DE425787C

DE425787C - Schlammheber fuer Klaeranlagen, bestehend aus einer unter Wasserdruck setzbaren Druckkammer

Info

Publication number: DE425787C
Application number: DEV18776D
Authority: DE
Original assignee: Dipl-Ing Alexander Vogt
Current assignee: Dipl-Ing Alexander Vogt
Priority date: 1923-12-20
Filing date: 1923-12-20
Publication date: 1926-02-25

Description

Schlammheber für Kläranlagen, bestehend aus einer unter Wasserdruck setzbaren Druckkammer.
Gegenstand der Erfindung ist ein Schlammheber für Kläranlagen, der aus einer unter Wasserdruck setzbaren Druckkammer besteht.
Die Erfindung besteht darin, daß die zu reinigende schlammhaltige Flüssigkeit die Unterdrucksetzung der Druckkammer bewirkt, diese vor ihrem Eintritt in den Klärraum durchfließt und hier schon einen großen Teil der in ihr enthaltenen Luft, Gase, Schwimm- und Schwebestoffe, z. B. Fasern, Schaum, Fette und Öle, abscheidet. Diese gelangen infolge des Überdrucks durch eine Öffnung der die Druckkammer durchziehenden, einen Teil der Schlammleitung des Klärraumes bildenden Steigleitung in diese.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsformen eines solchen Schlammhebers in den Abb. I, 2 und 3 dargestellt.
Abb. I,zeigt das Prinzip des Schlammhebers.
In die Druckkammer strömt das Schlamm-bzw. Abwasser durch das Rohr ein. Die in dem Abwasser enthaltenen Gase bzw. Luft scheiden sich hier zum Teil ab und vermehren hier unter Umständen den von dem Abwasser erzeugten hydraulischen Druck der Kammer.
Ferner scheiden sich hier auch Schwimm-und Sinkstoffe ab und sammeln sich oben unter dem Deckel der Druckkammer. Das mit dem Sinkschlamm beladene Wasser fließt unter der Wirkung des in der Kammer a herrschenden Druckes in ein Elärbecken. Aus diesem wird es durch die aus dem Klärraum den Sinkschlamm abführende Schlammleitung 1, r entfernt, die durch die Druckkammer betrieben wird. Zu diesem Zweck ist das Steigrohr durch die Kammer a hindurchgeführt und unterhalb des Deckels der Kammer durch mindestens eine Öffnung o mit dem Luftraum der Kammer verbunden, durch die die Luft aus dieser in das Rohr r gelangt.
Gleichzeitig wird auch der in der Kammer a ausgeschiedene Schwimmschlamm (Schaum) in das Steigrohr gedrückt, also unter Umgehung des Klärbehälters unmittelbar aus der Druckkammer entfernt. Auf diese Weise erhält das Rohr r zwei Zuflüsse, und zwar I. den Zufluß von außen aus dem Klärraum, dessen Druckspiegel natürlich über der öffnung o liegt, und 2. den Zufluß von Luft und Schwimmschlamm aus der Kammer a, dessen Druckspiegel ebenfalls über der Öffnung o liegt.
Es werden sich demgemäß in dem Rohr r über der Öffnungo die beiden Zuflüsse mischen, und diese Mischung, die infolge des Gehaltes an Luft und Gasen an spezifischem Gewicht verliert, wird dadurch in dem Rohr r hochgehoben, so daß sie in entsprechender Höhe abfließen kann. Auf diese Weise wird ohne Mehrarbeit eine Trennung und Förderung des Schwimmschlammes aus dem Schlammwasser vor dem Eintritt in die KläraoJage und die gleichzeitige Förderung von Sinkschlamm aus der Kläranlage erreicht.
In der Abb. 2 ist eine praktische Anwendung eines solchen Schlammhebers, und zwar in Verbindung mit einem Klärschacht k dargestellt. In den Schachts ist die Druckkammer a eingesetzt, durch die das aus dem Zulaufgerinne c kommende Schlammwasser hindurch muß, um in den Klärraum k zu gelangen. In der Kammer a scheiden sich Schwimmjschlamm, Luft und Gase ab, während sich der Sinkschlamm erst im Raum k absetzt.
Von dort wird der Sinkschlamm durch das Steigrohr abgezogen und in das Schlammbeet b gefördert. Das Steigrohr ist durch die Kammer a hindurchgeführt und dicht unter deren Deckel mit mindestens einer Öffnungo versehen. Durch diese tritt der Schwimmschlamm mit der Luft aus der Kammer a in das Rohr r ein und wird, ohne erst in das Klärbecken zu gelangen, in das Schlammbeet b gebracht.
In Abb. 3 ist der Schlammheber in Verbindung mit einem fachen Klärbeckene benutzt und hierbei in einem neben dem Klärbekken vorgesehenen besonderen Schacht unterge -bracht. Auch hier wird das Schlammwasser aus dem Gerinne d durch die Druckkammer a unter Abscheidung von Luft und Gasen sowie Schwimmschlamm u. dgl. in das Klärbeckene gefördert, aus dem der Stinkschiamm durch die Rohre z und r zum Schlammbeet gefördert wird. Der in der Kammer a ausgeschiedene Schwimmschlamm sowie Luft und Gase treten wieder durch Öffnung 0 in das Rohr r und gelangen mit dem Sinkschlamm zum Schlammbeet.
In allen Fällen wird also ohne irgendwelche Mehrarbeit der Schwimmschlamm vor dem Klärbehälter vom Schlammwasser getrennt und zusammen mit dem aus dem Klärbehälter geförderten Sinkschlamm zum Schiammbeet gebracht.

Claims

PATENT-ANsPRu cR: Schlammheber für Kläranlagen, bestehend aus enger unter Wasserdruck setzbaren Druckkammer, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammer (a) zwischen dem Klärraum (k bzw. e) und dem Zulaufgerirne (d) für das Abwasser angeordnet ist und gleichzeitig zur Abscheidung von Luft, Gasen, Schwimm- und Schwebestoffen aus dem sie durchströmenden Abwasser dient, welche durch eine oder mehrere unterhalb der Decke der Kammer (a) liegende Öffnungen (o) in das die Kammer (a) durchziehende Steigrohr (r) einströmen, welches einen Teil der den Schlamm aus dem Klärraum (k bzw. e) abführenden Schlammleitung (4 r) bildet.