DE2603599A1 - Verfahren zum immobilisieren von enzymen - Google Patents
Verfahren zum immobilisieren von enzymenInfo
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Description
" Verfahren zum Immobilisieren von Enzymen"
Priorität: 1. lebruar 1975, Japan, Nr. 13687/75
Der wichtigste Vorteil von immobilisierten Enzymen liegt in ihrer Möglichkeit zur Wiederverwendung. Ferner eignen sie sich zur
kontinuierlichen Durchführung von enzymatischen Reaktionen in Säulen. Ein dritter Vorteil besteht darin, daß sich die Umsetzungen
.genau kontrollieren lassen, da die Reaktionsprodukte leicht vom jeweiligen Enzym abgetrennt werden können. Schwierigkeiten, die
auf Verunreinigungen der Endprodukte mit dem Enzym oder anderen Produkten zurückzuführen sind, lassen sich bei Verwendung von
immobilisierten Enzymen vermeiden. Ferner wird die Stabilität der Enzyme gesteigert, was deren Einsatz erleichtert. Schließlich
ermöglichen immobilisierte Enzyme die automatisierte Durchführung von enzymatischen Reaktionen, was zu einer Kostensenkung
führt.
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Es ist daher verständlich., daß bisher zahlreiche Versuche zur
Herstellung immobilisierter Enzyme angestellt wurden. Die Verfahren
zur Herstellung immobilisierter Enzyme lassen sich hauptsächlich in folgende drei Gruppen einteilen: Adsorptionsverfahren,
Einschlußverfahren und chemisches Bindungsverfahren.
Beim Adsorptionsverfahren werden die Enzyme an der Oberfläche eines unlöslichen Feststoffs adsorbiert und immobilisiert. Die
Durchführung ist einfach, jedoch ist die Adsorbierbarkeit der
Enzyme so gering, daß sie durch hohe Salz- oder Substratkonzentrationen leicht desorbiert werden. Aus diesem Grund erreicht man
durch das Adsorptionsverfahren in der Regel keine zufriedenstellenden Ergebnisse. .Es ist nur anwendbar, wenn Träger mit einer
besonders starken Affinität für die Enzymmoleküle zur Verfugung stehen. Gegenwärtig wird hauptsächlich Diäthylaminoäthyicellulose
als Träger verwendet.
Beim Einschlußverfahren werden-die Enzyme in Polymergele eingeschlossen.
Gegenwärtig werden als Gele Copolymerisate von Acrylamid und ϊΓ,Ν'-Methylen-bis-acrylamid verwendet. Da aber die Enzyme
selbst nicht chemisch an die das Gel bildenden Polymerisate gebunden sind, neigen die Enzyme zum Abfließen, wenn das Gelgitter
zu groß ist. Bei einer Verkleinerung des Gitters verringert sich aber die enzymatische Reaktionsgeschwindigkeit. Deshalb ist
bei derartigen Verfahren die Einstellung der Gittergröße sehr wichtig. .
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Beim chemischen Bindungsverfahren werden die Enzymmoleküle durch
Ausbildung kovalenter Bindungen unter Einbeziehung von funktioneilen Gruppen der Enzyme an die Trägeroberfläche gebunden und
somit immobilisiert. Durch die chemische Umsetzung wird zwar die Enzymaktivität geringfügig vermindert, jedoch ist die Stabilität
der Enzyme ausgezeichnet und der Waschverlust bleibt gering. Aus diesem Grund, stellt das chemische Bindungsverfahren das wirksamste
Verfahren zum Immobilisieren von Enzymen dar. Jedoch gibt es auch bei diesem Verfahren noch eine Reihe ungelöster Probleme.
Beispielsweise sind komplizierte Verfahrensschritte und teure Reagenzien notwendig, um die Enzymmo.leküle an die Trägeroberfläche
chemisch zu binden. Häufig müssen dazu drastische Reaktionsbedingungen
angewendet werden. Aufgrund der unterschiedlichen Umsetzungen kann eine Einteilung in folgende vier Verfahrensarten vorgenommen werden: (A) Ausbildung von Peptidbindungen,
(B) Alkylierung, (C) Diazo-Kupplung und (D) Bildung einer Schiff-Base.
Unter das Verfahren (A) fallen beispielsweise die Bildung von Azid-, Isocyanat-, Carbodiimid- oder Iminocarbonatgruppen am
Träger und die anschließende Umsetzung dieser Gruppen mit Aminogruppen der Enzyme.
Bei den Verfahren gemäß (B) werden beispielsweise die Hydroxylgruppen
von Cellulose unter Verwendung von Cyanurchlorid aktiviert.
Gemäß ,(D) können beispielsweise Aminoalkylsilane an die Ober-
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flächen von porösen Glaskörnern gebunden werden. Anschließend
wird unter Verwendung von Glutaraldehyd das Schiff-Salz gebildet. Da die Bildung des Schiff-Salzes jedoch eine Gleichgewichtsreaktion
ist, werden die Enzyme wie beim Adsorptionsverfahren allmählich freigesetzt. ^
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß bei den herkömmlichen Verfahren komplizierte Verfahrensschritte, aufwendige Reagenzien
und die genaue Einhaltung bestimmter Reaktionsbedingungen notwendig sind, um den Träger zu aktivieren.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfaches und billiges Verfahren
zum Immobilisieren von Enzymen zur Verfugung zu stellen, bei dem die vorgenannten Nachteile vermieden werden und eine
feste Bindung der Enzyme an den Träger gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird durch die Umsetzung der Enzyme mit einem einen Halogenamidrest enthaltenden Produkt gelöst.
Es ist bekannt, daß N-Halogenamide als Zwischenprodukte beim
Hoffmann-Abbau von Säureamiden gebildet werden. Beim Hoffmann-Abbau
wird ein Säureamid unter stark alkalischen Bedingungen mit Hypohalogenitionen (OX"") umgesetzt. Dabei wird nach folgender
Reaktionsgleichung ein N-Halogenamid und dann ein Amin gebildet:
OX" ' stark alkalisch R-CONH2 ^ R-CONHX >
-R
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Bezüglich des Hoffmann-Abbaus wurden zahlreiche Untersuchungen
über die Beziehung zwischen der chemischen Struktur der Amide und der Aminausbeute durchgeführt. Bisher liegen jedoch keine
Versuche über die chemische Reaktivität der als Zwischenprodukte auftretenden N-Halogenamide in wäßriger Lösung vor. Bei Untersuchungen
über die N-Halogenierung von verschiedenen Amiden wurde überraschenderweise festgestellt, daß N-Halogenamidreste unter
schwach alkalischen Bedingungen nur langsam in die entsprechenden Amine umgewandelt werden. Die N-Halogenamidreste reagieren vielmehr
mit Gruppen, die aktive Wasserstoffatome enthalten, wie NHp-, OH- und -CONHp-Gruppen, wobei beispielsweise
Ureide, Urethane oder Acylharnstoffe gebildet werden.
OX" alkalisch (Ureid)
R_C0NH, ^ R-CONHX - R'-°H - R-NHCOÖR«
^ (Urethan) R'-CONH2 R-NHCONHCOR'
(Acylharnstoff)
Es wurde festgestellt, daß N-Halogenamidreste besonders auf
Aminogruppen reagieren und auch bei milden Reaktionsbedingungen, beispielsweise bei einem pH-Wert von 8 bis 9 und einer Temperatur
von 30 bis 4O0C, sehr reaktiv sind.
Erfindungsgemäß erhält man stabile, immobilisierte Enzyme durch
Umsetzung eines Enzyms mit einem einen N-Halogenamidrest enthaltenden
Produkt in einer schwach alkalischen, wäßrigen Lösung.
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Als Produkte mit M-Halogenamidresten eignen sich wasserlösliche,
niedermolekulare, mehrwertige Halogenamide (im folgenden als Produkt A bezeichnet), wasserlösliche, hochmolekulare, mehrwertige
Halogenamide (im folgenden als Produkt B bezeichnet) und feste Träger mit N-Halogenamidresten (im folgenden, als Produkt
C bezeichnet). Die Produkte A, B und C lassen sich folgendermaßen herstellen.
Diese Verbindungen werden erhalten, indem man Verbindungen mit mehreren Amidgruppen, beispielsweise Amide von Polycarbonsäuren,
wie Adipinsäureamid und Bernsteinsäureamid, carbamoylisierte,
mehrwertige Alkohole und carbamoylisierte Zucker, an den Stickstoffatomen halogeniert.
Beispiele für mehrwertige Alkohole, die der Carbamoylisierung
unterworfen werden können, sind Glycerin, Polyäthylenglykol
und Polypropylenglykol. Beispiele für entsprechende Zucker sind Glucose, Fructose, Saccharose, Pentaerythrit, Sorbit und Mannit.
Die Halogenierung kann nach üblichen Verfahren durchgeführt werden.
Beispielsweise lassen sich N-Halogenamide durch Umsetzung eines
Amids mit einem Hypohalogenit, wie Natriumhypochlorit bei einer Temperatur von -10 bis 50C herstellen. Die Carbamoylisierung
kann nach üblichen Verfahren durchgeführt werden. Beispielsweise erhält man carbamoylisierte, mehrwertige Alkohole oder Zucker,
indem man die mehrwertigen Alkohole oder Zucker mit Acrylnitril
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.umsetzt und anschließend das erhaltene Reaktionsgemisch mit
Wasserstoffperoxid behandelt.
Die Verbindungen B werden hergestellt, indem man wasserlösliche, mehrwertige Alkohole carbamoylisiert und anschließend auf die
vorgenannte Weise halogeniert.
Beispiele für entsprechende mehrwertige Alkohole sind Cellulose, Stärke, Agar, Alginsäure, Konjak (Asafoetida) und Polyvinylalkohole.
Ferner eignen sich Homopolymerisate und Pfropfpolymerisate von Acrylamid oder Methacrylamid oder deren Copolymerisate
mit anderen polymerisi.erbaren Yinylpolymerisaten als Carbamoylverbindungen.
Feste' Träger mit Halogenamidresten werden durch Carbamoylisierung
und Halogenierung eines entsprechenden festen Materials hergestellt.
Als Ausgangsmaterial können alle natürlichen oder synthetischen Produkte verwendet werden, die sich carbamoylisieren lassen.
■Beispiele dafür sind Cellulose, Holzprodukte, wie Pulpe, Wolle,
Seide, Baumwolle, Polymerisate, wie Nylon, Polyvinylalkohol, schwach basische Anionenaustauscherharze, wie Diaioh CR-20
(Handelsbezeichnung der Firma Mitsubishi Chemical Industries'Ltd.).
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Diese festen Produkte können in beliebiger Form vorliegen,
beispielsweise als Pulver, Granulat, Pasern, Gewebe, Membranpapier oder Platten. Besonders bevorzugt sind hydrophile und poröse, aber nicht steife Träger, da die enzymatischen Reaktionen im allgemeinen in wäßrigen Lösungen durchgeführt werden und somit der hydrophile Träger die Diffusion des Substrats und die Wechselwirkung zwischen Substrat und Träger nicht beeinträchtigt. Stärker hydrophile Träger führen zu einer größeren Stabilität der immobilisierten Enzyme. Durch die Verwendung von porösen
Trägern wird die Oberfläche der Träger und somit die Menge an gebundenem Enzym größer. Relativ weiche Träger wie Cellulose, werden gegenüber starren Trägern, wie Glas, bevorzugt, um eine Deformation der Enzymmoleküle zu verhindern und eine höhere
Stabilität der Enzyme zu gewährleisten.
beispielsweise als Pulver, Granulat, Pasern, Gewebe, Membranpapier oder Platten. Besonders bevorzugt sind hydrophile und poröse, aber nicht steife Träger, da die enzymatischen Reaktionen im allgemeinen in wäßrigen Lösungen durchgeführt werden und somit der hydrophile Träger die Diffusion des Substrats und die Wechselwirkung zwischen Substrat und Träger nicht beeinträchtigt. Stärker hydrophile Träger führen zu einer größeren Stabilität der immobilisierten Enzyme. Durch die Verwendung von porösen
Trägern wird die Oberfläche der Träger und somit die Menge an gebundenem Enzym größer. Relativ weiche Träger wie Cellulose, werden gegenüber starren Trägern, wie Glas, bevorzugt, um eine Deformation der Enzymmoleküle zu verhindern und eine höhere
Stabilität der Enzyme zu gewährleisten.
Die Immobilisierung der Enzyme mit den N-Halogenamidreste aufweisenden
Produkten wird bei Temperaturen von -10 bis 500O,
vorzugsweise 15 bis 4O0G, bei -einem pH-Wert von 8 bis 11 in einer wäßrigen Enzymlösung durchgeführt.
vorzugsweise 15 bis 4O0G, bei -einem pH-Wert von 8 bis 11 in einer wäßrigen Enzymlösung durchgeführt.
Die R-HaIogenamidgruppen vernetzen dabei mit den Aminogruppen
der Enzyme, wodurch die Enzyme immobilisiert werden.
Bei Verwendung von B reagiert der N-Halogenamidrest mit den beim
Hoffmann-Abbau teilweise gebildeten Aminogruppen. Es ergibt sich somit nach folgender Reaktionsgleichung eine Kondensation und
Gelbildung unter den N-Halogenamidgruppen selbst.
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CONHX + NH2 >
NHCONH
Gleichzeitig reagieren die N-Halogenamidgruppen mit Aminogruppen
des Enzyms.
In diesem Fall wird das Enzym physikalisch und chemisch immobilisiert.
Die Stärke des Gels und die Gittergröße kann je nach der Art der
polymerisieren, mehrwertigen Halogenamide, der Konzentration und der Dichte der Halogenamidreste eingestellt werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können gereinigte oder rohe Enzyme, Enzymgemische oder Enzymsysteme tierischen, pflanzlichen
oder mikrobiellen Ursprungs innerhalb dieser Organismen oder nach Isolation immobilisiert werden. Es können ganze Zellen,
intakte intrazelluläre Teilchen oder rohe Enzymextrakte verwendet werden.
Beispiele für entsprechende Enzyme sind proteolytische Enzyme, wie Trypsin, Chymotrypsin und Papain, Hydrolasen, wie <*-Amylase,
Invertase, ^-Galactosidase, Ribonuclease, alkalische Phosphatase,
Amyloglucosidase, und Dextranase, Dehydrogenasen, wie Creatin-Phosphorkinase
und Pyruvatkinase, Oxidasen,- wie Glucose-Oxidase, und Amidasen, wie Amidase und Penicillin-Amidasen.
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Die Konzentration der Enzymlösungen unterliegt keinen Beschränkungen,
jedoch werden Lösungen mit einer Enzymkonzentration von 0,01 bis 10 Prozent bevorzugt.
Bei der erfindungsgemäßen Immobilisierung ist der Enzymverlust
sehr gering, da die Immobilisierungsreaktion in einer wäßrigen Enzymlösung unter sehr milden Reaktionsbedingungen durchgeführt
wird.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen immobilisierten
Enzyme sind gegen Waschen sehr stabil. Beispielsweise zeigt immobilisierte «-Amylase, die kovalent an N-Chlorcarbamoyläthyl-Pulpe,
die durch.CarbamoyläthyIierung von Pulpe und anschließende
IT-Chlorierung hergestellt worden ist, eine ausgezeichnete Stabilität gegen Waschen; vgl. Tabelle I von Beispiel
In Tabelle I ist zu Vergleichszwecken auch die Stabilität von durch Adsorption an Kationen-Pulpe, die aus dem gleichen Pulpenmaterial
hergestellt worden ist, immobilisierter σί-Amylase angegeben.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
140 ml einer 1,0 prozentigen wäßrigen Lösung von Natriumhydroxid und 5j3 g (0,1 Mol) Acrylnitril werden zu 21 g (0,1 Mol) handelsüblicher
Hydroxyäthylcellulose (HAC) gegeben. Das Gemisch wird
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60 Minuten unter Rühren bei 5O0C umgesetzt. Anschließend werden
23 g (0,2 Mol) einer 30 prozentigen lösung von Wasserstoffperoxid in zwei oder drei Portionen zugegeben. Die lösung wird 90
Minuten bei 200C umgesetzt. Die Umsetzung läßt sich durch folgende
Gleichung erläutern:
Acryl- 2H9O9 Φ
nitril d ά \
CeIl-OH > CeIl-O-CH2-CH2 >
CeIl-O-CH2-CH2 + 0£
Alkali CN COM2
(HÄC) (Cyanoäthyl-HÄC) (Carbamoyläthyl-HÄC)
Die erhaltene wäßrige lösung von Carbamoyläthyl-HÄC wird mit Wasser auf das zweifache Volumen verdünnt. 10 g (0,0027 Mol in
bezug auf die Carbamoyigruppe) der verdünnten Carbamoyläthyl-HÄC-lösung
werden mit 2,7 ml (0,0027 Mol) 1 m wäßriger Natriumhypochloritlösung versetzt. Das Gemisch wird 60 Minuten bei 0 bis
2 C N-chloriert und anschließend mit 1 η Essigsäure auf einen
pH-Wert von etwa 9 neutralisiert. Die erhaltene lösung wird mit 2,0 ml einer wäßrigen «-Amylaselösung mit einem Gehalt von 250
mg/100 ml versetzt. Anschließend wird das Gemisch gründlich gerührt, langsam auf 3O0C erwärmt und sodann 20 Minuten stehengelassen.
Man erhält <tf-Amyläse, die im Gel von Carbamoyläthyl-HÄC
immobilisiert ist. Dieses Enzym ist nicht nur physikalisch immobilisiert, sondern auch chemisch an die HÄC-Ketten gebunden, so
daß es auch bei wiederholtem Waschen nicht ausgewaschen wird.
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10,0 g (0,007 Mol) einer 5 prozentigen wäßrigen Lösung von Polyacrylamid
werden mit 2,9 ml (0,0056 Mol) einer 2 m wäßrigen Natriumhypοchloritlösung versetzt. Das erhaltene Gemisch wird
30 Minuten bei -5 "bis O0C N-chloriert und anschließend mit 1 η
Essigsäure auf einen pH-Wert von etwa 9 neutralisiert. Anschließend werden 2,0 ml einer wäßrigen Oi-Amylaselösung mit einem Gehalt von
250 mg/100 ml zugegeben. Nach gründlichem Rühren wird das erhaltene
Gemisch langsam auf 300C erwärmt und 20 Minuten stehengelassen.
Man erhält im Polyacrylamidgel immobilisierte cK-Amylase.
Auch hier tritt nicht nur eine physikalische Immobilisierung, sondern auch eine chemische Bindung an die Polyacrylamidkette ein,
so daß das Enzym auch bei wiederholtem Waschen nicht ausgewaschen wird.
5,0 g Acrylnitril werden in 250 ml einer 0,5 prozentigen wäßrigen Lösung von Natriumhydroxid gelö-st. In die erhaltene Lösung werden
16,2 g (0,1 Mol) Pulpe eingebracht. Das Gemisch wird 2 Stunden bei 50 C umgesetzt. Anschließend wird das Reaktionsgemisch abfiltriert.
Der Rückstand wird mit Wasser gewaschen und in 200 ml einer 0,5 prozentigen wäßrigen Natriumhydroxidlösung, die 5,0 ml
30 prozentiges Wasserstoffperoxid enthält, gegeben. Das Gemisch wird 1 Stunde bei 2O0C umgesetzt. Anschließend wird das Reaktionsgemisch abfiltriert. Der Rückstand wird mit Wasser gewaschen.
Man erhält Carbamoyläthyl-Pulpe. 1,0g dieser Carbamoyläthyl-Pulpe
wird in 100 ml V/asser dispergiert. Sodann werden 2,0 ml
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wäßrigen
einer 1 m/ Natriumhypochloritlösung zugegeben. Das Gemisch wird 30 Minuten bei 0 bis 20C H-chloriert. Nach beendeter Umsetzung wird die Pulpe gründlich mit Eiswasser gewaschen und anschließend -in 100 ml 0,1 m CaIciumacetatpuffer vom pH-Wert 8,10, der 100 mg <X-Amylase enthält, eingebracht. Zur Immobilisierung des Enzyms wird das Gemisch 3 Stunden bei 4O0G umgesetzt. Die Beständigkeit des so immobilisierten Enzyms gegen Waschen wird untersucht (Versuch 1). Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt.
einer 1 m/ Natriumhypochloritlösung zugegeben. Das Gemisch wird 30 Minuten bei 0 bis 20C H-chloriert. Nach beendeter Umsetzung wird die Pulpe gründlich mit Eiswasser gewaschen und anschließend -in 100 ml 0,1 m CaIciumacetatpuffer vom pH-Wert 8,10, der 100 mg <X-Amylase enthält, eingebracht. Zur Immobilisierung des Enzyms wird das Gemisch 3 Stunden bei 4O0G umgesetzt. Die Beständigkeit des so immobilisierten Enzyms gegen Waschen wird untersucht (Versuch 1). Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt.
Die Enzymaktivität wird in mg Amylase angegeben, d.h. dem Volumen (ml) einer 0,1 prozentigen Amylaselösung, die die blaue Jodfarbe
(Blauwert) innerhalb von 30 Minuten bei 3O0C um 10 Prozent vermindert.
Das Waschen wird durchgeführt, indem man 100 mg immobilisiertes Enzym in 150 ml 0,1 m Calciumacetatpuffer 30 Minuten bei 3O0C
heftig rührt.
Zu Vergleichszwecken wird die Stabilität eines durch Adsorption an einer Kationen-Pulpe immobilisierten Enzyms festgestellt.
Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle I (Versuch 2) angegeben. Die Kationen-Pulpe wird hergestellt, indem man die Carbamoyläthyl-Pulpe
auf die vorgenannte V/eise N-chloriert und anschließend
chemisch an Polyäthylenimin (Polymerisationsgrad 100) bindet.
Die Aktivität des erfindungsgemäß immobilisierten Enzyms wird auch durch wiederholtes Waschen nicht vermindert.
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-H-
Enzymaktivität (mg)
Anzahl der Waschvorgänge | Versuch 1 | Versuch 2 |
0 | 300 | 470 v |
1 | 260 | 390 |
2 | 255 | 330 |
3 | 255 | 280 |
4 | 255 | 240 |
10 | 255 | 148 |
1 ,44 g (10 mMb1) Adipinsäureamid werden mit 50 ml Wasser und
10 ml (20 mMol) 2 m wäßriger Natriumhypochloritlösung versetzt. Das Gemisch wird unter Eiskühlung 60 Minuten H-chloriert. Das
erhaltene Reaktionsgemisch wird mit 1,2 g (20 mMol) Aceton versetzt. Anschließend wird die Lösung mit Essigsäure auf einen pH-Wert
von etwa 9,0 eingestellt.'Die erhaltene lösung wird mit 30 ml
einer 1 prozentigen Enzymlösung (α-Amyläse, Papain, Trypsin oder
Invertase) versetzt. Die Lösung wird 50 Minuten bei 180C stehengelassen,
um das immobilisierte Enzym auszufällen. Die Aktivität des erhaltenen immobilisierten Enzyms wird auch durch wiederholtes
Waschen nicht vermindert.
Beispi.el 5
6,8 g (0,05 Mol) Pentaerythrit, 10,& g (2 mMol) Acrylnitril und
0,4 g Natriumhydroxid werden zu 7,0 ml Wasser gegeben. Das Gemisch wird 1 Stunde bei 500C stehengelassen und zum Abtrennen von
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öligen Produkten in der unteren Phase in einen Scheidetrichter gegeben. Die öligen Produkte werden 3 Stunden bei 200C mit einer
Lösung von 100 g (0,88 Mol) 30 prozentigem Wasserstoffperoxid " in einer 0,1 η !Tatriumhydroxidlösung hydrolisiert. Durch Zusatz
von Aceton erhält man 16,8 g Tetracarbamoyläthy !pentaerythrit
(80 io der Theorie).
4,2 g (10 mMol) dieses Produkts werden mit 50 ml Wasser und 10 ml
einer 2 m wäßrigen Lösung von Natriumhypochlorit versetzt. Das Gemisch wird unter Eiskühlung 60 Minuten N-chloriert. Anschließend
werden 1,2 g (20 mMol) Aceton zugegeben. Sodann wird das Gemisch mit Essigsäure auf einen pH-Wert von etwa 9,0 gebracht und mit
100 ml 0,1 m Calciumacetatpuffer vom pH-Wert 8,10, der 100 mg
«X-Amylase enthält, versetzt. Das Gemisch wird 50 Minuten bei 25°C
umgesetzt. Man erhält die immobilisierte <*-Amylase als weißen
Niederschlag. Die Aktivität dieser immobilisierten <*-Amylase wird
auch'durch wiederholtes Waschen nicht vermindert.
2 g Cellulose-Pulpe werden mit 70 ml Wasser, 187 mg Cernitrat,
0,7 ml 1 η Salpetersäure und 0,5 g Acrylamid versetzt. Sodann
wird das Gemisch eingefroren und entlüftet. Nach zweimaliger • S.tickstoffverdrängung wird das Gemisch 10 Minuten bei 35°C der
Pfropfpolymerisation unterworfen. Die Homopolymerisate von Acrylamid werden durch Waschen mit Wasser entfernt. Die Cellulose-Pulpe
weist ein Acrylamid-Propfverhältnis von 7,9 Prozent auf.
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1 g dieses Pfropfpolymerisats wird mit 100 ml einer 0,5m
wäßrigen Hatriumhypoehloritlösung versetzt. Das Gemisch wird
unter Eiskühlung 30 Minuten ΪΊ-chloriert und anschließend viermal
mit einer 10 prozentigen wäßrigen Natriumchloridlösung von O0C gewaschen. Das erhaltene Polymerisat wird in 100 ml 0,1 m
Calciumacetatpuffer vom pH-Wert 8,10, der 100 mg &-Amyläse enthält,
eingebracht. Das Gemisch wird 60 Minuten bei 2O0C umgesetzt.
Die Aktivität des erhaltenen immobilisierten Enzyms wird auch durch wiederholtes Waschen nicht vermindert.
6j46 g (20 mMol) Diaion CR-20 (schwach basisches Anionenaustauscherharz)
werden mit 14,0 g (200 mMol) Acrylamid und 20 ml 0,1 η Natriumhydroxid versetzt. Das Gemisch wird 2 Stunden bei
400C der Carbamoyläthylierung der Aminogruppen des Harzes unterworfen.
Das nicht umgesetzte Acrylamid wird durch Waschen mit Wasser entfernt. Man erhält 8,40 g carbamoyläthyliertes Anionenaustauscherharz
(100 fo der Theorie).
1,0g dieses carbamoyläthylierten Anionenaustauscherharzes
werden mit 10 ml einer 0,5m wäßrigen Lösung von Katriumhypochlorit
versetzt. Das Gemisch wird 60 Minuten unter Eiskühlung N-chloriert. Fach beendeter Umsetzung wird das Harz gründlich
mit Eiswasser gewaschen und anschließend in 100 ml 0,1 m Calciumacetatpuffer vom pH-V/ert 8,10, der ,100 mg W-Amylase enthält, eingebracht.
Das Gemisch wird 3 Stunden bei 400C umgesetzt. Man erhält
ein an das Harzgranulat gebundenes, immobilisiertes Enzym.
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Die Aktivität dieses immobilisierten Enzyms wird auch durch
wiederholtes Waschen nicht vermindert.
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Claims (11)
- PatentansprücheVerfahren zum Immobilisieren von Enzymen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Enzym mit einem einen Halogenamidrest enthaltenden Produkt umsetzt. \
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man o(-Amylasej Papain, Trypsin oder Invertase umsetzt. ■
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung mit Chloramidgruppen · verwendet.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine in Wasser lösliche, mehrwertige Halogenamidverbindung verwendet.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein festes Material mit Halogenamidresten verwendet.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch geken η zeichnet, daß man eine Verbindung verwendet, die durch Umsetzung eines wasserlöslichen,, mehrwertigen Amids mit ITatriumhypochlorit erhalten worden ist.809832/0957
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung mit Adipinsäureamid, Tetracarbamoyläthylpentaerythrit, Carbamoyläthyl-hydroxyäthylcellulose oder Polyacrylamid vorgenommen worden ist.
- 8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man ein schwach basisches Anionenaustauscherharz mit Halogenamidresten verwendet.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1, d adurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei einem pH-Wert von 7 bis 11 durchführt.
- 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennze ichnet, daß man die Umsetzung bei Temperaturen von -10 bis 500C durchführt.
- 11. Immobilisiertes Enzym, herstellbar gemäß dem Verfahren nach Anspruch 1.609832/09S7
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