DE259479C

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Publication number: DE259479C
Application number: DENDAT259479D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 259479 KLASSE 77h. GRUPPE

ALEXANDER HUBBE in HAMBURG.

Neigungsmesser für Luftfahrzeuge. Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. März 1911 ab.

Der den Gegenstand der Erfindung bildende Neigungsmesser ist speziell für die Zwecke der Luftfahrt bestimmt und dient dazu, die Ab-.weichungen des Luftfahrzeuges von der Horizontalen sichtbar und hörbar anzuzeigen, so daß durch die Einstellung der Steuerungsorgane rechtzeitig Abhilfe geschaffen werden kann. Die Erfindung knüpft an die Beobachtung an, daß dem Luftschifführer die Erkenntnis seiner

ίο Stellung zur Horizontalen verloren geht, wenn der Ausblick auf die Erde durch die erreichte Höhe oder durch Nebel- oder Wolkenschichten versperrt ist. Hiergegen schafft der Neigungsmesser nach der vorliegender! Erfindung Abhilfe. Es sind bereits dem gleichen Zwecke dienende Neigungsmesser für Luftfahrzeuge bekannt, bei denen zwei Pendel Verwendung finden, die ihre Neigungen zum Gehäuse auf Zeigereinrichtungen übertragen. Von diesen

ao bekannten Vorrichtungen unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand dadurch, daß er die Bewegungen eines allseitig beweglichen Pendels auf eine bei Neigungen mit elektrischen Kontakten in Berührung kommende Kreisscheibe überträgt, wobei die ganze Einrichtung in gedrungener Form in einem Gehäuse gelagert ist. Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes zur Darstellung gebracht worden, und zwar zeigt:

Fig. ι den Neigungsmesser in einem senkrechten Mittelschnitt.

Fig. 2 stellt zur Hälfte einen Schnitt auf der Linie A-B, zur anderen Hälfte einen Schnitt auf der Linie C-D der Fig. 1 dar.

Der Neigungsmesser besteht im wesentlichen aus einer Kreisscheibe a, die in einem durch das Schauglas b abgedeckten zylindrischen Gehäuse c allseitig beweglich gelagert ist. Die bewegliche Lagerung der Kreisscheibe α bewirkt ein nach unten weisender, mittlerer Zapfen d, der mit der Kugel e in einem am Boden f des Gehäuses c angeordneten Lager g ruht. Zur Reibungsverminderung ist zweckmäßig in dem Lager g ein die Kugel e stützender Kugelkranz h vorgesehen.

Der Lagerzapfen d der Kreisscheibe α trägt an dem über die Kugel e hinausweisenden Ende eine nach unten offene glockenförmige Schale i, in der der kugelförmige Kopf k eines allseitig beweglichen, am unteren Ende durch ein Gewicht I beschwerten Pendels m dicht passend Aufnahme findet.

Das Pendel m ist wie der Lagerzapfen d der Kreisscheibe α mit einer Kugel η versehen, die auf dem Kugelkranz 0 in dem Lager f ruht und dadurch leicht beweglich gestützt wird.

Ein glockenförmiges Gehätise q, das an dem Zwischenboden r das Lager φ für das Pendel m aufweist, ist am Boden f des Gehäuses c so angebracht, daß die Pendelausschläge ungehindert stattfinden können.

In dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung ist zwischen dem Boden f des zylindrischen Gehäuses c und dem Zwischenboden r des glockenförmigen Gehäuses q ein mit größeren Ausschnitten s versehener Mantel t eingesetzt, dessen Innenraum das Spiel des Pendels an seinem oberen Ende ungehindert zuläßt. Durch

diesen an den beiden Böden f und r festgeschlossenen Mantel t wird das Lager p für das Pendel m starr gestützt.

Die Verbindung zwischen der Kreisscheibe a und dem Pendel in und die starre Befestigung des Neigungsmessers an dem Luftfahrzeug ist in solcher Weise getroffen, daß die Kreisscheibe a in der Horizontalebene liegt, wenn das Pendel m die senkrechte Stellung einnimmt. Erfährt

ίο das Luftfahrzeug eine Neigung in irgendeiner Richtung, so wird durch den Ausschlag des der senkrechten Stellung zustrebenden Pendels m die Kreisscheibe α schief eingestellt, wie in Fig. ι in strichpunktierten Linien angedeutet worden ist. Bei dieser Schiefstellung der Kreisscheibe α kommt diese an ihrem Rande mit in dem zylindrischen Gehäuse c ringsherum angeordneten Federn u in Berührung. Dadurch wird ein Stromschluß veranlaßt, der ein siehtbares oder hörbares Signal hervorruft, durch das dem Führer der Luftfahrzeuges Kunde von der erforderlichen Korrektur der Lage vermittelt wird.

Die konstruktive Einrichtung der Alarmvorrichtung kann ebenso wie die Kontakteinrichtung für den Stromschluß in irgend geeigneter bekannter Weise getroffen werden. In dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung sind die aus stromleitendem Metall verfertigten Federn u mit ihrer Wurzel an die eine Stromleitung ν angeschlossen, während die zweite Stromleitung w in Kontaktplatten χ endigt, gegen welche die Spitze der. Federn u unter dem bei der Schiefstellung der Kreisscheibe α bedingten Druck gepreßt werden.

Die Innenwandung des zylindrischen Gehäuses c kann mit einer Gradeinteilung versehen sein, um die Abweichungen der Kreisscheibe α von der Horizontalen ablesen zu können.

Claims

Patent-Anspruch :

Neigungsmesser für Luftfahrzeuge, bei dem die Anzeigeeinrichtung unmittelbar durch ein allseitig bewegliches Pendel betätigt wird und bei gewissen Neigungen einen elektrischen Stromkreis zur Abgabe von Signalen schließt, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeeinrichtung aus einer gesondert für sich allseitig schwingbar gelagerten, mit dem über den Aufhängungspunkt hinaufreichenden oberen Ende des Pendels zwangläufig verbundenen Kreisscheibe besteht, die ihre Bewegungen in einem ortsfest mit dem Lagergestell des Pendels verbundenen, durch ein Schauglas abgedeckten Gehäuse vollführt, das ringsum an der Innenwandung mit federnden Kontakten für den bei entsprechend geneigter Lage dei Kreisscheibe zur Auslösung des optischen oder akustischen Signals erforderlichen Stromschluß versehen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.