DE258024C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 258024 KLASSE 33 b. GRUPPE

Firma S. FRANZEN SÖHNE in WALD, Rhld.

Sicherheitsverschluß für Reisetaschen, Koffer o. dgl.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Juni 1911 ab.

Der Gegenstand der Erfindung betrifft einen Sicherheitsverschluß für Reisetaschen, Koffer o. dgl., bei dem die am Taschenbügel angebrachte Verschlußriegelschiene durch einen durch den Tragbügel niederdrückbaren Keil ausgelöst wird. Bei dem bekannten Verschluß dient als Keil eine Schraubenfläche, mit der das eine der drehbar gelagerten Griffenden innerhalb des Bügelbeschlages versehen ist.

ίο Diese Bauart setzt eine Drehung des Griffes um seine Drehzapfen innerhalb des Bügelbeschlages voraus und bedingt die Anordnung eines Schlitzes im Gehäuse dieses Beschlages, so daß dadurch die Gebrauchsweise desVer-Schlusses von außen leicht erkennbar wird. Außerdem öffnet sich die Tasche auch bei unbeabsichtigtem Umlegen des Handgriffes.

Gemäß der Erfindung kann man den Griff nach jeder Richtung bewegen, ohne daß damit irgendein Erfolg hinsichtlich der Bewegung von Schloßteilen erzielt wird, indem das eine Drehgelenk so eingerichtet ist, daß es durch Druck eine Bewegung der Schieber einleitet. Zu diesem Zweck besitzt diese Einrichtung den Vorteil, daß der Verschluß durch Schwenken der Tasche niemals geöffnet werden kann. Beide Teile sind also gerade in der Gebrauchslage voneinander getrennt und können niemals miteinander eine kraftschlüssige Bewegung eingehen. Erst wenn die Tasche unterstützt und ein Druck auf den Griff ausgeübt wird, läßt sich das Schloß öffnen; das eine weitere Ausbildung noch dadurch erfahren hat, daß in dem Kniegelenk noch ein mittels Schlüssels drehbarer Bolzen vorgesehen ist.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in seiner Anwendung an einem Reisetaschen griff dargestellt, der mit zwei Zapfen in auf dem Oberteil des Taschenbügels angeordneten Hülsen gelagert ist, und zwar zeigen:

Fig. ι eine Seitenansicht des im verriegelten Zustande befindlichen Bügels mit Griff und Schloß im teilweisen Schnitt,

Fig. 2 das Schloß allein im geöffneten Zustande,

Fig. 3 einen Grundriß von Fig. 1 mit durchschnitten gedachtem Handgriff (die punktierten Linien deuten die Offenstellung der Teile des Bügels nach Öffnung des Schlosses an),

Fig. 4 und 5 einen Längs- und einen Querschnitt durch das Drehgelenk des Handgriffes in vergrößertem Maßstabe und

Fig. 6 einen senkrechten Querschnitt nach der Linie A-B der Fig. 1 von links nach rechts gesehen.

Der Erfindungsgegenstand besteht aus dem Griff i, dessen röhrenförmige Enden nach innen zu um 90 ° umgebogen und — als Zapfen 2, 3 ausgebildet — in den Gehäusen 4, 5 des äußeren Taschenbügels 6 drehbar gelagert sind. Im Zapfen 2 liegt ein zylindrischer Riegel 8, der eine Bohrung 20 in Richtung des Durchmessers und am äußeren Ende einen Vierkantdorn zum Aufsetzen eines Vierkantschlüssels 12 aufweist, mittels dessen der Riegel 8 gedreht werden kann, wobei ein Anschlag 21 in Form eines unter Federwirkung stehenden Stiftes jedesmal in am Umfang des Zylinders vorgesehene Rasten einschnappt (Fig. 5). Der Riegel 8 schließt im geschlossenen Zu-

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Stande des Schlosses unten in der Zapfenwandung eine Öffnung 9, unter der ein Stift 11 steht, der auf dem Lagergehäuse 10 der Griffhülse 4 befestigt ist. Solange das Schloß gesperrt bleibt, können sich demgemäß die beiden Zapfen in ihren Hülsen nur um ihre gemeinschaftliche Drehachse drehen, indem sie teilweise von den Stiften 11 und τι^α unterstützt werden.

öffnet man das Schloß mittels des Vierkantschlüssels 12 durch Drehung des Riegels 8, bis die Bohrung 20 über der Öffnung 9 der Zapfenwandung steht, so kann beim Niederdrücken des Handgriffs 1 in senkrechter Richtung der Stift 11 in die Öffnung 9 eintreten. Bei dieser Bewegung drückt der Zapfen 2 noch auf den im Lagergehäuse 10 geführten Keil 13, welcher die unter Wirkung einer Feder 14 stehende, im äußeren Taschenbügel 6 gelagerte Sperrschiene 15 um so viel verschiebt, daß ihre Öffnungen 16, 17 den Austritt der Schließhaken 18, 19 des inneren Bügels 7 freigeben (vgl. Fig. 3, punktierte Stellung).

Durch die Anordnung des Schlosses in einem der Zapfen und die nach Öffnung des Schlosses ermöglichte Niederdrückung des Zapfens innerhalb seiner Griffhülse wird die Anordnung eines besonderen Schloßgehäuses auf dem Oberteil des Bügels erspart.

Claims (1)

1. 30 Patent-Anspruch :

   Sicherheitsverschluß für Reisetaschen, Koffer o. dgl., bei dem die am Taschenbügel angebrachte Verschlußriegelschiene durch einen durch den Tragbügel niederdrückbaren Keil ausgelöst wird, dadurch gekennzeichnet, daß das rechtwinklig abgebogene hohle Ende (2) des umlegbaren, gegen den Taschenbügel (6) drückbaren Tragbügels (1) eine Bohrung (9) besitzt, welche einen die Verschiebung des Tragbügels und somit auch des von ihm beeinflußten Keiles (13) hindernden Sperrstift (11) eintreten läßt, sobald eine Bohrung (20) eines im Tragbügelende (2) befindlichen Bolzens (8) durch einen Steckschlüssel (12) vor diese gedreht ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.