DE25732C - Auslösende Ventilsteuerung - Google Patents

Description

Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. Juni 1883 ab.

Die in Fig. 1 dargestellte Steuerung findet dann Anwendung, wenn der die Einlafsventile enthaltende Ventilkasten neben dem Dampfcylinder angeordnet ist, die in Fig. 3 angedeutete hingegen, wenn sich die Einlafsventile oben auf dem Dampfcylinder befinden.

Bei der in Fig. 1 dargestellten Anordnung ist die Stange b des Excenters α am Ende vermittelst eines Bolzens c mit zwei oder auch nur mit einer Hängeschiene d verbunden. Das obere Auge dieser Hängeschienen ist vermittelst eines Bolzens c mit einem gegabelten Stück / verbunden, welches die Verlängerung der Einlafsventilstange g bildet. Das Stück / ist so gestaltet, dafs die Hängeschienen und die an denselben befestigte Excenterstange durch dasselbe hindurchschwingen können,

Es sei, wie gezeichnet, das Einlafsventil durch die Feder h, welche auf den Luftbuffer i wirkt, auf seinen Sitz gedrückt und somit geschlossen. Dreht sich nun das Excenter α in der Richtung des Pfeiles, so beschreibt die Spitze der an der Excenterstange angebrachten Nase k die eiförmige Curve ο 1 2 3 ... 9, während c um e schwingt, ohne auf das Ventil irgend welchen Einflufs auszuüben. Wird hingegen unter die Nase k ein Stück / geschoben, so ist die Nase verhindert, den Weg ο ι 2 zu durchlaufen, hingegen gezwungen, auf / hinzugleiten und den Weg ο 1' 2' zurückzulegen. Hierdurch wird auch der Bolzen c gezwungen, den zugehörigen Weg ο ι' 2' zu durchlaufen, daher wird auch das Ventil vermittelst der Hängeschienen d von seinem Sitz gehoben. Ist nun die Spitze der Nase k bei 2' (bezugnehmend auf die gezeichnete Lage von /) angelangt, so steht derselben kein Hindernifs mehr im Wege; sie wird infolge dessen durch die auf das Ventilgestänge und somit auch auf die Excenterstange wirkende Feder h heruntergedrückt, bis das Ventil geschlossen ist. Darauf beschreibt die Nase k beim Weiterdrehen des Excenters die Wege 2 3 4 ... 9.

Wie leicht ersichtlich, läfst sich auf diese Weise ein längeres oder kürzeres Oeffnen des Ventils während einer Drehperiode des Excenters erwirken.

Das Stück / ist hier so gezeichnet, dafs die Kante, von welcher die Nase vor Schlufs des Ventils abschnappt, sich beim Verschieben immer senkrecht zur Achse der Excenterstange bewegt, während die Führungen desselben keilförmig angeordnet sind. Es läfst sich jedoch das Stück / noch auf verschiedene Art und Weise herstellen.

Ist das Stück / so weit geschoben, dafs die Nase gezwungen ist, die Wege ο ι' 2' 3' 4' 5 zu durchlaufen, so beschreibt der Bolzen c die zugehörige Curve ο ι' 2¹ β' 4' 5- Wie aus dieser Curve leicht ersichtlich, öffnet sich das Einlafsventil sehr rasch, was für die Dampfeinströmung von grofsem Vortheil ist.

Patenτ-Ansρruch:

Auslösende Ventilsteuerung, bei welcher die Excenterstange jedes Einlafsventils durch eine Gelenkstange direct oder unter Einschaltung eines Hebels mit der Ventilspindel verbunden ist und die Erhebung des Ventils dadurch bewirkt wird, dafs eine an der Excenterstange befindliche Nase kürzere oder längere Zeit auf einer verstellbaren Bahn geführt wird, welche die bei geschlossenem Ventil von der Nase beschriebene geschlossene Curve schneidet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI,

Claims (1)

1. KAISERLICHES

   PATENTAMT.

   PATENTSCHRIFT

   KLASSE 14: Dampfmaschinen.

   H. BROCKMANN in STUTTGART. Auslösende Ventilsteuerung.