DE2553201A1 - Rueckstoss- und knallfrei abschiessbares geschoss - Google Patents
Rueckstoss- und knallfrei abschiessbares geschossInfo
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Description
Rheinmetall GmbH „ 255320»
R 618 ^Füsseldorf, den 17.11.1975
Die vorliegende Erfindung betrifft ein rückstoß- und knallfrei abschießbares Geschoß, dem durch eine gleichzeitig nach
rückwärts auf eine Inertmasse guter Zerteilbarkeit unter Zwischenschaltung eines Treibspiegels wirkende, in einem
Rohr angeordnete Treibladung die Antriebskraft erteilt wird, wobei der Treibspiegel am hinteren Ende des Rohres nach dem
Abstoßen der Inertmasse gefangen wird.
Ein derartiges Geschoß ist aus der DT-OS 2140875 bekannt.
Hierbei ist das Geschoß zum Abschuß in einem beidseitig offen ausgebildeten und sowohl im Bereich der Mündung als
auch des hinteren Endes mit Anschlägen versehenen Rohr angeordnet, in welchem im betriebsbereiten Zustand ein Bremsring,
das abzuschießende Geschoß, ein Treibspiegel, eine Treibladung, ein weiterer Treibspiegel, eine Inertmasse guter Zerteilbarkeit, sowie ein weiterer Bremsring in der genannten
Reihenfolge axial hintereinander liegen. Um nun eine übermäßige Erwärmung des Abschußrohres zu vermeiden, ist in der
DT-OS 2140875 vorgeschlagen, das abzuschießende Geschoß, die Treibladung, die Inertmasse, die beiden Treibspiegel, sowie
die beiden Bremsringe in einer dem Rohrkaliber angepaßten und durch Membranen oder dergleichen beidseitig dicht verschlossenen Kartuschhülse aus einem elastischen Material
geringen Ε-Moduls zusammenzufassen. Nach Zündung der Treibladung werden Geschoß- und Inertmasse mit den Treibspiegeln
in entgegengesetzten Richtungen beschleunigt. Während Geschoß und Inertmasse die Anschläge im Bereich der Rohrmündung bzw.
des hinteren Rohrendes ungehindert passieren können, werden die zugeordneten Treibspiegel durch sich verformenden Bremsringe und die Bremsringe durch die vorerwähnten Rohranschläge
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r~
ORIGINAL INSFEo ItD
an einem Austreten aus dem Abschußrohr gehindert. Dasselbe widerfährt auch den von der Treibladung erzeugten Druckgasen,
wenn sie nicht durch eine oder mehrere im Rohrmantel und, oder Treibspiegel vorgesehene Ausblaseöffnungen und, oder
durch zwischen dem bzw. den Treibspiegeln und dem Rohrmantel bestehende Undichtigkeiten bzw. Schlitze mit wesentlich
kleinerem Querschnitt bzw. Gesamtquerschnitt als der Rohrkaliberquerschnitt entweichen können.
Bei dieser bekannten Abschußvorrichtung ist es nachteilig, daß nur dann keine Kräfte nach außen auf das Abschußrohr
wirken, wenn die Treibspiegel gleichzeitig auf die an den Rohrenden angeordneten Fangvorrichtungen treffen. Um dies zu
erreichen, kann man die vom Geschoß und der Inertmasse zurückgelegten Wege, ihre Massen und schließlich die Größe
der Treibladung verändern. Im Interesse eines tragbaren Kompromisses zwischen dem Gewicht der geladenen Abschußvorrichtung
und ihrer Länge werden im allgemeinen die Wege und die Massen des Geschosses und der Inertmasse gleichgewählt.
Jedoch ist auch dann nicht immer gewährleistet, daß tatsächlich keine Kräfte auf das Abschußrohr wirken, da die Reibungs
verhältnisse im Abschußrohr für das Geschoß und für die Inertmasse unterschiedlich sein können. Auch das Problem der
Rohrerhitzung beim mehrfachen Verfeuern eines Geschosses aus dem Abschußrohr ist hierbei noch nicht zufriedenstellend
gelöst, da die hochgespannten Brenngase aus dem Rohr nur langsam entweichen. Ferner kann die Energie der im Abschußrohr
verbleibenden, hochgespannten Brenngase nicht für den Vortrieb des Geschosses benutzt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein rückstoß- und knallfrei abschießbares Geschoß der Eingangs erwähnten
Gattung zu schaffen, durch das beim Abschuß keinerlei Kräfte auf die Abschußvorrichtung übertragen werden, das völlige
Freiheit in der Wahl der Massenverhältnisse des Geschosses zur Inertmasse und deren Wege bietet, das einfach im Aufbau
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ist, das es erlaubt die hochgespannten Brenngase nach dem Abstoßen der Inertmasse für den Vortrieb des Geschosses zu
verwenden und das mit einer einfachen Abschußvorrichtung auskommt, bei dem keinerlei Gefahr des Erhitzens durch die
Brenngase besteht.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Rohr in dem die Treibladung, der Treibspiegel und die Intermasse
angeordnet sind, mit einem Gefechtskopf fest verbunden ist und mit diesem das Geschoß bildet.
Hierdurch wird das gesamte Geschoß, bestehend aus dem Gefechtskopf und dem Rohr, beim Abfeuern nach vorne aus der
Abschußvorrichtung angetrieben, während die Inertmasse nach rückwärts abgestoßen wird. Da das Rohr mit dem Gefechtskopf
aus der Abschußvorrichtung abgefeuert wird, kann sich die Abschußvorrichtung nicht erhitzen. Sie braucht auch nicht
den Druck der hochgespannten Brenngase aufzunehmen, so daß sie nur eine Führungsaufgabe hat und daher aus einer Schiene
oder einem leichten Rohr bestehen kann. Durch die Verbindung des Rohres mit dem Gefechtskopf ist nur ein Treibspiegel
notwendig und nur eine Fangvorrichtung, wodurch der Aufbau des Geschosses stark vereinfacht wird. Beim erfindungsgemäßen
Geschoß können keinerlei Kräfte nach außen wirken, insbesondere nicht auf die Abschußvorrichtung, da der Treibspiegel nicht von der Abschußvorrichtung gefangen zu werden
braucht, sondern von dem mit dem Gefechtskopf fest verbundenen Rohr. Aus diedem Grunde wirken sich auch die im
Rohr herrschenden Reibungsverhältnisse nicht auf die Abschußvorrichtung aus.
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Durch diese Ausgestaltung können keinerlei Abgangsfehler durch etwaige Ablösevorgänge des Geschosses vom Treibspiegel
oder beim Mündungsdurchgang entstehen» so daß die Treffsicherheit des erfindungsgemäßen Geschosses in allen taktischen Entfernungsbereichen groß ist.
Da schließlich die hochgespannten Brenngase mit dem Geschoß nach dem Abschuß transportiert werden, können sie dazu
benutzt werden, den Schub für ein Marschtriebwerk zu liefern. Dies wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
dadurch erreicht, daß am hinteren Ende des Rohres eine oder mehrere Düsen angeordnet sind, durch die die hochgespannten
Brenngase nach dem Abstoßen der Inertaasse ausströmen. Hierbei kann entweder eine Düse im Treibspiegel angeordnet
sein oder aber es werden mehrere Düsen seitlich schräg nach hinten gerichtet, am hinteren Ende jedoch vor dem gefangenen
Treibspiegel im Rohr angeordnet.
Vorteilhafterweise werden die Düsen dann mit einem verbrennbaren oder verzunderbaren bzw. schmelzenden Stopfen
verschlossen, dessen Brenngeschwindigkeit bzw. Schmelzgeschwindigkeit so bemessen sind, daß die Brenngase erst nach
erreichen eines Sicherheitsabstandes vom Schützen austreten können.
Um schließlich das erfindungsgemäße Geschoß aus einer Abschußvorrichtung in Form eines leichten Abschußrohres ab-„feuern zu können, weist das Rohr einen geringeren Durchmesser auf als der Gefechtskopf, wobei am Ende des Rohres
ein Klappleitwerk angeordnet ist, dessen Außendurchmesser im zusammengeklappten Zustand dem Durchmesser des Gefechtskopfes gleich ist und das Geschoß in dieser Form aus dem
Abschußrohr abgefeuert wird.
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Die einzige Figur zeigt im Längsschnitt eine betriebsbereite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Geschosses.
Das Geschoß besteht aus dem Gefechtskopf 4a und dem damit fest verbundenen Rohr 4b, das die Brennkammer für die Treibladung bildet. Der Durchmesser des Rohres 4b ist kleiner als
der des Gefechtskopfes 4a, so daß am hinteren Ende des Rohres 4b ein Klappleitwerk 14 angeordnet werden kann,
dessen Außendurchmesser im zusammengeklappten Zustand gleich dem Durchmesser des Gefechtskopfes 4a ist. Das Klappleitwerk
14 ist mittels der Scharniere 16 und der Stifte 16a aufklappbar mit dem Rohr 4b verbunden. Das ganze Geschoß ist
zum Abfeuern im sehr leicht gehaltenen Abschußrohr 2 angeordnet. Im Rohr 4b befindet sich die Treibladung 6, ein
Treibspiegel 8 als Inertmassenträger mit dem mittels des zylindrischen Fortsatzes 8a eine Inertmasse 10 guter Zerteilbarkeit verbunden ist. Das Ende des Rohres 4b ist mit
einer konischen Verengung 4c versehen, die als Fangvorrichtung für den Treibspiegel 8 dient, ohne den Durchtritt der
Inertmasse 10 nach dem Abfeuern zu behindern. Im Treibspiegel 8 ist eine Düse 8b angeordnet, die mittels eines
Stopfens 12 verschlossen ist. Dieser Stopfen 12 besteht z.B. aus einem verbrennbaren, verzunderbaren oder schmelzbaren
Material. Statt einer Düse 8b im Treibspiegel 8 können auch mehrere symmetrisch angeordnete Düsen seitlich schräg nach
hinten gerichtet, am hinteren Ende des Rohres 4b angeordnet sein, die ebenfalls mit entsprechenden Stopfen versehen sind
und erst, nachdem der Treibspiegel 8 in der Fangvorrichtung 4c gefangen wurde, mit den hochgespannten Brenngasen beaufschlagt werden.
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- β-
Nach der Zündung der Treibladung 6 werden der Gefechtskopf 4a und das damit verbundene Rohr 4b, sowie der Treibspiegel
8 und die Inertmasse 10 gleichzeitig in entgegengesetzten Richtungen beschleunigt. Nach dem Abstoßen der Inertmasse 10
wird der Treibspiegel 8 in der Fangvorrichtung 4c aufgefangen und verhindert das Abströmen der hochgespannten
Brenngase, so daß kein Knall entstehen kann und ,ohnej^daß
eine Rückstoßwirkung auf das Abschußrohr ausgeübt wird. Die im Rohr 4b verbleibenden hochgespannten Brenngase können
nach einer gewissen Zeit, wenn der Stopfen 12 verbrannt oder verzundert ist oder geschmolzen ist, durch die Düse 8b
abströmen und erzeugen so einen Schub.
Um zu gewährleisten, daß die hochgespannten Brenngase erst nach Erreichen eines Sicherheitsabstandes vom Schützen austreten,
ist derStopfen 12 in Material und Größe entsprechend gewählt.
Die hier als leichtes Rohr 2 dargestellte Abseilvorrichtung
hat nur die Aufgabe das Geschoß zu führen und die nicht dargestellte Abfeuerung mit Visiereinrichtung zu tragen, so daß
sie sehr leicht ausgeführt sein kann, z.B. auch in Form einer Schiene.
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Claims (7)
- RheinmetallR 618 Düsseldorf, den 17.11.1975ANSPRÜCHEl.j Rückstoß- und knallfrei abschießbares Geschoß, dem ^-^ durch eine gleichzeitig nach rückwärts auf eine Inertmasse guter Zerteilbarkeit unter Zwischenschaltung eines Treibspiegels wirkende, in einem Rohr angeordnete Treibladung der Antriebsimpuls erteilt wird, wobei der Treibspiegel am hinteren Ende des Rohres nach dem Abstoßen der Inertmasse gefangen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (4b) mit einem Gefechtskopf (4a) fest verbunden ist und mit diesem das Geschoß bildet.
- 2. Rückstoß- und knallfrei abschießbares Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Düsen (8b) vorgesehen sind, durch die die hochgespannten Brenngase nach dem Abstoßen der Inertmasse (10) ausströmen können.
- 3. Rückstoß- und knallfrei abschießbares Geschoß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Düse (8b) im Treibspiegel (8) angeordnet ist.
- 4. Rückstoß- und knallfrei abschießbares Geschoß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Düsen seitlich schräg nach hinten gerichtet, am hinteren Ende jedoch vor dem gefangenen Treibspiegel (8) im Rohr (4b). angeordnet sind.9 09844/0001
ORIGINAL INSPECTED - 5. Rückstoß- und knallfrei abschießbares Geschoß nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (8b) mit einem verbrennbaren oder verzunderbaren Stopfen (12) verschlossen sind, dessen Brenngeschwindigkeit so gemessen ist, daß die Brenngase erst nach Erreichen eines Sicherheitsabstandes vom Schützen austreten können*
- 6. Rückstoß- und knallf.rei abschießbares Geschoß nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (8b) mit einem schmelzenden Stopfen (12) verschlossen sind, der so gemessen ist, daß die Brenngase erst nach Erreichen eines Sicherheitsabstandes vom Schützen austreten können.
- 7. Rückstoß- und knallfrei abschießbares Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (4b) einen geringeren Durchmesser als der Gefechtskopf (4a) aufweist, am Ende mit einem Klappleitwerk (14) versehen ist und dessen Außendurchmesser im zusammengeklappten Zustand gleich dem Durchmesser des Gefechtskopfes (4a) ist und das Geschoß in dieser Form aus einem Abschußrohr (2) abgefeuert wird.0 9 8 A 4 / 0 0 0 1
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