DE4120095C2 - Verfahren zum Beschleunigen eines Projektils und Staurohrbeschleuniger zu dessen Durchführung - Google Patents
Verfahren zum Beschleunigen eines Projektils und Staurohrbeschleuniger zu dessen DurchführungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschleunigen eines
Projektils gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und einen
Staurohrbeschleuniger zur Durchführung dieses Verfahrens gemäß dem
Oberbegriff der Ansprüche 4 und 5.
Ein solches Verfahren und ein solcher Staurohrbeschleuniger sind
bekannt aus "THE RAM ACCELERATOR: A NEW CHEMICAL METHOD OF ACHIE-
VING ULTRAHIGH VELOCITIES" von A. Hertzberg, A. P. Bruckner und D. W.
Bogdanoff, Aeroballistic Range Association, Quebec, Kanada., 1986.
Der Grundgedanke dieses Verfahrens ist folgender:
Zwischen einem ortsfesten Rohr und einem durch dieses hindurchflie
genden, unterkalibrigen Projektil ist ein Ringspalt gebildet, durch
den im Rohr anwesendes zündfähiges Gasgemisch hindurchströmt. Dabei
liegt die Relativgeschwindigkeit zwischen dem Projektil und dem
Gasgemisch über der für dieses typischen Schallgeschwindigkeit. Das
Gasgemisch, das das Projektil hinterströmt hat, wird gezündet und
brennt ab, wobei ein abbrennender und mit dem Geschoß mitfliegender
Bereich einen ständigen Schub auf das Geschoß aufbringt und es so
mit ständig beschleunigt.
Der Staurohrbeschleuniger weist ein mit dem Gasgemisch füllba
res Rohr auf, dessen Innenraum mindestens eine Kammer bildet, deren
Vorder- und Rückseite durch jeweils eine Membran verschlossen ist.
Diese Membran muß einem hohen Innendruck in der Kammer standhalten.
Das Projektil weist seinerseits radial überstehende Leitflächen
auf, die für die zentrische Führung des Projektils im Rohr sorgen.
Vor dem Rohr und koaxial zu diesem ist ein Vorbeschleuniger in Form
einer Kanone angeordnet, in der das Projektil zusammen mit einem
Treibspiegel durch herkömmliche Mittel auf die für den Staurohrbe
trieb erforderliche Geschwindigkeit gebracht wird.
Bevor das Projektil allerdings in das Rohr eintreten kann, muß zu
nächst sein Treibspiegel entfernt werden; der Vorbeschleuniger muß
zu diesem Zweck einen erheblichen Abstand zum hinteren Rohrende
aufweisen.
Der bekannte Beschleuniger weist somit eine sehr große Länge auf;
seine Verwendung als Geschütz ist alleine wegen dieser Länge ausge
schlossen.
Außerdem müssen die Treibspiegelteile aufgefangen werden, was auf
wendig ist.
Aus der EP 0 248 340 A2 und der US 49 82 647 sind jeweils Ver
fahren bzw. Vorrichtungen gemäß den Oberbegriffen der unabhängi
gen Ansprüche bekannt.
So ist aus der EP 0 248 340 A2 eine Beschleunigungsvorrichtung
bzw. Abschußvorrichtung bekannt, bei der ein Projektil massiv
vorbeschleunigt werden muß, bevor das Projektil in ein Rohr
eintritt, in dem ein ruhendes Gasgemisch enthalten ist, das
explosionsartig verbrannt wird, um das Projektil auf eine End
geschwindigkeit zu bringen, die der Abschußgeschwindigkeit ent
spricht. Auch bei diesem System ist es deshalb erforderlich,
ein Vorbeschleunigungsrohr nebst einem Zusatz- bzw. Abschlußbe
schleunigungsrohr vorzusehen. Eine derartige Anordnung ist we
gen seiner enormen Abmessungen in der Praxis nicht verwendbar.
Auch die US 49 82 647 zeigt ein Verfahren und eine Anordnung,
die auf dem gleichen Prinzip basieren, dabei wird ein Projektil
zunächst vorbeschleunigt, indem es beispielsweise durch die
Dekompression eines komprimierten Gases in einem Rohr vorange
trieben wird, um innerhalb des Rohres weiter durch die Verbren
nung einer brennbaren Gas- bzw. Treibstoffmischung beschleunigt
zu werden. Auch diese Anordnung mit der Vorbeschleunigungsein
richtung und den daran anschließenden Endbeschleunigungs- bzw.
Abschlußrohr ist von derart großen Abmessungen, daß es sich al
lenfalls für stationäre Anwendungen, jedoch nicht für eine mo
bile Anwendung, beispielsweise auf einem Kraftfahrzeug, eignet.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, das bekannte
Verfahren und insbesondere den bekannten Staurohrbeschleuniger
zu vereinfachen und so weiter zu bilden, daß man völlig ohne
Vorbeschleunigung bzw. ohne Vorbeschleuniger auskommen kann.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren bzw. die Vorrichtung
gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Verfah
rensvarianten bzw. Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vor
richtung werden durch die abhängigen Ansprüche definiert.
Hierbei wird erfindungsgemäß das Projektil im Rohr ortsfest an
geordnet und das hochgespannte Gasgemisch in der Kammer wird
ver
anlaßt, aus dieser auszuströmen. Hierbei wird eine Anströmung des
Projektils erreicht, wie sie bisher nur dadurch möglich war, daß
man das vorbeschleunigte Projektil in das ruhende Gasgemisch ein
geschossen hat.
Dieser Erfindungsgedanke kann durch zwei Lösungsprinzipien
verwirklicht werden:
- a) das Projektil ist hinter der Kammer im Beschleunigerrohr ange ordnet. Die Kammer ist zum Projektil hin durch eine druckbestän dige Membran abgedichtet. Beim Abschuß wird die Membran perfo riert oder zerstört, so daß das hochgespannte Gasgemisch nach hinten austritt und dabei das Projektil anströmt.
- b) das Projektil ist innerhalb der Kammer und inmitten des hochge spannten Gasgemisches am hinteren Ende der Kammer angeordnet. Beim Abschuß wird die Kammer hinter dem Projektil geöffnet, und das zur Öffnung hin strömende Gasgemisch strömt hierbei das Pro jektil an.
In jedem der Fälle erfolgt hinter dem engsten Querschnitt des vom
Projektil gebildeten Staukanals eine spontane oder erzwungene Zün
dung, und der auf das Projektil einwirkende Druck des abbrennenden
oder detonierenden Gasgemischs treibt das Projektil nach vorne. Die
Menge und der Druck des Gasgemisches sollen hierbei so bemessen
sein, daß im Fall a) die Anströmgeschwindigkeit und im Fall b) die
Strömungsgeschwindigkeit im hinteren Projektilbereich die spezifi
sche Schallgrenze nicht unterschreitet. Im Fall b) erfolgt die An
strömung mit relativer Unterschallgeschwindigkeit.
Soweit ein Projektil verwendet wird, wie es aus dem obengenannten
Stand der Technik bekannt ist, bei dem der Staukanal zwischen
der Innenoberfläche des Beschleunigerrohres und der Außenoberfläche
des Projektils gebildet ist, weist das Projektil keinen Treibmantel
auf, sondern stützt sich an der Rohrwand etwa mittels seiner radial
überstehenden Leitflächen ab. Danach wird im obengenannten Fall a)
die unmittelbar vor und im Fall b) die unmittelbar hinter dem Pro
jektil gelegene Membran zerstört, so daß sich das Gasgemisch in
Richtung auf das Projektil zu expandiert und dabei auch das Projek
til umströmt.
Wenn das Druckgefälle bei der Expansion hoch genug ist, geschieht
die Anströmung des Projektils im Fall a) mit Überschall.
Das um das Projektil herumgeströmte Gasgemisch wird möglichst früh
zeitig im Bereich des hinteren Endes des Projektils gezündet und
übt somit einen Schub auf das Projektil aus, während gleichzeitig
die Expansion des Gasgemisches noch fortfährt; die in der im Rohr
gebildeten Kammer vorliegende Gasmenge ist hierbei so groß, daß
diese Expansion erst dann beendet ist, wenn das Projektil seiner
seits bereits auf eine Geschwindigkeit beschleunigt ist, die höher
ist als die Schallgeschwindigkeit. Während dieser Beschleunigung
muß die Relativgeschwindigkeit zwischen dem Projektil und dem an
strömenden Gasgemisch stets größer sein als die Schallgeschwindig
keit, die für das entsprechende Gasgemisch typisch ist.
Das Gasgemisch besteht hierbei aus mindestens einem Brennstoff wie
CH₄, C₂H₂, H₂ und dergleichen, aus einem Oxidator (O₂)
und gegebenenfalls aus mindestens einem inerten Zusatzgas, wie etwa
He, CO₂ und dergl., das unter anderem die Schallgeschwindigkeit
und die Detonationsgeschwindigkeit des hergestellten Gasgemisches
beeinflußt.
Das Rohr darf hinter dem Projektil keinen festen Verschluß aufwei
sen, da sonst das das Projektil umströmende Gasgemisch aufgestaut
würde und dessen Umströmung sehr rasch behindern würde. Es wäre
jedoch möglich, eine Blende anzuordnen, die das Abströmen der ver
brannten Gase so reguliert, daß die Geschwindigkeit des gegen das
Projektil anströmenden Gasgemisches auch bei einem besonders hohen
Druckgefälle die Schallgeschwindigkeit kontrolliert übersteigt, um
so eine zu schnelle Expansion zu verhindern und dafür zu sorgen,
daß auch das bereits schon erheblich beschleunigte Projektil,
soweit es sich seinerseits absolut im Unterschallbereich befindet,
noch immer auf eine ausreichend hohe Expansionsströmung trifft.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es jedoch
besonders vorteilhaft, das hintere Ende des das Projektil aufneh
menden Lagers bzw. das hintere Ende des Rohres, in dessen hinterem
Abschnitt das Projektil angeordnet ist, ganz oder nahezu völligof
fenzulassen. Der so aufgebaute Staurohrbeschleuniger wirkt hierbei
rückstoßfrei. Der Gasdruck und die Menge des in der vor dem Projek
til gelegenen Kammer befindlichen Gasgemisches sind entsprechend
einzustellen.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es jedoch
besonders vorteilhaft, zwischen dem offenen Ende des Lagers bzw.
Rohres und dem Projektilboden einen verschieblichen Kolben anzuord
nen, dessen der Verschiebung entgegengesetzter Widerstand, beson
ders dessen Masse, eine in der Anfangsphase der Beschleunigung des
Projektils zu rasche Expansion des Gasgemischs verhindert. Außerdem
kann ein solcher Kolben bei der Zündung des Projektils besondere
Funktionen übernehmen, wie weiter unten noch näher ausgeführt wird.
Der Kolben könnte lose hinter dem Projektil sitzen und getrennt von
diesem geladen werden, ist aber gemäß einer bevorzugten Ausgestal
tung der Erfindung durch die aufprallenden, expandierenden Gase des
Gasgemisches abreißbar am Projektilboden angebracht.
Hierbei ist es besonders von Vorteil, daß sich das Lager bzw. das
Rohr noch bis hinter den Kolben erstreckt und nicht unmittelbar
hinter dem Kolben endet,damit dieser noch eine definierte Strecke
in Lager bzw. Rohr zurücklegen kann und dabei einerseits modulie
rend auf den Expansionsverlauf einwirken kann, andererseits aber
imstande ist, weiter unten beschriebene Nebenfunktionen auszuüben.
Es ist, wie in einer am gleichen Tage wie diese eingereichten Pa
tentanmeldung der Anmelderin beschrieben, möglich, daß anstelle des
an seiner Außenseite vom Gasgemisch umströmten Projektils ein Pro
jektil verwendet wird, das mit seiner Außenseite am Ram-Beschleuni
gerrohr dichtend anliegt und mittig von einem Staukanal durchsetzt
ist. Die Wirkungsweise ist dieselbe wie bei dem im gattungsbilden
den Stand der Technik beschriebenen Projektil und die vorliegende
Erfindung umfaßt auch die Verwendung eines solchen Hohlprojektils.
Bei einem solchen Ram-Hohlprojektil ist es gemäß einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung besonders zweckmäßig, anstelle eines
kalibergroßen Verschlußkolbens einen Verschlußpfropfen zu verwen
den, der im Auslaß des das Hohlprojektil durchsetzenden Staukanales
sitzt.
Dieser Verschlußpfropfen kann dieselben, in dieser Anmeldung be
schriebenen Funktionen ausfüllen wie der Verschlußkolben; es ist zu
diesem Zweck auch möglich, einen verhältnismäßig leicht ausgebilde
ten, nur als Führung wirksamen Verschlußkolben mittig an der Rück
seite des Verschlußpfropfens anzuordnen.
Der Verschlußpfropfen kann mittels einer Auslöseeinrichtung dich
tend und lösbar im Auslaß des Staukanales festgehalten werden. Der
gesamte Projektilkörper kann dagegen am Ende des Ram-Beschleuniger
rohres gegen den Innenrand eines Verschlusses dichtend anliegen,
der von einer nahezu kalibergroßen Öffnung durchsetzt ist. In die
sem Fall benötigt das Ram-Beschleunigerrohr keine hintere Dich
tungsmembran, sondern der mit dem Verschlußpfropfen versehene Pro
jektilkörper selbst dichtet gegenüber dem Druck des Gasgemisches
ab.
Wird die Auslöseeinrichtung ausgelöst, dann wird der Verschluß
pfropfen durch den Druck des Gasgemischs nach hinten aus dem Auslaß
des Staukanales durch die Öffnung des Verschlusses geschossen, und
das Gasgemisch strömt durch den Staukanal nach außen.
Bei dem bekannten Staurohrbeschleuniger sind die Membranen der Kam
mer so ausgelegt, daß ein Innendruck von bis zu knapp 25 bar in der
Kammer möglich ist.
Bei der Erfindung liegt die mögliche Untergrenze des Druckes schon
nahe diesem Wert, nämlich bei etwa 20 bar. Erfindungsgemäß ist aber
die Kammer mit ihren Membranen so ausgelegt, daß ein Innendruck von
mehr als 100 bar realisierbar ist. Hierbei braucht bei mehreren
hintereinanderliegenden Kammern nur die hinterste einen so hohen
Druck aufzuweisen; je näher die jeweilige Kammer in einer Reihe von
hintereinanderliegenden Kammern am Mündungsende des Rohres liegt,
desto niedriger kann der in dieser Kammer unmittelbar vor dem Ab
schoß vorherrschende Druck sein.
Um die Voraussetzung für die Projektil-Beschleunigung zu schaffen,
muß das hochgespannte Gasgemisch veranlaßt werden, durch die dem
Projektil nächstgelegene Membran auszuströmen. Diese Membran aber
ist ihrerseits recht stabil, da sie, wie oben erwähnt, ggf. einem
Druck von bis zu 100 bar standzuhalten hat. Im eingangsgenannten
Stand der Technik durchschlägt das Projektil die Membran, doch hat
in diesem Fall das Projektil bereits eine Geschwindigkeit, die
deutlich über der Schallgrenze liegt.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist an der Pro
jektilnase eine Einrichtung zum Durchschlagen der Membran ausgebil
det bzw. angeordnet; der besondere Vorteil einer solchen Anordnung
liegt darin, daß die Membran mittig perforiert ist, so daß die An
strömung des Projektils nach dem Perforieren der Membran gleich
mäßig erfolgt.
Gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist
aber die Projektilnase selbst als Schlagbolzen ausgebildet, und das
gesamte Projektil selbst bildet einen Schlagbolzenkörper, der mit
tels einer Schlageinrichtung, die eine Spannfeder oder einen Be
schleunigungsmagneten aufweisen kann, zum Abfeuern des Staurohrbe
schleunigers gegen die Membran gedrückt werden kann.
Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann es aber
auch vorteilhaft sein, die Membran, die dem Projektil nächstgelegen
ist, durch eine vom Projektil unabhängige Einrichtung zu perforie
ren bzw. zu zerstören; so ist es etwa möglich, eine Membran aus
thermoplastischen Kunststoff durch einen in diese eingebetteten
elektrischen Heizdraht örtlich zu schwächen; es muß allerdings ge
währleistet sein, daß die Temperatur dieses Heizdrahtes nicht der
Zündtemperatur des Gasgemischs nahekommt.
Es ist hierbei besonders vorteilhaft, eine Schlagbolzeneinrichtung
zu verwenden, die etwa in einem Bereich angeordnet ist, der zwi
schen den Leitflächen des Projektils liegt und dessen Bewegung
nicht beeinträchtigt.
Beim eingangs genannten Stand der Technik erfolgt die Zündung des
Gasgemisches durch eine Revolverplatzpatrone, die durch ein in der
Membran mittig befestigtes Kügelchen ausgelöst wird, das auf das
Zündkapsel der Patrone aufschlägt, wenn das Projektil die Membran
durchschlagen hat. Auch bei dem erfindungsgemäßen Staurohrbeschleu
niger könnte eine ähnliche Einrichtung vorgesehen sein, die etwa
durch den Anschlag des Projektil gegen die Membran ausgelöst werden
könnte. Es wäre gegebenenfalls auch vorteilhaft, mittels einer ge
ringen Treibladung einen in der Projektilnase angeordneten Schlag
stift gegen die Membran vorzutreiben und nach hinten gerichtete
Auslaßkanäle im Projektil vorzusehen, so daß die aus diesen austre
tenden, noch heißen Pulvergase die Zündung bewirken könnten.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung nutzt aber die beson
deren Gegebenheiten, die darin liegen, daß beim erfindungsgemäßen
Staurohrbeschleuniger das Projektil sich beim Abschuß zunächst
nicht in Bewegung befindet und daß hinter diesem gemäß einer oben
genannten Ausgestaltung ein verschiebbarer Kolben angebracht ist,
der bevorzugt sogar am Projektil so fest angebracht ist, daß er
erst durch Aufbringen einer vorbestimmten Kraft vom Projektil ab
trennbar ist.
Die dem Projektil zugewandte Oberfläche des Kolbens ist gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung so weitergebildet, daß sie
zur Zündung des Gasgemisches führt, das beim Abschuß nach dem Zer
stören der Membran mit Überschallgeschwindigkeit gegen das Projek
til strömt, um dessen Körper herumströmt und dann gegen die genann
te Oberfläche des Kolbens prallt.
Zu diesem Zweck kann es bereits ausreichend sein, daß der Kolben
eine polierte, zur Seelenachse des Rohres querliegende Oberfläche
aufweist; es kann aber auch zweckmäßig sein, die querliegende
Oberfläche in anderer Weise geeignet zu formen.
Es kann an der genannten Oberfläche aber auch eine Fremdzündeein
richtung vorgesehen sein, die bevorzugt in Form einer pyrotechni
schen Zündung vorliegt, aber auch als elektrischer Funkengeber oder
dergl. ausgebildet sein kann.
Da eine möglichst frühzeitige Zündung anzustreben ist, aber die
Zündung erst erfolgen darf, wenn eine hinlängliche Menge an Gasge
misch hinter dem Projektil vorliegt, ist gemäß einer weiteren Aus
gestaltung der Erfindung zwischen dem Kolben und dem Projektil eine
Distanz-Auslöseeinrichtung vorgesehen, die bevorzugt und am ein
fachsten als eine Reißleine ausgebildet ist, die zwischen Kolben
und Projektil angeordnet ist und bei einem bestimmten Abstand zwi
schen diesen gespannt und schließlich abgerissen wird. Hierbei kann
durch das Abreißen ein elektrischer Ruhestrom unterbrochen werden,
während durch die Spannung der Reißleine ein Reibungszünder akti
viert werden kann.
Das rechtzeitige Auslösen der Zündung ist somit mit einfachen Mit
teln zuverlässig sichergestellt.
Der erfindungsgemäße Staurohrbeschleuniger besteht daher letztlich
nur aus einem vorne und hinten offenen Beschleunigerrohr, in dessen
Innenraum durch mindestens zwei Membranen eine Kammer gebildet ist;
bevorzugt liegen mehrere Kammern vor. In der Beschleunigerrohrwand
sitzen Ventile zum Füllen und Ablassen des Gasgemischs in der Kam
mer bzw. Kammern. Der hintere Teil bildet ein Lager, in dem ein
Projektil sitzt, das beispielsweise über eine gespannte Feder auf
in die Beschleunigerrohrwand eingelassenen Scherbolzen abgestützt
ist und gegen eine Auslösung anliegt. Das Beschleunigerrohrende ist
durch den am Projektilboden angebrachten Kolben verschlossen. Diese
Anordnung bedarf keines Vorbeschleunigers und keiner Einrichtung
zum Abwerfen eines Treibspiegels.
Wenn die Kammern mit dem Gasgemisch unter vorgeschriebenem Druck
gefüllt sind, dann ist der so ausgebildete Staurohrbeschleuniger
feuerbereit.
Es ist ersichtlich, daß solche Staurohrbeschleuniger in mannigfa
cher Weise militärisch eingesetzt werden können, etwa am Geräteträ
ger eines Hubschraubers und zur Bekämpfung bewegter Ziele, die we
gen der außerordentlich hohen Mündungsgeschwindigkeit, die ein sol
cher Staurohrbeschleuniger trotz seines niedrigen Eigengewichts er
reichen kann, auch mit nichtgesteuerten Projektilen bekämpft werden
können.
Je nach Art des für das Beschleunigerrohr verwendeten Materials
kann der erfindungsgemäße Staurohrbeschleuniger nach dem Abschuß
wie eine Kanone wiederholt geladen und abgefeuert werden.
Der erfindungsgemäße Staurohrbeschleuniger kann aber auch als La
borbeschleuniger für Hochgeschwindigkeitsversuche verwendet werden,
wobei besonders vorteilhaft ist, daß keine Einrichtungen erforder
lich sind, um die vom Vorbeschleuniger der bekannten Einrichtung
entwickelten Gase abzuleiten und die Bruchstücke des Treibspiegels
abzufangen.
Der Gegenstand der Erfindung wird nun anhand der Zeichnung bei
spielsweise noch näher erläutert. In dieser ist:
Fig. 1a der schematische Längsschnitt durch den hinteren Abschnitt
eines erfindungsgemäßen Staurohrbeschleunigers, dem ein
erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens
zugrundeliegt,
Fig 1b der schematische Längsschnitt durch den hinteren Abschnitt
eines erfindungsgemäßen Staurohrbeschleunigers, dem ein
zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfah
rens zugrundeliegt,
Fig. 2 die Ansicht eines Projektils für diesen Staurohrbeschleuni
ger,
Fig. 3 eine Ansicht ähnlich Fig. 2, jedoch kurz nach dem Abfeuern,
Fig. 4a ein schematischer Längsschnitt durch ein in einem Stau
rohrbeschleuniger befindliches, unterkalibriges Projektil,
Fig. 4b ein schematischer Längsschnitt durch ein in einem Stau
rohrbeschleuniger befindliches, kalibergroßes Hohlprojek
til,
Fig. 5 eine Ansicht einer Zündeinrichtung, in Richtung der Seelen
achse des Staurohrbeschleunigers gesehen, und
Fig. 6 eine Ansicht einer anderen Zündeinrichtung in einer Dar
stellung ähnlich jener der Fig. 5.
In Fig. 1 ist ein Staurohrbeschleuniger im Längsschnitt gezeigt,
mit einem aus Abschnitten zusammengesetzten Beschleunigerrohr 1.
zwischen jeweils zwei Abschnitten ist eine Membran 2 eingesetzt, so
daß zwischen jeweils zwei benachbarten Membranen 2 eine Kammer 3
gebildet ist.
Das in Fig. 1a und 1b gezeigte Beschleunigerrohr 1 weist zwei Kam
mern auf, kann aber, wenn eine höhere Mündungsgeschwindigkeit des
Staurohrbeschleuniger erreicht werden soll, in der Zeichnung nach
rechts entsprechend verlängert sein.
Der in der Zeichnung linksgelegene, hinterste Beschleunigerrohrab
schnitt bildet ein Lager 10, das zur Aufnahme eines Projektils 4
eingerichtet ist. Das Lager 10 und das darin aufgenommene Projektil
befindet sich bei der Ausführungsform der Fig. 1a außerhalb der
Kammer 3 und unmittelbar hinter der hintersten Membran 2, bei der
Ausführungsform der Fig. 1b innerhalb der Kammer 3 und unmittelbar
vor der hintersten Membran 2, jeweils in Schuß- bzw. Beschleuni
gungsrichtung gesehen.
Dieses Projektil ist in den Fig. 2 und 3 näher dargestellt und
weist einen mit Leitflächen 9 versehenen Projektilkörper auf. Die
äußersten Enden der Leitflächen 9 stehen mit der Innenwand des Roh
res 1 und des Lagers 10 in leichter Gleitberührung und halten den
Projektilkörper des Projektils 4 in genau koaxialer Ausrichtung zum
Beschleunigerrohr 1.
Am Boden des Projektils 4 der in Fig. 1a gezeigten Ausführungsform
ist mit diesem ein Kolben 6 abreißbar verbunden, der seinerseits
eine Umfangsnut 5a aufweist, in der ein Klemmring 5 sitzt, der das
Projektil 4 in seiner Ausgangslage, die in Fig. 1 gezeigt ist, im
Lager 10 festhält.
Zwischen dem Kolben 6 und dem Projektilboden ist eine Reißleine 7
angeordnet (Fig. 3), die in einem pyrotechnischen Zündsatz 8 endet,
der an der dem Projektil 4 zugewandten Oberfläche des Kolbens 6 an
geordnet ist und von der Reißleine 7, wenn sie abgezogen wird, aus
lösbar ist.
Beim Abschuß wird die dem Projektil 4 nächstgelegene Membran 2 zer
stört, so daß sich das in der entsprechenden Kammer 3 befindliche
Gasgemisch gegen das Projektil hin expandieren kann.
Das Gasgemisch trifft hierbei mit Überschallgeschwindigkeit auf das
Projektil, umströmt dessen Projektilkörper zwischen den Leitflächen
9 und prallt zwischen diesen gegen die dem Projektil zugewandte
Fläche des Kolbens 6.
Dieser wird vom Boden des Projektils abgerissen und bewegt sich
nach hinten, wobei ein nach hinten überstehender, in Fig. 1 erkenn
barer Verlängerungsstutzen des Lagers 10 zur Führung dient.
Gleichzeitig heizen sich die gegen die Fläche des Kolbens aufpral
lenden Gase auf, und gleichzeitig wird die Reißleine 7 langgezogen,
die mit ihren Enden in der Zündeinrichtung 8 am Kolben 6 und am
Projektilboden befestigt ist. Wenn die Reißleine 7 strammgezogen
ist, dann löst sie die Zündeinrichtung 8 aus und die hinter das
Projektil gelangten Gase brennen ab.
Nun wird der Kolben 6 nach hinten aus dem Lager 10 geschossen, al
lerdings nicht mit sehr hoher Geschwindigkeit, und die Verbren
nungsgase können ungehindert nach hinten abströmen, ohne für einen
Rückstau zu sorgen. Gleichzeitig setzt sich das Projektil 4 in Be
wegung, weil auf ihn der von dem verbrennenden Gas verursachte
Druck einwirkt.
Da Druck und Menge des Gasgemischs in der Kammer 3 entsprechend be
messen wurden, wird die Expansionsströmung rund um das Projektil 4
weiter fortgesetzt, wobei dieses zunehmend beschleunigt wird.
Dem Grunde nach darf die Relativgeschwindigkeit zwischen Projektil
4 und anströmendem Gasgemisch niemals die Schallgrenze unterschrei
ten, so daß das Projektil 4, wenn es die nächste Membran 2 erreicht
und somit die erste Kammer 3 durchquert hat, bereits mehr als
Schallgeschwindigkeit aufweisen muß.
Es ist aber auch denkbar, daß innerhalb der ersten Kammer diese Ge
schwindigkeit noch nicht erreicht wird; in diesem fall unterbleibt
die weitere Beschleunigung, wenn die Relativgeschwindigkeit zwi
schen Projektil 4 und Gasgemisch die Schallgrenze unterschreitet,
weil die Expansionsgeschwindigkeit abfällt, wenn die Kammer 3 nahe
zu geleert ist.
Es ist eine zusätzliche Zündung zweckmäßig, etwa in Form eines be
kannten Leuchtspur-Brennsatzes, der am Projektilboden angebracht
ist und beim ursprünglichen Abschuß durch die Reißleine 7 aktiviert
wurde. Der beim beschleunigten Projektil 4 weiterbrennende Brenn
satz sorgt auch bei ungleichmäßiger Anströmung stets für eine zu
verlässige und rasche Zündung.
In Fig. 4a ist ein unterkalibriges Projektil 4 gezeigt, das gemäß
der Ausführungsform der Fig. 1b nicht außerhalb, sondern innerhalb
der Kammer 3 sitzt. Diese ist nach hinten jedoch nicht durch eine
Membran 2 abgedichtet, wie in Fig. 1b gezeigt, sondern durch einen
Verschlußpfropfen 6′, der lösbar am hinteren Ende des Projektils 4
angebracht ist sowie dichtend und verschieblich im Beschleuniger
rohr 1 sitzt. Der Verschlußpfropfen 6′ stützt sich nach hinten ge
gen eine Auslöseeinrichtung 15 ab. Im übrigen kann der Verschluß
pfropfen 6′ mit einer Zündeinrichtung 7, 8 versehen sein, wie sie
in Fig. 3 gezeigt ist.
In Fig. 4b ist ein Hohlprojektil 4′ gezeigt, das von im wesentli
chen kreiszylindrisch ist und mit seiner Außenfläche verschieblich
und dichtend gegen die Innenwand des Beschleunigerrohres 1 anliegt.
Das Hohlprojektil 4′ ist mittig von einem Staukanal 10 durchsetzt,
der als Staudüse wirksam ist und von dem Gasgemisch (in der Fig. 4b
von rechts nach links) durchströmt werden kann.
In der Zeichnung ist das Hohlprojektil 4′ in der Abschußlage vor
dem Abschuß gezeigt, wobei es dichtend mit seinem Boden gegen einen
ringförmigen, in der Zeichnung nur angedeuteten Verschluß 14 an
liegt.
Das bodenseitige Ende des Staukanals 10 ist durch einen Verschluß
pfropfen 6′ dichtend verschlossen, der nach hinten durch eine nur
angedeutete Auslöseeinrichtung 15 am Verschluß 14 abgestützt ist.
Rechts vom Hohlprojektil 4′ befindet sich das hochgespannte Gasge
misch im Beschleunigerrohr 1.
Als Variante kann sich anstelle der Auslöseeinrichtung 15 und des
dichtenden Verschlußpfropfens 6′ jeweils hinter dem Projektil 4, 4′
der Fig. 4a, 4b die hinterste Membran 2 der Kammer 3 befinden, wie
in Fig. 1b gezeigt.
Nach Freigabe des Verschlußpfropfens 6′ bzw. nach Zerstörung der
Membran 2 wird das Projektil 4, 4′ in seinem vorderen Bereich von
dem nach hinten austretenden Gasgemisch mit einer Geschwindigkeit
kleiner als die Schallgeschwindigkeit des Gasgemisches umströmt
(Fig. 4a) bzw. durchströmt (Fig. 4b). Im engsten Querschnitt des
Staukanals 10 wird die Schallgeschwindigkeit erreicht. Im hinteren
Bereich des Projektils 4, 4′ ist die Strömungsgeschwindigkeit grö
ßer als die Schallgeschwindigkeit. Das brennbare Gasgemisch wird im
hinteren Bereich der Projektils etwa durch die genannte Zündein
richtung 8 (Fig. 3) gezündet.
Wenn die Auslöseeinrichtung 15 betätigt wird, gibt sie den Ver
schlußpfropfen 6′ frei, der durch das hochgespannte Gasgemisch nach
hinten (in der Zeichnung nach links) aus dem Staukanal 10 geblasen
wird, der daraufhin von dem sich entspannenden Gasgemisch durch
strömt wird. Diesel brennt infolge Fremdzündung hinter dem vom Ver
schluß weitgehend nicht abgedeckten Projektilboden ab und übt auf
diesen eine das Projektil (in der Zeichnung nach rechts) beschleu
nigende Wirkung aus.
In Fig. 5 und 6 ist jeweils ein Querschnitt durch das Beschleuni
gerrohr 10 an einer Stelle hinter dem vor dem Abschuß ruhenden Pro
jektil gezeigt.
Gemäß Fig. 5 sind elektrische Glühdrähte 11 quer durch die lichte
Weite des Beschleunigerrohres 1 gespannt, die beim Abschuß zum Glü
hen gebracht werden und beim Abschuß das dem Staukanal 10 ausströ
mende Gasgemisch zünden.
Die Drähte können auch ohne elektrischen Anschluß ausgebildet sein
und die Zündung dadurch verbessern, daß sie durch die ausströmenden
Gase erhitzt und zum Glühen gebracht werden.
In Fig. 6 ist an Radialstegen 13 mittig eine Zündeinrichtung be
festigt, die als elektrisches Glühelement, als anschlußloses Glüh
element, als elektrisch oder chemisch gezündete pyrotechnische
Zündeinrichtung oder als durch die noch niedrige Temperatur des an
fangs ausströmenden Gasgemischs gezündete pyrotechnische Zündein
richtung oder auch als Katalysator oder Reagenz ausgebildet sein
kann, der durch den durch Kontakt mit dem Gasgemisch bzw. das durch
die Reaktion mit diesem dieses Gasgemisch entzündet.
Die in Fig. 5 oder 6 gezeigte Zündeinrichtung befindet sich hinter
dem Projektil, aber noch vor dem Kolben 6 oder Verschlußpfropfen 6′
und kann an diesem oder an der Wandung des Beschleunigerrohres 1
befestigt sein.
Claims (20)
1. Verfahren zum Beschleunigen eines Projektils in einem Rohr, das
eine mit unter Druck stehendem, zündfähigem Gasgemisch gefüllte,
verschlossene Kammer aufweist, durch Herstellen einer Relativge
schwindigkeit zwischen dem Projektil, das im Rohr einen düsenarti
gen, vom Gasgemisch durchströmbaren Staukanal bildet, und dem Gas
gemisch und durch Abbrennen des Gasgemischs hinter dem engsten
Querschnitt des Staukanals, wobei durch das Projektil ein gegen das
Gasgemisch bewegtes Staustrahltriebwerk gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Projektil im Rohr mindestens nahezu ortsfest angeordnet wird,
- - die Kammer an ihrem hinteren Ende geöffnet wird, so daß das in dieser befindliche Gasgemisch veranlaßt wird, nach hinten aus dem Rohr auszutreten und sich dabei relativ zum Projektil zu be wegen, und
- - das Gasgemisch hinter dem engsten Querschnitt des Staukanals gezündet wird, so daß das Projektil relativ zum Rohr beschleu nigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Projektil hinter einer die Kammer nach hinten abschließenden Membran und außerhalb der KammEr angeordnet wird,
- - durch Zerstören oder Perforieren der Membran das Gasgemisch ver anlaßt wird, das Projektil anzuströmen, und
- - der Druck des Gasgemisches so eingestellt wird, daß die Anströ mung mit relativer Überschallgeschwindigkeit erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Projektil am hinteren Ende der Kammer innerhalb dieser ange ordnet wird,
- - der Austritt des Gasgemisches aus der Kammer hinter dem Projek til veranlaßt wird und
- - dieses hiernach von diesen zunächst mit relativer Unterschallge schwindigkeit angeströmt wird.
4. Staurohrbeschleuniger zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 und/oder 2, mit einem Beschleunigerrohr und einem in die
sem einen düsenartigen Staukanal bildenden Projektil, der sich
durchgehend von dessen Vorderseite bis zu dessen Rückseite er
streckt, wobei im Beschleunigerrohr mindestens eine mit unter Druck
stehendem, zündfähigem Gasgemisch füllbare, beidseitig durch eine
Membran verschlossene Kammer gebildet ist, und mit einem hinter der
Kammer und koaxial zum Beschleunigerrohr angeordneten Lager zur
Aufnahme des ruhenden Projektils vor dessen Beschleunigung,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Lager (10) unmittelbar an die oder die hinterste Kammer (3) angrenzt, und
- - eine Einrichtung zum Zerstören der dem Projektil (4) zugewandten Membran (2) vorgesehen ist.
5. Staurohrbeschleuniger zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 und/oder 3, mit einem Beschleunigerrohr und einem in die
sem einen düsenartigen Staukanal bildenden Projektil, der sich
durchgehend von dessen Vorderseite bis zu dessen Rückseite er
streckt, wobei im Beschleunigerrohr mindestens eine mit unter Druck
stehendem, zündfähigem Gasgemisch füllbare, beidseitig bevorzugt
durch eine Membran verschlossene Kammer gebildet ist, und mit einem
koaxial zum Beschleunigerrohr angeordneten Lager zur Aufnahme des
ruhenden Projektils vor dessen Beschleunigung,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Lager innerhalb der oder der hintersten Kammer (3) an deren hinterem Ende angeordnet ist, und
- - eine Einrichtung zum Öffnen des hintersten Endes dieser Kammer hinter dem Projektil vorgesehen ist.
6. Staurohrbeschleuniger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lager (10) an der Rückseite im wesentlichen offen ist.
7. Staurohrbeschleuniger nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß hinter dem Projektil (4) ein verschieblicher
Kolben (6) angeordnet ist.
8. Staurohrbeschleuniger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (6) am Projektilheck abreißbar befestigt ist.
9. Staurohrbeschleuniger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben als ein lösbar im Auslaß des Staukanals (10) sit
zender Verschlußpfropfen (6′) ausgebildet ist.
10. Staurohrbeschleuniger nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Lager (10) im hinteren Teil des Beschleuni
gerrohres (1) angeordnet ist, und daß sich bevorzugt das Beschleu
nigerrohrohr (1) noch bis hinter das Lager (10) weitererstreckt.
11. Staurohrbeschleuniger nach einem der Ansprüche 4 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die Kammer (3) mit den Membranen (2) für
die Aufnahme eines Innendrucks von mehr als sowie bevorzugt von ca.
100 bar eingerichtet ist.
12. Staurohrbeschleuniger nach einem der Ansprüche 4 oder 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Projektilnase eine Einrichtung zum
Perforieren der nächstgelegenen Membran (2) aufweist.
13. Staurohrbeschleuniger nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Projektilnase als Schlagbolzen ausgebildet ist, und daß
eine Schlageinrichtung vorgesehen ist, mittels deren das Projektil
(4) gegen die Membran (2) andrückbar ist.
14. Staurohrbeschleuniger nach einem der Ansprüche 4 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß eine von Projektil (4; 4′) getrennte
Einrichtung zum Perforieren der dem Projektil (4; 4′) nächstgelege
nen Membran (2) vorgesehen ist.
15. Staurohrbeschleuniger nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
da die Perforierungseinrichtung als eine Schlagbolzeneinrichtung
ausgebildet ist.
16. Staurohrbeschleuniger nach einem der Ansprüche 7 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß die dem Projektil (4; 4′) zugewandte
Oberfläche des Kolbens (6) zum Auslösen einer spontanen Zündung des
gegen diese Oberfläche prallenden Gasgemischs ausgebildet ist.
17. Staurohrbeschleuniger nach einem der Ansprüche 7 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß die dem Projektil (4; 4′) zugewandte
Oberfläche des Kolbens (6) eine bevorzugt pyrotechnische Zündein
richtung (8) trägt.
18. Staurohreinrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Projektilheck und Kolben (6) eine Distanz-Auslöseein
richtung, bevorzugt einer Reißleine (7), angeordnet ist, mittels
deren die Zündeinrichtung (8) dann auslösbar ist, wenn zwischen
Projektilheck und Kolben (6) ein vorbestimmter Abstand vorliegt.
19. Staurohrbeschleuniger nach einem der Ansprüche 4 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß im Bereich des Projektilhecks elektrische
Glühdrähte (13) zur Zündung des Gasgemisches angeordnet sind.
20. Staurohrbeschleuniger nach einem der Ansprüche 4 bis 19, da
durch gekennzeichnet, daß er als bevorzugt rückstoßfreies Geschütz
ausgebildet ist.
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