DE1506050C3 - Aufwickelvorrichtung für einen Sicherheitsgurt für Fahrzeuge - Google Patents
Aufwickelvorrichtung für einen Sicherheitsgurt für FahrzeugeInfo
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Description
Aus der BE-PS 6 61 610 ist bereits eine Aufwickelvorrichtung
für einen Sicherheitsgurt für Fahrzeuge, insbesondere Automobile, bekannt, die aus einer
federbeiasteten Aufwickeltrommel, die zum Aufwickeln eines Gurtes dient, wobei ein grobgängiger Gewindesatz
mit der Trommelwelle verbunden ist sowie aus einer Verriegelungseinrichtung für die Trommelwelle
besteht, die aus einer mit der letzteren über den Gewindeansatz in Eingriff stehenden Mutter gebildet
ist, wobei die Mutter mit Verriegelungszähnen versehen ist und normalerweise eine nichtsperrende Stellung
einnimmt, sich aber bei ruckartiger Abrollbewegung des Gurtes auf dem Gewindeansatz axial verschiebt und mit
feststehenden Verriegelungszähnen in Eingriff gelangt.
Die bekannte Einrichtung ist in erster Linie zum Einbau mit im wesentlichen vertikal liegender Aufwikkeltrommel
bestimmt, wodurch die Notwendigkeit einer anderen Kraft zur Zurückbringung der Mutter als die
Schwerkraft aufgrund des Eigengewichtes der Mutter beseitigt ist. In einer abgeänderten Ausführungsform
soll jedoch die Einrichtung auch in einer horizontalen Lage angebracht werden, in welchem Fall eine Feder
od. dgl. zum axialen Bewegen der Verriegelungseinrichtung aus ihrer Sperrstellung in die nichtsperrende
Stellung erforderlich ist. Eine solche Feder muß jedoch äußerst genau dimensioniert werden, denn die Feder
muß einerseits stark genug sein, damit die Mutter sicher in ihre normale nichtsperrende Lage gebracht werden
kann, sie darf jedoch andererseits nicht so stark sein, daß zwischen der Mutter und dem Gewindeansatz eine
übermäßige Reibung bewirkt wird, welche eine Drehung der Mutter in bezug auf den Ansatz bei einer
raschen Ausziehbewegung des Gurtes behindert.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer verbesserten, mit Rückstellfeder versehenen Aufwickelvorrichtung
der eingangs beschriebenen Art, die zuverlässig funktioniert, auch wenn die Rückstellfeder
nicht äußerst genau dimensioniert sein sollte. Zur Erreichung dieses Zieles ist die Vorrichtung gemäß der
Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß in der Verriegelungsmutter ein oder mehrere Führungslöcher vorgcsehen
sind, die sich im Abstand parallel zur Achse der Verriegelungsmutter erstrecken und zur Führung einer
entsprechenden Anzahl von Arretierungsstil'ten dienen,
welche bei Verzögerung der Fahrgeschwindigkeit
infolge ihrer Trägheit aus einer zurückgezogenen unwirksamen Stellung gegen die feststehenden Verriegelungszähne
axial verschiebbar sind und die Drehung der Verriegelungsmutter blockieren, wodurch sich die
Trommelwelle bei einem weiteren Ausziehen des Gurtes gegenüber der Verriegelungsmutter dreht und
diese axial in die Verriegelungsstellung bewegt.
Dank der Wirkung der leicht gleitenden Arretierungsstifte
wird die Mutter nicht nur im Fall einer Notbremsung und eines Zusammenstoßes, sondern auch
im Laufe eines anderen kräftigen Bremsvorganges gegen Drehung blockiert und axial in die Verriegelungsstellung bewegt.
Die Arretierungsvorrichtung ist vorzugsweise durch eine Einrichtung ergänzt, die ein Festhalten der Mutter
gegen eine Drehung in bezug auf das Gehäuse auch im Falle eines raschen Wechsels der seitlichen Geschwindigkeit
des Fahrzeuges gewährleistet, z. B., wenn das Fahrzeug durch ein anderes Fahrzeug von der Seite
gerammt wird. Zu diesem Zweck besteht erfindungsgemaß zwischen dem Gewinde der Verriegelungsmutter
und dem Gewinde auf der Trommelwelle ein Spielraum, so daß die Verriegelungsmutter gegen die Wirkung
einer Federkraft, die die Mutter in eine zentrale Lage drückt, radial in bezug auf die Trommelwelle bewegbar
ist, wobei die Verriegelungsmutter bei einer jähen seitlichen Geschwindigkeitsänderung des Fahrzeuges
mit ihrem Umfang die innere Oberfläche des sie umgebenden zylindrischen Gehäuses berührt, wodurch
eine Drehung der Verriegelungsmutter in bezug zum Gehäuse beim Ausziehen des Gurtes erschwert wird. Zu
diesem Zweck kann ein Ring aus einem Material mit großen Reibungskoeffizienten gegen Stahl, vorzugsweise
Gummi, auf der Verriegelungsmutter angeordnet sein. Der Gummiring verhindert infolge seiner großen
Reibung gegenüber dem Gehäuse, daß die Mutter der Rotation der Trommelwelle folgt, die eine Folge des
Ausziehens des Gurtes ist, und bewirkt, eine axiale Verschiebung der Mutter in Sperrstellung.
Es ist zu bemerken, daß, wenn sich die Arretierungsstifte schon aufgrund von Fahrzeugerschütterungen
und/oder -schwingungen in die Verriegelungsstellung bewegen, die Aufwickelvorrichtung nach einem leichten
Anziehen des Gurtes wieder frei wird.
Sollte also das Fahrzeug an einer abschüssigen Stelle geparkt sein und eine der Türen wird zugeschlagen,
dann reicht die Erschütterung in der Praxis noch nicht aus, um die Arretierungsstifte in die Verriegelungsstellung
zu bewegen. Es mag aber vorkommen, daß das Fahrzeug in einer außergewöhnlich schrägen Stellung
steht, und mehrere der Fahrzeugtüren zugeschlagen werden. Dann ist es möglich, daß die Arretierungsstifte
in die Verriegelungsstellung wandern. In einem solchen Falle genügt es immer, daß man den Gurt ein Stück
auszieht und dann wieder freiläßt, um die Zurückführung der Arretierungsstifte sicherzustellen. Auch wenn
die Arretierungsstifte im Eingriff mit den feststehenden Verriegelungszähnen stehen, kann der Gurt ein Stück
herausgezogen werden.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben, die eine vorzugsweise Ausführungsform
der Erfindung zeigt, wobei der Gewindeansatz eine direkte Verlängerung der Trommelwelle
bildet. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen Axialschnitt durch die Vorrichtung, wobei sich die Arretierungsstifte in ihrer zurückgezogenen
und unwirksamen Stellung befinden,
F i g. 2 die Teilansicht eines Schnittes, wobei sich die Sperrmutter in ihrer unwirksamen normalen Stellung,
die Arretierungsstifte jedoch in ihrer herausgeschobenen wirksamen Stellung befinden,
F i g. 3 die gleiche Ansicht wie F i g. 2, wobei sich jedoch die Mutter in ihrer Verriegelungsstellung und die
Arretierungsstifte in einer zurückgezogenen und unwirksamen Stellung befinden,
Fig.4 eine Endansicht der Sperrmutter in einer zentrierten Stellung auf dem Gewindeansatz
Fig.5 die Mutter in einer radial versetzten Stellung
auf dem Gewindeansatz, so daß sie das Gehäuse berührt,
Fig.6 im vergrößerten Maßstab eine Endansicht
eines in sein Führungsloch in der Mutter eingeführten Arretierungsstiftes
Fig. 7a bis 7f in vergrößertem Maßstab eine schematische Darstellung der Wirkungsweise der
Arretierungsstifte,
Fig.8 eine bevorzugte Art der Anbringung der Vorrichtung nach der Erfindung in einem Motorfahrzeug
und
Fig.9 den in Fig.8 gezeigten Sicherheitsgurt in
Gebrauch.
In der Zeichnung ist mit 10 ein zylindrisches Gehäuse
mit zwei starken Endplatten 11 und 12 bezeichnet, die in die offenen Enden des Gehäuses eingeschraubt sind. Um
das Gehäuse ist ein Stahlband 14 angeordnet, das hülsenförmig gebogen ist und dessen Endteile zu im
Abstand voneinander und parallel zueinander stehenden Lappen abgebogen sind, wobei dieses Stahlband mit
der Fahrzeugkarosserie mittels einer die Löcher 15 der Lappen durchsetzenden und in ein mit Gewinde
versehenes, in der Karosserie vorgesehenes Loch eingeschraubten Schraube befestigt werden kann. In
den Endplatten 11 und 12 ist eine Welle 16 mit flachen Stirnenden gelagert. Nahe einem Stirnende ist die Welle
16 mit zwei schraubenförmigen Nuten 17 mit viereckigem Querschnitt versehen, die eine große Steigung, z. B.
in der Größenordnung von 45° aufweisen und auf dieses Gewinde ist eine Verriegelungsmutter 18 in Form einer
runden Scheibe mit geringem Spielraum im zylindrischen Gehäuse gleitend aufgeschraubt. Auf der Welle
sitzen zwei runde Scheiben 19, 20, die zwischen Sicherungsringen 21,22 und Schultern der Welle in ihrer
Stellung gehalten werden. Auf der Welle 16 ist ein fester Gurt 23 aus Nylon od. dgl. aufgewickelt, der in das
Gehäuse durch einen nicht dargestellten Schlitz, durch das Stahlband und das Gehäuse geführt und mit seinem
inneren Ende an der Welle befestigt ist. Zwischen der hinteren Endplatte 12 und der hinteren Scheibe 20 ist
eine Spiralfeder 24 unter Vorspannung eingesetzt, die mit ihrem äußeren Ende am Gehäuse und mit ihrem
inneren Ende an der Spindel befestigt ist. Die Feder 24 treibt die Welle an, um den Gurt 23 auf die Welle
aufzuwickeln.
Die Verriegelungsmutter 18 ist auf ihrer Stirnseite mit einer großen Anzahl von Verriegelungszähnen 25
versehen, die in gleichmäßigem Abstand am Umfang angeordnet sind, und die vordere Endplatte 11 ist an
ihrer Hinterseite mit einer entsprechenden Anzahl von Verriegelungszähnen 26 versehen, die ebenfalls in
gleichmäßigem Abstand am Umfang angeordnet sind. Wenn sich die Verriegelungsmutter 18 in ihrer normalen
Stellung befindet, wie in Fig. 1 gezeigt, dann besteht ein axialer Spielraum von etwa 1 mm zwischen den
Verriegelungszähnen 25 und 26, so daß die Verriegelungsmutter 18 innerhalb des Gehäuses 10 frei bewegt
werden kann.
In der dargestellten Ausführungsform ist die Verriegelungsmutter 18 so ausgebildet, daß zwischen dem
Gewinde der Mutter 18 und den Gewindenuten 17 ein wesentlicher radialer Spielraum gelassen ist. Die
Hinterfläche der Verriegelungsmutter 18 ist konisch geformt und berührt in der normalen Stellung der Welle
einen entsprechend konisch geformten Sitz, der in der Stirnfläche der verhältnismäßig dicken vorderen Scheibe
19 vorgesehen ist, so daß sie bezüglich dieser Scheibe und der genuteten Welle unter der Wirkung einer
Druckschraubenfeder 27 zentriert ist, deren Enden an den Grundflächen von zwei axial ausgerichteten, in der
vorderen Endplatte 11 und in der Mutter 18 vorgesehenen Rillen angreifen. In einer ringförmigen,
um die Umfangsfläche der Mutter sich erstreckenden Rille ist ein Gummiring 28 eingesetzt, der mit seinem
äußeren Umfang über den Umfang der Mutter vorragt. Der radiale Spielraum zwischen dem Gewinde der
Welle 16 und dem Gewinde der Mutter 18 ist größer als der radiale Spielraum zwischen der äußeren Umfangsfläche
des Gummiringes 28 und der Innenwand des Gehäuses 10, so daß der Gummiring nach radialer
Bewegung der Mutter in bezug auf die Welle die Innenwand des Gehäuses berührt.
Im Verlaufe einer verhältnismäßig langsamen Ausziehbewegung des Gurtes 23 folgt die Mutter 18 der
Drehbewegung der Welle und berührt die Scheibe 19 in einer zentrierten Stellung, wobei ihre Verriegelungszähne
25 mit den Verriegelungszähnen der vorderen Endplatte 11 außer Eingriff kommen. Dabei kann der
Riemen frei auf die Welle 16 aufgewickelt und von dieser abgezogen werden, wodurch dem Benutzer des
Sicherheitsgurtes eine freie Bewegung im Fahrzeug ermöglicht wird und wobei der Gurt unter der Wirkung
der Feder 24 immer fest über der Brust des Benutzers bleibt. Andererseits kann beim schnellen Herausziehen
des Gurtes die Mutter infolge ihrer Trägheit der Drehbewegung der Welle nicht ganz folgen, sondern
bewegt sich selbst unter Überwindung der von der Feder 27 ausgeübten Kraft entlang der Welle, so daß sie
mit den Verriegelungszähnen der vorderen Endplatte in Eingriff kommt, wodurch die Welle und damit der Gurt
23 in einer fixierten Stellung angehalten werden, so daß von nun an der Benutzer festgehalten wird. Sobald der
Zug auf den Gurt 23 aufhört, wird dieser durch die Wirkung der Feder 26 wieder auf die Welle aufgewikkelt,
die Kupplung der Zähne 25 und 26 wird gelöst und die Mutter 18 bewegt sich unter der Wirkung der Feder
27 entlang der Welle in ihre normale Stellung zurück und berührt die Scheibe 19. Von nun an kann sich der
Benutzer des Gurtes wieder frei auf dem Fahrzeugsitz bewegen.
Die Blockierung des Gurtes infolge des durch die Trägheit bedingten Gleitens der Verriegelungsmutter
wird ganz besonders erreicht, wenn der Benutzer des Sicherheitsgurtes nach einer Notbremsung oder nach
einem Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden Fahrzeug oder mit einem festen Hindernis in bezug auf
das Fahrzeug nach vorne geworfen wird. Es ist jedoch erwünscht, daß der Gurt schon blockiert wird, bevor der
Insasse, im Falle eines Zusammenstoßes, nach vorne geworfen wird. Um dies sicherzustellen, wird die
Verriegelungsmutter mit einer die Trägheit beeinflussenden Hilfsvorrichtung ergänzt, die jede Drehbewegung
der Verriegelungsmutter verhindert, wodurch die Verriegelungsmutter während einer Ausziehbewegung
des Riemens rascher und sicher in ihrer Verriegelungsendlage bewegt wird. Diese die Trägheit beeinflussen
den Hilfsvorrichtungen, deren Funktion erfordert, daß sich die Welle in einer im wesentlichen horizontalen
Richtung erstreckt, wobei sich die Zähne der Verriegelungsmutter in Fahrtrichtung des Fahrzeuges befinden,
bestehen nach dem Ausführungsbeispiel aus zwei zylindrischen Arretierungsstiften 29, die mit Spiel in
zwei diametral gegenüberliegenden in der Verriegelungsmutter vorgesehenen Führungslöchern 30 eingreifen.
Die Löcher 30 erstrecken sich im Abstand parallel zur Achse der Mutter 18. Die Arretierungsstifte 29
haben vorzugsweise einen Durchmesser, der etwas größer als die Hälfte der Teilung der Verriegelungszähne
ist und die Löcher 30 sind einer Eingriffsfläche der Verriegelungszähne 25 benachbart, weiche eben ist und
sich parallel zur Achse der Mutter 18 erstreckt und durchschneiden sie. Aus F i g. 6 ist ersichtlich, daß der
Durchmesser des Arretierungsstiftes 29 etwas kleiner ist als der Abstand zwischen der Eingriffsfläche und der
Tangentenebene, die an die Zylinderoberfläche des Führungsloches gelegt wird und sich parallel zu der
Eingriffsfläche erstreckt, wodurch sichergestellt ist, daß die Arretierungsstifte nach Eingriff der Verriegelungszähne mit den feststehenden Zähnen 26 nicht festgeklemmt
werden.
Die Wirkungsweise der Arretierungsstifte 29 ist schematisch in den F i g. 7a und 7 f dargestellt, in denen
in vergrößertem Maßstab eine Abwicklung eines Schnittes entlang einer zur Mutter 18 koaxialen
Zylinderfläche, die durch die Achse des Führungsloches 30 für einen der Arretierungsstifte 29 geht. In Fig. 7a
nehmen die Verriegelungsmutter 18 und der Arretierungsstift 29 ihre normale nicht sperrende Stellung ein,
wobei der Arretierungsstift 29 vollkommen in sein Führungsloch 30 zurückgezogen und mit seinem
hinteren Ende gegen die konische Scheibe 19 abgestützt ist. Bei Verlangsamung des Fahrzeuges wird der
Arretierungsstift nach vorne in die Bahn eines der Verriegelungszähne 26 geworfen (s. F i g. 7b). Wenn die
Verlangsamung auch stark genug ist, um den Benutzer des Gurtes im Fahrzeug nach vorne zu bewegen, dann
wird der Gurt 23 von der Welle 16 abgezogen werden, wobei letztere mit geringem Schlupf die Verriegelungsmutter 18 mitnimmt bis die Drehung der letzteren durch
den Arretierungsstift aufgehalten wird (s. Fig. 7c). Bei weiterer Drehung der Welle wird die Mutter gegen die
feststehenden Zähne 26 bewegt, wobei sie durch die Arretierungsstifte geführt wird, so daß knapp vor dem
Eingriff der Zähne 25 mit den feststehenden Zähnen 26 sich die Eingriffsflächen der Zähne 25 im wesentlichen
direkt gegenüber den Eingriffsflächen der feststehenden Zähne befinden. Durch geringe Abschrägung der
Spitzen der Zähne nach innen, wie gezeigt, ist sichergestellt, daß die Verriegelungsmutter während der
kontinuierlichen axialen Fortbewegung gezwungen wird, sich leicht in entgegengesetzter Richtung in ihre
eigentliche Eingriffslage zu drehen (s. Fig. 7d), sie wird dann in ihre Endlage gestoßen (s.Fig.7e), in welcher
die Schraubenwelle gegen jede weitere Bewegung blockiert ist. In dieser Lage wird der Arretierungsstift 29
von jeder belastenden Kraft vollkommen befreit. Das bedeutet, daß der Arretierungsstift beim Zurückkehren
der Verriegelungsmutter in ihre normale nicht blockierende Lage dieser folgen kann (s. Fig. 7f), wobei die
Verriegelungsmutter aus ihrer Eingriffslage mit den feststehenden Zähnen zurückgezogen wird und die
Mutter von nun an an der Drehung der Welle bei einer verhältnismäßig langsamen Ausziehbewegung des Gurtes
teilhaben kann. Beim Beschleunigen des Fahrzeuges
wird der Arretierungsstift infolge seiner Trägheit innerhalb seines Führungsloches in seine vollkommen
zurückgezogene Lage weiter zurückgleiten, wie in Fig. 7adargestellt.
Bei einem raschen Geschwindigkeitswechsel des Fahrzeuges in seitlicher Richtung, z. B. infolge eines
Zusammenstoßes mit einem anderen Fahrzeug auf einer Straßenkreuzung wird die Verriegelungsmutter 18
radial zur Welle bewegt, bis der Gummiring 28 die innere Oberfläche des Gehäuses 10 berührt, wie in
F i g. 5 dargestellt. Zufolge der hohen Reibung zwischen dem Gummiring und dem Gehäuse kann die Mutter
nicht an der durch ein rasches Ausziehen des Gurtes bewirkten Drehung der Welle teilhaben, wodurch in
diesem Fall auch die Verriegelungsmutter rasch und sicher in einer bestimmten Weise axial entlang der
Welle in ihre Lage der F i g. 3 bewegt wird und so sicher die Welle blockiert.
Damit im Hinblick auf den oben erwähnten großen radialen Spielraum zwischen dem Gewinde der Welle
16 und der Mutter 18 in Verbindung mit der horizontalen Ausrichtung der Welle infolge des
Gewichtes der Mutter nicht eine Berührung des Gummiringes 28 mit der Innenfläche des Gehäuses
unterhalb der Welle erfolgt, wird die Gehäusewand an dieser Stelle mit einer inneren Ausnehmung 41 versehen
(vgl.insbesondere Fig.4und5).
Die dargestellte Blockierungseinrichtung des Gurtes funktioniert somit sicher und in jedem denkbaren Fall
eines plötzlichen Wechsels der Bewegungsbedingungen des Fahrzeuges, wodurch der Benutzer des Sicherheitsgurtes
unter allen Umständen auf seinem Sitz im Fahrzeug gehalten wird und die Gefahr einer Verletzung
des Benutzers weitgehend vermindert wird.
Die Fi g. 8 und 9 zeigen schematisch eine geeignete Art der Anbringung der Vorrichtung gemäß der
Erfindung in einem Fahrzeug. Die Vorrichtung kann nahe dem unteren Ende des hinteren Türrahmens durch
eine durch die Löcher 15 gehende Schraube 35 befestigt werden (vgl. Fig. 1), und der Gurt wird entlang des
Türrahmens nach oben zu einem Beschlag 37 ausgezogen, der an dem Türrahmen in passender Höhe durch
eine Schraube 36 befestigt ist, und weiter durch einen Schlitz in diesem Beschlag nach abwärts entlang des
Türrahmens zu einer Klammer 38, die an dem Türrahmen nahe der Aufwickelvorrichtung angeordnet
ist.
Zwischen dem Beschlag 37 und der Klammer 38 ist auf dem Gurt 23 ein üblicher Gurtverschlußteil 39
verschiebbar angebracht. Bei Benützung des Sicherheitsgurtes wird der Verschlußteil 39 mit einem
zugehörigen Verschlußteil am Ende eines Bandes od. dgl. gekuppelt, das im Fahrzeug an der Innenseite
des Sitzes 40 befestigt ist (vgl. F i g. 9), wobei der Gurt 23 auf eine genügende Länge entgegen der von der
Aufwickelfeder der Vorrichtung ausgeübten Kraft ausgezogen wird. Diese Feder wird dann den Gurt 23
eng über die Brust der den Gurt benützenden Person halten, wodurch es nicht notwendig ist, die Länge des
Gurtes den verschiedenen Staturen der Personen anzupassen. Der Gurt ist bei Nichtbenützung nicht im
Wege und kann durch eine einzige Handhabung befestigt werden, wodurch die Wahrscheinlichkeit der
Benutzung des Sicherheitsgurtes erhöht wird.
Die Schraubenwelle kann auch mit der Verriegelungsmutter in einer von der Aufwicklungsvorrichtung
getrennten Einheit angeordnet sein und es kann eine Übersetzung oder irgendeine andere mechanische
Übertragungsvorrichtung zur Verbindung der Aufwikkelspule mit der Schraubenwelle verwendet werden.
Die konische Scheibe, gegen die die Verriegelungsmutter zentriert ist, braucht nicht starr auf der Schraubenwelle,
sondern kann statt dessen starr im Gehäuse angeordnet sein.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen 509 546/4
Claims (7)
- Patentansprüche:I. Aufwickelvorrichtung für einen Sicherheitsgurt für Fahrzeuge insbesondere Automobile, die aus einer federbelasteten Aufwickeltrommel, die zum Aufwickeln eines Gurtes dient, wobei ein grobgängiger Gewindeansatz mit der Trommelwelle verbunden ist, sowie aus einer Verriegelungseinrichtung für die Trommelwelle besteht, die aus einer mit der letzteren über den Gewindeansatz in Eingriff stehenden Mutter gebildet ist, wobei die Mutter mit Verriegelungszähnen versehen ist und normalerweise eine nichtsperrende Stellung einnimmt, sich aber bei ruckartiger Abrollbewegung des Gurtes auf dem Gewindeansatz axial verschiebt und mit feststehenden Verriegelungszähnen in Eingriff gelangt, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verriegelungsmutter (18) ein oder mehrere Führungslöcher (30) vorgesehen sind, die sich im Abstand parallel zur Achse der Verriegelungsmutter (18) erstrecken und zur Führung einer entsprechenden Anzahl von Arretierungsstiften (29) dienen, welche bei Verzögerung der Fahrgeschwindigkeit infolge ihrer Trägheit aus einer zurückgezogenen unwirksamen Stellung gegen die feststehenden Verriegelungszähne (26) axial verschiebbar sind und die Drehung der Verriegelungsmutter (18) blockieren, wodurch sich die Trommelwelle (16) bei einem weiteren Ausziehen des Gurtes (23) gegenüber der Verriegelungsmutter (18) dreht und diese sich axial in die Verriegelungsstellung bewegt.
- 2. Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher die Erzeugenden der Eingriffsflächen der Verriegelungszähne zur Achse der Verriegelungsmutter parallel laufen, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingriffsflächen der Verriegelungszähne (25) entlang zweier Erzeugenden der zylindrischen Flächen der Führungslöcher (30) geschnitten werden, und daß die Durchmesser der Arretierungsstifte (29) kleiner sind als die Abstände zwischen den Eingriffsflächen und den Tangentenebenen, die an die Zylinderoberflächen der Führungslöcher gelegt werden und sich parallel zu den Eingriffsflächen erstrecken, so daß beim vollkommenen Eingriff der Zähne (25) der Verriegelungsmutter mit den feststehenden Zähnen (26) die Arretierungsstifte (29) in ihren Führungslöchern (30) frei beweglich sind.
- 3. Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Arretierungsstift (29) einen Durchmesser hat, der größer ist als die halbe Zahnteilung der Zähne (25).
- 4. Aufwickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei welcher die Verriegelungsmutter in einer zentrierten Lage durch eine Feder gehalten wird, wobei diese die Verriegelungsmutter, die eine konisch geformte Hinterseite aufweist, gegen eine gegengleichc konische Fläche einer in bezug auf das Gehäuse axial feststehenden Scheibe drückt, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungslöcher (30) in der Verriegelungsmutter (18) vorgesehene Durchbohrungen sind und die Arretierungsstifte (29) in ihrer ausgerückten Stellung sich gegen die zentrierende Scheibe (19) abstützen.
- 5. Aufwickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Gewinde der Verriegelungsmutter (18) und dem Gewinde (17) auf der Welle (16) ein Spielraum besteht, so daß die Verriegelungsmutter (18) gegen die Wirkung einer Federkraft, die die Mutter in eine zentrierte Lage drückt, radial in bezug zu der Welle bewegbar ist, wobei die Verriegelungsmutter (18) bei einer jähen seitlichen Geschwindigkeitsänderung des Fahrzeuges mit ihrem Umfang die innere Oberfläche des sie umgebenden zylindrischen Gehäuses (10) berührt, wodurch eine Drehung der Verriegelungsmutter (18) in bezug zum Gehäuse (10) beim Ausziehen des Gurtes (23) erschwert wird.
- 6. Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ring (28) aus einem Material mit großen Reibungskoeffizienten gegen Stahl, vorzugsweise Gummi, auf der Verriegelungsmutter (18) angeordnet ist.
- 7. Aufwickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungszähne (25) der Mutter (18) und die feststehenden Zähne (26) an ihren Kanten in Richtung auf ihren Eingriffsflächen abgeschrägt sind.
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Publications (3)
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DE1506050B2 DE1506050B2 (de) | 1975-11-13 |
DE1506050C3 true DE1506050C3 (de) | 1976-06-16 |
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