DE257850C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 257850 KLASSE 51 e. GRUPPE

GUIDO BAGGIO und ALBERTO BAGGIO in TURIN.

Blattwender mit Gummisaugschale, Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Januar 1912 ab.

Es sind Vorrichtungen zum Wenden der Blätter von Büchern und Heften bekannt, welche mit zwei Armen arbeiten, von denen der eine mit Gummisaugschale versehene das zu wendende Blatt jeweils um einen kleinen Winkelbetrag anhebt, während der andere das vollständige Wenden des Blattes bewirkt. Die Wendearme sind hierbei in der Regel durch Gelenke mit einer Achse verbunden,

ίο welche in einem zylindrischen, mit Führungsschlitzen für die Arme versehenen Gehäuse gelagert ist, wobei die Drehung der Achse durch eine Zahnstange bewirkt wird, welche elektrisch oder in sonst geeigneter Weise angetrieben wird.

Das Kennzeichen der vorliegenden Wendevorrichtung besteht darin, daß der eine Wendearm mittels eines Gelenkes mit dem anderen verbunden ist und durch einen ebenfalls in einem Schlitz des Gehäuses gleitenden Fortsatz geführt wird.

Dadurch soll der Wendevorgang ein sicherer und der Kraftaufwand zur Ausführung desselben auf einen geringen Betrag beschränkt wer-

Auf beiliegender Zeichnung ist eine Ausführungsform der Vorrichtung dargestellt.

Fig. ι zeigt eine Ansicht mit teilweisem Schnitt, Fig. 2 eine Draufsicht. In den Fig. 3, 4 und 5 ist in einem Längsschnitt, einem Querschnitt und einer Seitenansicht der mit den Führungsschlitzen für die Arme versehene Zylinder dargestellt.

Fig. 6 zeigt den abgewickelten Zylinder. In Fig. 7 und 8 ist in einem Längs- und Querschnitt die zum Betrieb der Vorrichtung dienende Fußtritteinrichtung dargestellt.

Mit M ist eine Winkelplatte bezeichnet, welche an dem Lesepult oder Notenständer befestigt wird und an der Unterseite ein zylindrisches Gehäuse / trägt, das mit einem Deckel D versehen ist, und in welchem sich die vermittels der Schraube F verstellbare Achse A befindet. Auf der Achse A ist mittels Gelenk U der Arm B gelagert, an welchem bei TJ' außerhalb des Gehäuses I der Arm C angelenkt ist. Dieser wird in dem Schlitz 5' mittels des Fortsatzes C geführt, während der Arm B sich in dem Schlitz 5 führt. Der Arm B dient zum Erfassen und Anheben des Blattes um einen kleinen Winkelbetrag. Zu diesem Zweck trägt er ein kleines Kautschukscheibchen G'. Ist das zu wendende Papier sehr porös, so kann man auf die Blätter Scheibchen von paraffiniertem, feinem, durchscheinendem Papier kleben oder direkt die Blätter des Buches oder Heftes an der entsprechenden Stelle paraffinieren oder firnissen.

Der Arm C greift unter das zu wendende Blatt, sobald letzteres um einen kleinen Betrag durch den Arm B angehoben ist und führt dann eine vollständige Drehung des Blattes um 180 ° herbei.

Die Bewegung wird durch die Zahnstange K, welche in ein auf die Achse A aufgekeiltes

Rad eingreift, auf letzteres übertragen. Eine Feder E, welche in dem Gehäuse I angeordnet ist, führt die Achse in die Ausgangslage zurück, sobald die Wirkung der Zahnstange K aufhört. Die Zahnstange K wird vermittels des Metalldrahtes T bewegt, welcher durch den Fußtritt N mittels Gelenkstangen L und Winkelhebel gespannt wird. Der Fußtritthalter Z kann z. B. an einem

ίο Instrument befestigt werden.

Die Bewegung der Zahnstange K kann übrigens auch in jeder anderen geeigneten Weise erfolgen, beispielsweise mittels einer elektrischen Leitung.

Der Deckel D trägt eine senkrechte Haltestange R für das Buch oder Heft, welche rückwärts mit einem kurzen abgekröpften Arm R' versehen ist und mit Hilfe einer Feder O das Buch oder Heft festhält.

Der Arm H dient zum Halten der gewendeten Blätter und wird durch einen Metalldraht Y, welcher mit der Zahnstange K verbunden ist, bewegt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Blattwender mit Gummisaugschale und zwei Wendearmen, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Arm (C) mittels eines Gelenkes (U') auf dem anderen Arm (B) gelagert ist und durch einen Fortsatz (C) in einem Führangsschlitz (S') des Gehäuses (I) geführt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.