DE2602638B1 - Liegemoebel mit mindestens zweiteiliger neigungsverstellbarer liegeflaeche - Google Patents
Liegemoebel mit mindestens zweiteiliger neigungsverstellbarer liegeflaecheInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Liegemöbel mit mindestens zweiteilig ausgebildeter Liegefläche, deren
Liegeflächenabschnitte untereinander gelenkig verbunden und zur Erzielung einer Sitzstellung derart
neigungsverstellbar angeordnet sind, daß sich der im Bereich der Gelenkachse befindliche Zwickel beim
Anheben des einen Liegeflächenabschnitts absenkt.
Mehrteilige, untereinander gelenkig verbundene Liegeflächen sind an Krankenbetten bereits verwirklicht
(vgl. DT-GM 69 02 981, US-PS 3191 196). Ihre Verstellung erfordert meist einen unverhältnismäßig
hohen Vorrichtungsaufwand. Die Stellmittel bringen überdies eine zu große Bauhöhe und nehmen praktisch
den ganzen Bettrahmenbereich ein; in anderen Fällen verringern sie den Unterflurbereich eines solchen Betts,
der zu Reinigungszwecken im allgemeinen möglichst frei bleiben soll.
Beispielsweise durch die DT-PS 14 29 255 ist ein Liegemöbel bekanntgeworden, bei dem die Liegefläche
dreiteilig ausgebildet ist, also aus einem die Rückenlehne bildenden anhebbaren Liegeflächenabschnitt, einem
mittleren Liegeflächenabschnitt und einem das Fußteil bildenden Liegeflächenabschnitt besteht. Vom Mittelteil
geht eine zum darunter sich erstreckenden Bettgestell führende Stütze aus. Letztere greift liegeflächenseitig
gelenkig im Abstand von der Drehachse zwischen Fuß- und Mittelteil an. An dem anhebbaren Liegeflächenabschnitt
greift im Abstand vom Gelenkpunkt zwischen Rückenlehnenteil und Mittelteil zur Verstellung ein die
jeweilige Gebrauchsstellung dieses Rückenlehnenteils sichernder Kraftspeicher an.
Dieser lagert im Bereich unterhalb dieses Liegeflächenabschnitts. Bei Anheben desselben wird der dann
die Sitzfläche bildende Liegeflächenabschnitt im Zwikkelbereich abgesenkt.
Aufgabe der Erfindung ist es ein Liegemöbel nach dem Stand der Technik in herstellungstechnisch
einfacher, gebrauchsvorteilhaft handhabbarer Bauform so auszubilden, daß die Verstellung des anhebbaren
Abschnitts nicht durch einen Kraftspeicher erfolgt, sondern die Unterbringung der Verstellmittel in einem
Seitenbeschlag möglich ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen dieser erfindungsgemäßen Lösung dar.
Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein Liegemöbel geschaffen, dessen Liegefläche sich »im Handumdrehen«
in eine die anatomischen Verhältnisse des Benutzers weitestgehend berücksichtigende, bequeme
Sitzstellung überführen läßt. Die im Abstand vom Zwickel liegende Drehachse des anhebbaren Liegeflächenabschnitts
bringt die Absenkbewegung des daran anscharnierten, die Sitzfläche bildenden Liegeflächenabschnitts.
Um den hierzu erforderlichen Bewegungsfreigang zu erhalten, sitzt diese Drehachse an einem um
eine zweite Achse pendelnd angeordneten Lenker. Letzterer ist hängend angeordnet und bildet zusammen
mit dem zum anhebbaren Liegeflächenabschnitt führenden Tragarm eine Beschlageinheit. Die entsprechenden
, Mittel sind sehr einfach in ihrem Aufbau und in einem relativ kleinen Seitenbeschlag untergebracht. Dieser ist
leicht zuordbar und läßt sich bequem innerhalb einer normalen Zargenhöhe unterbringen. Eine jederzeitige
Umrüstung ist daher möglich. Diese Beschlageinheit ist mit einem gegenüberliegenden, gleichgeschalteten Seitenbeschlag
in einer die Stabilität vergrößernden, das Anschlagen erleichternden Weise durch eine Stange
verbunden. Lenker und Arm sind über den Bereich der Drehachse des anhebbaren Liegeflächenabschnitts
hinaus verlängert. An diesen Abschnitten greifen die jeweilige Neigungsstellung fixierende Blockierungsmittel
an. Eine vorteilhafte Bauform ist dabei dadurch gegeben, daß der Lenker und ein auf ihm drehbar
gelagerter Tragarm mit Bogenschützen ausgestattet sind, welche von einem Bremsbacken-Tragzapfen
durchsetzt sind. Es kann sich hier um drehbare Bremsbacken handeln. Diese sitzen zweckmäßig auf
einen Gewindeabschnitt, so daß unter Drehung die beiden Abschnitte in eine Reibschlußlage gebracht
werden. Die Schütze können von vornherein so breit bemessen sein, daß die auf unterschiedlichen Radien
erfolgende Schwenkbewegung sich nicht funktionsstörend auswirkt. Eine zweite Stange kann an der
Lenkerachse beider Beschläge angreifen. Neben einer Reibschluß-Bremsung kann für die Extremstellungen
zusätzlich ein Formschluß angewandt werden, und zwar
durch eine die Pendelbewegung des Lenkers blockierende Klinke. Diese sitzt auf der Drehachse des
Tragarms und übergreift einen ortsfesten Rastzapfen. Ungeachtet dessen können die Zwischenstellungen
durch die Bremsbacken fixiert werden. Sobald die Klinke ausgehoben ist, können die Bremsbacken
festgezogen werden, ohne daß die Klinke wieder in ihre Raststellung fällt Eine vorteilhafte Bauform ist diesbezüglich
dadurch verwirklicht, daß die von einem Handhebel der Auslösevorrichtung zum Betätigungsflügel
der Bremsbacke führende Kupplungsstange einen die abgefederte Klinke anhebend ausrastenden Steuernocken
besitzt
Weitere Vorteile und Einzelheiten des Gegenstands der Erfindung sind nachstehend an Hand eines
zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 das Liegemöbel in skizzenhafter Perspektive und ebener Uegefläche,
Fig.2 das Liegemöbel gemäß Fig. 1 bei angehobenem,
die Rückenlehne bildenden Liegeflächenabschnitt und rückenlehnenseitig abgesenkter Sitzfläche,
Fig.3 eine Bewegungsskizze des Beschlags in
Seitenansicht und
F i g. 4 den Beschlag in Seitenansicht unter Verdeutlichung der Auslösevorrichtung,
F i g. 5 einen Teil-Schnitt gemäß Linie V-V in F i g. 4.
Das Liegemöbel besitzt den Zargenrahmen 1, bestehend aus zwei parallel verlaufenden Längszargen 2 und
zwei ebenfalls parallellaufenden Querzargen 3.
Die Liegefläche dieses Möbels ist dreiteilig ausgebildet Sie besteht aus einem anhebbaren Liegeflächenabschnitt
I, einem mittleren Liegeflächenabschnitt II und einem weiteren Liegeflächenabschnitt III.
Die Gesamtliegefläche springt gegenüber der Oberkante und der Innenfläche des Zargenrahmens leicht
zurück. Die Liegeflächenabschnitte sind unter Berücksichtigung der anatomischen Verhältnisse der Benutzungsperson
von unterschiedlicher Länge. Die größte Länge weist der in angehobener Stellung die Rückenlehne
des Möbels bildende Liegeflächenabschnitt I auf. Beim Ausführungsbeispiel sind die Liegeflächenabschnitte
in Form von Platten dargestellt. Es kann sich statt dessen natürlich auch um Rahmenabschnitte
handeln, die mit vorzugsweise federnden Tragelementen ausgefüllt sind, wie beispielsweise Federkernen
od. dgl.
Die einzelnen Liegeflächenabschnitte sind untereinander gelenkig verbunden. Die Scharnierpunkte sind
mit 4 bzw. 5 bezeichnet
Der den Fußteil bildende Liegeflächenabschnitt IH ist in der aus Fig. 1 ersichtlichen Lage festgelegt, so daß
seine an den mittleren Liegeflächenabschnitt II angrenzende Kante einen festen Gelenkpunkt bildet
Der anhebbare Iiegeflächenabschnitt I ist von zwei einander gegenüberliegend an den Zargeninnenflächen
2' angeordneten Beschlagen B1 und B 2 getragen. Diese
besitzen eine Befestigungsgrundplatte 6 geringerer Höhe als die Zargenhöhe. Zu jeder Befestigungsgrundplatte
6 führt ein Tragarm 7. Dieser ist mit dem die Rückenlehne bildenden Liegeflächenabschnitt I verbunden.
Der Tragarm ist dazu oben rahmeneinwärts abgewinkelt und mit Durchtrittsöffnungen für Befestigungselemente
versehen. Auf halber Höhe des Tragarms 7 sitzt die das Anheben bzw. Hochschwenken des
Liegeflächenabschnitts I ermöglichende Drehachse 8 dieses Liegeflächenabschnitts. Die Drehachse 8 sitzt an
einem um eine zweite Achse 9 pendelnd angeordneten Lenker 10.
Wie insbesondere aus Fig.3 ersichtlich, liegt die
Drehachse8 in einem Abstand* vom Zwickel 11
(Sitzöffnungswinkel). Unter Berücksichtigung der kinematischen Bewegungsabläufe bei der Anhebebewegung
des die Rückenlehne bildenden Liegeflächenabschnitts I und der einhergehend hiermit erfolgenden Absenkbewegung
des die Sitzfläche bildenden mittleren Liegeflächenabschnitts II führt die Drehachse 8 eine Ausweichbewegung
in Richtung des Pfeilsy der aus Fig.3
ersichtlichen Bogenbahn 12 aus. Die extreme Ausweichstellung der Drehachse 8 ist mit 8' bezeichnet. In beiden
Endpositionen nehmen die gelenkig miteinander verbundenen Liegeflächenabschnitte I und II die gleiche
Kniehebel-Ausknicklage zur die beteiligten Gelenkpunkte kreuzenden, etwa konstanten Mittellinie M-M
ein. Dies führt dazu, daß in beiden Extremstellungen der Lenker 10 die gleiche Grundstellung einnimmt Die
Linie M-M schneidet die Gelenkpunkte 5 und 8, welche Linie vom Gelenkpunkt 4 überschritten wird.
Der Lenker 10 ist hängend angeordnet. Er und der Tragarm 7 des anhebbaren Liegeflächenabschnitts I
sind in nach unten verlängerten Abschnitten mit Bogenschützen 13 und 14 ausgestattet. Diese Bogenschütze
berücksichtigen den Raumbedarf der Schwenkbewegung. Da Lenker 10 und Tragarm 7 überlagernd in
unterschiedlichen Radien schwenken, ist die Bogenschlitzbreite so gewählt, daß ein die Bogenschütze 12,13
durchsetzender Bremsbacken-Tragzapfen 15 die Schwenkbewegung nicht behindert. Die Bremsbacken-Tragzapfen
sind in der Befestigungsgrundplatte 6 verankert Der Zapfenabschnitt kann mit Gewinde
versehen sein, so daß eine ein entsprechendes Innengewinde besitzende Bremsbacke 16 unter Drehung
mittels eines Handhebels 17 Lenker 10 und Tragarm 7 gegeneinander blockiert, wodurch die
stufenlos einstellbare Sitzposition festgelegt wird.
Wie aus Fig. 1 erkennbar, ist der dort durch Aufbrechen der Liegefläche sichtbare Bremsbacken-Tragzapfen
15 über eine Stange 18 mit dem nicht näher dargestellten Bremsbacken-Tragzapfen des gegenüberliegenden
Beschlags B 2 verbunden (vgl. auch F i g. 2).
Statt der unter Reibschluß erzielten Blockierung des Lenkers 10 und damit des Tragarms 7, kann zusätzlich
auch eine die Endpositionen fixierende, also auch die Pendelbewegung des Lenkers 10 blockierende Klinke
19 vorgesehen sein (vgl. Fig.4). Diese Klinke sitzt auf
der entsprechend vorgezogenen Drehachse 8 des Tragarms 7. Sie ist aus Flachmaterial gebildet und
endseitig nach innen abgewinkelt. Sie weist an ihrer Unterkante eine mit einem von der Befestigungsgrundplatte
6 ausgehenden Rastzapfen 20 zusammenwirkende Rastausnehmung 21 auf. Die Klinke kann zufolge
ihrer einarmigen Ausbildung als Fallklinke wirken oder aber in Schließrichtung unter Federwirkung gehalten
sein. Die entsprechende Feder ist in strichpunktierten Linien eingezeichnet und trägt das Bezugszeichen 22.
Der abgewandelten Ausführungsform gemäß F i g. 4 ist eine Bremsbacke und Klinke gleichzeitig freigebende
Auslösevorrichtung zugeordnet. Diese besteht aus einem Handhebel 17'. Dieser ist bei 23 auf der
Befestigungsgrundplatte 6 schwenkbar gelagert. Sein über diese Gelenkstelle hinaus ragender Betätigungsabschnitt
24 treibt eine etwa horizontal liegende Kupplungsstange 25 an, die ihrerseits an einem
Betätigungsflügel 16" der Bremsbacke 16' angreift Durch Schwenken des Handhebels 17' in Richtung des
Pfeils ζ wird die Bremsstellung aufgehoben. Einherge-
hend hiermit hebt ein auf der Kupplungsstange sitzender Steuernocken 26 die Klinke aus ihrer
Raststellung aus. Der Steuernocken tritt dazu gegen den abgewinkelten Abschnitt 27 dieser Klinke.
Der Steuernocken weist beidseitig Auflaufschrägen 26' und 26" auf, so daß ein Übertritt über die
Abwinklung 27 aus beiden Richtungen her möglich ist. Die Klinke selbst reitet mit ihrer Unterkante bei
Verlagerung des Lenkers 10 auf dem Rastzapfen 20,
Auch die zweite Achse 9 ist über eine Stange 28 mit der entsprechenden Achse des gegenüberliegenden
Beschlags B 2 verbunden.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Liegemöbel mit mindestens zweiteilig ausgebildeter Liegefläche, deren Liegeflächenabschnitte
untereinander gelenkig verbunden und zur Erzielung einer Sitzstellung derart neigungsverstellbar angeordnet
sind, daß sich der im Bereich der Gelenkachse befindliche Zwickel beim Anheben des
einen Liegeflächenabschnitts absenkt, dadurch gekennzeichnet, daß die im Abstand (x) vom
Zwickel (11) und unterhalb des Liegeflächenabschnitts (I) sitzende Drehachse (8) des anhebbaren
Liegeflächenabschnitts (I) an einem um eine zweite Achse (9) pendelnd angeordneten Lenker (10)
angeordnet ist, dessen Pendelbewegung blockierbar ist.
2. Liegemöbel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine hängende Anordnung des Lenkers (10).
3. Liegemöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenker (10) und ein auf ihm
drehbar gelagerter Tragarm (7) des anhebbaren Liegeflächenabschnitts (I) mit Bogenschützen (13,
14) ausgestattet sind, welche von einem Bremsbakken-Tragzapfen (15) durchsetzt sind.
4. Liegemöbel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenüberliegenden Bremsbacken-Tragzapfen
(15) durch eine Stange (18) verbunden sind.
5. Liegemöbel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine die Pendelbewegung blockierende Klinke
(19).
6. Liegemöbel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinke (19) auf der Drehachse (8)
des Tragarms (7) angeordnet ist.
7. Liegemöbel nach Anspruch 1, 3 oder 5, gekennzeichnet durch eine die Bremsbacken (16')
und Klinke (19) gleichzeitig freigebende Auslösevorrichtung.
8. Liegemöbel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die von einem Handhebel (17') der
Auslösevorrichtung zum Betätigungsflügel (16") der Bremsbacke (16') führende Kupplungsstange (25)
einen die abgefederte Klinke (19) anhebend ausrastenden Steuernocken (26) besitzt.
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