DE259417C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vi 259417 KLASSE 85 c. GRUPPE

BURKHARDT KAIBEL in DARMSTADT.

des Klärraums wagerecht angeordnetes Rohr zugeführt wird.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. April 1912 ab.

Die vorliegende Klärvorrichtung ist in erster Linie für Kanalwässer bestimmt, und zwar für solche, welche von ihren groben Beimengungen schon durch bekannte Vorrichtungen befreit worden sind. Sie unterscheidet sich von den bekannten Klärvorrichtungen besonders durch die eigentümliche Anordnung der Ausflußöffnungen an dem die Flüssigkeit in den Klärraum einführenden Ringrohr, die auch bei dem unterhalb des Einführungsrohres liegenden Abflußrohr vorgesehen sein kann.

Durch diese Anordnung soll besser, als bisher eine Scheidung der leichten, oben schwimmenden öle und Fetteile u. dgl. von den schweren,

!5 niedersinkenden Teilen und besonders auch die Zugänglichkeit und Beseitigung der spezifisch verschiedenen Ausscheidungen in denkbar schnellster und bequemster Weise ermöglicht werden.

so Die Vorrichtung kann außer zur Reinigung von Kanalwässern, auch als Fettfänger in Haushaltungen, Koch- und Wurstküchen, Öl- und Maschinenfabriken verwendet werden. Sie ist in der Zeichnung in mehreren Ausführungsbeispielen dargestellt.

Fig. ι zeigt einen senkrechten Schnitt durch den Klärbehälter, Fig. 2 eine Draufsicht, während Fig. 3 und 4 Einzelheiten zeigen.
Die durch das Rohr 1 zufließenden Schmutzwasser werden zufolge natürlichen. Gefälles oder künstlichen Überdrucks durch das an sich bekannte Ringrohr 2 in den Klärraum A des Apparates geleitet. Aus diesem tritt das Wasser durch die gleichmäßig auf die Innenfläche des Rohres 2 verteilten, aufsteigend angeordneten, zweckmäßig oval gestalteten Öffnungen 3, vom Gesamtquerschnitt des Rohres 2 in horizontalen, bogenförmigen Wasserstrahlen, welche paarweise gegeneinander gerichtet sind, in den Klärraum A. Indem die Wasserstrahlen aufeinandertreffen, verlieren sie ihre Geschwindigkeit nahezu ganz; die Schwimmstoffe, besonders die öle und Fette, steigen nach oben, die Sinkstoffe sinken nach unten.

Behufs ungestauten, flotten Durchlaufs maneher dickflüssigen Abwasser durch das Einlaufrohr 2 sind einige kleine runde Entlüftungslöcher im Scheitel dieses Einlaufrohres 2 vorzusehen.

Um zu verhindern, daß das den Klärraum verlassende Wasser nach einem Punkt, nämlich der Auslauföffnung 4 des Siphons 4, 5, 6 strömt, ist ein zweiter geschlossener und horizontal gelagerter Hohlring 7 mit der Auslauföffnung 4 des Siphons dichtschließend verbunden. Das geklärte Wasser ist dadurch gezwungen, durch die mit den oberen Ringaustrittsöffnungen korrespondierenden unteren Ringöffnungen 8 zum Ausfluß 4, 5, 6 zu gelangen. Periodischer Fett- und Schlammaushub unterbrechen den

Klärbetrieb in keiner Weise; insbesondere ist hier auch die Schlammhochhebung ohne Beseitigung irgendwelcher dazwischen liegender Konstruktionsteile sehr bequem ermöglicht. Die 5 oberen Hälften der Hohlringe 2 und 7 können behufs bequemster Reinigung derselben an Handgriffen abgehoben werden.

In dem Wasserablauf kann gemäß Fig. 3 noch ein Heberrohr 12 eingeschaltet sein, um einen intermittierend schwankenden Wasserspiegel im Klärraum A mit dadurch bedingten Ruhepausen im Ablauf zu erzeugen. Der Wasserspiegel steigt dann nämlich im Raum A zunächst langsam von Höhe 10 bis zur Höhe 11 an, wird aber dann sofort \vieder durch den Heber 12 bis zur Höhe 10 rapid heruntergesaugt, steigt aber dann sofort wieder langsam bis zur Höhe 11 an usw., während dieses jedesmaligen langsamen Wiederansteigens des Wasserspiegeis läuft dann durch Heber 12 kein Wasser ab, so daß während dieser Ruhepausen ein ruhiges, sehr intensives Ausscheiden der Leichtstoffe nach oben, der Sinkstoffe nach unten stattfinden kann.

Dieselbe Wirkung und der nämliche gleich gute Effekt wird auch durch das in Fig. 4 dargestellte Wasserüberdruck-Kugelventil 13 erreicht.

Claims (3)

1. Patent-Ansprüche:

   ι. Klärvorrichtung, besonders für Abwasser, deren Klärraum das Wasser durch ein ringförmiges, geschlossenes, mit Ausflußöffnungen versehenes und im oberen Teil des Klärraums wagerecht angeordnetes Rohr zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserausflußöffnungen (3) vom Gesamtquerschnitt des ringförmigen Zuflußrohres (2) über dessen Innenfläche stufenweise so verteilt sind, daß zwei gegenüberliegende öffnungen in gleicher Höhe liegen, und daß der Wasserabfluß aus dem Klärraum unterhalb des Zuführungsrohres (2) und in ■ genügendem Abstande von diesem erfolgt.
2. 2. Klärvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des ringförmigen Wasserzuflußrohres (2) ein Wasserabfluß rohr (7) von gleicher Form und ebenso angeordneten Austrittsöffnungen (8) vorgesehen ist, das in ein heberartiges Abflußrohr (4, 5, 6) mündet.
3. 3. Klärvorrichtung nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet, daß in dem Abflußrohr (4, 5, 6) ein Kugelventil (13) vorgesehen ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.