DE256917C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 256917 KLASSE 45 h. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Februar 1912 ab.

Schubladen für Brutmaschinen, welche mit einer Vorrichtung zum Umwenden der Eier versehen sind, sind bereits bekannt geworden, und zwar sind bei diesen zwei Walzen ange-5 ordnet, über die ein endloser Gurt läuft, auf dem die auszubrütenden Eier zwischen in besonderen Einsatzrahmen befindlichen Leisten derart aufliegen, daß bei einer Drehung einer der beiden Walzen durch eine Kurbel von

iö außen her ein Wenden der Eier im beliebigen Maße vor sich gehen kann. Es sind ferner Schubladen bekannt geworden, bei denen die Eier selbsttätig in bestimmten Zeiträumen gewendet werden. Es geschieht dies durch Benutzung eines Uhrwerkes.

Diesen bekannten Einrichtungen gegenüber ist der Gegenstand der vorliegenden Erfindung derart ausgebildet, daß das Wenden der Eier selbsttätig durch ein besonderes, an der Außenseite des Brutapparates angebrachtes, mit der Schublade in Verbindung stehendes Getriebe beim Herausziehen der Eier vor sich geht. Es fällt daher sowohl der sonst zum Wenden der Eier besonders vorzunehmende Handgriff zum Drehen der Walzenkurbel hinweg als auch das Antriebsuhrwerk. Dabei ist das neue Verfahren von einer sichereren Wirkung als die bekannten, denn das Herausziehen der Schublade aus der Brutmaschine kann niemais vergessen werden, während das Drehen der Kurbel sehr leicht unterlassen und das Aufziehen des Uhrwerkes vergessen werden kann.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι die Schublade in Oberansicht,

Fig. 2 im Längsschnitt,

Fig. 3 einen Teil der Schublade in Ansicht im geschlossenen Zustande und

Fig. 4 die Schublade in Ansicht in etwa halb aus der Brutmaschine herausgezogener Lage.

Die Schublade α ist auf Laufrollen 5 befestigt, welche auf Schienen c laufen, so daß die Schublade mittels des Griffes d leicht aus der Brutmaschine herausgezogen und in diese zurückgeschoben werden kann. Auf Anschlägen a¹ (Fig. 2) der Schublade sitzt ein Rahmen e auf, in welchem zwei Walzen f, f^x drehbar angeordnet sind, von denen die letztere in Schlitzen g verstellbar ist und zur Spannung des Gurtes h unter Wirkung von Federn i steht.

Auf dem Rahmen β sitzt ein zweiter Rahmen j auf, welcher durch Längs- und Querstäbe k (Fig. 1) in Zellen eingeteilt ist, in welche die Eier eingelegt werden, die auf dem Gurt h aufliegen. Um diesen zu entlasten, ist unter dem Gurt ein Auflagebrett I vorgesehen, welches mit Durchbohrungen m versehen ist, um das Hindurchtreten der Luft zu den Eiern zu ermöglichen.

An einer der Achsen der Walzen f bzw. f¹, im vorliegenden Falle an der linken Achse der vorderen Walze f, ist außerhalb der Schublade α ein gezahntes Rad η befestigt (Fig. 3) und ferner auf der gleichen Achse ein zweiarmiger Hebel 0 angeordnet, welcher an seinem kurzen Schenkel eine bewegliche Klinke p aufnimmt, die in das gezahnte Rad eingreift, während der lange Schenkel des

Hebels ο durch eine Stange r an das Gestell s der Brutmaschine angeschlossen ist. Wenn daher an dem Griff d in der in Fig. 3 eingezeichneten Pfeilrichtung gezogen wird, so wird durch die Zugstange r der Hebel 0 niedergezogen und damit das Rad η durch die Klinke ft gedreht. Je weiter die Schublade herausgezogen wird, desto mehr wird der Hebel 0 um seine Achse geschwungen, wie aus Fig. 4 zu ersehen ist, so daß nach dem vollständigen Herausziehen der Schublade das Rad η eine halbe Umdrehung vollendet hat. Beim Zurückschieben der Schublade gleitet die Sperrklinke ft über die Zähne des Rades η hinweg, ohne das Rad in Drehung zu versetzen.

Durch die Drehung des Rades η beim Aufziehen der Schublade werden die Walzen f und f¹ gedreht, so daß der Gurt h entsprechend bewegt wird. Der Gurt nimmt hierbei zunächst die Eier so weit mit, bis sie sich an j die Stäbe k anlegen, worauf sich die Eier drehen, da sie an der Weiterbewegung des Gurtes nicht teilnehmen können. Nach dem völligen Herausziehen der Schublade ist das Umdrehen der Eier vollendet, und es braucht die Schublade lediglich wieder in die Maschine zurückgeschoben zu werden, wobei die Eier ihre Lage nicht verändern.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Schublade für Brutapparate mit Vorrichtung zum Wenden der Eier, bestehend aus einem über Walzen geführten, die Eier tragenden, endlosen Band, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Walzenachse ein Schaltwerk trägt, dessen Klinkenhebel (0) durch eine Stange (r) an das Gehäuse (s) des Brutapparates angeschlossen ist, so daß beim Herausziehen der Schublade ein selbsttätiges Wenden der Eier herbeigeführt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.