DE260579C - - Google Patents
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Classifications
-
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- G10—MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
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- G10B3/00—Details or accessories
- G10B3/22—Details of electric action systems for organs, e.g. contacts therein
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
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- Multimedia (AREA)
- Electromagnets (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 260579 KLASSE 51 a. GRUPPE
PAULWALCKER in FRANKFURT a. O.
Elektrische, direkt wirkende Orgeltraktur. Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Oktober 1912 ab.
Gegenstand der Erfindung ist eine elektrische Orgeltraktur, und zwar enthält diese
Orgeltraktur drei Neuerungen, die miteinander in Zusammenhang stehen und darauf beruhen,
daß ein durchbohrter Topf magnet als Organ zum Öffnen des Pfeifenventils verwendet wird,
daß besondere Koppelkontakte bei den Tasten im Spieltisch angeordnet sind, indem durch
einen einzigen Kontakt an den Koppel- oder
ίο Kombinationsknöpfen beliebig viel Stromuriterbrechungen
und Stromkontakte bewerkstelligt werden, wobei alle Kontakte ohne Öffnungsfunken arbeiten, und daß auch eine der Trittbewegung
proportionale Bewegung des Jalousieschwellers gleichfalls vom Spieltisch aus
elektrisch erfolgt.
Die Benutzung der Neuerungen in ihrem Zusammenhang in der Orgel ermöglicht, diese
elektrische Traktur zu einer direkt wirkenden zu machen, denn zwischen Kontakt und Öffnungsventil
der Pfeife befindet sich nur ein Elektromagnet, welcher das Öffnungs ventil unmittelbar
ohne pneumatische Zwischenglieder beeinflußt. Der Stromverbrauch der Elektromagnete
ist gering. Hierdurch und namentlich durch eine neue Maßnahme zur Funkenkondensierung
sollen die Kontakte nahezu unbegrenzt ^dauerhaft werden.
Ebenso wie die Organe zum Öffnen des Pfeifenventils sind auch die im Spieltisch
untergebrachten Koppeln und Kombinationen elektrisch, indem sie einzig und allein auf
Zusammenfassungen von Stromkreisen beruhen, welche an zweckdienlichen Stellen durch entsprechende
Kontaktvorrichtungen geschlossen und unterbrochen werden. Dabei sind die j Koppeln leicht vertauschbar, ersetzbar, auswechselbar
und vermehrbar, ebenso wie der Rollschweller in seiner Zusammensetzung beliebig zu verändern ist, sowohl hinsichtlich
der Stationen als auch der Einzelelemente derselben, und diese beliebigen Veränderungen
erfordern keine Änderung der festen Stromkreise im Spieltisch.
Endlich wird auch der Jalousieschweller
elektrisch betrieben. Er bewegt sich proportional zur Bewegung des Tritts und kann
an jeder beliebigen Stelle gehalten werden.
In der Präzision kommt diese direkt wirkende elektrische Orgeltraktur der mechanisehen
Traktur vollkommen gleich.
Auf der Zeichnung sind die Neuerungen dargestellt. Es zeigen:
Fig. ι und 2 die Anwendung der durchbohrten Topfmagnete,
Fig. 3 die Anwendung der Koppelkontakte,
Fig. 4 das Schema der Stromkreise, auf welchem die Lage der Koppelkontakte und
die Maßnahmen zur Funkenlöschung zu sehen sind,
Fig. 5 und 6 den Apparat zum öffnen und Schließen von beliebig vielen Stromkreisen
und
Fig. 7 eine beispielsweise Anordnung des Jalousieschwellers.
Nach Fig. 1 und 2 ist ein durchbohrter Topfmagnet, d. h. ein Elektromagnet a mit
röhrenförmigen Eisenkernen b, b in einem Holzbrettchen c befestigt, und zwar so, daß
in der gezeichneten Stellung des Ankers d der Zuluftstrom vom Kanal e in den Magneten a
eintritt und dann in der Richtung der ange-
gebenen Pfeile bei f zur Taschenlade geht. Der Anker d besteht aus einem belederten
Eisenplättchen, welches in dem ausgefrästen Raum des abnehmbaren Deckels g mittels
eines Zephirlederstreifens aufgehängt ist und im Ruhezustand das Auspuff loch h verschließt.
Wird infolge Erregung des Elektromagneten a der Anker d angezogen, so wird der Kanal
des Topfmagneten α abgesperrt, und die Luft
ίο entweicht durch das Auspuffloch h. Hierdurch
wird das Taschen ventil geleert, und die
Pfeife spricht an. Wird durch Wiederöffnen des Stromkreises der Anker d wieder frei, so
wird er durch den Winddruck aus dem Zuluftkanal e gegen den Auspuff h gepreßt, und
die Tasche füllt sich von neuem und verschließt das Pfeifenloch wieder.
Das Wesentliche bei dieser Einrichtung besteht in der Anwendung des durchbohrten
Topfmagneten. Sämtliche Kraftlinien verdichten sich in zwei ringförmigen Polen und greifen
an der Kreisperipherie an, an welcher die Zuluft eintreten muß, es ist daher die Magnetkraft
für den Zweck des Luftverschlusses voll ausgenutzt. Die hierzu benötigte Stromstärke
ist äußerst gering, es ist daher hierdurch ermöglicht, das Taschenventil ohne Relais zu
bedienen.
Die Neuerung der Tastenkontakte besteht darin, daß sämtliche Kontakte die Elektromagnete
direkt beeinflussen, und daß sie alle im Spieltisch direkt bedient werden.
Die Anordnung dieser Tastenkontakte ist in Fig. 3 gezeigt. Am Ende einer Nickelinfeder
i ist ein Kegelchen k aus Metall, etwa Platin oder Platinsilber, aufgenietet, welches
den oberen Pol bildet. Der untere Pol besteht aus einem gegenüberliegenden Metallplättchen
m, das auf einer längeren Feder η aufgenietet ist. Beide Pole k und m werden
durch eine zwischen die Federn i und η gelegte Isolierschicht 0 in kurzer Entfernung
voneinander festgelegt, und ebenso ist am Ende der unteren längeren Feder ein Isolierplättchen
ft befestigt. Die Federn i und η und die Isolierschicht 0 sind doppelt durchlocht
und werden auf zwei durch Hartgummiröhrchen q isolierte Schrauben r aufgereiht
und durch Mutterschrauben s angedrückt. An den Federn befinden sich durchlochte Lötschwänze
t und u, an welche die Leitungsdrähte angeschlossen werden. Diese Anordnung
der isolierten Federsätze erlaubt ein beliebiges Vermehren und Vertauschen derselben,
außerdem gestattet sie, eine beliebige Anzahl von Kontakten durch die Taste direkt und
geräuschlos zu bedienen.
In Fig. 4 ist das Stromkreissystem gezeichnet. Es ist gezeigt, wie der Magnet ν von
zwei Stellen w und χ aus bedient werden kann, von w direkt, von χ aus nur, wenn das
Koppelrelais y geschlossen ist. Es wird hier also gleichzeitig das System der Koppelungen
und Kombinationen gezeigt. Im ersteren Falle ist beispielsweise w der Spielkontakt
des ν entsprechenden Manuals und χ der Koppelkontakt eines anderen Manuals, dann
ist y das Relais des Koppeldruckknopfes. Im zweiten Falle ist χ der Kontakt einer freien
Kombination, das zugehörige Registerrelais ν ηο
tritt erst in Tätigkeit, wenn das Kombinationsrelais y durch den Kombinationsknopf geschlossen
ist. Bei ζ ist ein längerer Draht mit sehr hohem Widerstand den Kontakten
parallel geschaltet. Durch ihn fließt stets eine sehr geringe Menge Strom. Hierdurch wird
aber der Magnet ν nicht in Tätigkeit gesetzt wegen der zu geringen Kraft und wegen der
Belederung desselben, es wird aber eine vollkommene Löschung des Öffnungsfunkens erzielt,
wodurch die Kontakte dauerhaft werden.
In Fig. 5 und 6 wird die Konstruktion des Koppelrelais y von Fig. 4 gezeigt.
In der Mitte des oberen Deckels 1 eines quadratischen Kästchens ist ein Topf magnet 2
fest eingeleimt, welcher durchbohrt ist. In dem befilzten Bohrkanal 3 läuft ein Messingdraht
4, an dessen unterem Ende eine runde Silbernickelscheibe 5 angelötet ist. Über dieser
Kontaktscheibe 5 ist eine runde Isolierscheibe 6 angebracht und hierüber eine durch
Leder isolierte runde Eisenblechscheibe 7. In radialer Stellung sind die Kontaktfedern 8
aus Silbernicke] draht so an dem unteren Deckel 9 angebracht, daß ihre Enden in den
Luftraum oberhalb der Kontaktplatte 5 zeigen. Wird der Magnet 2 durch den Strom erregt,
so zieht er die Eisenscheibe 7 an, es werden dann zugleich sämtliche Federn 8 gegen die
Kontaktscheibe 5 gedrückt und damit alle Stromkreise geschlossen. Hört die Stromwirkung
auf, so geht die belederte Eisenplatte 7 wieder zurück, die Federchen 8 werden frei, und es werden so sämtliche Kontakte
wieder gelöst.
Die Bewegung des J alousieschwellers wird dadurch elektrisch erreicht, daß im Spieltisch
durch einen Tritt ein wechselnder Widerstand eingeschaltet wird, welcher in einem Stromkreis
proportional steigende und fallende Stromstärken auslöst, die durch elektrische Übertragung eine der Bewegung des Tritts
entsprechende Stellung der Jalousien bewirken.
Nach der in Fig. 7 gezeigten Anordnung ist die Ausführung beispielsweise eine solche, daß
an einem durch den Fuß bewegten Tritt 10
eine Feder 11, welche an einer Widerstandsspule 12 schleift, angebracht ist. Hierdurch
werden steigende und fallende Stromstärken in einem Stromkreis 13 erzeugt, welche in
dem Solenoid 14 größere oder kleinere Saugwirkungen auf die Eisenspindel 15 hervorrufen.
Die Feder 16 hält diesen Saugkräften das Gleichgewicht. So wird die Trittbewegung
proportional auf den Hebelarm 17 und die mit diesem verbundenen Jalousien übertragen.
Die Reibung der Jalousien wird durch zwei Solenoide 18 und 19 aufgehoben, indem durch
den Umschalter 20 je nach der Bewegungsrichtung des Tritts 10 das Solenoid 18 oder
das Solenoid 19 mit seiner Saugwirkung auf die Spindel 21 in Wirkung tritt, und zwar
so, daß den die Bewegung hemmenden Reibungskräften jedesmal das Gegengewicht gehalten
wird.
Claims (6)
1. Elektrische, direkt wirkende Orgeltraktur,
dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig ein durchbohrter Topfmagnet als Organ zum Öffnen des Pfeif en ventils
verwendet wird, besondere Koppelkontakte für die Tasten und besondere elektrische
Koppelrelais für Koppelungen und Kombinationen im Spieltisch angeordnet sind und auch die Bewegung des Jalousieschwellers
gleichfalls vom Spieltisch aus elektrisch erfolgt.
2. Elektromagnet für die Orgeltraktur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Holzbrettchen (c) ein durchbohrter Topfmagnet (a) so angebracht ist,
daß der von einem Zuluftkanal (e) kommende Luftstrom bei stromlosem Magneten
durch den Kanal des Magneten und durch den Hohlraum des Deckels von dem Magneten zum Taschenventil der Pfeife
geht, wobei er die in dem Deckel aufgehängte Ankerplatte (d) gegen die dem
Magnetkanal gegenüberliegende Auspufföffnung (h) preßt.
3. Anordnung der besonderen Tastenkontakte für die Orgeltraktur nach Anspruch
i, dadurch gekennzeichnet, daß als oberer Pol ein Metallkegelchen (k) am
Ende einer Feder (i), als unterer Pol ein Metallplättchen (m) gegenüber auf einer
längeren Feder, (n) aufgenietet und am Ende dieser längeren Feder ein die Entfernung
der Federn untereinander regelndes Isolierplättchen (f) befestigt ist, während
die Kontaktpaare durch Isolierschichten (0) in kurzer Entfernung voneinander
festgelegt, auf isolierte Schrauben (r) mit sie fest andrückenden Muttern
(s) aufgereiht sind und durchlochte Lötschwänze (t, u) für die Leitungsdrähte besitzen.
4. Anordnung der besonderen elektrisehen Koppelrelais für Koppelungen und
Kombinationen für die Orgeltraktur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
durch einen durchbohrten Topfmagneten
(2) ein Messingdraht (4) geführt ist, an
dessen Ende eine Kontaktplatte (5) gelötet ist, auf welcher wiederum eine Isolierscheibe
(6) und darüber eine Ankerplatte (7) befestigt ist und Kontaktfedern (8) so angebracht sind, daß sie radial zum
Scheibenmittelpunkt gerichtet sind und in den freien Raum oberhalb der Kontaktplatte
zeigen.
5. Vorrichtung zur Löschung des Öffnungsfunkens der Kontakte für die Orgeltraktur
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein längerer Draht mit geeignetem,
hohem Widerstand parallel zum Kontakt geschaltet wird.
6. Anordnung des Jalousieschwellers für die Orgeltraktur nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zu seiner Bewegung in einem Stromkreise durch einen Tritt ein wechselnder Widerstand eingeschaltet
wird und die hierdurch steigenden und fallenden Stromstärken eine der Bewegung des Tritts entsprechende
Stellung der Jalousien bewirken.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE260579C true DE260579C (de) |
Family
ID=518211
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE260579C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1157895B (de) * | 1960-01-13 | 1963-11-21 | Fr J Meyer Dipl Ing | Steuerbare elektrische Tastentraktur fuer Orgeln |
US3138053A (en) * | 1960-07-06 | 1964-06-23 | Albert R Rienstra | Control system for pipe organs |
-
0
- DE DENDAT260579D patent/DE260579C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1157895B (de) * | 1960-01-13 | 1963-11-21 | Fr J Meyer Dipl Ing | Steuerbare elektrische Tastentraktur fuer Orgeln |
US3138053A (en) * | 1960-07-06 | 1964-06-23 | Albert R Rienstra | Control system for pipe organs |
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