DE2333144C3 - Verfahren zur Aufarbeitung von Endsäuren der Nitroglycerin-Herstellung - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung von Endsäuren der Nitroglycerin-Herstellung

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DE2333144C3 DE19732333144 DE2333144A DE2333144C3 DE 2333144 C3 DE2333144 C3 DE 2333144C3 DE 19732333144 DE19732333144 DE 19732333144 DE 2333144 A DE2333144 A DE 2333144A DE 2333144 C3 DE2333144 C3 DE 2333144C3
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Description

40
bis 3, dadurch Extraktionsmittel
bis 4, dadurch
Die sichere Aufarbeitung der bei der Herstellung von Salpetersäureestern durch Nitrierung von mehrwertigen Alkoholen, insbesondere von Glycerin, Äthylenglykol oder Glycerin-Glykolmischungen anfallenden Endsäuren ist ein seit langem bekanntes Problem. Die beispielsweise bei der Nitroglycerin-Produktion anfallende Säure hat die ungefähre Zusammensetzung 8 bis 12% Salpetersäure,
2 bis 3% Nitroglycerin,
15 bis 18% Wasser,
Rest Schwefelsäure.
Man hat die nach der Trennung des Reaktionsgemisches mittels statischer oder Zentrifugalseparatoren erhaltenen, noch stark salpetersäurehaltige Säure verdünnt. Hierbei wird zwar die Löslichkeit des Nitroglycerins in der Säure erhöht und dadurch die gefährliche Abscheidung von emulgiertem Nitroglyce- ß0 rin vermieden, jedoch leidet die Stabilität der Säure. In dieser oder der unverdünnten Säure wird das Nitroglycerin dann in einer separaten Vorrichtung durch Erwärmen zerstört. Die nunmehr nitroglycerinfreie Säure wird in üblicher Weise von den entstandenen nitrosen Gasen und der Salpetersäure befreit, wobei je nach Verfahrensweise eine 70- bis 72%ige Schwefelsäure oder konzentrierte Säure erhalten wird. Die
65 Aufarbeitung der Nitroglykol- und Nitroglycerin/Nitroglykol-Endsäuren erfolgt in entsprechender Weise.
Bei dieser Art der Aufarbeitung wird die Alkoholkomponente des Salpetersäureesters abgebaut unc zerstört, während der Stickstoffanteil zusammen mit dei in der Säure enthaltenen restlichen Salpetersäure nacr der Abtrennung in aufwendigen Adsorptionseinrichtungen als Salpetersäure unterschiedlicher Konzentrator wiedergewonnen wird. Wenn auch bei sachgemäße Durchführung der einzelnen Operationen eine einigermaßen sichere Handhabung der Endsäuren möglich ist so hat es doch hin und wieder Unfälle und schwere Betriebsstörungen gegeben. Brauchbare Alternativer sind jedoch bisher nicht beschrieben.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, sowoh das in der Endsäure emulgierte oder gelöste Nitroglycerin in einer verwertbaren Form zu gewinnen, als auch die nitroglycerinfreie Abfalisäure einer nutzbringenden Verwertung zuzuführen. Das Verfahren selbst muß völlig betriebssicher durchzuführen sein.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Aufarbeitung der bei Nitrierungen von mehrwertigen Alkoholen, insbesondere Glycerin, anfallenden, vorwiegend Schwefelsäure. Salpetersäure und geringe Mengen des Nitrie:iingsproduktes, insbesondere Nitroglycerin enthaltenden Endsäuren, dadurch gekennzeichnet, daO man die Endsäuren durch Extraktion mit Nitroaromaten, die bei der Sprengstoff-Herstellung Verwendung finden, von dem Nitrierungsprodukt, insbesondere Nitroglycerin, befreit und die so erhaltene phlegmatisierte Abfallsäure einer weiteren Verw endung zuführt.
Dies Verfahren wird zwar im folgenden zur Vereinfachung an Hand der bei der Herstellung von Nitroglycerin anfallenden Endsäure beschrieben. Es gill aber in gleicher Weise auch für die anderen, in der Sprengstoff-Industrie wichtigen Salpetersäureester, wie Nitroglykol, Dinitrochlorhydrin, Diäthylenglykoldinitrat, Triäthylenglykoldinitrat und deren Gemische.
Die zur Extraktion des Nitroglycerins und der anderen, insbesondere flüssigen Salpetersäureester aus den Endsäuren geeigneten Nitroaromaten, die bei der Sprengstoff-Herstellung Verwendung finden können, sind solche, die entweder bei Raumtemperatur oder mäßig erhöhter Temperatur bis etwa 700C flüssig sind, Vorzugsweise verwendet man solche Nitroaromaten die bei der Weitemitrierung Nitroaromaten ergeben, die in bestimmten Sprengstoffsorten in unterschiedlichen Mengen zusammen mit Nitroglycerin oder den anderen Salpetersäureestern verwendet werden. Als Beispiel seien die bei der Raffination des 2,4,6-Trinitrotoluols anfallenden Gemische der anderen Trinitrotoluol-Isomeren, die sog. Tropföle, das sog. Dynamit-DNT ein nicht raffiniertes nur technisch reines Trinitrotoluol, niedrigschmelzende Produkte der Dinitrotoluol-Herstellung, Dinitrotoluole und deren Isomeren-Gemische, wie sie bei der Nitrierung von Toluol bzw. der Nitrotoluole oder bei der lsomeren-Trennung zur Gewinnung von Pulverdinitrotoluol anfallen, Nitroben· zole, Nitroxylole, Nitroalkylbenzole und Nitronaphthaline genannt. Bevorzugt für die Zwecke der Erfindung sind Dinitrotoluole. Das Mengenverhältnis der Endsäuren zu dem als Extraktionsmittel dienenden Nitroaromaten, insbesondere dem Dinitrotoluol, beträgt etwa 1 bis 20 :1, d. h. mit dem flüssigen Dinitrotoluol kann bis zur 20fachen Menge Endsäure oder mehr extrahiert werden. Entscheidend ist, daß die Extrakte einen genügend hohen DNT-Gehalt aufweisen, um phlegmatisiert zu sein, das ist etwa bei 50% Nitroglycerin in
luol der Fall. Sobald die Nitroaromaten mit der Dinitro ° jnha|tjgen Endsäure in Berührung kommen, IM11J8!? ςε auch selbst schon phlegmatisiert und damit W1 F traktion gefahrlos durchführbar. Es werd-n ferner d"; 1Nitroaromaten für die Extraktion bevorzugt, die Hpp Extraktionsbedingungen nicht weiter nitriert
unie, ...„;i pine solche Reaktion während werden,
kontinuierlichen Durchführung besonders zur Geltung kommen
Gemäß Fig. 1 wird die gelöste und suspendierte Nitroglycerin enthaltende Nitroglycerin-Endsäure über eine Leitung 1 einer Extraktionsvorrichtung 2 zugeführt, in der sie mit Dinitrotoluol, welches durch die Leitung 8 eintritt, extrahiert und das enthaltene Nitroglycerin phlegmatisiert wird. Das nitroglycerinhaltige Dinilrotoluol verläßt die Extraktionseinrichtu.ig 2 durch die
eine solche Reaktion während der eine Zerstörung des Nitroglycerin« bzw. der
jpetersäureester zur Folge haben könnte. ^
Finebesondert sichere Handhabung in der Praxis ist io Leitung 3 und wird durch Waschen"rnit Wasser und ährleistet, wenn die nach Abtrennung der mit dem Sodalösung in der Wascheinrichtung 9 neutralgewa-KTtroelvcerin beladenen Nitroaromaten zurückbleiben- sehen und getrocknet. Die Nitroglycerin-Abfallsäure, in Λ Abfallsäure, die gewisse Mengen des Nitroaromaten, der kein Nitroglycerin mehr nachweisbar ist, wird durch •besondere des Dinitrotoluols, gelöst enthält, schon die Leitung 4 von der Extraktionseinrichtung 2 zur inS r Phlegmatisierung der nitroglycerinhaltigen Endsäu- i5 Dinitroioluol-Herstellung 5 transportiert, der durch der Extraktion verwendet wird, indem man die Toluol 6 oder Mononitrotoluol zugeführt wird. Die
anfallende Mononitrotoluol-Abfallsäure oder Dinitrotoluol-Abfallsäure verläßt diese Einrichtung durch die Leitung 7. das produzierte Dinitrotoiuol wird durch die Leitung 8 der Extraktionseinrichtung 2 zugeführt. Über die Leitung 11 wird das Nitroglycerin enthaltende Dinitrotoluol den Bestimmungsorten zugeführt. Die bei
c Hriine"nut der gleichen oder einer größeren Menge α Dinitrotoluol oder einen anderen Dinitroa--omaten PiM enthaltenden Abfailsäure vermisch!. Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfin- ^o— Verfahrens wird die bei der Extraktion Nitrierungsprodukt, insbesondere dem befreite Abfallsäure für die Nitrierung Aromaten oder Nitroaromaten verwendet, und
VOn insbesondere zur Herstellung desjenigen Nitro- 25 zur Vermeidurg von Salpetersäureverlusten durch die ZWa matpn der als Extraktionsmittel im erfindungsgemä
aromaten, u .„■■.„...„;,» ,„;„j „ie„ ,w ;„ λ=,
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der Wäsche des Nitroglycerin haltigen Dinitrotoluols mit Wasser anfallende verdünnte Salpetersäure wird
Fndsäure
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Ren Verfahren dient. Beispielsweise wird also das in der enthaltene Nitroglycerin mit Dinitrotoluol die erhaltene Abfallsäure unter Ausnut der in ihr noch erhaltenen Salpeter- und Schwefelsäure zur Herstellung von Dinitrotoluol • setzt wobei das so erhaltene Dinitrotoluol zur Extraktion des Nitroglycerins aus der Endsäure benutzt wird welches dann als Lösung in Dinitrotoluo! gewonnen wird. Das hier und im folgenden mit Dinitrotoluol als Extraktionsmittel beschriebene Verehren ist in ähnlicher Weise mit den anderen eigneten, bei der Sprengstoff-Herstellung Verwendung findenden Nitroaromaten diskontinuierlich oder kontinuierlich durchführbar.
Da es sich gezeigt hat, daß zusammen mit dem Nitroglycerin durch das Dinitrotoluol auch erhebliche Mengen Salpetersäure aus der Nitroglycerin-Endsäure extrahiert werden, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Lösung von Nitroglycerin in Dinitrotoluol zuerst mit Wasser vorzuwaschen, bevor dieser Extrakt mit Soda-Lösung oder anderen geeigneten Alkalien, wie •t B Bicarbonaten oder Ammoniakwasser, neutral rewaschen wird. Die bei der Extraktion mit Wasser erhaltene verdünnte Salpetersäure wird zur Vermeidung von Salpetersäureverlusten vorteilhaft in den Prozeß der Dinitrotoluol-Herstellung zurückgeführt.
Für die Durchführung des erfmdungsgemäßen Verfahrens ist es nicht entscheidend, ob z. B. die Extraktion des Nitroglycerins aus der Nitroglycerin-Endsäure ein- oder mehrstufig erfolgt, daß zur Extraktion benutzte Dinitrotoluol von der üblichen Zusammensetzung bzw. lsomeren-Verteilung abweicht und ob das Dinitrotoluol ? diskontinuierlich oder kontinuierlich im GHeich- oder Gegenstrom oder einer Kombination beider Verfahren erhalten wird, ferner wie die Art und Durchführung der Wäsche und Trocknung der erhaltenen Lösung von Nitroglycerin in Dinitrotoluol gewählt wird.
An Hand der Zeichnungen sei das erfindungsgemaße Verfahren näher erläutert:
Leitung 10 in die Dinitrotoluol-Herstellung 5 zurückge-
erfahren näher erlä
Fig. 1 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung,
Fi ε. 2 eine Ausführungsform, bei der die Vorteile der füh-t.
Durch Zugabe weiterer Salpetersäure und erforderlichenfalls auch Schwefelsäure ist es möglich, in der Dinitrotoluol-Herstellung 5 mehr Dinitrotoluol zu erzeugen als es unter Ausnutzung der mit der Nitroglycerin-Endsäure eingebrachten Mengen an Salpeter- und Schwefelsäure möglich ist und dieses ganz oder teilweise zur Extraktion der Nitroglycerin-Endsäure zu benutzen bzw. die Anlage ohne Nitroglycerin-Endsäure zur Herstellung von nitroglycerinfreiem Dinitrotoluol zu betreiben.
Eine der möglichen Ausfuhrungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der die Vorteile der kontinuierlichen Durchführung zur Geltung kommen, ist in Fig.2 und in den nachfolgenden Beispielen beschrieben.
Die bei der Nitroglycerin-Produktion erhaltene Nitroglycerin-Endsäure fließt zunächst in den Zwischenbehälter 1, in dem sie mit der als Puffer vorliegenden Nitroglycerin-Abfallsäure aus dem Extraktor 17 bzw. dem Separator 18, aus dem Überlauf der Vorlage 2 zulaufend, gemischt wird. Die Nitroglycerin-Abfallsäure, in der kein Nitroglycerin mehr nachweisbar und die mit Dinitrotoluol gesättigt ist, verhindert so die Abscheidung von ungelöstem Nitroglycerin während der Zwischenlagerung im Behälter 1 und phlegmatisiert durch das in ihr enthaltene Dinitrotoluol das mit der Nitroglycerin-Endsäure eingebrachte Nitroglycerin.
Aus den Vorlagen für Nitroglycerin-Abfallsäure 2, Wasser 3 und Toluol 4 fließen die Rohstoffe zu einer Dosiervorrichtung 5, welche es gestattet, die erforderlichen Mengenströme genau einzustellen und konstant zu halten.
Füi die Nitrierung des Toluols zum Dinilrololuol wurde eine der an sich bekannten Anordnungen gewählt, bei der Säure- und Produktströme innerhalb der einzelnen Stufen parallel, von Stufe zu Stufe jedoch im Gegenstrom fließen. Dementsprechend wird das Toluol aus der Vorlage 4 über die Dosiervorrichtung sowie die Mononitrotoluol-Endsäure aus dem Separator 12 zunächst zu einem Ausrührapparat 6 gefördert, um den in der Mononitrotoluol Endsäure verbliebenen Rest
65
an Salpetersäure zu verbrauchen bzw. das gelöste Mononitrotoluol zu extrahieren. Die Emulsion wird im Separator 7, der ein statischer oder ein Zentrifugalseparator sein kann, getrennt. Die Mononitrotoluol-Abfallsäure wird zum Abfallsäurelager gefördert, während das Toluol in den Hauptnitrierapparat 8 der Mono-Nitrierung eingetragen wird, in den gleichzeitig die aus dem Extraktionsapparat 10 im Separator 11 erhaltene und zurückgewonnene verdünnte Salpetersäure und die aus der Dinitrotoluol-Stufe ablaufende, im Separator 15 vom Dinitrotoluol abgetrennte Dinitrotoluol-Endsäure zugeführt werden.
Nach Vervollständigung der Nitrierung im Apparat 9 wird das im Reaktionsgemisch im Separator 12 in Roh-Mononitrotoluol und Mononitrotoluol-Endsäure aufgetrennt, was wiederum, wie auch im Separator 7,11, 16 und 18 statisch, durch einen Zentrifugalseparator oder auf anderem Wege erzielt werden kann. Die Mononitrotoluol-Endsäure wird, wie oben bereits beschrieben, dem Ausrührapparat 6, das Roh-Mononitrotoluol der Hauptnitrierapparatur 13 der Dinitrotoluol-Stufe zugeführt, in den gleichzeitig die Nitroglycerin-Abfallsäure aus der Vorlage 2 über die Dosiervorrichtung 5 eingetragen wird. Das Nitriergemisch durchläuft die Nachnitrierapparate 14 und 15. in denen die Umsetzung zum Dinitrotoluol vollendet wird. Es wird im Separator 16 getrennt und. wie oben dargelegt, die Dinitrotoluol-Endsäure in den Apparat 8 der Mono-Nitrierung und das Dinitrotoluol in den Extraktor 17 geführt, in dem aus dem Säuregemisch des Zwischenbehälters 1 das Nitroglycerin extrahiert wird. Nach Trennung der Phasen im Separator 18 fließt die Nitroglycerin-Abfallsäure über die Vorlage 2 in den Zwischenbehälter 1 zurück, während die Lösung von Nitroglycerin in Dinitrotoluol im Extraktor 10 mit dem aus der Voriage 3 über die Dosiervorrichtung 5 entnommenen Wasser zur Rückgewinnung der zusammen mit dem Nitroglycerin extrahierten Salpetersäure gewaschen wird. Nach Trennung der Phasen im Separator 11 läuft die Salpetersäure dem Apparat 8 der Mono-Nitrierung zu, wogegen die Lösung von Nitroglycerin im Dinitrotoluol in einer hier nur angedeuteten Wascheinrichtung gewaschen und anschließend getrocknet wird.
Bei der Durchführung der erforderlichen Versuche wurden als Separator in den Positionen 7, 12 und 16 Zentrifugalseparatoren benutzt, als Dosiervorrichtung 5 eine Dosierpumpe und zur Extraktion und Trennung der Phasen in 10 und 17 bzw. 11 und 18 beheizbare Rührgefäße mit Spezialseparatoren. Als Nitrier&pparate 6, 8, 9 und 13 bis 15 waren mit Kühlschlange und Mantel ausgerüstete Gefäße eingesetzt, die mit einem kräftigen Rührwerk versehen waren, sogenannte Topfapparate.
Die erhaltenen Lösungen von Nitroglycerin in Dinitrotoluol wurden nochmals mit Wasser, zweimal mit Sodalösung, dann mit Wasser alkalifrei gewaschen und anschließend im Vakuum getrocknet.
Eine Erweiterung der beschriebenen Einrichtungen um Vorlagen für Salpetersäure und Schwefelsäure sowie einer entsprechenden Dosiervorrichtung gestattet es. zusätzliche Säuremengen in die Nitriereinrichtung, vorteilhaft in den Hauptnitrierapparat 13 der Dmitnerung und den Hauptnitrierapparat 8 der Mononitrierung. einzutragen, wodurch bei Erhöhung der eingeset/icn Toluolmcnge eine entsprechend größere Menge an Dinitrotoluol erzeugt werden kann, als dem ursprünglichen Salpetersäure- und Schwefelsäuregehall der Nitroglycerin-Endsäure entspricht. Das erhaltene Dinitrotoluol wird vollständig oder nach Entnahme eine« Teilstromes von hitroglycerinfreiem pinitroglycerin aus dem Separator 16 wiederum zur Extraktion des Nitroglyzerins aus der Säure aus dem Behälter 1 benutzt.
Mit diesen zusätzlichen Einrichtungen ist es weiterhin möglich, die Anlage auch ohne Verwendung von Nitroglycerin-Endsäure zur Herstellung von nitroglycerinfreiem Dinilrotoluol zu nutzen.
Die für die Klärung der entscheidenden Punkte des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlichen Versuche wurden zunächst in diskontinuierlichen Ansätzen durchgeführt, wobei die benötigte Nitroglycerin-Endsäure bei der Nitrierung von Glycerin in einer Labor-Apparatur, dem sogenannten Schlegel-Apparat, nach bekannten Methoden erhallen wurde. Der Nitroglycerin-Geha'.t dieser Säure lag im Bereich von 2 bis 3%.
B e i s ρ i e 1 1
200 g Nitroglycerin-Endsäure mit 753% Schwefelsäure, 8,9% Salpetersäure und 0,27% Stickoxyden wurden mit 64 g Dinitrotoluol vom Erstarrungspunkt 56,4° bei 60° 10 Minuten intensiv gemischt und anschließend die beiden Phasen getrennt
Nach dem Waschen und Trocknen enthielt das Dinitrotoluol 8,0% Nitroglycerin bei einem Erstarrungspunkt von 52,4°.
Die Depression des Erstarrungspunktes wurde durch Zugabe der entsprechenden Menge Nitroglycerin zu dem zur Extraktion benutzten Dinitrotoluol bestätigt.
In der erhaltenen Abfallsäure mit 76,8% Schwefelsäure, 6,0% Salpetersäure und 0,29% Stickoxyden war kein Nitroglycerin nachweisbar.
Beispiel 2
Die Wiederholung der Extraktion mit einer Nitroglycerin-Endsäure mit 72,1% Schwefelsäure, 12,5% SaI-petersäure und 0,25% Stickoxyden mit 64 g Nitrobenzol bei Raumtemperatur ergab eine Abfallsäure, in der ebenfalls kein Nitroglycerin nachweisbar war. Diese enthielt 74,2% Schwefelsäure. 7,0% Salpetersäure und 0,19% Stickoxyde. Das Nitrobenzol hatte 8,8% Nitroglycerin aufgenommen.
Beispiel 3
a) 318.5 g einer Nitroglycerin-Endsäure mit 70,4% Schwefelsäure, 12,0% Salpetersäure und 0,28% Stick oxyden wurde mit 102,5 g Dinitrotoluol (Erstarrungspunkt 56,4) 30 Minuten bei 60° ausgerührt und die Phasen getrennt
Das nach a) erhaltene Dinitrotoluol vom Erstarrungs punkt 52,85" enthielt 7,3% Nitroglycerin.
b) In 301 g der nach a) erhaltenen Abfallsäure mi 6,6% Salpetersäure, in der kein Nitroglycerin nachweis bar war, wurden 40 g Mononitrotoluol-Isomerenge misch unter kräftigem Rühren wie im Versuch innerhalb von 14 Minuten eingetropft und 20 Minutei nachgerührt und die Phasen getrennt
c) 60 g des nach b) erhaltenen, sauren Dinitrololuol
wurden mit 190 g Nitroglycerin-Endsäure (72,1 °/ Schwefelsäure. 12.4% Salpetersäure und 03% Stickoxy den) aus einer weiteren Schlegel-Nitrierung versetzt 3
G5 Minuten bei 60° ausgerührt und die Phasen getrennt.
Das erhaltene Dinitrotoluol mit einem Nitroglycerin Gehalt von 7.2% ergab einen Erstarrungspunkt vo 52.9 .
Die ausgerührte Abfallsäure enthielt 74,4% Schwefelsäure, 6,1% Salpetersäure und 0,3% Stickoxyde. Nitroglycerin war wiederum nicht nachweisbar.
Beispiel 4
In eine der Fi g. 2 entsprechende Apparatur, die mit einer zusätzlichen Vorlage und Dosiervorrichtung für 98gewichtsprozentige Salpetersäure ausgestattet war, wurden nach Erreichen des stationären Betriebszustandes stündlich 15,2 kg einer Nitroglycerin-Endsäure mit 70,5% Schwefelsäure, 11,8% Salpetersäure und 0,22% Stickoxyden zur phlegmatisierten Säure in den Behälter t eingetragen. Aus diesem entnahm man etwa 20 kg/h und führte die phlegmatisierte Säure der Extraktionsvorrichtung 17 zu, extrahierte mit dem produzierten Dinitrotoluol und leitete nach der Trennung der Phasen in 18 die nitroglycerinfreie Säure in die Vorlage 2. Dort wurde die für die Toluolnitrierung erforderliche Menge entnommen und in den Hauptnitrierapparat 13 der Diiutrierstufe dosiert. Der Überschuß an nitroglycerinfreier Säure wurde wieder in den Behälter 1 zur Phlegmatisierung der Nitroglycerin-Endsäure zurückgeführt.
Zur gleichen Zeit wurden aus der Vorlage 3 0,44 kg/h Wasser entnommen und mittels 5 in den Extraktor 10 eingetragen, das nitroglycerinhaltige Dinitrotoluol vorgewaschen und nach der Trennung der Phasen in 11 die verdünnte Salpetersäure dem Hauptnitrierapparat 7 der Mononitrierung zugeleitet, während das nitroglycerinhaltige Dinitrotoluol zur Wäsche aufgefangen wurde. Aus der Salpetersäurevorlage dosierte man 1,12 kg/h 98gewichtsprozentige Salpetersäure in den Apparat 7 und aus der Vorlage 4 1,86 kg/h Toluol in 6. Die Temperaturen in den Apparaten 6, 8, 9 bzw. 13 bis 15 lagen in dieser Zeit in den Bereichen von 30 bis 45° bzw. 55 bis 70°.
Bei dieser Verfahrensweise wurden 14,5 kg Mononitrotoluol-Abfallsäure mit 72,7% Schwefelsäure, 0,05% Salpetersäure und 0,33% Stickoxyden erhalten, während das saure nitroglycerinhaltige Dinitrotoluol zunächst aufgefangen und anschließend zuerst mit Wasser, zweimal mit etwa 5%iger Sodalösung und nochmals mit Wasser alkalifrei gewaschen und im Vakuum getrocknet wurde. Es ergab sich eine Leistung der Anordnung von 3,75 kg/h mit einem Nitroglycerin-Gehalt von 8,0% bei einem Erstarrungspunkt von 52,38°.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Aufarbeitung der bei Nitrierungen von mehrwertigen Alkoholen, insbesondere S Glycerin, anfallenden, vorwiegend Schwefelsäure, Salpetersäure und geringe Mengen des Nitrierungsproduktes, insbesondere Nitroglycerin, enthaltenden Endsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Endsäuren durch Extraktion mit Nitroaromaten, die bei der Sprengstoff-Herstellung Verwendung finden, von dem Nitrierungsprodukt, insbesondere Nitroglycerin, befreit und die so erhaltene phlegmatisierte Abfallsäure einer weiteren Verwendung zuführt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die phlegmatisierte Abfallsäure für die Nitrierung von Aromaten oder Nitroaromaten verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die phlegmatisierte Abfallsäure zur Herstellung des als Extraktionsmittel dienenden Nitroaromaten verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1
gekennzeichnet, daß man als
Dinitrotoluol verw endet.
5. Verfahren nach Anspruch
gekennzeichnet, daß man die phlegmatisierte Abfallsäure der Extraktion im Kreislauf wieder zuführt, wobei man sie vor der Extraktion mit der gleichen oder einer geringeren Menge frischer Endsäuren mischt, die dadurch ebenfalls phlegmatisiert werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die aus der Extraktion kommenden, mit dem Nitrierungsprodukt, insbesondere Nitroglycerin, beladenen Nitroaromaten zur Wiedergewinnung der mitextrahierten Salpetersäure mit Wasser wäscht und die Salpetersäure in das Verfahren zurückführt.
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