-
Sicherungsvorrichtung an Sitzen in Luft- und Landfahrzeugen Die Erfindung
betrifft im allgemeinen eine neue Sicherungsvorrichtung, die dazu dient, Personen,
wie z. B. Flugzeugführer, Fahrer und Passagiere, von schnell beweglichen Fahrzeugen,
z. B. Flugzeugen und Automobilen, bei plötzlichen und heftigen Bewegungen der Person
gegenüber dem Flugzeug oder Fahrzeug, die durch starke Geschwindigkeitsänderungen
des Fahrzeuges auftreten können, auf dem Sitz festzuhalten. Die Erfindung betrifft
insbesondere eine Vorrichtung, die durch die Massenträgheit oder das Trägheitsvermögen
betätigt wird.
-
Ein Ziel der Erfindung ist es, eine neue, durch das Trägheitsvermögen
betätigte Sicherungsvorrichtung vorzusehen, bei der keiner der beweglichen Hauptteile
der Vorrichtung, wie z. B. die Kabeltrommel, das Trägheitsrad oder Sperrad und die
Sperrklinken, eine translatorische Bewegung ausführt, sondern bei der diese Teile
nur um gegenüber der Vorrichtung festliegende Achsen rotieren, so daß sich eine
robustere und zuverlässigere Anordnung ergibt.
-
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, eine neue, durch das Trägheitsvermögen
betätigte Sicherungsvorrichtung zu schaffen, bei der die Sperrung der Vorrichtung
durch eine relative Drehbewegung zwischen der Kabelrolle und dem Trägheitsglied
eingeleitet wird.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist es, eine neue, durch das
Trägheitsvermögen betätigte Sicherungsvorrichtung zu schaffen, bei der das bisher
benutzte Schwungrad weggelassen ist und die für die Trägheitswirkung notwendige
Masse durch einen anderen beweglichen Teil der Vorrichtung gebildet wird.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung besteht darin, bei einer Sicherungsvorrichtung
der angegebenen Art ein Sperrad, welches die Vorrichtung sperrt, auch als Trägheitsglied
in dem Gerät zu verwenden.
-
Eine weitere Maßnahme besteht gemäß der Erfindung darin, daß bei einem
Sicherheitsgerät die Hauptteile der Vorrichtung alle statisch ausbalanciert sind,
um zu verhindern, daß infolge von Schwingungsbeschleunigungen eine Sperrung eintritt.
-
Die Erfindung befaßt sich ferner damit, eine Sicherungsvorrichtung
zu schaffen, bei der das Kabel schnell und einfach abgenommen und erneuert werden
kann.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung besteht darin, eine Sicherungsvorrichtung
vorzusehen, bei der die Schulterbänder unmittelbar auf die Rolle der Vorrichtung
aufgewickelt werden können.
-
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
beschrieben, aus dem weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung hervorgehen und
das in den Zeichnungen dargestellt ist. Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel gemäß
der Erfindung, bei dem die Vorrichtung auf der Rückseite des Sitzes eines Flugzeugführers
montiert ist, zusammen mit den dazugehörigen Schulterbändern; Fig. 2 ist ein Teilschnitt
durch eine Ausführungsform der Sicherungsvorrichtung, von der Rückseite des Gerätes
her gesehen, wobei ein Teil der Grundplatte weggeschnitten ist; diese Ansicht zeigt
das Gerät in seiner normalen oder ungesperrten Stellung; Fig. 3 ist ein Schnitt
durch das Gerät nach Fig. 2 entlang der Linie 3-3, in Pfeilrichtung gesehen; Fig.
4 ist ein Schnitt durch, das Gerät der Fig. 2 entlang der Linie 4-4, in Pfeilrichtung
gesehen; Fig. 5 ist ein Teilschnitt eines Bestandteils des Gerätes nach Fig. 2;
Fig. 6 ist ein Teilschnitt des Gerätes nach Fig. 2, der die Vorrichtung in einem
Augenblick zeigt, in dem die automatische Sperrung eintritt; Fig. 7 ist eine Ansicht
der Vorrichtung nach Fig. 2, bei der ein Teil geöffnet dargestellt ist, wobei diese
Ansicht das Gehäuse von oben zeigt und auch den Steuerhebel zur Handbedienung durch
den Piloten darstellt; Fig. 8 ist ein Längsschnitt durch eine andere Ausführungsform
gemäß der Erfindung; Fig. 9 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 8,
teilweise im Schnitt nach der Linie 9-9;
Fig. 10 ist eine Seitenansicht
der Vorrichtung nach der Linie 10-10 der Fig. 8, in Pfeilrichtung gesehen.
-
In Fig. 1 ist eine Ansicht des Sitzes 1 eines Flugzeugführers schräg
von hinten dargestellt, wie er in Flugzeugen verwendet wird. Der Rahmen des Sitzes
besteht aus Metall und ist mit dem Chassis des Flugzeuges fest verbunden. An der
Seite des Rahmens des Sitzes ist durch Klammern 2 ein Sicherheitsgürtel oder Riemen
befestigt, der sich über den Schoß des Piloten erstreckt und in der Mitte durch
eine übliche Schnalle zusammengeschnallt ist. An dem unteren Teil der Rückseite
des Sitzgestells befindet sich die neuartige Sicherungsvorrichtung 4, die gemäß
der Erfindung ausgeführt ist. Ein dünner, abgeschirmter Draht 5 geht durch die eine
Seite des Gerätes 4 hindurch und führt zu einem Hebel 6, der in günstiger Reichweite
des Piloten an der Seite des Gestells des Sitzes befestigt ist, damit die Vorrichtung
von dem Flugzeugführer von Hand bedient werden kann. Ein Drahtkabel ? geht oben
durch die Vorrichtung hindurch und ist durch ein Verbindungsstück 8 mit einer Schnalle
9 verbunden, an der Schulterriemen oder Bänder 11 sicher befestigt sind. Die beiden
Enden dieser Riemen gehen durch zwei Metallringe oder Führungsstücke 12 hindurch,
die oben am Rahmen des Sitzes befestigt sind, wobei je ein Ende eines Riemens über
eine der beiden Schultern des Flugzeugführers geführt und mit der Schnalle am Schloß
verbunden ist.
-
Zur Erläuterung der Fig. 1 sei ausgeführt, daß die Vorrichtung 4 das
Schulterkabel 7 freigibt, wenn der Flugzeugführer sich nach vorn oder nach der Seite
in seinem Sitz 1 bewegt, um das Flugzeug zu steuern. Wenn der Flugzeugführer sich
wieder in seinem Sitz anlehnt, dann wird das Kabel durch die Vorrichtung aufgerollt,
so daß die Schulterriemen 11 straff gespannt bleiben. Wenn jedoch der Flugzeugführer
in irgendeiner Richtung von dem Sitz in heftiger Bewegung weggeschleudert wird,
dann wird das Kabel ? selbsttätig durch die Vorrichtung gesperrt und an einem weiteren
Abrollen gehindert, so daß der Flugzeugführer in seinem Sitz festgehalten wird.
Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird das Kabel ? in Abhängigkeit von der
Einstellung der Vorrichtung 4 gesperrt, bevor es 1¼ cm (½ Zoll) mit großer Schnelligkeit
herausgezogen worden ist. Angenommen, der Flugzeugführer hat sich in dem Augenblick,
in dem die heftige Bewegung stattfindet, nach vorn gelehnt, wobei das Kabel 7 ausgezogen
worden ist, dann wickelt die Vorrichtung, wenn der Druck des Körpers des Piloten
auf die Schulterriemen nachläßt, so viel von dem Kabel ein, wie herausgezogen worden
ist. Der Flugzeugführer kann auch mit Hilfe des Hebels 6 von Hand das Kabel sperren
oder entsperren, wenn er dies wünscht. Eine vollständigere und eingehendere Beschreibung
der Arbeitsweise der Vorrichtung wird weiter unten gegeben.
-
Die in Fig. 2 bis 7 dargestellte Vorrichtung, die gemäß der Erfindung
ausgeführt ist, enthält ein metallisches Gehäuse, z. B. aus Aluminiumregulierung,
das aus zwei Abschnitten, nämlich einer Grundplatte 13 und einer Abdeckkappe 14
besteht, die miteinander durch Schrauben 15 verbunden werden können. Um die Vorrichtung
4 am Gestell des Sitzes zu befestigen, sind Löcher 15' vorgesehen. Das richtige
Zusammenpassen der Grundplatte 13 und der Abdeckkappe 14 wird durch Führungsstifte
16 herbeigeführt. In einem mittleren, erhöhten Abschnitt auf der Innenseite der
Grundplatte 13 ist eine zylindrische Vertiefung 17 vorgesehen, die als Lagerfläche
für das eine Ende der Achse 18 einer Kabelrolle dient. Die hohle zylindrische Achse
18 ist in einer Bohrung der Kabelrolle oder -trommel 19 starr befestigt. In der
Kabelrolle ist ein Gelenkstift 21 angebracht, auf dem ein Hebelarm oder Schwenkhebel
22 drehbar gelagert ist; das eine Ende dieses Hebels geht durch eine Öffnung 23
in der Seitenwand der Kabelachse 18 hindurch.
-
In der Seitenfläche der Trommel ist eine Vertiefung 24 angebracht,
in die das mit einer Kugel versehene Ende des Kabels 7 hineinpaßt, wobei sich die
Kugel 7' unter eine entsprechende Erhöhung 26 auf der Trommel legt. Das Kabel 7
schmiegt sich in einen Kanal an der Seite der Trommel ein, der von der Vertiefung
24 bis zum äußeren Umfang der Trommel führt, worauf das Kabel um die äußere Oberfläche
der Trommel herum geführt ist. Das Kabel wird in dem Kanal durch eine kleine Schraube
25 festgehalten, welche über das Kabel hinausragt.
-
Außer dem Vorsprung 26 sind noch drei andere, im Winkel versetzte
Vorsprünge 27, 28 und 29 vorgesehen, die von der Seite der Kabelrolle ausgehen und
mit dieser aus einem Stück bestehen, wobei die vier Vorsprünge um etwa 90° um die
Trommel herum verteilt sind.
-
Ein ringförmiges Sperrad 32 mit Einschnitten 33, 34, 35 und 36, die
am Umfang der zentralen Öffnung vorgesehen sind, ist auf der Kabelrolle neben dieser
gelagert, wobei die Einschnitte 33, 34, 35 und 36 die Vorsprünge 26, 27, 28 und
29 auf der Kabelrolle aufnehmen. Die Vorsprünge dienen dazu, die Winkelbewegung
des Sperrhakens gegenüber der Kabelrolle zu begrenzen. Die Einschnitte haben eine
größere Bogenlänge als die Vorsprünge, so daß eine kleine relative Drehbewegung
zwischen der Kabelrolle und dem Sperrad möglich ist. Bei dem vorliegenden Beispiel
beträgt der Winkel der relativen Drehbewegung etwa 5°. Ein weiterer Einschnitt 37
in dem Sperrad 32 nimmt das äußere Ende des Schwenkhebels 22 auf; Das Sperrad 32
wird an einer Axialbewegung von der Kabelrolle weg durch Halteschrauben 38 gehindert;
die in die Rolle eingebettet sind, wobei die Köpfe der Schrauben einen kleinen Abstand
von der Seitenfläche des Sperrades haben.
-
Die zentrale Öffnung in der Deckkappe 14 ist so angeordnet, daß sie
über das Ende der hohlen Achse 18 greift und als Lager für diese dient. Eine kräftige
Spiralfeder 39 umgibt die Nabe 41 der Kappe 14, wobei das innere Ende der Feder
39 an der Nabe 41 befestigt ist, während das äußere Ende an einem Führungsstift
42 lösbar befestigt ist, der von der Seite der Kabelrolle 19 ausgeht. In Innern
der hohlen Achse 18 ist ein ringförmiges Tragstück 43 koaxial ausgerichtet fest
angebracht, welches eine ringförmige Vertiefung 44 (Fig. 3 und 5) aufweist. Eine
Schwenkachse 45, die einen im wesentlichen Y-förmigen Querschnitt hat, ist im Innern
der hohlen Achse 18 beweglich gelagert, wobei der ringförmige äußere Rand 43' der
Schwenkachse in der Vertiefung des Tragringes 43 angeordnet ist. Die Schwenkachse
45 der Rolle wird in der in Fig. 3 dargestellten Lage gehalten, d. h. in einer Lage,
bei der der Rand in die Vertiefung 44 eingreift, und zwar durch ein federbelastetes
Auslösehebelsystem, welches einen Stift 46 enthält, dessen inneres Ende mit dem
Grund der becherförmigenVertiefung indem Schwenkhebel 45 in Eingriff kommt, während
sein äußeres Ende fest an dein einen Ende eines Schwenkhebels 47 (Fig.7) befestigt
ist. Der Schwenkhebel 47 ist etwa in seiner Mitte auf einem Gelenkstück 48 schwerlfbar
gelagert, der durch Schrauben 49 an der Außellseire
der Kappe 14
befestigt ist. An dem gegenüberliegenden Ende des Schwenkhebels 47 ist ein Stift
52 mittels eines Gelenkstiftes 51, der an dem Hebel befestigt ist, schwenkbar gelagert,
wobei das äußere Ende des Hebels 52 einen abgesetzten kleineren Durchmesser hat
und durch eine Öffnung eines Plättchens 53 (Fis. 4) hindurchgeht. Das Plättchen
53 ist an einem Ende auf einem Gelenkstift 54 schwenkbar befestigt und durch eine
Feder 55 in einer solchen Weise vorgespannt, daß es sich in der Ansicht nach Fig.
4 um den Gelenkstift 54 entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehen sucht. Das andere Ende
der Feder 55 ist an einer Schraube 55' befestigt, die eingestellt werden kann, um
die Spannung des Auslösehebelsystems einzustellen. Das freie Ende des Plättchens
53 hat einen kleinen Knopf oder Ansatz 53' der mit einem Zapfen 56 auf der automatisch
wirkenden Sperrklinke 57 in Eingriff kommt.
-
Die Sperrklinke 57 ist auf einem Gelenkstift 58 drehbar befestigt,
der seinerseits fest in der Grundplatte 13 montiert ist. Die Sperrklinke 57 ist
durch eine Feder 59 so vorgespannt, daß sie sich in der Ansicht der Fig. 2 im Uhrzeigersinn
zu drehen sucht. Die Sperrklinke trägt einen Ansatz 61, der in Eingriff mit einem
Entsperrungshebel 62 kommen kann, wie dies weiter unten beschrieben ist.
-
Eine von Hand bedienbare Sperrklinke 63 ist auf der Grundplatte 13
schwenkbar gelagert und kann ebenso wie die Klinke 57 für Drehung im Uhrzeigersinn
(Fis. 2) vorgespannt sein. Ein Ansatz 64 ist auf der Klinke 63 vorgesehen, so daß
er mit dem inneren Ende des Auslösehebels 62 in Berührung kommt.
-
Eine freie Scheibe 60 ist in einer etwas zu groß bemessenen Vertiefung
60' in der Grundplatte 13 gelagert, wobei das Kabel durch die zentrale Öffnung der
Scheibe hindurchgeht. Diese Scheibe gestattet eine freie Bewegung des Kabels, das
in die Sicherungsvorrichtung hinein- und aus ihr herausbewegt werden kann, während
gleichzeitig der Eintritt von Schmutz oder Staub verhindert wird.
-
Im folgenden wird eine ausführliche Beschreibung der Wirkungsweise
der neuen Vorrichtung gemäß der Erfindung gegeben, wobei die Benutzung derselben
am Führersitz eines Flugzeuges vorausgesetzt wird. Die Vorrichtung ist in Fig. 2,
3, 4 und 7 in ihrer normalen Betriebsstellung gezeigt, d. h., wenn sie nicht von
Hand oder automatisch gesperrt ist. Wenn der Flugzeugführer sich in seinem Sitz
bewegt, um das Flugzeug zu steuern, dann bewegen sich auch die Schulterriemen und
ziehen an dem Kabels. Das Kabel wickelt sich von der Kabelrolle 19 ab, wobei die
Rolle in Fig. 2 und mit ihr die Achse 18 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht wird.
Wenn die Rolle sich dreht, nimmt sie den Schwenkhebel 22 mit, da der Hebel auf der
Kabelrolle mittels des Stiftes 21 gelagert ist. Das äußere Ende des Schwenkhebels
22 kommt mit der Seitenwandung des Einschnittes 37 in dem Sperrad 32 in Eingriff,
und das Sperrad wird daher mit der Kabelrolle zusammen gedreht, wenn diese sich
entgegen dem Uhrzeigersinn bewegt. Der Schwenkhebel 22 wird während dieser normalen
Bewegungen infolge der Federspannung, die durch die Feder 55 über das Auslösehebelsystem
einschließlich der Schwenkachse 45 einwirkt, an einer Drehung gehindert. Wenn beim
Aufrollen die Kraft an dem Kabel ? nachläßt, dann dreht die kräftige Feder 39 die
Kabelrolle 19 in Fig. 2 im Uhrzeigersinn, und da die rechte Kante des Vorsprunges
27 sich gegen die Seite des Einschnittes 34 legt und die linke Seite des Vorsprunges
29 sich gegen die Seite des Einschnittes 36 anlegt, treibt die Kabelrolle 19 das
Sperrad 32 an. Sollte der Flugzeugführer den Wunsch haben, sich an dem Sitz selbst
sicher zu befestigen, wenn z. B. ein Unfall droht, dann betätigt er die Hebelvorrichtung
6, um den Draht 5 in Fig. 2 nach rechts zu bewegen. Der Auslöseteil 62, der am Ende
des Drahtes 5 starr befestigt ist, bewegt sich nach rechts, und die von Hand betätigte
Sperrklinke 63 kann sich unter der Einwirkung der zugehörigen Feder im Uhrzeigersinn
drehen und mit einem Zahn des Sperrades in Eingriff kommen. Die Vorsprünge 26, 27,
28 und 29 kommen alle mit Flächen der Einschnitte 33, 34, 35 und 36 in dem gesperrten
Sperrad in Eingriff, und die Kabelrolle wird daran gehindert, Kabel freizugeben.
Wenn der Flugzeugführer das Kabel 7 von Hand sperrt, während er sich nach vorn lehnt,
dann dreht die Feder 39 trotzdem die Kabelrolle im Uhrzeigersinn, wenn sich der
Flugzeugführer anlehnt, um das frei gewordene Kabel einzuziehen, wobei die Klinke
63 nacheinander hinter die aufeinanderfolgenden Sperrzähne fällt.
-
Um die von Hand hervorgerufene Sperrung aufzuheben und die Vorrichtung
in ihre normale Stellung zurückzubewegen, betätigt der Flugzeugführer den Hebel
6, so daß der Draht 5 nach links bewegt wird, wobei der Teil 62 die Klinke 63 außer
Eingriff mit den Zähnen des Sperrades 32 bringt.
-
Die gemäß der Erfindung ausgeführte Vorrichtung sperrt selbsttätig
das Kabel 7 bei Unfällen u. dgl., auch wenn der Flugzeugführer keine Sperrung von
Hand eingestellt hat. In diesem Falle würde sich der Auslöseteil 62 in der in Fig.
2 dargestellten Lage befinden. Die Sicherheitsvorrichtung ist so angeordnet, daß,
wenn an dem Kabel 7 eine Beschleunigung auftritt, die größer als ein vorbestimmtes
Vielfaches von g, d. h. ein Vielfaches der Schwerkraftbeschleunigung ist, das Kabel
7 gesperrt wird. Es sei angenommen, daß das Flugzeug beim Landen auf ein Hindernis
trifft und seine Bewegung sehr rasch verlangsamt, wobei der Flugzeugführer in seinem
Sitz nach vorn geschleudert wird, oder daß das Flugzeug sich plötzlich neigt oder
fällt, so daß der Körper des Piloten eine Belastung, die einem Mehrfachen der Beschleunigung
g auf das Kabel 7 entspricht, ausübt. Wenn ein solcher scharfer Zug am Kabel 7 auftritt,
dann wird hierdurch die Kabelrolle 19 reit hoher Beschleunigung in Drehung gesetzt.
Der Schwenkhebel 22 hat das Bestreben, das Sperrad 32 mit der Kabelrolle mitzunehmen,
aber dieses Sperrad besteht aus einer verhältnismäßig schweren Metallmasse und hat
infolgedessen das Bestreben, beim ersten Einwirken einer Kraft ortsfest stehenzubleiben.
Diese Neigung des Sperrrades; ortsfest stehenzubleiben, überwindet die Federspannung
des Auslösehebelsystems. Es findet infolgedessen eine relative Drehbewegung zwischen
der Kabelrolle 19 und dem Sperrad 32 statt, und hierdurch wird der Schwenkhebel
22 geschwenkt oder in Fig. 2 im Uhrzeigersinn gedreht. Das innere Ende des Schwenkhebels
22 bewegt, während es eine bogenförmige Bewegung ausführt, den unteren Arm der Schwenkachse
45, so daß diese auf ihrem Rand 43' geschwenkt oder verkantet wird und sich mit
der Achse 18 nach oben bewegt. Dies geht am besten aus Fg. 5 hervor. Der Stift 46
bewegt sich daher in Fig. 3 nach rechts, so daß der Schwenkarm 47 gekippt wird.
Durch diese Bewegung des Schwenkhebels 47 wird der Stift 52 in Fig. 4 nach links
bewegt, so daß das Plättchen 53 sich um seinen Gelenkstift 54 gegen die Spannung
der Feder 55 bewegt. Der Knopf 53' des Plättchens kommt hierdurch mit dem Ansatz
56 außer Eingriff, und die Klinke 57 dreht sich unter dem Druck
der
Feder 59, so daß sie mit einem Zahn des Sperrrades in Eingriff kommt und hierdurch
das Sperrad 32 sperrt. Fig. 6 zeigt die Vorrichtung im Augenblick der selbsttätigen
Sperrung. In dieser Figur ist nur so viel von dem Gerät dargestellt, wie zur Veranschaulichung
dieser Betriebslage erforderlich ist.
-
Bei dieser automatisch gesperrten Stellung zieht die Vorrichtung das
Kabel noch in der gleichen Weise ein wie bei der Sperrung von Hand. Die Feder 55
wird benutzt, um das genaue Vielfache von g, d. h. der Beschleunigung an dem Kabel,
einzustellen, das erforderlich ist, um die Sicherungsvorrichtung selbsttätig zu
sperren. Der Federzug wird über das Auslösehebelsystem auf die Schwenkachse 45 übertragen
und bestimmt den Betrag der Kraft, die notwendig ist, um die Schwenkachse 45 zu
kippen. Die Teile der Sicherungsvorrichtung können in bezug auf Größe, Gewicht usw.
so ausgewählt sein, daß die Vorrichtung auf einen weiten Bereich der Beschleunigung
anspricht. Bei einem ausgeführten Ausführungsbeispiel der Vorrichtung wurde die
Sperrbeschleunigung auf zwei g, d. h. das Zweifache der Erdbeschleunigung, eingestellt.
-
Um die Entsperrung aus der automatischen Sperrstellung vorzunehmen,
bewegt der Flugzeugführer den Hebel 6 so, daß der Draht 5 und der Teil 62 sich in
Fig. 2 und 6 nach rechts bewegen. Der Teil 62 kommt mit dem Vorsprung 61 der Klinke
57 in Eingriff und dreht sie entgegen dem Uhrzeigersinn, bis der Knopf 53' des Plättchens
nach unten fällt und mit der rechten Seite des Vorsprungs 56 in Fig. 2 in Eingriff
kommt. Der Draht 5 und der Teil 62 werden dann nach links in die in Fig. 2 dargestellte
Lage zurückbewegt.
-
Es sei erwähnt, daß die Kabelrolle und das Sperrad statisch ausbalanciert
sind ebenso wie der Schwenkhebel 22 und der Schwenkarm 47, um eine falsche Betätigung
der Vorrichtung infolge von Schwingungsbeschleunigungen zu vermeiden.
-
Es ist wichtig, auf verschiedene neue Merkmale der Vorrichtung an
dieser Stelle hinzuweisen. Aus der obigen Beschreibung geht hervor, daß das Sperrad
32 nicht nur dazu dient, die Kabelrolle durch Eingriff mit den Klinken 63 oder 57
zu sperren, sondern auch äls Trägheitsglied oder Schwungmasse benutzt wird, die
einer raschen Bescheunigung Widerstand leistet; hierdurch wird ein Teil von früheren
Vorrichtungen beseitigt, so daß die Möglichkeit eines Versagens und die Kosten verringert
werden.
-
Es sei ferner bemerkt, daß die Bewegungen der größeren und Hauptteile
der Vorrichtung, z. B. der Käbelrolle und des Sperrades, alle aus Rotationsbewegungen
bestehen und daß keine translatorische Bewegung auftritt. Hierdurch wird sichergestellt,
daß die Vorrichtung weder bei Beschleunigungen noch bei Verzögerungen des bewegten
Fahrzeuges in irgendeiner Richtung anspricht, sondern nur bei Beschleunigungen,
die auf das Kabel und den damit verbundenen Passagier oder Piloten einwirken. In
dieser Beziehung ist es wichtig, darauf hinzuweisen, daß die Vorrichtung nur arbeitet,
wenn ein Körper mit der Vorrichtung gekuppelt ist, der eine hohe Beschleunigung
gegenüber dem Fahrzeug aufweisen kann. Wenn eine Vorrichtung nicht in Benutzung
ist, d. h. wenn sie nicht durch die Schulterriemen mit einer Person verbunden ist,
dann kann die Vorrichtung auch nicht selbsttätig durch irgendwelche Bewegungen des
Fahrzeuges gesperrt werden.
-
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht in der Vorrichtung, die
das leichte Auswechseln des Kabels zum Zwecke der Reparatur oder der Erneuerung
ermöglicht. Wenn die Kappe 14 entfernt und die Kabelrolle 19 von der Grundplatte
13 abgenommen ist, kann das Kabel 7 durch Lösen der Schraube 25 und durch Herausziehen
der Kugel unter dem Vorsprung 26 entfernt werden.
-
Fig. 8, 9 und 10 zeigen ein weiteres Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes,
bei dem die Riemen oder Bänder des Schultergeschirrs direkt auf einer Rolle ohne
Benutzung eines Zwischenkabels aufgewickelt werden. Diese Art der Vorrichtung wird"
in manchen Fällen bei Benutzung der Sicherheitsvorrichtung gewünscht und kann oben
an der Rückseite des Sitzes 65 des Piloten angebracht werden, wie es in manchen
Fällen bei Auswerfersitzen erwünscht ist: Die Rolle ist in diesem Falle verlängert,
um einen Riemen 70 aufnehmen zu können, wobei das eine Ende des Riemens an der Rolle
71 befestigt ist und durch die von einer Kraftfeder 72 bewirkte Spannung aufgewickelt
wird. Das eine Ende der Feder ist an der Rolle 71 befestigt, während das andere
Ende an einem Stift 73 festgemacht ist, der in der ortsfesten Abschlußkappe 74 sitzt.
Die Rolle 71 ist fest an der hohlen Achse 75 montiert, in der eine Schwenkachse
76 wie bei dem oben beschriebenen Beispiel angebracht ist. Wie aus Fig. 9 hervorgeht,
entspricht der Sperrmechanismus, der ein Sperrad 77 mit Einschnitten zur Aufnahme
von Vorsprüngen 78 auf der Rolle 71 aufweist sowie einen Schwenkhebel 79; ein Plättchen
81, eine automatische Klinke 82 sowie eine von Hand bedienbare Klinke 83 und einen
Auslöseteil 84 usw. enthält, den ähnlichen Teilen der oben beschriebenen Vorrichtung
und wird auch in der gleichen Weise betrieben, so daß eine weitere Erläuterung nicht
notwendig ist.
-
Das rechte Ende der Rolle 71 hat einen Schlitz 84, in den ein rechteckiger
Schieber 85 beweglich eingesetzt ist. Ein Stift 86 ist fest an dem einen Ende des
Schiebers 85 angebracht, wobei der Stift 86 in einen spiraligen Schlitz 87 in der
Endkappe 88 paßt, die fest gegenüber der Endkappe 74 angebracht ist, so daß beide
Endkappen ein Gehäuse (nicht dargestellt) bilden. Wenn die Kabelrolle 71 umläuft,
dann drehen sich der Schieber 85 und der Stift 86 mit ihr zusammen, und da der Stift
dem Spiralschlitz folgt, wird der Stift und der damit verbundene Schieber in der
Führung hin- und herbewegt. Der Stift und die inneren und äußeren Enden des Spiralschlitzes
87 bestimmen daher das Ausmaß der Drehung der Kabelrolle, wobei der Stift die Rolle
anhält, wenn ex mit, den Enden des Spiralschlitzes in Berührung kommt: Es ist klar,
daß auch äquivalente Einrichtungen an Stelle der oben beschriebenen benutzt werden
können und daß, wenn z. B. der Ausdruck »Kabel« oder >Riemen« benutzt worden ist,
dieser auch Drähte, Seile, Gurte usw. umfaßt.