DE2605913A1 - Dimercaptoaethylaetherderivat, verfahren zu seiner herstellung und arzneimittel - Google Patents
Dimercaptoaethylaetherderivat, verfahren zu seiner herstellung und arzneimittelInfo
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Description
D-80OO MÜNCHEN 4O. BAUERSTRASSE 22 · FERNRUF (OSB) 37 80 83 · TELEX 8215208 ISAR D
POSTANSCHRIFT: D-SOOO MÜNCHEN 43. POSTFACH 78O
München, 6.Februar 1976 M/17 017
WHITEFIN HOLDING S.A.
V.Ie Cattaneo 9, Lugano / Schweiz
Dimercaptoäthylätherderivat, Verfahren zu
seiner Herstellung und Arzneimittel
Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue, therapeutisch
brauchbare Verbindung, das Verfahren zu ihrer Herstellung und ein Arzneimi ttel.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein neues Dimercaptoäthylätherderivat
j nämlich das 2,2'-bis(Dimethylsulfoniumäthyl)äther
dijodid der Formel I
H .,C-S+-CH ,-CH9-O-CH ,,-CH9-S + -CH.,
3 j 2 2 2 Z ι ο
CH.
CH.
2J
(I)
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Die neue Verbindung wird hergestellt, indem man den 2,2'-bis
(Methylmercaptoäthyl)äther der Formel II
H3C-S-CH2-CH2-O-CH2-CH2-S-CH3 (II)
mit Methyljodid umsetzt. Die Reaktion wird vorzugsweise bei
Raumtemperatur in einem polaren organischen Lösungsmittel, wie Aceton oder Alkoholen, durchgeführt.
Die Reaktionszeiten können je nach dem verwendeten Lösungsmittel
erheblich variieren; jedoch kann unter den optimalen Bedingungen die Reaktion innerhalb 15 Minuten beendet sein.
Das Ausgangsprodukt II ist eine neue Verbindung. Somit ist es Gegenstand der vorliegenden Erfindung als solches und als
Zwischenprodukt zur Herstellung einer neuen, bei der Human-
und Veterinärtherapie aktiven Verbindung, brauchbar.
Die Verbindung II kann nach einer der bekannten Methoden zur Herstellung von Äthern und Thioäthern hergestellt werden.
Besonders hohe Ausbeuten, die mehr als 90 % betragen können,·,
erhält man nach den folgenden Methoden:
SH
a) X-CH2-CH2-O-CH2-CH2-X + 2 CH3
CH3S-CH2-Ch2-O-CH2-CH2-SCH3 + 2HX
worin X für ein Halogenatom steht.
Das Verfahren wird vorzugsweise in Gegenwart eines Alkali hydroxyds unter Verwendung einer Mischung von Wasser und
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Alkoholen als Lösungsmittel bei einer Temperatur zwischen
Raumtemperatur und der Siedetemperatur der Reaktionsmischung,
durchgeführt.
Man verwendet das Methylmercaptan bezüglich des 2,2'-bis-(Chloräthyl)äthers
in leichtem Oberschuß auf die stöchiometrische Menge.
Das Reaktionsprodukt wird durch Destillation abgetrennt,
b) Methylierung von 2 ,2'-(Mercaptoäthyl)äther der Formel
Hs-CH2-CH2-O-CH2-CH2-SH
Die .Methylierung kann mit Methylsulfat oder Methyl halogenid
in Gegenwart von Alkalien durchgeführt werden, indem man in einem alkoholischen Medium bei einer Temperatur zwischen
Raumtemperatur und der Siedetemperatur der Reaktionsmischung, arbeitet. Das Reaktionsorodukt wird durch fraktionierte
Destillation abgetrennt. ;
Die neue erfindungsgemäße Verbindung besitzt eine entzündungshemmende
und anti rheumatische Aktivität und kann in Mischung mit Bindemitteln, Lösungsmitteln, Verdünnungsmitteln und
Exzipienten verabreicht werden, die in der pharmazeutischen Industrie üblicherweise zur Herstellung von Kapseln, Tabletten,
Sirups, Ampullen und anderen pharmazeutischen Formen verwendet
werden, die sowohl für menschlichen als auch tierischen Gebrauch bei oraler oder parenteraler Verabreichung brauchbar
si nd.
Die entzündungshemmende und antirheumatisehe Aktivität wurde
bei der Ratte im Vergleich zu bekannten Pharmazeut!ka, wie
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Acetylsalicylsäure und Phenylbutazon, bestimmt.
Die Bestimmung der pharmakologisehen Aktivität der erfindungsgemäßen
Verbindung im Vergleich zu bekannten Pharmazeut!ka wurde durchgeführt, indem man gleichaktive Dosen verwendete
oder Dosen anwendete, die von den entsprechenden letalen toxischen Dosen, die unter denselben experimentellen Bedingungen
(Tierstämme und Verabreichungsart) erhalten wurden, unter denen der Aktivitätstest durchgeführt wurde, äquidistant waren.
Insbesondere wurde die entzündungshemmende Aktivität durch den "Granulomtaschen"-Test (Selye - Proc.Soc.exp.Biol.Med.82,
328, 1953) durch tägliche orale Vprabreichung von Dosen, die
1/17 der entsprechenden LD50 gleich war, ermittelt.
Die erhaltenen Daten sind in Tabelle 1 aufgeführt, worin die erfindungsgemäße Verbindung als Z.964 bezeichnet ist.
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Gruppen | Dosi s | Dosi s | E | xsud | atyo | 1 umen | TABELLE | 1 | F | ri s g) |
Tas( | (1) | Inhib. | 1 | Fri (g) |
sch | gewi ch | t | %Inhib. | |
N = 10 | mg/kg/os | LD50 | X | " + s | . e. | (1) % | X | .53 | χ + | s . | e. (1) | |||||||||
(ml) | 5 | .10 | :henwand | .27 | 126 | .7 | + 156. | 7 | ■B SB —· | |||||||||||
Kontrol1 en | _._ | 1 | 3.2 | + 2. | 19 | Inhib. | 2 | .70 | chgewicht % | 48 | 708 | .9 | + 79.0 | 38* | ||||||
Z.964 | 300 | 0,06 | 6 | .15 | + 0. | 69 | s .e. | .28 | ||||||||||||
3 | .72 | + 0. | 27 | 916 | .0 | + 67.2 | 20 n.s. | |||||||||||||
O) O |
Phenyl | 80 | 0.06 | 9 | .70 | + 1. | 65 | 53* | + 0. | (2) | ||||||||||
co | butazon | |||||||||||||||||||
co | 28 n.s. | + 0. | ||||||||||||||||||
-J» | (2) | |||||||||||||||||||
O | ||||||||||||||||||||
co | ||||||||||||||||||||
CD | ||||||||||||||||||||
*) P < 0.05
(1) s.e. = Standardfehler
(2) n.s. = nicht signifikant
Ef
UD CO CJ CO
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Der Einfluß der neuen Verbindung auf Arthritis wurde demgegenüber durch den Freund's Ad juvan.s-Arthri ti s test bei Ratten
gemäß der experimentellen Perper'schen Methode (Perper
R.J. et al., Proc.Soc.exp.Biol.Med. 137, 506, 1971) durch
tägliche orale Verabreichungen von Dosen, die 1/25 der letalen toxischen Dosen entsprachen, bestimmt.
Die so erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt.
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Gruppen | Dosis | Dosi s | |
N = 10 | mg/kg/os | LD50 | |
cn | |||
ο | |||
co | Arthri tische | ||
00 CO |
Kontrollen | ||
-■α | |||
*** | Z.964 | 200 | CO,04 |
O | |||
co co |
Phenylbutazon | 50 | 0.04 |
ro |
ZAVolumen (ml)
(injizierte Pfote)
(injizierte Pfote)
χ + s.e.
% Inhib
ZaVoIumen (ml)
(nicht injizierte Pfote; gegenüberliegende Stelle)
~ ■*■ s . e . % Inhib.
χ +
3.21 + 0.27
2.17 + 0.24 32
2.97 + 0.14 8
2.97 + 0.14 8
1.68 + 0.14
0.61 + 0.13 1.74 + 0.13
63 0
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Hinsichtlich des toxikologischen Aspekts sind die bei Ratten
durch intraperitoneale und orale Verabreichungen der erfindungsgemäßen
Verbindung erhaltenen experimentellen LDj-0-Werte
bei Ratten im Vergleich zu Acetyl salicylsäure und Phenylbutazon
in Tabelle 3 aufgeführt.
Pharmazeut!ka
LD50 mg/kg
Z.964
Z.964
Z.964
Phenylbutazon Phenylbutazon Acetyl sali cylsäure
A ce ty 1 s a 1 i cy 1 s ä u re
1150 intraperitoneal
>5000 oral
215 intraperitoneal 1280 oral
500 intraperitoneal 1500 oral
Die nachfolgenden Herstellungsbeispiele für die erfindungs
gemäße Verbindung dienen lediglich zur Erläuterung, ohne · die Erfindung zu beschränken.
Man löst 33,25 g (1,445 Mol) Natrium in 600 ml absolutem Äthylalkohol. Die so erhaltene Lösung wird tropfenweise zu
100,00 g (0,72 Mol) 2,2'-(Mercaptoäthyl)äther unter Rühren
zugegeben, und das Ganze wird 1 Stunde unter Rückfluß er-
609837/0992
M/17 017 &
hitzt. Die so hergestellte Lösung wird tropfenweise unter Rühren mit 89,20 g (0,707 Mol) Dimethylsulfat versetzt, und
das Ganze wird unter Rühren und Rückfluß über Nacht erhitzt. Dann wird die Lösung zur Trockne eingedampft und mit Äthyläther
extrahiert; den Extrakt wäscht man mit Wasser und trocknet über wasserfreiem Natriumsulfat.
Nach dem Entfernen des Äthers durch Eindampfen wird der ölige Rückstand durch fraktionierte Destillation gereinigt.
102,2 g (85 %-ige Ausbeute der Theorie) an 2,2'-bis(Methyl mercaptoäthyl)äther
werden erhalten.
Siedepunkt 105 bis 107°C/7s5 mm Hg. Analyse CgH14OS2
berechnet: S 38,56 % gefunden: S 38,21 %
37,00 g (0,222 Mol) Acetonlösung von 2,2'-bis(Methylmercapto-
.... ....... , . , ',beschrieben , . .
athyl)ather, der wie obenihergestel1t wurde, versetzt man
tropfenweise unter Rühren mit 69,00 g (0,486 Mol) Methyljodid. Das Rühren wird ungefähr 20 Stunden bei Raumtemperatur
fortgesetzt. Dann verdünnt man das Ganze mit Aceton und filtriert ab; den Miederschlag wäscht man mit Aceton, kristallisiert
aus Methanol und trocknet bei Raumtemperatur unter Vakuum. Man erhält 90 g 2 ,2'-bis(Dimethylsulfoniumäthyl)ätherdijodid.
Schmelzpunkt 144 bis 1460C (90 %-ige Ausbeute der
Theorie). | OS | J | ,25 | J | 56 | ,38 |
Analyse C9H | S | 14 | ,19 | J | 56 | ,14 |
berechnet: | S | 14 | ||||
gefunden: | ||||||
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Man perlt einen Strom von CHoSH (215 g, entsprechend 4,46 Mol) unter Rühren in eine Lösung von 175 g (4,37 Mol) Natriumhydroxydpastillen
(99 %) in 200 ml Wasser und 3000 ml Äthanol, wobei man die Temperatur der Lösung bei 30 bis 4O0C hält.
Die so erhaltene Lösung wird tropfenweise unter Rühren mit 280 g (1,96 Mol) 2 ,2'-bis(Chloräthyl)äther versetzt, während
man die Temperatur bei ungefähr 3O0C hält.
Das Ganze wird 18 Stunden am Rückfluß gehalten; nach dem Entfernen des Lösungsmittels durch Destillation behandelt
man den Rückstand mit Äther, trocknet den Ätherextrakt über wasserfreiem Na^SO, und entfernt das Lösungsmittel durch Eindampfen.
Der ölige Rückstand wird durch fraktionierte Destillation
gereinigt.
Man erhält 297,5 g (91,5 %-ige Ausbeute der Theorie) 2,2'-bis-(Methylmercaptoäthyl)äther;
Siedepunkt 80 bis 82°C/1,5 mm Hg. J
Analyse CgH14OS2
berechnet: S 38,56 %
gefunden: S 38,28 %.
gefunden: S 38,28 %.
37,00 g (0,222 Mol) Acetonlösung von 2,2'-bis(Methylmercaptoäthyl)äther
werden tropfenweise unter Rühren mit 69,00 g
(0,486 Mol) Methyljodid versetzt. Das Rühren wird ungefähr 20 Stunden fortgesetzt, während man bei Raumtemperatur hält.
Dann wird die Lösung mit Aceton verdünnt und abfiltriert.
- 10 -
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Nach dem Waschen mit Aceton wird der Niederschlag aus Methanol kristallisiert und bei Raumtemperatur unter Vakuum getrocknet.
Man erhält 90 g 2,2'-bis(Dimethylsulfoniummethyl)äthsr^dijodid,
Schmelzpunkt 144 bis 1460C (90 %-ige Ausbeute der Theorie).
Analyse CgH20OS2J2
berechnet: S" 14,25 0 56,38 %
gefunden: S 14,19 J 56,14 %
- 11 609837/0992
Claims (7)
- M/17 017Patentanspruch e' 1/ Verbindung der FormelH3C-S+-CH2-CH2-O-CH2-CH2-S+-CH3CH.CH
- 2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung der FormelH3C-S+-CH2-CH2-O-CH2-CH2-S+-CH3CH.CH.dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel H3C-S-CH2-CH2-O-CH2-CH2-S-CH3mit Methyljodid in Gegenwart eines polaren organischen Lösungsmittels bei Raumtemperatur umsetzt.
- 3. Verbindung der FormelH3C-S-CH2-CH2-O-CH2-CH2-S-CH3
- 4. Verfahren zur Herstellung der Verbindung der FormelH3C-S-CH2-CH2-O-CH2-CH2-S-CH3- 12 -609837/0992M/17 017dadurch gekennzeichnet, daß man in Verbindung der FormelX-CH2-CH2-O-CH2-CH2-Xworin X für Halogen steht, mit Methyl mercaptan in Gegenwart eines alkalischen Hydroxyds in einer Wasser-Alkohol-Mischung bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur und der Siedetemperatur der Reaktionsmischung, umsetzt.
- 5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man in einem geschlossenen System arbeitet.
- 6. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der FormelH3C-S-CH2-CH2-O-CH2-CH2-S-CH3dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der FormelHS-CH2-CH2-O-CH2-CH2-SHmit einem Methylierungsmittel, insbesondere Methylsulfat, in Gegenwart eines alkalischen Hydroxyds in Äthanol bei Raumtemperatur umsetzt.
- 7. Pharmazeutische Mittel mit entzündungshemmender und antirheumatischer Aktivität, bestehend aus der Verbindung der FormelH,C-S+-CH9-CH0-O-CH9-CH0-S+-CH,Oi CC C C \ -JCH.CH.2J- 13 -609837/0992M/17 017 ffin Mischung mit geeigneten Bindemitteln, Exzipienten, Verdünnungsmitteln, sowie Trägern, die für menschlichen und tierärztlichen Gebrauch therapeutisch verträglich sind.203-/V. - H -609837/0992
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