-
Automatische Sicherheitsvorrichtung für Rolläden, Roll-
-
vorhänge und Aufrolleinrichtungen im allgemeinen Die Erfindung betrifft
eine automatische Sicherheitsvorrichtung für Rolläden, Rollvorhänge und Aufrolleinrichtungen
im allgemeinen.
-
Es sind bereits Sicherheitsvorrichtungen bekannt, mit denen sich die
beim Reißen des Betätigungsgurtes oder der Betätigungschnur herunterfallenden Rolläden,
Rollvorhänge und sonstigen
Aufrolleinrichtungen anhalten lassen.
Diese bekannten Vorrichtungen sind jedoch nicht nur kompliziert und kostspielig,
sondern sie bewirken auch, daß der Fall des Rolladens oder dergleichen augenblicklich
unterbrochen wird und dadurch die Gefahr besteht, daß die Vorrichtung selbst durch
den auftretenden Rückschlag bricht oder reißt, wobei die Beanspruchung um so stärker
ist, je weiter unten sich der Rolladen beim plötzlichen Anhalten befindet.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sicherheitsvorrichtung
zum Anhalten eines fallenden Rolladens zu schaffen, die ohne die Gefahr eines Bruches
oder Risses unabhängig davon, in welcher Stellung sich der Rolladen im Zeitpunkt
des Eingreifens der Sicherheitsvorrichtung befindet, arbeitet.
-
Diese Aufgabe findet ihre Lösung gemäß der Erfindung durch einen feststehenden
Grundkörper, ein rotierendes Teil, das an der Wickelwelle des Rolladens oder dergleichen
befestigt und frei drehbar innerhalb des Grundkörpers angeordnet ist, mindestens
eine Fangführung, die am Innenumfang des Grundkörpers angebracht ist, mindestens
eine Führung, die am rotierenden Teil radial angeordnet ist, sowie mindestens einen
in der Führung frei verschiebbaren Bolzen, der unter Einwirkung der Zentrifugalkraft
in die Fangführung eingreift, wenn die Umfangsgeschwindigkeit des rotierenden Teiles
einen vorbestimmten Wert überschreitet.
-
Eine solche Vorrichtung bietet den Vorteil, daß der Fall des Rolladens
beim Ansprechen der Vorrichtung nicht augenblicklich unterbrochen, sondern entlang
einer bestimmten, wenn auch kurzen Strecke, elastisch abgefangen wird.
-
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung eines in der
Zeichnung dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispieles.
-
Es zeigen Fig. 1 eine Draufsicht auf die Vorrichtung mit teilweise
weggebrochen dargestellter Deckplatte, um die inneren Teile der Vorrichtung besser
erkennbar zu machen, Fig. 2 einen Schnitt gemäß Schnittlinie II - II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Teilschnitt gemäß Schnittlinie III - III von Fig. 1 und Fig. 4 eine
Ansicht der Fangführungen der Vorrichtung in Richtung der Pfeile IV - IV in Fig.
1.
-
Wie in der Zeichnung zu erkennen, besteht die erfindungsgemäße automatische
Sicherheitsvorrichtung für Rolläden, Rollvorhänge und Aufrolleinrichtungen im allgemeinen
aus einem Grundkörper 1, einer drehbaren Trommel 2, die in dem Grundkörper 1 frei
drehbar untergebracht ist und einer Deckplatte 3, die an der rotierenden Trommel
2 befestigt ist.
-
Der Grundkörper 1 besteht aus einem geeigneten starren Material, wie
Kunststoff oder dergleichen, ist scheibenförmig ausgebildet und hat einen Boden
4 und einen diesen begrenzenden ringförmigen Rand 5, an dem zwei Fangführungen 6,
6' befestigt sind. Jede dieser Fangführungen 6, 6' ist, wie in Fig. 3 und 4 zu erkennen
ist, mit einer unteren Fläche 7 fest mit dem Boden 4 des Grundkörpers 1 verbunden
und hat ferner eine der unteren Fläche 7 gegenüberliegende und parallel dazu verlaufende
obere Fläche 7t, eine hintere Fläche 8 und eine vordere Fläche 9, die mit einem
sich allmählich keilförmig verengenden Spalt 10 versehen ist, dessen Eintrittsöffnung
11 entgegengesetzt zu der hinteren Fläche 8 angeordnet ist, wie in Fig. 4 deutlich
zu erkennen ist.
-
Die Eintrittöffnungen 11 der beiden Fangführungen 6, 6' liegen einander
diametral gegenüber, und die beiden hinteren Flächen 8 sind durch einen inneren
ringförmigen Rand 12 miteinander verbunden, der in Fortsetzung der vorderen Flächen
9, der Fangführungen 6, 6' und konzentrisch mit dem ringförmigen äußeren Rand 5
verläuft.
-
An der Innenseite des ringförmigen Randes 5 ist mittels einer Schraube
13 ein Ringabschnitt 14 mit leicht abgeschrägten Enden 14' und 14' befestigt, der
sich innen im Grundkörper 1 je nach der Drehrichtung beim Herablassen des Rolladens
oder dergleichen so umsetzen läßt, daß er mit einem seiner beiden keilförmig abgeschrägten
bzw. abgeflachten Enden 14' oder 14" die Eintrittsöffnung 11 einer der Fangführungen
6, 6' ausfüllt und verschließt. Der Innenrand 15 des Ringabschnittes 14 hat zwischen
den beiden abgeschrägten Enden 14' und 14tut die Form eines Kreisbogens mit demselben
Innenradius, wie der innere ringförmige Rand 12. Der Grundkörper 1 weist ferner
eine mittige Nabe 16, die am Boden 4 befestigt ist, und eine Buchse 17 aufnimmt,
sowie eine über den Grundkörper 1 seitlich hervorstehende Befestigungslasche 18
auf.
-
Die in dem Grundkörper 1 auf der Nabe 16 drehbare Trommel 2, besteht
ebenfalls aus einem geeigneten starren Material, vorzugsweise Kunststoff und enthält
eine Mehrzahl von radialen Führungen 19 ( sechs im dargestellten Ausführungsbeispiel),
die gleichmäßig über den Umfang der Trommel 2 verteilt sind und einen U-förmigen
Querschnitt mit rechtwinkligen Innenkanten haben.
-
Jede Führung 19 dient zur Aufnahme eines zylindrischen Bolzens 20
aus Eisen, Stahl oder einem anderen geeigneten Material von hohem spezifischem Gewicht
mit einem Kopf 21, der sich zu jener
Stelle hin verjüngt, an der
er in den eigentlichen Bolzen übergeht. In jeder Führung 19 ist ein quer verlaufender
Anschlagsteg 22 vorgesehen, der die Einwärtsbewegung des Bolzens 20 derart begrenzt,
daß das Ende des Kopfes 21 normalerweise am Innenrand 15 des Ringabschnittes 14
oder an der Innenseite 12' des ringförmigen Randes 12 anliegt.
-
Die rechtwinkligen Innenkanten der radialen Führungen 19 reduzieren
die Berührungsfläche zwischen Bolzen und Führung 19 und setzen damit den Reibungswiderstand
zwischen diesen beiden Teilen auf ein Minimum herab. Der kleinere Durchmesser des
sich verjüngenden Kopfes 21 jedes Bolzens 20 ist etwas geringer als die Weite der
Eintrittsöffnung 11 der Fangführungen 6, 6', um einerseits das Eintreten des Kopfes
21 in die Fangführungen zu ermöglichen, um jedoch andererseits durch die sich kegelstumpfförmig
verjüngende Form des Kopfes 21 dessen Wiederaustritt aus der Fangführung 6, 6' bei
etwa auftretenden Druckstößen oder anderen Einwirkungen zu verhindern.
-
Die drehbare Trommel 2 ist mit einer mittigen Buchse 23 auf der mittigen
Nabe 16 des Grundkörpers 1 derart drehbar gelagert, daß die freie Drehbeweglichkeit
der Trommel 2 innerhalb des Grundkörpers 1 gewährleistet ist.
-
Die Deckplatte 3 besteht ebenfalls aus einem starren Material, vorzugsweise
Kunststoff, und hat eine mittige ringförmige Offnung 24, die das äußere Ende der
Buchse 23 der Trommel 2 aufnimmt. An der Innenseite der Deckplatte 3 sind mehrere
Druckstifte 25 vorgesehen, die durch Löcher 26 in der Außenfläche der Trommel 2
gesteckt werden, um die Deckplatte 3 einrastend an der Trommel 2 zu befestigon.
Die Druckstifte 25 können einen pilzförmigen Kopf haben.
-
Am äußeren Ende der ringförmigen Offnung 24 ist eine Ringscheibe 27
angeordnet, die einen größeren Durchmesser als die Offnung 24 hat und durch die
ein Bolzen 28 hindurchgeführt ist, der in eine Gewindeöffnung 28' in der Befestigungslasche
18 eingeschraubt ist. Die Ringscheibe 27 und der Bolzen 28 dienen dazu, das Abgleiten
der Trommel 2 und der Deckplatte 3 von der Nabe t6 zu verhindern.
-
Die besondere Ausbildung der Vorrichtung gestattet es, sie wahlweise
auf der einen oder auf der anderen Seite der Wickelwelle eines Rolladens oder dergleichen
zu montieren.
-
Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung ist zur Montage auf
der linken Seite der Wickelwelle in Blickrichtung von innen auf den Rolladen eingerichtet,
so daß sich die Trommel 2 beim Aufwickeln des Rolladens oder dergleichen gegen den
Uhrzeigersinn und beim Abwickeln im Uhrzeigersinn dreht (Fig. 1>.
-
Die vollständige, aus dem Grundkörper t, der Trommel 2 und der Deckplatte
3 als Hauptteile bestehende und fabrikmäßig zusammengebaute Vorrichtung wird achsengleich
an der Wickelwelle befestigt. Hierzu dienen geeignete Schrauben, die durch Löcher
29 in der rotierenden Trommel 2 und durch damit fluchtende Löcher 29' in der aufgesetzten
Deckplatte 3 hindurchführen. Ein Loch 30 von größerem Durchmesser, das in Fig. 1
gestrichelt dargestellt ist, ist im Boden 4 des Grundkörpers 1 vorgesehen und ermöglicht
diese Befestigung. Der Grundkörper 1 wird mittels der Befestigungslasche 18 an einem
festen Halter, beispielsweise an der inneren Stirnwand des Rolladenkastens, angebracht,
wobei die Eintrittsöffnung 11 der zur Wirkung kommenden Fangführung 6 waagerecht
liegen muß.
-
Beim Aufwickeln des Rolladens oder dergleichen mit einem Gurt oder
einer Schnur bekannter Art dreht sich die Trommel 2 gegen den Uhrzeigersinn, wobei
die Zentrifugalkraft bestrebt
ist, die Bolzen 20 radial nach außen
zu drängen. Diese können dabei nicht in die Fangführung 6 r eintreten, da deren
Eintrittsöffnung 11 durch das Ende 14T n des Ringabschnittes 14 verschlossen wird,
das gemeinsam mit der Innenseite des ringförmigen Randes 12 eine Gleitbahn für das
Ende der Köpfe 21 der Bolzen 20 bildet. In dieser Phase des Aufwickelns tritt somit
die Vorrichtung nicht in Tätigkeit.
-
Wenn der Gurt oder die Schnur zur Betätigung des Rolladens unvorhergesehen
reißt oder wenn aus irgendeinem anderen Grunde beim Abwickeln die Geschwindigkeit
zu groß wird, bewirken die Drehung der Trommel 2 im Uhrzeigersinn und die dabei
auftretende Zentrifugalkraft, daß einer der Bolzen 20 mit seinem Kopf 21 in die
Eintrittsöffnung 11 der Fangführung 6 eintritt (siehe gestrichelte Linie 21 in Fig.
1 und 4) und daß der eingeschnürte Teil des Kopfes 21 sich in den Spalt 10 einklemmt,
wodurch die Drehbewegung der Trommel 2 infolge der sich keilförmig verengenden Offnung
und der an ihr befestigten Wickelwelle elastisch gestoppt wird. Während dieses weichen
Anhaltens wird der Bolzen 20 durch die sich verjüngende Form seines Kopfes 21 daran
gehindert, beispielsweise beim Auftreten eines Rückstoßes oder einer anderen Einwirkung,
aus der Fangführung 6 wieder auszutreten.
-
Wenn die Vorrichtung an der rechten Seite der Wickelwelle angebracht
werden soll, so braucht lediglich die Schraube 13 durch eine Offnung an der Deckplatte
3 entfernt, der Ringabschnitt 14 in die vorgesehene Stellung verschoben und die
Schraube 13 in das Loch 13' eingeschraubt zu werden. In der neuen Stellung verschließt
der Ringabschnitt 14 nunmehr mit seinem Ende 14t die Eintrittsöffnung 11 der Fangführung
6, und die Vorrichtung wird wirksam, wenn die Trommel 2 gegen den Uhrzeigersinn
rotiert.
-
In beiden Fällen läßt sich die Vorrichtung wieder entriegeln, indem
man einfach den Rolladen oder dergleichen um eine solche Strecke aufrollt, daß der
Kopf 21 die Fangführung verläßt. Sodann kann man erneut den Rolladen mit der gewünschten
kontrollierten Geschwindigkeit absenken.
-
Patentansprüche
L e e r s e i t e