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Einstückiges Hebelsystem
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Die Erfindung geht aus von einem Hebelsystem der in dem Oberbegriff
des Patentanspruchs - angegebenen Art.
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Hebelsysteme, die in einem Kunststoffspritzarbeitsgang zu einer homogenen
Getriebekette ausgeformt werden, und deren Gelenkzonen durch verengte Querschnittsbereiche
(z. B. Filmscharniere) zwischen den einzelnen Funktionsgliedern gebildet werden,
sind allgemein bekannt. t der DT-AS 1 268 922 ist ein aus Hebeln und Lenkern bestehendes
Hebelsystem bekanntgeworden, daß Bestandteil eines Anzeigemechanismus für ein Funkempfangsgerät
ist. Derart einstückig ausgebildete Hebelsysteme haben sich einerseits in der Praxis
bewährt, insbesondere dann, wenn von Funktionsglied zu Funktionsglied nur verhältnismäßig
kleine Winkel -wege übertragen zu werden brauchen, wobei der besondere Vorteil jedoch
in dem geringen Eerstellungspreis und in einer einfachen Montagemöglichkeit zu sehen
ist. Andererseits haben diese einstückigen Hebelsysteme Jedoch noch einen wesentlichen
Nachteil, der sich daraus ergibt, daß sie erst in ihrem montierten Zustand z. B.
auf Gestellbolzen und zwischen Endanschlägen an einem Gestellteil eine gegen Beschädigungen
sichere Lage erhalten. Solche Endanschläge dienen dabei dem Zweck, daß die Funktionsglieder
maximal nur für eine so große gegenseitige Relativbewegung verstellbar sind, daß
es an deren Gelenkzonen nicht zu Materialschädigungen durch z. B. zu starkes Einknicken
oder durch Scherbeanspruchungen kommen kann.
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Es hat sich nun herausgestellt, daß die häufigsten Maternalschädigungen
an elastischen Bereichen von' gunststoffteilen jedoch
bereits dann
entstehen, wenn sich diese noch nicht in ihrem montierten Zustand befinden, d. h.
in der Zeit zwischen dem Herstellungsarbeitsgang und der Montage, z. B. beim Transport
zwischen den Herstellungs-, Lager- und Montageorten, oder während der Montagetätigkeit
selbst. Diese Materialschädigungen, die je nach dem verwendeten Kunststoffmaterial
z. B. als sogenannte Weißbrüche oder als Oberflächenrisse auftreten können, sind
häufig kaum sichtbar und wirken sich deshalb erst nach einer unbestimmten Anzahl
von Verstellbewegungen durch endgültigen Bruch der elastischen Gelenkzonen aus.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einstückiges Hebelsystem
zu schaffen, dessen Gelenkzonen gegen eine übermäßige Beanspruchung auch im nichtmontierten
Zustand geschützt sind.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch die in dem Kennzeichen des Patentanspruchs
1 angegebenen Mittel und deren Anordnung.
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Durch die Anordnung von Anschlagnasen an den einzelnen Funktionsgliedern,
die den Gelenkzonen derart zugeordnet sind, daß diese gegenseitig nicht über einen
konstruktiv vorgegebenen Verstellbereich hinaus verstellt werden können, wird zusätzlich
zu dem sich aus der Aufgabenstellung ergebenden Vorteil noch der wesentliche Effekt
erzielt, daß die einzelnen Funktionsteile des gesamten Hebelsystems selbsttätig
stets in einer der endgültigen Montagelagen annähernd entsprechenden Stellung gehalten
werden, was die Montagearbeiten wesentlich erleichtert.
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In den Zeichnungen sind zwei Ausfuhrungsbeiispiele des erfindungsgemäßen
Hebelsystems dargestellt, die nachfolgend beschrieben sind.
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Es zeigen:
Figur 1 ein Anwerldur:gsbeispiel des einstücki*gen
Hebel-Systems zum-Einstelen ,eines Zeilenschaltwählgliedes an Büromaschinen, mit
Anschlagnasen, die eine Schwenkbewegung der einzelnen Funktionsglieder zueinander
begrenzen, und Figur 2 ein zweites Ausführungsbeispiel, bei dem zusätzliche Stütznasen
vorgesehen sind, die eine Auslenkbewegung der Gelenkzonen in der Scherrichtung begrenzen.
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Wie die Figur 1 zeigt, ist ein aus Bunktionsteilen 1, 2 und 3 bestehendes,
in einem Kunststoffspritzverfanren einstückig hergestelltes Hebel system Bestandteil
der Zeilenschaltvorrichtung einer Büromaschine. Die Funktionsteile 1 bis 3 sind
über Gelenkzonen 4 und 5 miteinander homogen verbunden, die aus vere/ngten Querschnittsbereichen,
z. B. aus sogenannten Filmscharnieren bestehen. Das Funktionsteil 1 stellt eine
Steuerkulisse für eine Zeilenschaltklinke 6 dar, die über eine Stange 7 von einem
nicht dargestellten Antriebsglied betätigbar ist, und die einerseits über eine Steuernase
8 mit dem Funktionsteil 1 und andererseits über eine Schaltnase 9 mit einem Zeilenschaltrad10zusammenarbeitet,
das mit dem Funktionsteil 1 auf einer gemeinsamen Achse 11 verschwenkbar gelagert
ist.
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Das Funktionsteil 2 besteht aus einer Koppel, über die die Funktionsteile
1 und 3 miteinander in Wirkverbindung stehen, wobei das Funktionsteil 3 die Funktion
eines manuell betätigbaren, auf einem Gestellbolzen 12 gelagerten Steuerhebels erfüllt.
Das Funktionsteil 3 weist eine konzentrisch zu dem Gestellbolzen 12 verlaufende
Rastverzahnung 13 auf, an deren beiden Enden je ein Begrenzungsanschlag 14 bzw.
15 vorgesehen ist. Diese Begrenzungsanschläge
14 und 15 arbeiten
als Endanschläge für den Gesamtverstellbereich des Hebelsystems mit Rastnasen 16
zusammen, die auch mit der Rastverzahnung 13 zusammenarbeiten.
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Den als Filmscharniere ausgebildeten Gelenkzonen 4 und 5 sind Anschlagnasen
17 und 18 zugeordnet, die an den Funktionsglie dern 1 und 2 bzw. 2 und 3 vorgesehen
sind, und die als Vorsprünge 19 und 19a parallel zu den Gelenkzonen 4 und 5 verlaufen.
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Die Anschlarrnasen 17 und 18 sind enb'iden Seiten der Gelenkzonen
4 und 5 vorgesehen, so daß Auslenkbewegungen nach beiden Richtungen hin begrenzt
werden können. Der Abstand zwischen den Anschlagnasen 17 und 18 ist mindestens so
groß, daß die von den Begrenzungsanschlägen 14 und 15 des Funktionsgliedes 3 vorgegebenen
Verstellbereiche des Hebelsystems im montierten Zustand ungehindert erreichbar sind.
Im noch nicht montierten oder demontierten Zustand des Hebelsystems wird die Endbegrenzung
der Auslenkbewegungen der Funktionsglieder 1 bis 3 zueinander von den Anschlagnasen
17 und 18 übernommen.
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In der Figur 2 ist eine Gelenkzone 20 dargestellt, die ebenfalls parallel
zwischen Anschlagnasen 21 und 22 bildenden Vorsprüngen 23 bzw. 24 verläuft, und
die zwei Funktionsglieder 25 und 26 homogen und gelenkig miteinander verbindet.
Bei diesem Ausführungsbeispiel weist das eine Funktionsglied 26 zwei zusätzliche
Stütznasen 27 auf, die an den Anschlagnasen 24 stirnseitig angeformt sind, und die
die Vorsprünge 23 des anderen Funktonsgliedes 25 zwischen sich einschließen. Die
sich gegenüberliegenden Körperkanten 28 und 29 der Stütznasen 27 bzw. der Vorsprünge
23 weisen eine kreisbogenartige Form auf, deren Mittelpunkt im Bereich der Mitte
der Gelenkzone 20 liegt. Zwischen den Körperkanten 28 und 29 ist ein Luftspalt 30
vorgesehen, der ein bestimmtes Spiel für eine geringe seitliche Auslenkung der Gelenkzone
20
quer zu deren Längsrichtung (Scherrichtant) vorgibt, der aber auch fertigungsbedingt
ist. Die Stütznasen 27 weisen eine solche Länge auf, daß bei einer maximalen Scnwenkbewegung
der beiden Funktionsglieder 25 und 26 zueinander eine tberdeckung der Vorsprünge
25 erhalten bleibt. Hierdurch können die Auslenkbewegungen der Gelenkzone 20 auch
in der Scherrichtung sicher begrenzt werden.
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Das einstückig ausgebildetes gebelsyssen ist über seinen gesamten
Bereich (auch an den Gelenkzorlen) in seiner Materialstärke wesentlich breiter ausgebildet,
als die Gelenkzonen 4, 5, 20 in ihrer Biegerichtung stark sind. Hierdurch ergibt
sich für das Hebelsystem quer zu dessen Wirkungsrichtung eine ansreichende Stabilität.
Es ist jedoch auch ohne weiteres möglich, erforderlichenfalls an den einzelnen Funktionsgliedern
seitliche Stütznasen anzuformen oder die Gelenkzonen breiter auszubilden.