DE2555649C3 - Hohlraumsprengladung, insbesondere zum Entschärfen von Munition - Google Patents
Hohlraumsprengladung, insbesondere zum Entschärfen von MunitionInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B1/00—Explosive charges characterised by form or shape but not dependent on shape of container
- F42B1/02—Shaped or hollow charges
Landscapes
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Sprengladung, insbesondere zum Entschärfen von Munition, mit einem
Ladungshohlraum zur Aufnahme einer stachelbildenden Auskleidung, einer Fiachladungsbelegung oder einer
projektilbildenden Ladungsbelegung und mit einer dem ausgekleideten bzw. belegten Ladungshohlraum gegenüberliegenden
Initiierungsstelle.
Den bekannten Ladungstypen eingangs genannter Gattung ist eine ortsfeste Anordnung der Initiierungsstelle
gemein. Deren unveränderbarer Abstand zum jeweiligen Auskleidungs- bzw. Belegungsscheitel wird
dabei in der Regel derart gewählt, daß die aufgrund der gegebenen Ladungsbeschaffenheit und Ladungsgeometrie
maximal mögliche Durchschlagsleistung aufzutreten vermag.
Im Fall einer Hohlladung erreicht die Durchschlagsleistung
bekanntlich in einem sechs bis acht Ladungskaliber betragenden Abstand von der Auskleidungsbasis
ihren Maximalwert. Mit einer Lochkanaltiefe in der Größenordnung von sechs Ladungskalibern ist er in
etwa um den Faktor 2 größer als die Durchschlagsleistung in unmittelbarer Nähe der Auskleidungsbasis.
Folglich kann über die Länge des der Hohlladungsauskleidung üblicherweise vorgeordneten Abstandshalters
die Durchschlagsleistung ein und derselben Hohlladung bedarfsweise variiert werden; allerdings nur in den
aufgezeigten engen Grenzen, und zwar deshalb, weil es bei Abstandshalterlängen über acht Ladungskaliber —
bedingt durch geometrische Ungenauigkeiten der Ladung, aber auch durch Inhomogenität des Sprengladungs-
und Auskleidungsgefüges — zu statistisch indeterminierten Streuungen des Hohlladungsstachels
bzw. der sich aus diesem im genannten Abstandsbereich bildenden Partikeln und somit zu einer nicht reproduzierbaren
Verminderung der Eindringtiefenleistung kommt. In speziellen Anwendungsfällen — wie dem
Entschärfen von Munition unterschiedlicher Zweckbestimmung — erweist sich die vorerwähnte Variationsbreite
der Durchschlagsleistung vielfach als unzureichend. Es bleibt bei der geschilderten Sachlage nicht
anderes übrig, als auf dem Wege einer Änderung der Ladungsabmessungen und/oder Ladungsmengen das
Angebot an definierten Durchschlagsleistungen umfangreicher zu gestalten, was für Flachladungen und
projektilbildende Ladungen in gleicher Weise gilt. Dementsprechend groß ist die Anzahl der zu lagernden
Ladungstypen. Eine bekannte Maßnahme zur Reduzierung dieses Lagerhaltungsaufwandes besteht in der
Verwendung plastischen Sprengstoffs zum Ladungsaufbau. Wird davon Gebrauch gemacht, kann eine für den
kritischen Anwendungsfall der Munitionsentschärfung verständlicherweise erforderliche hohe Homogenitätsgarantie allerdings nicht mehr gegeben werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Entwicklung einer Sprengladung eingangs genannter Gattung,
deren Durchschlagsleistung ohne Änderung der Ladungsgeometrie und/oder Ladungsmenge über das
bisher mögliche Maß hinaus in reproduzierbarer Weise variierbar ist.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch einen bei gegebenen Ladungsabmessungen in Grenzen
frei wählbaren Abstand zwischen Initiierungsstelle und Auskleidungs- bzw. Belegungsscheitel.
Dadurch ist auf einfache Weise die Möglichkeit
is geboten, in größerem Umfang als bisher auf die
Geschwindigkeit des Hohlladungsstachels, Flachladungsstachels oder sprenggeformten Projektils gezielten
Einfluß zu nehmen, und zwar ohne daß es hierzu einer Änderung der Ladungsgeometrie und/oder
Ladungsmenge bedarf. Ein und dasselbe Ladungsexemplar vermag folglich den unterschiedlichsten Anforderungen
hinsichtlich der Durchschlagsleistung bei insgesamt relativ kleiner Streuung gerecht zu werden, vor
allem dann, wenn von der erfindungsgemäßen Änderungsmöglichkeit der Initiierungsstelle in Kombination
mit der bereits weiter vorn Erwähnung findenden Änderungsmöglichkeit des Durchschlagsvermögens
durch unterschiedliche Längenbemessung des der Auskleidungs- bzw. Belegungsbasis vorgeordneten
Abstandshalters bis zu maximal etwa sechs bis acht Ladungskaliber Gebrauch gemacht wird. Aufgrund
dessen kann — ohne großen Aufwand bei der Lagerhaltung betreiben zu müssen — auch jede
beliebige Munition im Bedarfsfall mit einem Hohlladungsstachel, Flachladungsstachel oder sprenggeformten
Projektil definierter Durchschlagsleistung risikolos unschädlich gemacht werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der schematischen Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Hohlladung,
F i g. 2 eine Flachladung und
F i g. 3 eine projektilbildende Ladung.
In F i g. 1 ist eine Sprengladung 1 rotationssymmetrisehen
Aufbaus im Längsschnitt wiedergegeben. Diese weist an der vorderen Stirnseite eine beispielsweise
spitzwinklig ausgeführte trichterförmige Ausnehmung 2 zur Aufnahme einer stachelbildenden Auskleidung 3 auf.
Von der hinteren Stirnseite der Sprengladung 1
so erstreckt sich eine zur Ladungslängsachse 4 konzentrische
Bohrung 5 zum Scheitel 6 der Hohlladungsauskleidung 3. Die zentrale Ladungsbohrung 5 dient einer
wahlweisen Aufnahme unterschiedlich langer Übertragungsladungen 7, denen — eingebettet in Füll- und
Isoliermaterial 8 — jeweils ein Flammendetonator 9 und ein elektrisches Anzündhütchen 10 vorgeordnet ist. Jede
dieser zum Beispiel aus gepreßtem Hexogen mit fünfprozentigem Wachsanteil, Nitropenta mit zehnprozentigem
Wachsanteil oder Tetryl bestehenden Übertragungsladungen 7 hat im Verwendungsfall — wie am
Beispiel der bruchstückhaften Wiedergabe zweier Exemplare in der oberen und unteren Hälfte der
Ladungsbohrung 5 gezeigt ist — einen anderen definierten Abstand zwischen Initiierungsstelle 11 und
Auskleidungsscheitel 6 zur Folge. Dementsprechend verschieden ist auch das jederzeit reproduzierbare
Durchschlagsvermögen des sich im Detonationsfall aus dem Auskleidungsmaterial bildenden Hohlladungssta-
chels.
In F i g. 2 ist eine Sprengladung 12 zur Darstellung gelangt, die sich von der vorbeschriebenen wie folgt
unterscheidet: An die Stelle der spitzwinkligen Ladungsausnehmung
zur Aufnahme einer Hohlladungsauskleidung ist eine stumpfwinklig ausgeführte Ladungsausnehmung
13 zur Aufnahme einer Flachladungsbelegung 14 getreten. Außerdem ist in der sich
von der hinteren Sprengladungsstirnseite zum Belegungsscheitel 15 erstreckenden zentrischen Ladungslängsbohrung,
die das Bezugszeichen 16 trägt, zwischen einer mittels elektrischem Anzündhütchen 17 und
Flammendetonator 18 initiierbaren Übertragungsladung 19 und dem Belegungsscheitel 15 ein nicht oder
nur wenig kcmpressibles Füllstück 20 angeordnet Besagtes Füllstück 20, das beispielsweise aus Metall
besteht, ist mit einem Gehäuse 21 zur Aufnahme der Übertragungsladung 19 sowie der beiden anderen, in
Isoliermasse 22 eingebetteten Zündkettenglieder 17 und 18 lösbar verbunden. Besteht Bedarf nach einer
Leistungssteigerung oder Leistungsminderung, braucht es lediglich durch ein langer bzw. kurzer bemessenes
Füllstück ersetzt zu werden, was größere bzw. kleinere Abstände zwischen lnitiierungsstelle 23 und Belegungsscheitel 15 zur Folge hat
Verschieden lang ausgebildete Füllstücke 20 letztbeschriebener Beschaffenheit Finden auch bei der Ladungsausführung
gemäß F i g. 3 zur Abstandsänderung zwischen lnitiierungsstelle 24 und Scheitel 25 einer
projektilbildenden Ladungsbelegung 26 Verwendung. Für die Initiierung der mit 27 bezeichneten, in Rede
stehenden Ladungsausführung ist eine aus elektrischem Detonator 28, Übertragungsladung 29 und Verstärkerladung
30 bestehende Zündkette verantwortlich. Letztere ist dabei in einem Gehäuse 31 untergebracht und
zwar derart daß zwischen dem Außenumfang der
Übertragungsladung 29 und dem Innenumfang des Gehäuses 31 ein Ringraum 32 verbleibt Ausgefüllt ist
besagter Ringraum 32 mit einer stoßwellendämpfenden Masse 33, wie Polyurethan.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Hohlraumsprengladung, insbesondere zum Entschärfen von Munition, mit einem Ladungshohlraum zur Aufnahme einer stachelbildenden Auskleidung, einer Flachladungsbelegung oder einer projektilbildenden Ladungsbelegung und mit einer dem ausgekleideten bzw. belegten Ladungshohlraum gegenüberliegenden Initiierungsstelle, gekennzeichnet durch einen bei gegebenen Ladungsabmessungen in Grenzen frei wählbaren Abstand zwischen Initiierungsstelle (11, 23, 24) und Auskleidungs- bzw. Belegungsscheitel (6,15,25;.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752555649 DE2555649C3 (de) | 1975-12-11 | 1975-12-11 | Hohlraumsprengladung, insbesondere zum Entschärfen von Munition |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752555649 DE2555649C3 (de) | 1975-12-11 | 1975-12-11 | Hohlraumsprengladung, insbesondere zum Entschärfen von Munition |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2555649A1 DE2555649A1 (de) | 1977-06-16 |
DE2555649B2 DE2555649B2 (de) | 1981-04-30 |
DE2555649C3 true DE2555649C3 (de) | 1982-04-08 |
Family
ID=5964031
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752555649 Expired DE2555649C3 (de) | 1975-12-11 | 1975-12-11 | Hohlraumsprengladung, insbesondere zum Entschärfen von Munition |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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Families Citing this family (7)
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DE3623240C1 (en) * | 1986-07-10 | 1987-10-15 | Messerschmitt Boelkow Blohm | Shaped charge for disarming ammunition |
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GB0200267D0 (en) | 2002-01-08 | 2002-02-20 | Alford Sidney C | Device for the disruption of explosive ordnance |
DE102008037917B4 (de) * | 2008-08-14 | 2014-04-30 | TDW Gesellschaft für verteidigungstechnische Wirksysteme mbH | Umschaltbare zylindrische Wirkladung |
DE102013015255B3 (de) * | 2013-09-13 | 2014-10-02 | Rheinmetall Waffe Munition Gmbh | Bausatz und Verfahren zur Herstellung einer eine Hohlladung enthaltenden Zerstörladung |
DE102016015042B4 (de) | 2016-12-16 | 2018-08-23 | Diehl Defence Gmbh & Co. Kg | Munitionsmodul, Gefechtskopf und Munition |
-
1975
- 1975-12-11 DE DE19752555649 patent/DE2555649C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2555649A1 (de) | 1977-06-16 |
DE2555649B2 (de) | 1981-04-30 |
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