt, also
bei entlastetem Stuhlgesteli. Das Federelement 5 gleicht das anteilmäßige Stuhigewicht aus und drückt die
Bremsnase 7, welche an dem Gehäuse la vorgesehen ist, mit definiertem Anpreßdruck gegen die Bremsschulter
6a des Laufrades 4. Bei Belastung des Stuhlgestells bewirkt das anteilmäßige Gewicht des Benutzers, daß
sich die Schwinge 2a nach oben bewegt und sich in der Endstellung über die Stützfläche 20 am Gehäuse la
abstützt. Gleichzeitig wird die Berührung der Bremsschulter 6a und der Bremsnase 7 aufgehoben, so daß die
Bremswirkung aufhört.
Vorteilhaft ist bei dieser Ausführungsform zusätzlich, daß nur Drehbewegungen um ein radiales Drehlager
ausgeführt werden, was erfahrungsgemäß eine große Funktionstüchtigkeit bei geringem Verschleiß der Lager
gewährleistet. is
In der dargestellten Ausführungsform ist auf der Bremsschulter 6a ein spezieller Bremsbelag 18 vorgesehen.
Das ist dann zweckmäßig, wenn der Werkstoff des Laufrades 4 abriebs- oder reibungsmäßig nicht den
gewünschten Anforderungen entspricht. Der spezielle Bremsbelag 18 kann z. B. aus den Kunststoffen PA,
POM, PEPT (DIN 7728 Bl. 1, Dez. 1973) oder aus Gummi bestehen.
Bei der in den F i g. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform ist der Radträger 2 als den Lagerkörper 1
überfreifendes Gehäuse 2b ausgebildet, welches schwenkbar an der starr am Schwenkbolzen 12
befestigten und in die Bremsnase 7 auslaufenden Lagerkörper 1 gelagert ist. Hier dient also das Gehäuse
2b als »Schwinggabel«.
Wie in F i g. 1 ist auch die Ausführungsform in F i g. 3 im gebremsten Zustand dargestellt, d. h. bei unbelastetem
Sitzmöbel. Die Bremsnase 7 des Lagerkörpers 1 liegt an der Bremsschulter 6a des Laufrades 4 an, wobei
der definierte Anpreßdruck durch das Federelement 5 zwischen dem Lagerkörper 1 und dem Gehäuse 2b
erzeugt wird. Auch hier gleicht das Federelement 5 das anteilmäßige Gewicht des Sitzmöbels aus. Wenn das
Sitzmöbel belastet wird, so schwingt das Gehäuse 2b unter dem anteilmäßigen Gewicht des Benutzers um das
Drehlager 19 am Lagerkörper 1 nach ohen, wodurch die Bremsschulter 6a von der Bremsnase 7 abhebt und die
Bremsung aufhört. Das Gehäuse 2b erreicht seine Endstellung durch Anlage der Nase 23.
Auch bei dieser Ausführungsform gelten die oben zu Fig. 1,2 erwähnten zusätzlichen besonderen Vorteile.
Während in der vorstehend erläuterten Ausführungsform das Laufrad 4 eine besondere Bremsschulter 6a
aufwies, ist in der Ausführungsform nach F i g. 5 bis 7 eine Bremszange 14 vorgesehen, welche auf den
Seitenflächen 6£des Laufrades 4 bremst. Die Bewegungen
der Bremszange 14 werden gesteuert durch die Axialbewegungen, die der Schwenkbolzen 12 im
Schwenkbolzenlager 22 des als Gehäuse 2c ausgebildeten Radträgers 2 in Abhängigkeit von der Belastung des
Sitzmöbels ausführt.
Die dargestellte Ausführungsform zeigt die Rolle im gebremsten Zustand. Die strichpunktierte Stellung der
Bremszange zeigt den ungebremsten Zustand.
Das Federelement 5 drückt — im gebremsten, d. h. unbelasteten Zustand — den Schwenkbolzen 12 über
den Absatz 13 nach oben, wobei wiederum das anteilmäßige Gewicht des Sitzmöbels durch die
Federkraft ausgeglichen wird. Durch die am unteren Ende des Schwenkbolzens 12 vorgesehenen Führungselemente
15 werden die Zangenenden 14ader Bremszange 14 gespreizt, und die Bremsnasen 7a der Bremszange
14 an die Seitenfläche f>bdes Laufrades 4 gepreßt.
Die Führungselemente 15 sind im vorliegenden Fall als Platte ausgebildet, welche den Weg des Schwenkbolzens
12 nach oben begrenzt, ihn verdrehsicher im Schwenkbolzenlager 22 führt, und außerdem über die
schiefen Ebenen die genannten Spreizbewegungen der Bremszange 14 bewirkt.
Die Teile der Bremszange 14 sind in ihren Gelenken 17 mittels Bolzen drehbar im Gehäuse 2c gelagert. Bei
Belastung des Sitzmöbels drückt das anteilmäßige Gewicht des Stuhlbenutzers den Schwenkbolzen 12 mit
den Führungselementen 15 nach unten. Dadurch wird die Spreizung der Bremszange 14 vermindert und die
Rückholfeder 16 kann die Bremszange 14 zusammenziehen und hebt den seitlichen Druck gegen die
Seitenflächen 6bdes Laufrades 4 auf.
Die Ausführungsbeispiele zeigen nur lastabhängig gebremste Rollen, d. h. bei unbelastetem Sitzmöbel ist
das Laufrad 4 gebremst, und bei belastetem Sitzmöbel wird die Bremswirkung aufgehoben. Es ist im Rahmen
der Erfindung jedoch auch möglich, den Bremsteil eines Laufrades mit einem permanenten, unveränderlichen
Bremsmoment zu beaufschlagen. Entscheidend im Sinne der Erfindung ist dabei, daß die Bremse auf einem Teil
des Laufrades angreift, der weder mit dem Boden noch mit der Tragachse in Kontakt steht.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Einfach-Zylinderrolle für Sitzmöbel mit einer das Laufrad frei drehbar lagernden Tragachse,
welche auf beiden Seiten des Laufrades ai er ersten Stelle einer Schwinge oder eines das L .,rad
übergreifenden Gehäuses gelagert ist, welche bzw. welches an einer zweiten Stelle schwenkbar an
einem sie übergreifenden Gehäuse bzw. an einem gleichfalls vom Gehäuse übergriffenen Lagerkörper
angelenkt sind, die über einen Schwenkbolzen drehbar am Sitzmöbelgestell befestigbar sind, und
mit einem zwischen dem Gehäuse und der Schwinge wirkenden Federelement, das beim Entlasten des
Sitzmobels am Laufrad das Angreifen einer Bremse bewirkt bzw. mit einer Bremsnase an dem
Lagerkörper, welche beim Entlasten des Sitzmöbels unter der Kraft eines zwischen dem Gehäuse und
dem Lagerkörper wirkenden Federelementes an dem Laufrad angreift, dadurch gekennzeichnet,
daß das Laufrad (4) eine umlaufende Bremsschulter (6a) aufweist, an welche eine an der
Innenwand des Gehäuses (la) vorgesehene Bremsnase (7) anlegbar ist, und das Federelement (5) am
Ort der Anlenkung der Schwinge (2a) am Gehäuse (la) vorgesehen ist, bzw. an welche die Bremsnase
(7) des Lagerkörpers (1) unter der Wirkung des Federelementes (5) anlegbar ist.
2. Einfach-Zylinderrolle für Sitzmöbel mit einer das Laufrad frei drehbar lagernden Tragachse,
welche auf beiden Seiten des Laufrades in einem das Laufrad übergreifenden Gehäuse gelagert ist, in
welchem axial verschiebbar der mit dem Sitzmöbelgestell zu verbindende Schwenkbolzen gelagert ist,
wobei zwischen einem Absatz des Schwenkbolzens und dem Gehäuse ein den Schwenkbolzen in
Richtung des Sitzmöbelgestells drückendes Federelement vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Gehäuse (2c) eine Bremszange (14) gelagert ist, welche an ihrem Zangenende (14a) über
ein an dem Schwenkbolzen (12) angebrachtes Führungselement (15) in Abhängigkeit von der
Axialbewegung des Schwenkbolzens (12) spreizbar und mit ihrer Bremsnase (7a) an die Seitenfläche (6b)
des Laufrades anlegbar ist.
3. Rolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil (6) des
Laufrades (4), an welchem die Bremse angreift, mit einem besonderen Bremsbelag (18) versehen ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19742442643 DE2442643C3 (de) | 1974-09-06 | Einfach-Zylinderrolle für Sitzmöbel | |
FR7525171A FR2283787A1 (fr) | 1974-09-06 | 1975-08-13 | Roulette pour siege |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19742442643 DE2442643C3 (de) | 1974-09-06 | Einfach-Zylinderrolle für Sitzmöbel |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2442643A1 DE2442643A1 (de) | 1976-03-25 |
DE2442643B2 DE2442643B2 (de) | 1977-03-24 |
DE2442643C3 true DE2442643C3 (de) | 1977-11-17 |
Family
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