DE185597C - - Google Patents

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KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JKi 185597 -KLASSE 12«. GRUPPE
Dr. C. RICHARD BÖHM in BERLIN und Dr. HANS LEYDEN in WILMERSDORF.
feste Form.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Juni 1906 ab.
Wasserstoffsuperoxyd wurde bisher bekanntlich stets in gelöster Form als Flüssigkeit verwendet, um seine oxydierende, bleichende oder ähnliche Wirkung zur Geltung zu bringen. Die Wirkung einer solchen Lösung ist eine sehr plötzliche, da die Zersetzung des Wasserstoffsuperoxyds in Berührung mit den Stoffen, auf welche es wirken soll, eine zu schnelle ist, so daß eine langer dauernde Einwirkung damit nicht erzielt werden kann.
Vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffsuperoxyd enthaltenden festen Massen, die den genannten Übelstand nicht aufweisen, da sie nicht plötzlich, sondern längere Zeit hindurch in dem gewünschten mäßigen Grade wirken, wenn sie mit dem zu behandelnden Stoffe in Berührung gebracht und belassen werden.
Das Verfahren besteht darin, daß in Wasserstoffsuperoxydlösung so viel Gelatine unter mäßiger Erwärmung und Glyzerinzusatz zum Auflösen gebracht wird, daß die Masse nach dem Erkalten erstarrt.
Neben Glyzerin kann man auch andere Zusätze machen, z. B. solche, welche die Wirkung des Wasserstoffsuperoxyds verstärken oder günstig beeinflussen oder auf das Wasserstoffsuperoxyd eine ähnliche Wirkung ausüben, wie das Glyzerin.
Dieses so gewonnene Produkt stellt Wasserstoffsuperoxyd in fester Form dar, in welcher es für lange Zeit haltbar ist und namentlich bei Temperaturen, wie beispielsweise 25 bis 40 ° C. zur gewünschten Wirkung gebracht werden kann, bei welchen das feste Produkt schmilzt. Soll das Produkt bei höheren Temperaturen Verwendung finden, so kann man den Gelatinezusatz entsprechend erhöhen, wie überhaupt die Zusammensetzung je nach den Verwendungszwecken abgeändert werden kann.
Das Glyzerin hat die Wirkung, daß nicht nur die Zersetzlichkeit des Wasserstoffsuperoxyds vermindert, sondern auch die Konsistenz der Gelatine beeinflußt und entsprechend geändert wird. Ferner wirkt es auf die Verteilung der schmelzenden oder geschmolzenen Gelatine über die Fläche eines damit behandelten Körpers und auf das Eindringen (Tiefenwirkung) in letzteren vorteilhaft ein.
Die Festigkeit des Produktes kann z. B. durch Abänderung des Gelatinezusatzes derartig beeinflußt bezw. erhöht werden, daß es sich auf mechanischem Wege (z. B. durch Reiben, Raspeln oder dergl.) zerkleinern bezw. in Pulverform bringen läßt.
Um das Wasserstoffsuperoxyd auch an den Oberflächen des Produktes vor etwaigen Zersetzungen zu schützen und so den wirksamen Gehalt nicht nur zum größten Teil, sondern praktisch völlig zu erhalten und zu bewahren, kann man die Masse noch mit einem Schutzüberzug versehen, der vor Gebrauch gewünschtenfalls entfernt werden kann. So kann man das Produkt z. B. mit Paraffin oder Lack überziehen.
Soll das Entfernen des Überzuges vermieden werden, so kann man zum Über-
ziehen eine ähnlich der Gelatine schmelzende oder sich verflüssigende Substanz, eventuell auch eine Gelatinelösung anwenden.
Die Oberfläche des Produktes kann auch S gehärtet werden, z. B. durch Eintauchen in Alaun. Als Überzugsmaterial kann man ein solches wählen, welches auch irgend eine beabsichtigte Nebenwirkung, z. B. eine odorisierende oder desodorisierende Wirkung ausübt.
ίο Von der bekannten Wasserstoffsuperoxydsalbe unterscheidet sich das nach dem vorliegenden Verfahren erhältliche Produkt durch seine Wasserlöslichkeit.
Auch war es nicht ohne weiteres vorauszusehen, daß man mit Hilfe der Gelatine würde feste, haltbare Wasserstoffsuperoxydpräparate erzielen können.

Claims (4)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur Überführung von . Wasserstoffsuperoxydlösungen in eine haltbare feste Form, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Wasserstoffsuperoxydlösung mit Gelatine unter Zusatz von Glyzerin mäßig erwärmt und das Gemisch erstarren läßt, worauf man das erhaltene Produkt event, noch mit einem das Wasserstoffsuperoxyd schützenden Überzug versieht.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Überzugsmaterial Gelatine oder eine andere, bei mäßiger Wärme schmelzende Substanz verwendet.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberfläche des erhaltenen Produktes härtet.
  4. 4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Überzugsmaterial mit einem eine Nebenwirkung ausübenden Stoffe versetzt. ■
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