DE257319C - - Google Patents

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DE257319C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B21/00Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
    • C06B21/0033Shaping the mixture

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
.- JVl 257319 — KLASSE 78 c. GRUPPE
Dr. F. RASCHIG in LUDWIGSHAFEN a. Rh.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. November 1911 ab.
Es ist bekannt, Sprengstoffe, anstatt deren Bestandteile durch Mahlen und Mischen zu vereinigen, dadurch herzustellen, daß man die Bestandteile im gelösten Zustande mischt und dann das angewendete Lösungsmittel nachträglich durch Verdampfen wieder entfernt. Diese Arbeitsweise soll den Vorteil einer vollkommeneren Mischung der Sprengstoffe besitzen.
ίο Versuche haben jedoch ergeben, daß man nach solchen Verfahren wohl Sprengstoffe in kleineren Mengen herstellen kann, daß es aber hiermit nicht gelingt, größere Mengen solcher Sprengstoffe zu gewinnen, deren Bestandteile ein inniges, einheitliches Gemenge darstellen. Es tritt nämlich beim Arbeiten nach diesem Verfahren im großen eine Entmischung der Bestandteile ein, eine Gefahr, die um so größer ist, je größer die Mengen sind, die man auf diese Weise zur Trockne verdampft. Es
s ist nämlich nicht zu vermeiden, daß einige der Bestandteile früher als die anderen zur Kristallisation gelangen, ein Vorgang, der durch das starke Rühren, das beim Eindampfen notwendig ist, nur noch unterstützt wird. Infolgedessen ist man auch in der Praxis von diesem Eindampfungsverfahren der wasserlöslichen Sprengstoffe abgekommen.
Die vorliegende Erfindung hat nun ein Verfahren zum Gegenstande, mit dessen Hilfe es gelingt, die Nachteile der bekannten Arbeitsweise zu vermeiden und dabei doch die Vorteile zu erreichen, die das Mischen der Bestandteile der Sprengstoffe in gelöstem Zustande mit sich bringt. Vor allem ist aber das Moment der Gefahrlosigkeit hervorzuheben.
Das Verfahren besteht darin, daß man die Bestandteile der Sprengstoffmischung, z. B. Salpeter, als Sauerstoffträger und einen brennbaren Körper in Wasser auflöst und diese Flüssigkeit nun in an sich bekannter Weise in regelmäßigem schwachen Strome auf sich drehende, zweckmäßig durch Innendampf auf über ioo° geheizte Walzen laufen läßt, Dabei wird sie fast augenblicklich zur Trockne gedampft, so daß eine Entmischung ausgeschlossen ist; der Rückstand bleibt an den Walzen hängen und wird bei deren weiterer Drehung an passender Stelle vermittels eines Messers abgeschabt. Auf solche Weise läßt sich ein Dauerbetrieb ermöglichen, bei dem in kurzer Frist immer nur ganz unbedeutende Sprengstoffmengen entstehen, die man sofort entfernen, verpacken und damit in gefahrlose Form bringen kann. ■
Auf diesem Wege hergestellte Sprengstoffe enthalten Salpeter und Brennstoff in so inniger Mischung, wie sie durch die eingehendste mechanische Vermischung nie zu erreichen ist. Sie übertreffen daher Schwarzpulver und Sprengsalpeter erheblich an Wirkung.
Als Sauerstoff träger bei diesen Verfahren kommen alle technisch anwendbaren Salpeterarten, also vornehmlich Kali-, Natron-, Ammon- und Kalksalpeter in Betracht, dann aber anch Chlorate und Perchlorate.
Als Brennstoff dienen beispielsweise Zucker, Dextrin, Harnstoff o. dgl., namentlich aber

Claims (1)

  1. auch die leicht, billig und in großen Mengen herstellbaren sulfosäuren Salze der Teerdestillate, wie benzolmonosulfosaures Natrium, Kalium, Kalzium oder Magnesium. Aber auch disulfosaure Salze haben sich als geeignet erwiesen, sowie Gemische aller dieser Substanzen.
    Beispiel I.
    74 Teile Natronsalpeter und 26 Teile benzolsulfosaures Natrium werden zusammen in Wasser gelöst und dann in regelmäßigem schwachen Strome auf sich drehende, durch Innendampf auf über 100 ° beheizte Walzen laufen gelassen und dort zur Trockne verdampft. Das zurückbleibende Pulver ist ein starker Sprengstoff vom Charakter des Sprengsalpeters. 10 Gramm davon erzeugen im Trauzischen Bleiböller, vermittels Zündschnur zur Explosion gebracht, eine Ausbauchung von 56 ecm (Schwarzpulver unter gleichen Verhältnissen 55 ecm).
    Beispiel II.
    ' 87 Teile Ammonsalpeter und 13 Teile benzolsulfosaures Natrium hinterlassen beim gemeinschaftlichen Eindampfen der Lösung nach obigem Walzentrocknungsverfahren einen Sprengstoff, der im Trauzischen Bleiböller, vermittels Sprengkapsel zur Explosion gebracht, 380 ecm Ausbauchung erzeugt (Dynamit erzeugt 35occm).
    ■Patent-Anspruch.:
    Verfahren zur Herstellung von Sprengstoffmischungen durch gemeinschaftliches Verdampfen der in Wasser gelösten Bestandteile, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösungen auf sich drehende, hoch erhitzte Walzen laufen läßt, wodurch ein fast plötzliches Eindampfen zur Trockne ohne Entmischung und ohne Zersetzung der Bestandteile erreicht wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0509200A1 (de) * 1991-04-11 1992-10-21 Fraunhofer-Gesellschaft Zur Förderung Der Angewandten Forschung E.V. Verfahren zur Herstellung phlegmatisierter Sprengstoffe

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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