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Selbstsperrende Aufwickelvorrichtung für einen Anschnallgurt Die Erfindung
betrifft eine selbstsperrende Aufwickelvorrichtung für den Anschnallgurt eines Sicherheits-Anschnallgeschirres
in sich schnell bewegenden Fahrzeugen.
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Es sindfürdiePersonen,welche sich insichschnell bewegenden Fahrzeugen
befinden, wie beispielsweise für den Piloten eines Flugzeuges, trägheitsgesteuerte
Aufwickelvorrichtungen für den Anschnallgart eines Anschnallgeschirres bekannt,
welche so arbeiten, daß die Anschnallvorrichtung auf die Beschleunigung der Person
anspricht und dieselbe bei einer plötzlichen Bewegung des Körpers fest am Sitz anschnallen.
Es ist dabei die Aufwickelvorrichtung für den mit dem Anschnallgeschirr in Verbindung
stehenden Gurt durch Federkraft vorgespannt, so daß bei langsamen Bewegungen der
das Geschirr tragenden Person der Gurt unter Federkraft eingezogen oder ausgefahren
wird, so daß sich die Person relativ ungehemmt auf ihrem Sitz bewegen kann. Bei
einer plötzlich auftretenden Beschleunigung aber, beispielsweise bei einem Zusammenstoß,
findet automatisch eine Sperrung der Aufwickelvorrichtung des Anschnallgurtes statt,
so daß ein weiteres Ausfahren des Gurtes unterbunden ist und dadurch die das Geschirr
tragende Person fest mit dem Sitz verbunden ist. Es kann dann anschließend die so
gesicherte Person einen Hebel betätigen und die Sperrung des Anschnallgurtes wieder
aufheben, damit dann wieder der ursprüngliche eine freie Bewegung zulassende Zustand
der Anschnallvorrichtung sich einstellen kann. Es sind verschiedene Anordnungen
bereits bekannt, welche die vorstehend erörterten Eigenschaften haben. Insoweit
es sich hierbei um rein mechanisch gesteuerte Aufwickelvorrichtungen handelt, sehen
diese bekannten Anordnungen eine axial verschiebbare Scheibe auf der Welle der den
Anschnallgurt aufwickelnden Rolle vor, welche eine radial verlaufende Verzahnung
aufweist und normalerweise zurückgezogen ist und die Drehung der Aufwickelrolle
nicht beeinträchtigt. Unter dem Einfluß einer in der Richtung der Achse der Rolle
wirkenden Beschleunigung indessen verschiebt sich die Scheibe und greift in eine
ähnliche Verzahnung an der Stirnseite der Rolle ein, wodurch die Rolle an weiterer
Drehung gehindert wird, da die genannte axial verschiebbare Scheibe nicht drehbar
ist.
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Eine weitere bekannte Anordnung sieht vor, daß eine zum Aufwickeln
eines mit dem Anschnallgeschirr in Verbindung stehenden Seiles dienende Scheibe
eine axiale Verschiebung erfährt und in eine radiale Verzahnung am Gehäuse der Aufwickelvorrichtung
eingreift, wenn der Seilzug plötzlich stark gesteigert wird. Die axiale Verschiebung
der Aufwickelscheibe bei Steigerung des Zuges an dem aufgewickelten Seil erfolgt
hierbei unter Anwendung von Zahnritzeln, die am Gehäuse der Vorrichtung unter Reibung
drehbar gelagert sind und mit schräger Verzahnung in einen Zahnkranz der Aufwickelscheibe
eingreifen.
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Ein älterer Vorschlag der Schutzrechtsinhaberin sieht die Ausnutzung
einer Schwungradwirkung vor, um eine Arretierung der Aufwickelrolle auszulösen,
wenn ein plötzlicher Zug an dem aufgewickelten Gurt auftritt. Es ist bei dieser
älteren Anordnung die Achse, auf welcher sich die Aufwickelrolle dreht, hohl ausgebildet
und wird von einem schwenkbaren Hebel durchsetzt. Ein Schwungrad ist drehbar auf
der Aufwickelrolle vorgesehen und verschwenkt bei einer plötzlichen Winkelbeschleunigung
der Aufwickelrolle einen Hebel, der in die hohle Achse ein-"r or eift, den in der
Achse vorgesehenen Bolzen verschwenkt und dadurch die Arretierung der Sperrvorrichtung
auslöst. Eine erfindungsgemäße Aufwickelvorrichtung unterscheidet sich gegegenüber
dem älteren Vorschlag dadurch, daß die Auslösung der Arretiervorrichtung nicht unter
Anwendung von Steuermitteln erfolgt, welche die hohle Achse der Aufwickelvorrichtung
durchsetzen; es wird vielmehr in einer eine robustere Konstruktionsweise gestattenden
Form die durch ein Schwungrad, welches zusammen
mit der Aufwickelrolle
umläuft und in bezug auf letztere sich drehen kann, ausgenutzt.
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Eine selbstsperrende Aufwickelvorrichtung für den Anschnallgurt eines
Sicherheits-Anschnallgeschirres in sich schnell bewegenden Fahrzeugen, bei der mit
der Rolle zum Aufwickeln des Gurtes ein Sperrad verbunden ist und ein Schwungrad
innerhalb kleiner Winkel koaxial in bezug auf das Sperrad drehbar ist, kennzeichnet
sich gemäß der Erlmdung dadurch, daß eine Schubplatte unverdrehbar, jedoch gegen
die Kraft einer Feder axial verschiebbar auf der Welle der Spulenanordnung vorgesehen
ist und auf Keilwirkung beruhende Sperrmittel, beispielsweise in Löchern gelagerte
Kugeln, zwischen dem Schwungrad und der Schubplatte vorgesehen sind, so daß ein
Schub auf die Schubplatte bei einer Relativdrehung des Schwungrades in bezug auf
die Welle ausgeübt wird und die Schubplatte gegen die Kraft ihrer Feder axial verschoben
wird und einen schwenkbaren Ringkörper, der von der Welle der Spule durchsetzt ist,
in solcher Weise schwenkt, daß der Ringkörper als Sperre für eine in das Sperrad
eingreifende Sperrklinke wirkt.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht in Mitteln, welche verhindern,
daß die Sicherheitsvorrichtung fälschlicherweise entsperrt wird und vorzeitig während
des Aufwickelns eines Zugseiles oder eines Gurtes nach einer automatischen Sperrung
freigegeben wird.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht in Mitteln, welche verhindern,
daß die Sicherheitsvorrichtung automatisch die Spule während der Bewegung des Zugseiles
bzw. Gurtes in Aufwickelrichtung blockiert.
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Ein weiteres Merkmal der Erfliidung liegt in der Befestigung des inneren
Endes des Gurtes an der Spule, dergestalt, daß der Gurt leicht und schnell von der
Vorrichtung entferntwerden kann.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung liegt darin, daß Mittel vorgesehen
sind, welche Schwankungen im wirksamen Radius der Aufwickelspule und des Gurtes
ausgleichen, dergestalt, daß die geradlinige Bewegung des Gurtes, durch welche die
Sicherheitsvorrichtung in Tätigkeit gesetzt wird, ein konstanter Beschleunigungswert
ist.
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Diese Merkmale und andere Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen. Von den Figuren zeigt Fig.
1 eine Vorderansicht einer Ausführungsforin der Erlmdung, bei der eine Aufwickelspule
und eine Sicherheitsvorrichtung, welche auf die Spannung des Gurtes anspricht, vorgesehen
ist, Fig. 2 eine Endansicht der Anordnung gemäß Fig. 1, wobei die für die
Ansicht maßgebliche Linie in Fig. 1 durch die Linie 2-2 und die zugehörigen
Pfeile bezeichnet ist, Fig. 3 einen Längsschnitt der Anordnung, wobei die
Schnittlinie in Fig. 2 durch die Linie 3-3 und die zugehörigen Pfeile bezeichnet
ist, Fig. 4 einen teilweise gebrochenen Längsschnitt, wobei die Schnittlinie in
Fig. 2 mit 4-4 bezeichnet ist, Fig. 5 einen Querschnitt der Anordnung gemäß
der Schnittlinie 6-6 der Fig. 4, wobei die Anordnung in Sperrstellung gezeigt
ist, Fig. 6 einen Querschnitt der Anordnung, ebenfalls in Sperrstellung dargestellt,
wobei die Schnittlinie in Fig. 3 mit 7-7 bezeichnet ist, Fig.
7 eine Endansicht der Anordnung in entsperrter Stellung, wobei die Schnittlinie
mit 9-9 in Fig. 4 bezeichnet ist und die Verschlußplatte entfernt ist, Fig.
8 einen Querschnitt eines Teiles der Anordnung, wobei die Schnittlinie in
Fig. 7 mit 10-10 bezeichnet ist, Fig. 9 einen Querschnitt eines
Teiles der Anordnung, wobei die Schnittlinie Li Fig. 8 mit 11-11 bezeichnet
ist.
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Die erfindungsgemäße. Anordnung weist ein Metallgehäuse
11, beispielsweise aus Aluminium bestehend, auf, welches eine abnehmbare
Verschlußplatte 12 besitzt. An dem Gehäuse 11 sind Befestigungsohren
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vorgesehen, so daß die Vorrichtung an einem Sitz od. dgl. befestigt werden
kann. Die Vorrichtung kann in horizontaler Lage angeordnet sein, in welchem Falle
das die Zugwirkung ausübende Organ, nämlich der Gurt 14, durch eine Öffnung
15 in dem Gehäuse sich erstrecken kann; die Vorrichtung kann aber auch an
einer vertikalen Wand befestigt sein, in welchem Falle der Gurt 14 durch eine Öffnung
16 in dem Gehäuse herausgeführt ist.
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In dem Gehäuse 11 ist eine Wand 17 vorgesehen, die eine
Öffnung in ihrer Mitte besitzt, welche als ein Lager für die Welle 18 der
Spule an der einen Seite dient; das entgegengesetzte Ende der Spule bzw. der Welle
18 ist drehbar in einem becherförmigen Einsatzteil 19 gelagert. Der
mittlere Teil der Welle 18
ist von größerem Durchmesser und besitzt einen
Längsschlitz 21, der an der einen Seite breiter ist als an der anderen.
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Der Gurt 14 ist an seinem freien Ende so ausgebildet, daß er an das
Schulter-Gurtwerk des Piloten eingehängt werden kann; an seinem inneren Ende ist
der Gurt in dem Längsschlitz 21 der Welle 18 befestigt, und zwar in solcher
Weise, daß der Gurt leicht und schnell von der Welle 18 gelöst werden und
ausgewechselt werden kann. Das innere Ende des Gurtes 14 ist in ein längliches,
aus Kunststoff bestehendes Abschlußorgan 22 eingebettet, welches im wesentlichen
rechteckigen Querschnitt besitzt. Zwei längliehe Einsatzstücke 23 und 24
aus Metall dienen dem Zweck, das Gurtende zu verkeilen; das Abschlußorgan 22 des
Gurtes wird zwischen die beiden Teile eingefügt, und die Einsatzstücke
23 und 24 und das Abschlußorgan 22 werden fest in den Schlitz 21 der Welle
18 von der breiten Seite her eingekeilt. Der Gurt 14 erstreckt sich durch
die schmale Seite des Schlitzes 21 und um die Welle 18 herum. Um den Gurt
14 von der Vorrichtung zu lösen, wird der Gurt vollständig abgewickelt von der Welle
18, und es wird dann das Abschlußorgan 23 aus dem Schlitz 21 der Welle
18 herausgestoßen, dergestalt, daß die Einsatzstücke 23 und 24 in
einfacher Weise das Trennen gestatten und der Gurt danach durch die öffnungen
15 und 16 gezogen werden kann. Es kann dann ein neuer Gurt durch den
Schlitz 21 eingefädelt werden und durch denselben hindurchgezogen werden, bis sein
Endorgan 22 in dem Schlitz 21 festgelegt wird.
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Wie aus Fig. 3 zu ersehen, umgibt eine starke Spiralfeder
25 das rechte Ende der Welle 18, wobei das innere Ende der Spiralfeder
25 an der Welle 18
befestigt ist und das äußere Ende an dem becherförmigen
Teil 19. Die Feder 25 ist so vorgespannt, daß die Welle 18 gedreht
wird und dadurch der Gurt 14 aufgewickelt wird. Eine Schutzplatte 26 ist
vorgesehen
und wird in ihrer Lage durch einen Federring
27 gehalten. Die Schutzplatte 2,6 besitzt in der Mitte eine öffnung
26', durch -welche ein Sechseckschlüssel eingesteckt werden kann,
der in eine sechseckige Bohrung in der Welle 18 greift, so daß auf diese
Weise die Welle 18 in jeder beliebigen Stellung gegen die Kraft der Feder
25 gehalten werden kann. Es kann auf diese Weise auch die Welle
18 in der Stellung gehalten werden, in welcher der Gurt 14 vollständig von
der Welle 18 abgewickelt ist, so daß der Gurt 14 entfernt werden kann und
durch einen neuen Gurt ersetzt werden kann.
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Eine ringförmige Schutzplatte 29 ist auf der Welle
18 für den Gurt vorgesehen. Fest auf der Welle 8 ist ein Sperrad
30 in der Nähe der Wandfläche 17 vorgesehen.
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Ein ringfönniges Schwungrad 31 ist drehbar auf der Welle
18 vorgesehen, und es wird durch einen Halterungsring 32 festgelegt.
Fest auf der Welle 18,
so daß sie sich mit der Welle zusammen drehen kann,
ist eine Drehplatte 33, die einen Drehstift 34 trägt, vorgesehen. Der Drehstift
34 erstreckt sich durch eine Öffnung 35 in dem Schwungrad und ist gut sitzend
in einem Schlitz 36 einer im wesentlichen dreieckigen Schubplatte
37 angeordnet, welche drehbar auf der Welle 18 gelagert ist. Eine
Ausgleichsschraube 38 ist in eine Gewindebohrung am linken Ende der Welle
18 eingeschraubt. Die Schraube 38
wird von einer Schraubenfeder
39 umgeben, welche gegen den Kopfteil 38' der Schraube,
38 einerseits und gegen die Schubplatte 37 andererseits wirkt. Drei
Stahlkugeln 41 sind zwischen der Schubplatte 37
und der linken Fläche des
Schwungrades 31 vorgesehen, dergestalt, daß die Kugeln in Kugellöchem in
der Schubplatte und dem Schwungrad ruhen. Auf diese Weise wird die Schubplatte
37 ständig gegen die Stahlkugeln 41 gepreßt, welche wiederum gegen das Schwungrad
31 pressen.
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Ein ringföriniges Organ 52, welches dem Zweck des Entsperrens
beim Einholen dient und das sich radial erstreckende Finger besitzt, ist drehbar
auf der Welle 18 zwischen der Schubplatte 33 und der Wandung
17 vorgesehen. Einer der Finger 33 besitzt einen Schlitz an seinem
Ende. Der Entsperrhebel 44 ist drehbar auf dem Drehstift 34 angeordnet, wobei der
Hebel 44 einen kleinen Mitnehmerbolzen 45 trägt. Das äußere Ende des Mitnehmerbolzens
45 greift in einen Schlitz des Fingers 43. Das äußere Ende 46 des Hebels 44 besitzt
einen Ausschnitt 46, in welchen eine Ecke 47 eines Einschnittes an der Peripherie
des Schwungrades 31 eingreift. Die Wirkungsweise, dieser Entsperrvorrichtung
wird noch im nachfolgenden beschrieben werden.
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Ein Drehbolzen 48 ist in dem Gehäuse 11 an der einen Seite
der Hauptachse, welche die Welle 18
durchsetzt, angeordnet. Ein U-förmiges
Auslöscorgan 49 ist drehbar auf dem Bolzen 48 angeordnet und wird auf demselben
durch Ringe 51 gehalten. Die Welle 18 erstreckt sich durch eine Öffnung
in der Grundfläche 52 des Auslöseorgans 49. Eine, Schraubenfeder
53 umgibt die Ausgleichsschraube 38 und wird zwischen dem Kopf
38' der Spule und der Hauptfläche 52 des Auslöseorgans 49 zusammengepreßt,
wobei die innere Fläche der Platte 52 (vgl. Fig. 8)
eine Einheulung
54 besitzt, welche gegen die äußere Fläche der Schubplatte 37 preßt. Zwei
Finger 55 und 56 stehen von der Platte 52 des Auslöseorgans
49 hervor. Das Auslöseorgan 49 besitzt einen Hebelarrn 57, gegen dessen überstehenden
Fortsatz 58 ein Bolzen 59 wirkt, welcher exzentrisch an einem drehbar
im Gehäuse 11 angeordneten Bolzen 61 befestigt ist. Der drehbare Bolzen
61 ist mit einem an der Außenseite des Gehäuses 11 vorgesehenen Betätigungshebel
62 verbunden.
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Eine Hauptsteuerwelle 63 ist drehbar an dem Gehäuse
61 angeordnet und mit einem äußeren Steuerarm 64 verbunden, welcher, wie
noch zur Erörterung gelangen wird, als Hauptsteuerarm für das Sperren und Entsperren
der Sicherheitsvorrichtung von Hand aus dient. Ein innerer Steuerarm 65 ist
fest auf der Welle 63 angeordnet, wobei das äußere Ende des Armes
65 einen Steuerbolzen 66 besitzt. Ein Hebel 67
zum Zurückziehen
der Sperrklinke ist auf der Hauptsteuerwelle 63 lose angeordnet, und zwar
in der Nähe des inneren Steugrarmes 65, dabei erstreckt sich der Mitnehmerbolzen
66 der Steuerwelle durch ein etwas vergrößertes Loch in den Entsperrhebel
67. Zwischen dem Bolzen 69, der auf der Steuerwelle 63 vorgesehen
ist, und dem Entsperrhebel 67 der Sperrklinke ist eine Feder 68 vorgesehen.
Es kann daher der Hebel 67
nicht in bezug auf die Welle 63 sich drehen,
von einer sehr kleinen Drehmöglichkeit, die dadurch bedingt ist, daß das Loch im
Hebel 67 größer ist als der Bolzen 66, abgesehen; aber der Hebel
67 kann sich in bezug auf die Welle 63 in Längsrichtung gegen die
Spannung der Feder 68 verschieben, wie dies noch zur Erörterung gelangen
wird.
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Eine Welle 71 für eine Sperrklinke ist fest im Gehäuse
11 an der einen Seite der Hauptwelle 18 vorgesehen, wie dies die Fig.
4, 5, 6, 7 und 8 zeigen. Eine Sperrklinke 72 ist drehbar auf
der Welle 71 angeordnet, und zwar in -einer solchen Lage, daß sie in die
Zähne eines Sperrades 30 einzugreifen vermag. Eine Feder 73 umgibt
die genannte, Welle 71 und greift an einem länglichen Finger 74, der
an der Sperrklinke 72 hervorsteht, an; die Feder ist so vorgespannt, daß
die Sperrklihke, 72 in Sperrstellung in bezug auf das Sperrad 30 geschwenkt
wird. Das äußere, Ende des länglichen Fingers 74 ist etwas umgebogen und greift
gegen das äußere Ende des Fingers 55 an dem Auslöseorgan 49. Ein zweit-er
Finger 75 ist an dem Sperrorgan 72 vorgesehen und -erstreckt sich
in bezug auf denselben nach außen, wobei das sich verjüngende Ende gegen das äußere
Ende des Entsperrhebels 67
wirkt.
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Auf der Welle 71 des Sperrorgans ist ein Hebel 76
vorgesehen,
welcher dem Zweck dient, ein Abprallen zu verhindern. Eine Feder 77 drängt
den Hebel in Fig. 10 nach unten. Ein Vorsprung 78 des Hebels
76
bildet einen Anschlag gegen die Innenwandung 79 des Gehäuses
11, #so daß das freie Ende 81 des Hebels 76
sich nur um eine
bestimmte Entfernung senken kann. Kleine Vorsprünge 82 und 83 am Hebel
76 wirken gegen die Innenwandung des Gehäuses 11, so daß eine Drehbewegung
des Hebels 76 auf der Welle 71
ausgeschlossen ist. Ein kleiner Vorsprung
84 an dem Hebel 76 gleitet an dem äußeren Ende des Fingers 74 der Sperrklinke
72, wenn die Sperrklinke 72 nicht im Eingriff mit dem Sperrad
30 sich befindet, und bewegt sich hinter den Finger 74, wenn die Sperrklinke
gedreht wird und im Eingriff mit dem Sperrad wirkt. Der Bolzen 69 der Steuerwelle
63 ist so ausgebildet, daß er gegen das abgewinkelte Ende 85 des ein
Prellen verhindernden Hebels 76 wirkt.
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Die Anordnung wird danach gesperrt bleiben, bis von Hand der innere
Steuerhebel 65 im Gegenuhrzeigersinn
entsprechend Fig.
7 und 9 gedreht wird und dadurch die Vorrichtung ausgelöst wird. Wenn
eine Drehung im Freigabesinn erfolgt, greift das äußere Ende des Entsperrhebels
67 gegen die Rückseite- des schrägen Fingers 75 der Sperrklinke und
legt den Finger75 und damit die Sperrklinke in die Freigabestellung zurück, wobei
der Finger 55 des Freigabeorgans hinter den vorstehenden Finger 74 einfällt
und die, Sperrklinke in Freigabestellung gemäß Fig. 7
und 9 hält.
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Wenn ein plötzlicher Ruck an dem Gurt 14 auftritt, so ergibt sich
eine Tendenz zur Rotation der Welle 18,
der Drehplatte 33 und über
den Drehstift 34 der Schubplatte 37, und zwar in stark beschleunigtem Maße.
Die Schubplatte 37 hat daher das Bestreben, über die Stahlkugeln 41 das Schwungrad
31 zusammen mit der Welle 18 in Drehung zu versetzen; das Schwungrad
aber besteht aus verhältnismäßig schweren Metallmassen und hat das Bestreben, stehenzubleiben,
wenn eine Kraft auf es ausgeübt wird. Diese Eigenschaft des Schwungrades überwindet
die Federvorspannung der Schubplatte, und es ergibt sich daher eine relative Drehbewegung
zwischen der Schubplatte, 37 und dem Schwungrad 31, was zur Folge
hat, daß die Schubplatte auf den Stahlkugeln hochläuft und sich in Fig.
8 nach oben bewegt oder in Fig. 3 nach links. Die Schubplatte
37 wirkt gegen den Buckel 54 des Auslöseorgans 49; das Auslöseorgan 49 dreht
sich um seinen Drehbolzen 48 gegen die Kraft der Feder 53, Der Finger
55 des Auslöseorgans 49 wird daher von dem Finger 74 der Sperrklinke zurückgezogen,
und die Sperrklinke 72 dreht sich unter der Kraft der Feder 73 und
fällt in die Zähne des Sperrades ein und sperrt auf diese Weise das Sperrad
30, so daß Gurtlänge nicht ausgefahren wird und daher der Benutzer der Anordnung
in seinem Sitz festgehalten wird. Bei dieser automatischen Sperrstellung wirkt der
Apparat indessen so, daß Gurtlänge eingeholt wird, falls der Benutzer sich in seinem
Sitz zurücklehnt, in gleicher Weise, wie das zuvor im Zusammenhang mit der Sperrung
von Hand erörtert wurde.
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Die Feder 53 des Auslöseorgans dient dazu, die exakte Anzahl
g der Beschleunigung des Gurtes festzulegen, die erforderlich ist, um die
Sicherheitsvorrichtung automatisch zum Einklinken zu bringen. Die Spannung der Feder
55 kann durch Verstellen der Ausgleichschraube 38 verändert werden,
dergestalt, daß die Spannung vergrößert oder verkleinert wird und auf diese Weise
die Anzahl der g-Großwerte für die Wirkung der Apparatur vergrößert oder verkleinert
werden. Die Schraube 38 kann um 90' schrittweise gedreht werden und
in dieser Stellung mittels eines Haltestiftes 40 gehalten werden. Die verschiedenen
Teile der Sicherheitsvorrichtung können in bezug auf Größe, Gewicht usw. verschieden
gewählt werden, so daß die Anordnung einem weiten Bereich von Beschleunigungen Rechnung
tragen kann. Bei einer Ausführungsform der Anordnung wurde die Beschleunigung, die
ein Auslösen der Anordnung bewirkt, auf 2 g eingestellt.
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Um die Anordnung wieder in die Freigabestellung zu bringen, dreht
der Pilot den Bedienungshebel 64 der Handbedienung in solcher Weise, daß der Hebel
67, welcher zum Zurückziehen des Sperrhebels vorgesehen ist, auf die schräge
Endfläche des Fingers 75
der Sperrklinke aufläuft und über dieselbe hinwegläuft.
Entgegengesetzte Rotation des Hebels 64 bewirkt dann, daß der Hebel 67 auf
den Finger 75 einwirkt und die Sperrklinke 73 in ihre Freigabestellung
dreht, wobei der Finger 55 des Auslöseorgans hinter den vorspringenden Finger
74 fällt und die Sperrklinke in ihrer Auslösestellung arretiert.
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Die Sicherheitsvorrichtung ist auch mit Mitteln zum Verhindern des
Prellens ausgerüstet, dergestalt, daß die Sperrklinke 72, nachdem sie einmal
freigegeben wurde, so daß sie in das Sperrad 30 einfällt und dieses arretiert,
nicht fälschlicherweise in ihre Freigabestellung zurückgebracht wird, in welcher
ein Sperren nicht stattfindet, bevor von Hand der Pilot das Entsperren auslöst.
Ein solches falsches Entsperren könnte beispielsweise auftreten, wenn die Vorrichtung
zunächst zum Sperren gebracht wird, wobei ein Teil des Gurtes von der Welle
18 abgewickelt ist. Wenn die Welle unter der Wirkung der Feder
25 sich dreht und durchhängende Länge des Gurtes einholt, gleitet die Sperrklinke
72 über die Zähne30 des Sperrades und hat die Neigung, zu prellen. Wenn die
Sperrklinke hinreichend hochprellt und der Finger 14 sich unterhalb des Fingers
55 des Auslöseorgans herausbewegen würde, so würde die SicherheitsvorZichtung
entsperrt. Ein für die Zwecke des Verhinderns von Prellerscheinungen vorgesehener
Hebel 76 verhindert -eine solche falsche Arbeitsweise. Die mittlere Partie
dieses Hebels 76 beruht auf dem Ende des Fingers 74 der Sperrklinke unter
der Kraft der Feder 73, wenn die Sperrklinke sich in ihrer normalen nichtsperrenden
Lage befindet. Wenn die Sperrklinke sich so dreht, daß Berühren mit dem Sperrad
30 erfolgt, so fällt der Vorsprung 85 an dem unter Federvorspannung
stehenden Hebel 76 hinter den Finger 74, und es wird auf diese Weise verhindert,
daß der Finger 74 danach unterhalb des Fingers 55
des Auslöseorgans sich herausbewegt.
Wenn die Steuerwelle63 gedreht wird, so daß die Sicherheitsvorrichtung, wie zuvor
erörtert, entsperrt wird, so tritt der Stift 69 der Welle 63 mit dem
Ende 81 des Hebel 76 in Wechselwirkung und hebt denselben an, wodurch
das Ende des Fingers 74 der Sperrklinke unterhalb des Fingers 55 des Auslöseorgans
sich herausbewegen kann.
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Es ist hervorzuheben, daß die Sicherheitsvorrichtung auf dem Prinzip
beruht, daß die Trägheit des Schwungrades 31 dasselbe veranlaßt, stehenzubleiben,
wenn eine Winkelbeschleunigung an der Aufwickelspule 1-8 und an der Schubplatte
hervorgerufen wird, dergestalt, daß eine Drehbewegung der zum Aufwickeln des Gurtes
vorgesehenen Spule in bezug auf das trägheitsbehaftete Organ sich darin äußert,
daß automatisch das Sperren der Gurteinholvorrichtung bewirkt wird. Wenn der Gurt
14 mit beträchtlicher Geschwindigkeit eingeholt wird, so behält das trägheitsbehaftete
Schwungrad die Tendenz zur Rotation bei, wenn die Aufwickelspule 18 plötzlich
festgehalten wird, infolge einer verzögernden Kraft, die auf den Gurt 14 wirkt.
Infolge der relativen Drehung von Schwungrad und Schubplatte 37 kann leicht
ein Auslösen des Auslöseorgans 49 -erfolgen und ein automatisches Sperren, wenn
dies nicht gewünscht ist. In Fig. 6 ist eine Vorrichtung dargestellt, welche
ein solches unerwünschtes Sperren der Anordnung verhindert. Diese Vorrichtung tritt
nur in Wirksamkeit, wenn sich die Welle 18 der Aufwickelvorrichtung im Aufwickelsinn
dreht; zu diesem Zweck ist drehbar auf der Welle 18 das Organ 42 vorgesehen,
welches eine Mehrzahl radial sich erstreckender Finger besitzt,
die
bei Reibung gegen die feste Wand 17
wirken. Wenn in Fig. 6 die Welle
18 im Uhrzeigersinn sich dreht, so daß eingefahrene Länge des Gurtbandes
ausgefahren wird, so drehen sich die Drehplatte 33 und der Drehstift 34 zusammen
mit der Welle 18. Der drehbar auf dem Stift 34 vorgesehene Hebel 44 hat daher
das Bestreben, das zum Verhindern des Sperrens vorgesehene, Organ 42 zusammen mit
der Welle 18 durch Wirkung des Stiftes 45 und des geschlitzten Fingers 43
zu drehen. In Anbetracht der Reibung der Finger des Organs 42 an der Wand
17 indessen hat das Organ 42 das Bestreben, sich nicht zu drehen, und bewirkt,
daß der zum Verhindern der Sperrung vorgesehene, Hebel sich im Gegenuhrzeigersinn
dreht, so daß sein Ende 46 außer Berührung mit der Kante 47 der öffnung des Schwungrades
31 gelangt; auf diese Weise kann das Schwungrad 31 sich relativ zur
Welle 18 drehen, so daß automatisch ein Sperren stattfindet, wenn Gurtlänge
ausgefahren wird. Wenn der Hebel 44 aus dem Schwungrad 31 ausgeklinkt ist,
dreht sich das zum Verhindern der Sperrwirkung vorgesehene Organ 42 mit der Welle
zusammen. Wenn die Welle 18 beginnt, im Gegenuhrzeigersinn sich zu drehen,
d. h. in Einfahrrichtung von Gurtlänge, so hat, infolge der Friktion an der
Wand 17, das Organ 42 das Bestreben, sich nicht zu drehen, und der Hebel
44 wird durch den Bolzen 45 im Uhrzeigersinn gedreht, bis das Ende 48 an der Kante
47 des Schwungrades einfällt. Das Schwungrad ist auf diese Weise mit der Welle
18 während des Einholvorganges eines Gurtes gekoppelt und kann daher nicht
während des Einholvorganges sich in bezug auf die Welle 18 drehen. Es kann
daher die Sicherheitsvorrichtung nicht automatisch sperren, während Einholen von
Gurtlänge stattfindet, gleichgültig, welche Winkelbeschleunigung die SpulenweRe
18 erfährt.
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Ein zusätzlicher Steuerhebel 62 ist vorgesehen, welcher unabhängig
von den automatischen trägheitsgesteuerten Sperrmitteln die Vorrichtung zu sperren
gestattet und auch unabhängig von den Hancisteuermitteln 63 und 64. Wenn
beispielsweise die Vorrichtung in einem Flugzeug verwendet wird, welches automatisch
herausschießbare Sitze besitzt, so wird die Sicherheitsvorrichtung im allgemeinen
an dem Sitz befestigt; ein Pilot, der sich auf das Herausgeschossenwerden vorbereitet,
dreht den Hebel 62 in Fig. 8 im Uhrzeigersinn. Der Bolzen
59 greift dann hinter den Vorsprung 58 und hebt das Au#slöseorgan
49 an, wodurch der Finger 74 der Sperrklinke unterhalb des Fingers 55 des
Auslöseorgans sich herausbewegt, während die Sperrklinke 72 sich dreht und
das Sperrad 30 sperM Danach üben die Handkontrollmittel 63 und 64
keine Steuerung auf die Vorrichtung aus, bis der Hilfssteuerhebel 62 in seine
normale Lage gemäß Fig. 8 zurückbewegt ist. Für -eine gewisse geradlinige
Beschleunigung des Gurtes 14 variiert die winkelmäßige Beschleunigung der Welle
13 und des aufgewickelten Gurtes 14 nach Maßgabe des effektiven Durchmessers
der Welle und des aufgewickelten Gurtes. Es bewirkt daher eine bestimmte geradlinige
Beschleunigung des Gurtes, wenn der Gurt praktisch von der Welle abgewickelt ist,
eine winkelmäßige Beschleunigung der Welle 18, welche wesentlich größer ist,
als dies der Fall ist, wenn der Gurt voll auf der Welle aufgewickelt ist. Dies würde
sich naturgemäß darin äußern, daß die Sicherheitsvorrichtung bei einem unerwünscht
hohen Wert der geradlinigen Beschleunigung anspricht, beispielsweise, bei einer
Beschleunigung von 2g und nicht bei einem Wert von lg. Die erfindungsgemäße
Sicherheitsvorrichtung erhält Ausgleichsmittel, welche automatisch für ,en iA1 effektiven
Radius der Welle und Schwankung des Gurtes -einen Ausgleich schaffen, indem die
winkelmäßige Beschleunigung der Anordnung, bei welcher Sperren des Gerätes stattfindet,
sich entsprechend einer bestimmten Geradlinienbeschleunigung endet. Die Ausgleichsschraube
38, die in die Welle 18 eingeschraubt ist, ist mit einem Unksgängigen
Gewinde versehen und wird an einer Drehung durch den Stift 40 gehindert, der in
einem der Schlitze, des Kopfteiles 38' eingreift. Wenn daher die Welle
18 sich im Uhrzeigersinn dreht, wobei auf Fig. 9 bezogen ist, und
dementsprechend Gurtlänge ausgefahren wird, so schraubt die Ausgleichsschraube sich
selbst in die Welle 18 um ein bestimmtes Stück hinein, welches durch die
Ganghöhe der Schraube 38 bestimmt ist. Die Feder 39 der Schubplatte
wird daher entsprechend zusammengedrückt und erhöht dementsprechend die Kraft auf
die Schubplatte, 37 und damit die koppelnde Kraft mit dem Schwungrad
31. Man erkennt daher, daß in dem Maße, wir, der effektive Radius der Welle
18 und des Gurtes 14, der aufgewickelt ist sich verringert, was eine Verringerung
der wirksamen geradlinigen Beschleunigung, die ein Auslösen der Vorrichtung nach
sich zieht, zur Folge haben würde, die Spannung der Schubfeder 39 vergrößert
wird; dieser Vorgang wirkt in dem Sinne, die effektive lineare Beschleunigung, die
ein Auslösen der Vorrichtung bewirken könnte, zu vergrößern. Wenn die Welle im Sinne
des Einholens von Gurtlänge gedreht wird, so bewegt der Kopf 38 sich aus
dem Ende der Welle 18
heraus, und die Spannung der Schubfeder 39
-nimm
ab. Die Anordnung ist daher in der Weise kompensiert, daß ein Betätigen
der Sicherheitsvorrichtung bei einer vorbestimmten geradlinigen Beschleunigung auftritt.