DE2605790B2 - Verfahren zur Herstellung wasserverdünnbarer Elektroisolierlacke - Google Patents
Verfahren zur Herstellung wasserverdünnbarer ElektroisolierlackeInfo
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Description
Elektroisolierlacke kommen in großem Umfang als Drahtlacke zur Isolierung elektrischer Leiter und
beispielsweise als Tränklacke zur Imprägnierung von Lackdrahtwicklungen zum Einsatz. Die Anforderungen
der Elektroindustrie an die Wärmebeständigkeit der Isoliermaterialien sind in den letzten Jahrzehnten
ständig gestiegen. Besonders hohe Anforderungen werden an die Isolation elektrischer Leiter gestellt Der
Grund liegt in der zunehmenden Tendenz zur Miniaturisierung elektrischer Geräte, bei elektrischen
Maschinen in der Verbesserung des Leistungsgewichtes und der damit verbundenen Temperaturerhöhung in
den Wicklungen. Auch ist zu bedenken, daß elektrische Maschinen in gewissen Fabrikationsanlagen häufig
bereits unter hohen Umgebungstemperaturen betrieben werden müssen.
Aller Voraussicht nach wird zukünftig noch eine weitere Steigerung der Wärmebeständigkeit insbesondere
bei Lackdrähten gefordert. Eine Lackdrahtgruppe, die den beschriebenen Anforderungen der Elektroindustrie
in hohem Maße gerecht wird und die darüber
'5 hinaus hervorragende mechanische und elektrische
Eigenschaften besitzt, ist die der mit Polyesterimid-Lakken beschichteten Drähte.
Die Polyesterimid-Drahtlacke bzw. -Lackdrähte gehören bereits seit mehr als 10 Jahren zum Stand der
Technik(vgl. DT-AS 14 45 263 und DT-AS 14 95 100).
Die zugrundeliegenden Polyesterimidharze werden vorzugsweise aus aromatischen Tricarbonsäuremonoanhydriden,
aromatischen Dicarbonsäuren bzw. deren niederen Dialkylestern, Diaminen, und zwar bevorzugt
aromatischen Diaminen sowie di- und höherfunktionellen Alkoholen hergestellt.
Als Lösungsmittel für Polyesterimid-Drahtlacke kommen fast ausschließlich phenolische Stoffe, vorzugsweise
die aus Steinkohlen- oder Braunkohlenteer gewonnenen isomeren Kresol- und Xylenol-Gemische im
Verschnitt mit aromatischen Kohlenwasserstoffen, wie z. B. Solventnaphtha, zum Einsatz.
Der Lösungsmittelgehalt der üblicherweise verwendeten Polyesterimid-Drahtlacke beträgt zwischen 60
und 75%, davon sind rund 65% Kresole und Xylenole.
Ein schwerwiegender Nachteil beim Einsatz von Drahtlacken mit derartig hohen Lösungsmittelgehalten
ist das Problem der Luftverschmutzung durch die genannten im übrigen sehr aggressiven Lösungsmittel.
Der Gesetzgeber verlangt, daß die Luftverschmutzung durch die Abgase auf ein Minimum herabgesetzt
wird, wozu aufwendige Installationen an den Lackiermaschinen, z. B. Katalysatorelemente, notwendig sind.
Nicht unerwähnt werden darf schließlich die eminen-
Nicht unerwähnt werden darf schließlich die eminen-
•»5 te Gefährlichkeit der kresolischen Lösungsmittel bei
Berührung mit der Haut und die der als Verschnittmittel eingesetzten Aromaten bei Einatmung der Dämpfe.
Gerade das letztere läßt sich in der Praxis meist nicht vermeiden.
Aus dem Vorstehenden ist zu ersehen, daß die Einführung eines Verfahrens zur Isolierung von
elektrischen Leitern mit Drahtlacken, die — unter Bewahrung des bekannt höheren Eigenschaftsniveaus
— derartige Lösungsmittel nicht enthalten, eine eindeutige und zudem dringend notwendige Bereicherung
des Standes der Technik darstellt.
Neben der bereits vorgeschlagenen Beschichtung elektrischer Leiter mit lösungsmittelfreien Harzen aus
der Schmelze wäre die Verwendung von Wasser als Lösungs- und Verdünnungsmittel für Polyesterimid-Harze
insofern ideal, als die an den Lackdrahtmaschinen vorhandenen Lackauftragsvorrichtungen ohne aufwendige
Umbauten zum Einsatz kommen könnten. Die angesprochenen Probleme bezüglich Luftverschmut-
Ί5 zung durch Lösungsmittel sowie deren Gefährlichkeit
wären zudem gegenstandslos.
Die Herstellung wasserlöslicher Polyester ist seit langem aus verschiedenen Druckschriften bekannt.
Dabei wird ein Überschuß an Carboxylgruppen angewandt (z. B. durch Mitverwendung von Tricarbonsäuren)
und die freie Carboxylgruppen enthaltenden Polyester werden dann mit Alkalien neutralisiert, d. h. in
die wasserlösliche Salzform übergeführt. s
In der DT-OS 17 20 321 wird bereits ein Verfahren zur Herstellung wasserverdünnbarer Polyesterimidharze
beschrieben. Danach werden aromatische Tricarbonsäureanhydride zunächst mit bis zu 80% der stöchiometrischen
Menge an primären Diaminen, die zur Imidbildung notwendig sind, umgesetzt und mit einem
Überschuß an Di- und/oder Trialkoholen kondensiert. Anschließend wird der überschüssige Alkohol abdestilliert
und das Kondensationsprodukt mit einer geringen Menge an wäßrigem Ammoniak, gegebenenfalls unter
Zusatz von Dialkoholen, auf eine Temperatur von über 80° C erwärmt und anschließend das Kondensationsprodukt
mit Wasser verdünnt. Es ist jedoch festgestellt worden, daß die so erhaltene wäßrige Polyesterimidlösung,
zu einem Drahtlack aufbereitet, bei weitem nicht das heute geforderte Eigenschaftsniveau — also in
erster Linie das Niveau der konventionellen Polyesterimid-Drahtlacke
— erreicht.
Es wurde nun überraschenderweise ein neues und vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung wasserverdünnbarer
Elektroisolierlacke, insbesondere Drahtlacke, aus Polyesterimiden, Aminen und gegebenenfalls organischen
Hilfslösungsmitteln gefunden.
Die nach diesem neuen Verfahren hergestellten Drahtlacke weisen den entscheidenden Vorteil auf, daß
ihr Eigenschaftsniveau bei gegebener Umweltfreundlichkeit dem der bekannten, technisch hervorragenden
aber umweltproblematischen Drahtlacke auf Polyesterimid-Basis gleichgestellt werden kann.
Das neue Verfahren zur Herstellung von wasserverdünnbaren Elektroisolierlacken auf Polyesterimidbasis,
die aus aromatischen Tricarbonsäuremonoanhydriden, äquivalenten Mengen an Diaminen, Dicarbonsäuren,
Diolen und einen Isocyanuratring enthaltenden Triolen hergestellt worden sind, ist dadurch gekennzeichnet,
daß man hydroxylgruppenhaltige Polyesterimide bei Temperaturen zwischen 50 und 250° C, gegebenfalls
unter Mitverwendung von 5 — 20 Gew.-% Hilfslösungsmitteln, bezogen auf das Polyesterimid, mit bekannten
Aminen in einer Menge von 5—30 Gew.-%, bezogen auf das Polyesterimid, zur Reaktion bringt und das
Reaktionsprodukt, gegebenenfalls unter Zusatz wasserlöslicher Einbrennkatalysatoren, in Mengen von
0,1 -5%, bezogen auf das Polyesterimid, mit Wasser auf eine Lackierviskosität zwischen 100 und lOOOOmPas
verdünnt. Dabei ist die Lackierviskosität von der Blankdrahtstärke und den Verarbeitungsbedingungen
abhängig.
Bevorzugt werden zur Umsetzung mit den hydroxylgruppenhaltigen Polyesterimiden die Amine in einer
Menge von 20 — 30 Gew.-%, bezogen auf das Polyesterimid, eingesetzt.
Es handelt sich also um Polyesterimide mit Hydroxylendgruppen und sehr niedrigen Säurezahlen. Das
übliche Prinzip der Herstellung wasserlöslicher Harze feo durch Neutralisation saurer Gruppen, wie dies von den
Polyestern bekannt ist, kann demnach bei diesen Polyesterimiden keine Anwendung finden.
Die eingesetzten Polyesterimide fallen in ihrem prinzipiellen Aufbau unter den z. B. in der DT-AS Λ5
14 45 263 und der DT-AS 14 95 100 genannten technischen Stand.
Überraschend und nicht voraussehbar ist weiterhin aie Tatsache, daß unter Verwendung isocyanuratringhaltiger
Triole hergestellte Polyesterimide besonders gut in den wasserverdünnbaren Zustand übergeführt
werden können.
Zur Herstellung wärmebeständiger Drahtlacke kommen zum Einsatz: als Diol vorzugsweise Äthylenglykol,
als Dicarbonsäuren aromatische, und zwar bevorzugt Terephthalsäure bzw. Dimethylterephthalat oder Isophthalsäure,
als aromatisches Tricarbonsäuremonoanhydrid bevorzugt Trimellithsäureanhydrid, als Diamine
vorzugsweise aromatische zweikernige Verbindungen wie z. B. 4,4'-Diaminodiphenylmethan oder -oxid.
Als Isolierlacke im weiteren Sinne, z. B. Tränklacke
oder Überzugslacke sind besonders auch flexiblere Polyesterimide mit weniger starrem Aufbau geeignet,
beispielsweise solche, die unter Verwendung aliphatischer Diamine wie z. B. Trimethylhexamethylendiamin
hergestellt und gegebenenfalls mit aliphatischen Dicarbonsäuren wie z. B. Adipinsäure modifiziert worden
sind.
Die Herstellung der Polyesterimide erfolgt wie in den obengenannten Druckschriften im einzelnen beschrieben
durch Schmelzkondensation oder Lösungskondensation.
Als besonders vorteilhaft erweist sich das in der DE-OS 14 95 182 beschriebene Verfahren der Kondensation
in überschüssigem Äthylenglykol, welches in einer anschließenden Vakuumphase wieder entfernt
wird.
Als Hilfslösungsmittel kommen wassermischbare Stoffe mit guter Löslichkeit für die hier zur Diskussion
stehenden Polyesterimidharze zum Einsatz, wie z. B. Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid
und N-Methylpyrrolidon. Die Menge an Hilfslösungsmitteln
beträgt üblicherweise 5 — 20 Gew.-% der Polyesterimidharzmenge.
Weiterhin können übliche Verlaufmittel wie z. B. Alkohole, Ätheralkohole und Ester in geringen Mengen
eingesetzt werden. Als Amine kommen die zur Herstellung wasserverdünnbarer Lacke allgemein üblichen
in Betracht, wie z. B.
Triäthylamin, Di-n-propylamin, Tri-n-propylamin,
Diisopropylamin, N-Äthylbutylamin,
N-Methylisobutylamin, 1,1-Dimethylpropylamin
und Morpholin.
Bevorzugt werden jedoch aliphatische Aminoalkohole mit einem niedrigen Dampfdruck und einem Siedepunkt
zwischen 100 - 200° C, wie z. B.
Monoisopropanolamin, Dimethylisopropanolamin, 3- Dimethylaminopropanol,
Methyldiisopropanolamin.
2-Amino-2-methylpropanol,
2-Dimethylaminoäthanol, 2-Diäthylaminoäthanol
und2-Dimethylamino-2-methylpropanol,
wobei die beiden letztgenannten Amine mit Wasser ein azeotropes Gemisch bilden und dadurch schon bei Temperaturen von 100° C aus dem Lackfilm entweichen können.
wobei die beiden letztgenannten Amine mit Wasser ein azeotropes Gemisch bilden und dadurch schon bei Temperaturen von 100° C aus dem Lackfilm entweichen können.
Das Reaktionsprodukt des Polyesterimidharzes mit dem Amin wird, gegebenenfalls unter Zusatz bekannter
wasserlöslicher Einbrennkatalysatoren in Mengen von 0,1—5%, bezogen auf Harz, mit Wasser auf die
obengenannte Lackierviskosität verdünnt.
Als Einbrennkatalysatoren haben sich bei konventionellen Polyesterimiddrahtlacken vor allem Titansäureester
wie z. B. Tetrabutyltitanat bewährt. In Form des Triäthanolamintitanates steht neuerdings auch ein
wasserlösliches Titanat zur Verfügung, das bevorzugt
geeignet ist, den vorliegenden wasserverdünnbaren Polyesterimid-Drahtlacken in den obengenannten Mengen
zugesetzt zu werden.
Die hydroxylgruppenhaltigen Polyesterimide werden zunächst bei 140 bis 190° C mit einem Drittel der
einzusetzenden Aminmenge umgesetzt. Die Zugabe der restlichen Aminmenge erfolgt nach Abkühlung auf 70
bis 100° C beim Verdünnen mit Wasser auf 50%.
Zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens folgen einige Beispiele.
192 g TrimeIlithsäureanhydrid(l,0 Mol),
99 g Diaminodiphenylmethan (0,5 MoI) und
97 g Dimethylterephthalat (0,5 Mol),
99 g Diaminodiphenylmethan (0,5 MoI) und
97 g Dimethylterephthalat (0,5 Mol),
114,8 g Trishydroxyäthylisocyanurat(0,44 Mol)
und
41,5 g Äthylenglykol (0,67 Mol)
41,5 g Äthylenglykol (0,67 Mol)
wurden unter Zugabe von 102 g N-Methylpyrrolidon
und 0,5 g Butyltitanat erhitzt und innerhalb von 3 Stunden bei 200-250° C verestert. Nach dem Abkühlen
auf ca. 175°C wurden 72 g 2-Dimethyl-amino-2-methylpropanol (80%ige wäßrige Lösung) - DMAMP-80 —
hinzugegeben und die Mischung wurde 1 Stunde unter Rückfluß gehalten.
Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurde die Lösung mit 793 g destilliertem Wasser verdünnt und
weiterhin mit 30 g DMAMP-80, 24 g Butylglykol und 10 g Triäthanolamintitanat vermischt.
Die klare Lösung hatte dann eine Viskosität von 2800 mPa s bei 23° C und einen Festkörpergehalt von ca.
30%.
Zum Lackieren wurde ein Muster mit destilliertem Wasser weiter verdünnt auf einen Festkörpergehalt von
ca. 28%, die Viskosität betrug dann 300 mPa s bei 230C.
Der Lack wurde in einem üblichen Drahtlackierofen von 2,50 m Länge auf einen Kupferdraht von 0,5 mm 0
in 6 Durchzügen aufgetragen und bei 500° C eingebrannt. Die Abzugsgeschwindigkeit betrug 8,3 m/min.
Der Lackdraht hatte bei der Prüfung nach DlN 46 453 folgende Eigenschaften:
Durchmesserzunahme | Beispiel 2 | 0,025 mm |
mm | ||
Härte | 3H | |
Erweichungstemperatur | 295° C | |
Haftung*.ind Dehnbarkeit n. | ||
25% Vordehnung (Wickellocke | ||
über 0,5 mm Dorn) | keine Risse | |
Wärmeschock | ||
(Wickellocke über 0,5 mm Dorn) | ||
30 min 200° C | keine Risse | |
Bei 180°C wurden dann 160 g DMAMP-80 langsam hinzugegeben und die Mischung wurde 1 Stunde unter
Rückfluß erhitzt.
Nach Zugabe von 870 g destilliertem Wasser hatte die kiare ca. 50%ige Harzlösung eine Viskosität von
449OmPa s bei 23° C.
Für ein Lackiermuster wurden 700 g dieser Lösung mit 250 g destilliertem Wasser, 20 g DMAMP-80,17,5 g
Butylglykol und 7,0 g Triäthanolamintitanat vermischt. Dieses Muster hatte dann eine Viskosität von 55 mPa s
bei 23° C und einen Festkörpergehalt von ca. 35% und wurde, unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel
1 beschrieben, zur Beschichtung eines Kupferdrahtes von 0,5 mm 0 verwendet.
Der Lackdraht hatte bei der Prüfung nach DIN 46 453 folgende Eigenschaften:
155,2 g Dimethylterephthalat (0,8 Mol)
307,2 g Trimellithsäureanhydrid(l,6 Mol)
156,8 g Diaminodiphenylmethan (0,8 Mol)
361,5 g Trishydroxyäthylisocyanurat (1,385 Mol)
307,2 g Trimellithsäureanhydrid(l,6 Mol)
156,8 g Diaminodiphenylmethan (0,8 Mol)
361,5 g Trishydroxyäthylisocyanurat (1,385 Mol)
und
640,0 g Äthylenglykol
640,0 g Äthylenglykol
wurden nach Zugabe von 1,0 g Butyltitanat bei Temperaturen bis 220°C bis zum Klarpunkt verestert.
Dann wurde bei 200-210°C das überschüssige Äthylenglykol im Vakuum abdestilliert, bis das Harz, im
Verhältnis 1:1 in N-Methylpyrrolidon gelöst, eine Viskosität von 360 mPa s bei 30°C erreicht hatte.
Durchmesserzunahme | 0,025 mm |
Härte | 3H-4H |
Erweichungstemperatur | 310°C |
Haftung und Dehnbarkeit: | |
Wickellocke über 0,5 mm Dorn | |
nach 25% Vordehnung | keine Risse |
Wärmeschock: | |
Wickellocke über 0,5 mm Dorn | |
30 min 220° C | keine Risse |
1000 g eines Harzes aus
2,0 Mol Trimellithsäureanhydrid,
1,0 Mol Diaminodiphenylmethan,
0,7 Mol Dimethylterephthalat,
1,25 Mol Trishydroxyäthylisocyanurat und
2,0 Mol Trimellithsäureanhydrid,
1,0 Mol Diaminodiphenylmethan,
0,7 Mol Dimethylterephthalat,
1,25 Mol Trishydroxyäthylisocyanurat und
9,0 Mol Äthylenglykol,
hergestellt wie in Beispiel 2 beschrieben, mit einer
Viskosität von 230 mPa s, im Verhältnis 1 :1 in NMP bei 30° C gemessen, wurde bei 180 - 190° C aufgeschmolzen.
Dann wurden 100 g DMAMP-80 langsam hinzugefügt und die Mischung 2 Stunden unter Rückfluß gehalten.
Nach dem Abkühlen auf ca. 10O°C wurden noch 100 g
Dimethylformamid, 200 g DMAMP-80 und 600 g dest.
Wasser zugegeben, so daß eine ca. 50%ige Lösung mit einer Viskosität von 416 mPa s bei 23°C entstand.
600 g dieser Harzlösung wurden für ein Lackiermuster dann mit 15 g Butylglykol und 6 g Triäthanolamintitanat
vermischt und mit 60 g dest. Wasser auf eine Viskosität von 150 mPa s (23°) verdünnt. Der Festkörpergehalt
betrug dann ca. 44%.
Das Muster wurde wie in Beispiel 1 beschrieben auf Kupferdraht von 0,5 mm 0 aufgetragen und eingebrannt.
Der Lackdraht hatte bei der Prüfung nach DIN 46 453 folgende Eigenschaften:
Durchmesserzunahme | 0,032 mm |
Härte | 3H-4H |
Erweichungstemperatur | 305° C |
Haftung und Dehnbarkeit: | |
Wickellocke über 0,5 mm Dorn | |
nach 25% Vordehnung | keine Risse |
Wärmeschock: | |
Wickellocke über 0,5 mm Dorn | |
30 min 25O0C | keine Risse |
Durchschlagspannung an | |
verdrillter Drahtprobe bei | |
Raumtemperatur | 5,1 kV |
Durchmesserzunahme | Dorn | 0,025 mm |
Härte | 3H | |
Erweichungstemperatur | 3000C | |
Wickellocke über 0,5 mm | Dorn) | |
nach 20% Vordehnung | keine Risse | |
Wärmeschock | ||
(Wickellocke über 0,5 mm | ||
30 min 200° C | keine Risse | |
30
Während die Beispiele 1 —4 das beschriebene Verfahren mit Trishydroxyäthylisocyanurat enthaltenden
Polyesterimidharzen unterschiedlicher Zusammensetzung erläutern, zeigen die folgenden Beispiele 5-9
die Einsatzmöglichkeit verschiedener Amine bei gleicher Harzzusammensetzung.
500 g des in Beispiel 3 beschriebenen Harzes wurden mit 50 g Dimethylformamid, 26,0 g 3-Dimethylaminopropanol
und 6,5 g dest. Wasser auf 115-120° C erhitzt
und 2 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Danach wurden 366,0 g dest. Wasser und 51,5 g 3-Dimethylaminopropanol
hinzugefügt und eine weitere Stunde bei 70° C gehalten. Die Viskosität der Lösung betrug dann
42OmPa s bei 23°C.
800 g dieser Lösung wurden mit 8 g Triäthanolamintitanat, 20 g Butylglykol und 30 g dest. Wasser vermischt.
Dieses Muster hatte dann eine Viskosität von 240 mPa s und einen Festkörpergehalt von 46,6% und wurde auf
Kupferdraht mit einem Durchmesser von 0,5 mm eingebrannt. Der Lackdraht hatte folgende Eigenschaften:
60
65
Durchmesserzunahme | 0,035 mm |
Härte | 3H |
Erweichungstemperatur | 315°C |
Wickeilocke über 0,5 mm Dorn | |
nach 20% Vordehnung | keine Risse |
Wärmeschock | |
(Wickellocke über 0,5 mm Dorn) | |
30min200°C | keine Risse |
500 g eines Polyesterimidharzes aus 2 Mol Trimellithsäureanhydrid,
1 MoI Diaminodiphenylmethan, 1,5 Mol Dimethylterephthalat, 1,3 Mol Trishydroxyäthylisocyanurat und
13,8 Mol Äthylenglykol,
hergestellt wie in Beispiel 2 beschrieben (Erweichungspunkt nach D u r r a η s 80°C), wurden aufgeschmolzen
und bei 175°C mit 50 g DMAMP-80 versetzt. Die Mischung wurde 1 Stunde am Rückfluß gehalten und
dann mit 50 g Dimethylformamid verdünnt. Anschließend wurden 809 g dest. Wasser und 20 g DMAMP-80
hinzugefügt, so daß eine ca 35%ige klare Lösung mit einer Viskosität von 4400 mPa s bei 23°C vorlag. 500 g
dieser Harzlösung wurden mit 150 g dest. Wasser, 17,5 g
Butylglykol, 30 g Dimethylformamid, 25 g DMAMP-80 und 3,5 g Triäthanolamintitanat vermischt; der Festkörpergehalt
betrug dann ca. 25% bei einer Viskosität von 12OmPa s bei 23° C.
Dieser Lack wurde auf Kupferdraht von 0,5 mm 0 eingebrannt. Die Prüfungen des Lackdrahtes nach DIN
46 453 zeigten folgende Ergebnisse:
25 500 g des in Beispiel 3 beschriebenen Harzes wurder mit 50 g Dimethylformamid, 26,0 g Dimethylisopropa
nolamin und 6,5 g dest. Wasser auf 115°C erwärmt unc
2 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Danr wurden 366,0 g dest. Wasser und 51,5 g Dimethylisopro
panolamin hinzugegeben und 1 Stunde bei 70°C gehalten. Die Viskosität der Lösung betrug 435 mPa ί
bei 23° C.
Aus 800 g dieser Lösung, 8 g Triäthanolamintitanat 20 g Butylglykol und 40 g dest. Wasser wurde eir
lackierfähiges Muster hergestellt mit einer Viskositäi von 265 mPa s bei 23°C und einem Festkörpergehal·
von 46,0%. Unter üblichen Bedingungen auf Kupfer draht von 0,5 mm Durchmesser eingebrannt hatte dei
Lackdraht folgende Eigenschaften:
Durchmesserzunahme | Beispiel 7 | 0,033 mm |
Härte | 3H | |
Erweichungstemperatur | 305° C | |
Wickellocke über 0,5 mm Dorn | ||
nach 25% Vordehnung | keine Risse | |
Wärmeschock | ||
(Wickellocke über 0,5 mm Dorn) | ||
30 min 200° C | keine Risse | |
500 g des in Beispiel 3 beschriebenen Harzes wurder mit 50 g Dimethylformamid, 50 g Triäthanolamin unc
12,5 g dest. Wasser 2 Stunden lang bei 140-145° C umgesetzt. Nach Abkühlung auf 105°C wurden 99 §
Triäthanolamin und 288,5 g dest. Wasser vorgemisch hinzugefügt. Die klare Lösung hatte eine Viskosität vor
1575 mPa s bei 230C.
Für ein Lackiermuster wurden 600 g dieser Lösung mit 6 g Triäthanolamintitanat, 15 g Butylglykol unc
100 g dest. Wasser vermischt; die Viskosität lag dann be
225 mPa s bei 23°C und der Festkörpergehalt bei 41,6% Mit diesem Muster wurde wie üblich ein Kupferdrah
mit einem Durchmesser von 0,5 mm beschichtet. Dei Lackdraht hatte folgende Eigenschaften:
Härte | Beispiel 8 | 4H |
Erweichungstemperatur | 290°C | |
Wickellocke über 0,5 mm Dorn | ||
nach 15% Vordehnung | keine Risse | |
Wärmeschock | ||
(Wickellocke über 0,5 mm Dorn) | ||
30 min 200° C | keine Risse | |
500 g des in Beispiel 3 beschriebenen Harzes wurder mit 50 g Dimethylformamid, 30 g 2-Dimethylaminoätha
nol und 7,5 g dest. Wasser 2 Stunden bei 140-1450C
umgesetzt. Nach dem Abkühlen auf 105°C wurden 59 j 2-Dimethylaminoäthanol und 353,5 g dest. Wassei
vermischt zugegeben. Die Viskosität der Harzlösung be 230C betrug 260 mPa s.der Festkörpergehalt 50%.
700 g dieser Lösung wurden mit 17,5 g Butylglyko und 7,0 g Triäthanolamintitanat vermischt.
Der mit diesem Muster nach üblichen Methoder beschichtete Kupferdraht von 0,5 mm Durchmesse:
hatte folgende Eigenschaften:
Härte 3-4 H
Erweichungstemperatur 31O0C
Wickellocke über 0.5 mm Dorn
nach 25% Vordehnung keine Risse
Wärmeschock
(Wickellocke über 0,5 mm Dorn)
30min200°C keine Risse
700 g des in Beispiel 3 beschriebenen Harzes wurden mit 35,0 g Dimethylformamid, 54,6 g 2-Diäthylaminoäthanol
und 14,0 g dest. Wasser bei 140-1450C 2 Stunden lang umgesetzt. Nach dem Abkühlen auf
100- 1050C wurden 109,2 g 2-Diäthylaminoäthanol und
522,2 g dest. Wasser hinzugefügt. Die Viskosität der Lösung bei 23°C betrug 380 mPa s bei einem Festkörpergehalt
von 50%.
Für ein Lackiermuster wurden 600 g dieser Harzlösung mit 15 g Äthylalkohol, 15 g Butylglykol, 6 g
Triäthanolamintitanat und 10 g dest. Wasser vermischt; die Viskosität bei 23°C betrug dann 245 mPa s bei einem
Festkörpergehalt von 47,5%.
Die Eigenschaften eines damit hergestellten Lackdrahtes (Kupferdraht von 0,5 mm Durchmesser) waren
die folgenden:
Durchmesserzunahme | 0,040 mm |
Härte | 3-4H |
Erweichungstemperatur | 31O0C |
Wickellocke über 0,5 mm Dorn | |
nach 25% Vordehnung | keine Risse |
Wärmeschock | |
(Wickellocke über 0,5 mm Dorn) | |
30 min 200°C | keine Risse |
Durchschlagspannung bei | |
Raumtemperatur | 4,5-5,OkV |
Durchschlagspannung bei 1800C | 4,0-4,5 kV |
Isolationswiderstand bei | |
Raumtemperatur | >!000ΜΩ |
Km |
Isolationswiderstand bei 1800C 2 — 5 ΜΩ Km
Isolationswiderstand nach
96 Stunden 93% rel. Feuchte > 1000 ΜΩ Km
Die Vergleichsbeispiele 1 und 2 betreffen einen üblichen Terephthalsäure-Polyester und ein Polyesterimid
ohne Verwendung von Trishydroxyäthylisocyanurat. Diese Harze lassen sich nach dem beschriebenen
Verfahren nicht in einen wasserlöslichen Zustand überführen.
Vergleichsbeispiel 1
300 g eines für die Drahtlackieriing aus kresolischer
Lösung üblichen Terephthalsäurepolyester-Harzes, hergestellt nach bekannten Verfahren aus 2,25 Mol
Terephthalsäuredimethylester, 1,5 Mol Äthylenglykol und 1,0 Mol Glycerin wurden aufgeschmolzen, dann bei
185°C mit 45 g DMAMP-80 versetzt und 1 Stunde am Rückfluß gehalten. Anschließend wurden 30 g Dimethylformamid
und 225 g dest. Wasser zugefügt. Es konnte keine klare Lösung erzielt werden; der Ansatz
war stark getrübt und teilte sich in 2 Schichten.
Vergleichsbeispiel 2
500 g eines Polyesterimidharzes, hergestellt wie in Beispiel 2 beschrieben, aus 2,0 Mol Trimellithsäureanhydrid,
1,0 Mol Diaminodiphenylmethan, 1,3 Mol Dimethylterephthalat, 0,8 Mol Glycerin und 8,6 Mol
Äthylenglykol, mit einem Erweichungspunkt von 800C, wurden aufgeschmolzen und bei 185°C mit 50 g
DMAMP-80 versetzt und 2 Stunden am Rückfluß gehalten. Dann wurden 50 g Dimethylformamid, !00 g
DMAMP-80 und 300 g dest. Wasser zugegeben. Es wurde eine getrübte Lösung erhalten. Die Trübung
verstärkte sich innerhalb weniger Tage und konnte auch durch Zugabe weiterer Mengen Amin (DMAMP-80)
nicht beseitigt werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von wasserverdünnbaren Elektroisolierlacken auf Polyesterimidbasis,
die aus aromatischen Tricarbonsäuremonoanhydriden, äquivalenten Mengen an Diaminen, Dicarbonsäuren,
Diolen und einen Isocyanuratring enthaltenden Triolen hergestellt worden sind, dadurch
gekennzeichnet, daß man hydroxylgruppenhaltige Polyesterimide bei Temperaturen zwischen
50 und 2500C gegebenenfalls unter Mitverwendung von 5—20 Gew.-% Hilfslösungsmitteln, bezogen auf
das Polyesterimid, mit bekannten Aminen in einer Menge von 5-30 Gew.-% zur Reaktion bringt und
das Reaktionsprodukt, gegebenenfalls unter Zusatz wasserlöslicher Einbrennkatalysatoren in Mengen
von 0,1—5%, bezogen auf das Polyesterimid, mit Wasser auf eine Lackierviskosität zwischen 100 und
10 000 mPa s verdünnt.
2. Verfahren zur Herstellung von wasserverdünnbaren Elektroisolierlacken nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß man hydroxylgruppenhaltige Polyesterimide bei Temperaturen zwischen
50 und 250° C gegebenenfalls unter Mitverwendung von 5 — 20 Gew.-% Hilfslösungsmitteln, bezogen auf
das Polyesterimid, mit bekannten Aminen in einer Menge von 20—30 Gew.-% zur Reaktion bringt und
das Reaktionsprodukt, gegebenenfalls unter Zusatz wasserlöslicher Einbrennkatalysatoren in Mengen
von 0,1—5%, bezogen auf das Polyesterimid, mit Wasser auf eine Lackierviskosität zwischen 100 und
10 000 mPa s verdünnt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Amine Aminoalkohole
mit einem niedrigen Dampfdruck und einem Siedepunkt zwischen 100 und 200° C eingesetzt
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Amine Aminoalkohole
mit einer tertiären Aminogruppe und mit einem niedrigen Dampfdruck und einem Siedepunkt
zwischen 100 und 2000C eingesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Amin 2-Dimethylamino-2-methylpropano!
eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Amin 2-Dimethylaminoäthanol
oder 2-Diäthylaminoäthanol eingesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die hydroxylgruppenhaltigen
Polyesterimide zunächst bei 140 bis 190° C mit einem Drittel der einzusetzenden Aminmenge
umgesetzt werden und die Zugabe der restlichen Aminmenge nach Abkühlung auf 70 bis 100° C beim
Verdünnen mit Wasser auf 50% erfolgt.
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