-
Vorrichtung zum Be- und Entwässern von
-
Sport- und Spielplätzen aller Art Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Bewässern und ggf Entwässern von Flächen, wobei unter der Fläche eine flüssigkeitsdichte
Wanne ausgebildet ist, über deren Bodenfläche sich eine Schicht befindet.
-
Es sind bereits Vorrichtungen zum Be- und Entwässern von im Freien
befindlichen Sport- und Spielplätzen aller Art unter Verwendung von natürlichen
Niederschlägen bekannt geworden. Zum Stand der Technik wird insbesondere auf die
CH-PS 550 898 und die DT-OS 1 945 067 veruesen. Bei der zuerst genannten Druckschrift
befinden sich unter einem Sportplatz einzelne Dränleitungen aus Filterrohren. Die
Niederschläge dringen durch die porösen Filterrohre in das Rohrinnere ein
und
werden dort in eine Sammelleitung abgeleitet. Die Filterrohre liegen ihrerseits
auf Kiesbetten auf. Insbesondere bei stärkeren Regenfällen können derart ausgerüstete
Plätze aber nicht in ausreichend kurzer Zeit die anfallenden Nie der schlagsmengen
aufnehmen und ableiten. Außerdem wird der Bereich zwischen den einzelnen Dränrohrsträngen
nur ungenügend und erst nach längerer Zeit entwässert. Des weiteren besteht die
Gefahr, daß der Filteraufbau nicht sachgemäß nach der Filterregel von Terzaghi ausgeführt
wird, was ein Verschlämmen der Rohrleitungen zur Folge hat. Die Dränleistung dieser
bekannten Vorrichtung läßt also bei vielen Anlagen nach einer gewissen Zeit immer
mehr nach.
-
Bei der durch die eingangs genannte DT-OS bekannt gewordenen Vorrichtung
zum Be- und Entwässern derartiger Plätze befindet sich zwar ein Kiesfilterbett unter
der Erdabdeckung, so daß die gesamte Fläche des betreffenden Platzes relativ gleichmStg
entwässert werden kann, Jedoch strömen die Niederschläge durch das Kiesfilterbett
ungenutzt ins Erdreich, und zwar über dachförmig profilierte Betonbahnen mit Dränagekanälen
und Heizleitungen. Dadurch wird diese bekannte Vorrichtung relativ kostspielig in
der Herstellung, zumal die Verlegung dieser Betonbahnen recht aufwendig sein dürfte.
-
Hier hat die ältere Patentanmeldung nach DT-OS 2 439 043 der Anmelderin
schon dadurch Abhilfe geschaffen, daß entsprechend den eingangs zitierten Merkmalen
unter der ganzen Fläche des Platzes eine flüssigkeitsdichte Wanne ausgebildet wird,
über deren Bodenfläche sich eine Schicht aus Einkornbetonsteinen mit im Inneren
der Steine durchgehenden Kanälen befindet, die in eine Sammelleitung einmünden0
Versuche haben gezeigt, daß diese bereits vorgeschlagene Vorrichtung, von der die
Erfindung ausgeht, den gestellten Anforderungen vollauf genügt.
-
Durch den geschilderten Aufbau ergibt sich eine sehr wirksame und
gegebenenfalls schnelle Entwässerung, auch bei starken
Niederschlägen.
Die gesamte Platzfläche wird gleichmäßig entwässert, so daß sich nicht mehr die
unterschiedlichen Bodenfeuchtigkeiten zwischen den Strängen bei der eingangs geschilderten
bekannten Vorrichtung einstellen. Gleichzeitig erfolgt eine Bewässerung der Fläche,
weil die Schicht der Einkornbetonsteine beim älteren Vorschlag ständig im Wasser
liegt und die Feuchtigkeit über die Bodenkapillaren zu der Oberfläche des Platzes
gelangt, d.h. im Fall eines Rasenpla-tzes zu den Wurzelp der Rasenpflanzen.
-
Ausgehend von dieser bereits vorgeschlagenen Vorrichtwgliegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ihren Aufbau weiterhin zu vereinfachen, und ihr Anwendungsgebiet
zu vergrössern Dies gelingt gemäß der Erfindung dadurch, daß die Schicht aus örtlich
eingebrachtem Einkornbeton , verdichtetem Filterkies o.dgl. Materialien, beispielsweise
Schlacke, geblähtem Kunststoff und ähnlichen geeigneten Materialien-Durch die geschilderten
Maßnahmen kann die Schicht einfacher aufgebaut werden, indem entweder an der Baustelle,
d.h. örtlich, ein entsprechender Einkornbeton eingebracht wird. Einkornbetonsteine
sind z. B. in der DT-PS 1 484 462 zum Entwässern des Baugrundes hinter erdberührten
Wänden von Bauwerken beschrieben, wo sie vertikal als aufsteigende Dränagewand verwendet
werden.
-
Anstelle der örtlich eingebrachten Einkornbetonschicht kann auch eine
Schicht aus verdichtetem Filterkies verwendet werden.
-
In diesem Fall empfiehlt sich ein Aufbau entsprechend DIN 18035, Mai
1973, Ziffer 2.2 "Filterschicht"
Des weiteren wird das Anwendungsgebiet
der Vorrichtung dahingehend erweitert, dass Flachen aller Art erfindungsgemäss bewässert
und ggf. entwässert werden. Gedacht ist beispielsweise an Sport- und Spielplätze
aller Art, gärtnerisch und landwirtschaftlich genutzte Anlagen u. dal. und zwar
im Freien befindlich - wobei die Flächen dann be- und entwässert werden können -
und unter Hallen befindliche Flächen, die dann im allgemeinen nur bewässert werden.
-
Es wird bevorzugt, wenn auf die Bodenfläche der Wanne eine Schutzschicht
aufgelegt ist. Diese dient zum Schutz der die Wanne ausbildenden Folie vor Beschädigung
beim Bau.
-
Sofern eine Beheizung des Platzes - erwünscht ist, erfolgt diese am
besten durch in der Schicht verlegte elektrische Heizkabel.
-
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert, aus denen sich weitere wichtige Merkmale ergeben. Es zeigt Figur 1 schematisch
eine Draufsicht auf eine Fläche, beispiels weise einen Sport- oder Spielplatz, mit
einer Vorrichtung nach der Erfindung; Figur 2 einen Schnitt längs II-II von Fig.
1; Figur 3 in vergrössertem Naß stab einen lotrechten Schnitt durch eine Ausführungsform
eines Reglerschachtes mit Ableitung für die Entwässerung einer derartigen Fläche;
Figur 4 eine Draufsicht auf Fig. 3; Figur 5 schematisch den Wasserzulauf in einem
derartigen Reglerschacht.
-
Eine zu bewässernde bzw. entwässernde Fläche 12 wird zunächst in der
für den Aufbau der Vorrichtung erforderlichen Tiefe ausgekoffert (Rohplanum 9).
Über die gesamte Fläche wird dann eine Sauberkeitsschicht 1 aus feinem Sand planeben
abgezogen. Die gesamte Fläche wird mit einer Dichtungsfolie 2 wannenförmig ausgelegt.
Auf die Dichtungsfolie 2 wird eine Schutzschicht 3 aus Vliesmaterial aufgelegt.
Das Vliesmaterial schützt die
Dichtungsfolie 2 vor mechanischen
Beschädigungen. Auf die Schutzschicht 3 wird eine Schicht 4 aus Einkornbeton örtlich
aufgebracht oder eine Schicht aus Filterkies der anschliessend verdich-te-t wird.
Der Filterkies hat den genannten Aufbau nach DIN 18035 (vgl. Fig. 1 und 2).
-
Auf die mit horizontaler Oberfläche verlegte Schicht 4 wird ein verrottungsfestes
Spunvlies 10, das eine Filterhaut ausbildet, derart verlegt, dass die Stösse der
Bahnen der Filterhaut ausreichend Überdeckung aufweisen, um ein Einschlämmen von
Feinstoffen aus dem darüberliegenden Boden mit Sicherheit zu verhindern. Für diese
Filterhaut empfiehlt sich dasselbe Material, aus dem die Schutzschicht 3 besteht.
-
Auf das Spunvlies 10 folgt eine dyn@mische Schicht 5 entsprechend
Ziffer 1.7 der genannten DIN und darauf ein Tennenbelag 6 entsprechend Ziffer 1.8.
dieser DIN. Bei Rasenflächen wird statt des Tennenbelages eine Bodenlage bekannter
Art aufgebracht, oder es wird über dem Spunbandvlies 10 ein besonders zusammengesetztes
Pflanzsubstrat eingebracht.
-
Die Oberkante 7 der durch die Folie 2 ausgebildeten Wanne endet an
der Oberfläche 8 des Platzes, so daß über die kapillare Steigwirkung in den Schichten
4, 5 und 6 eine ausreichende Feuchthaltung der gesamten Fläche des Platzes gewährleistet
ist.
-
In der Schicht 4 kann ein elektrisches Heizkabel 11 verlegt sein.
-
Die in Fig. 1 und 2 gezeigte Fläche 12 soll be- und entwässert werden.
Hierzu sind unter der Oberfläche 8 des Platzes Leitungen 13 verlegt, die beim gezeigten
Beispiel aus einer Längsleitung 13a mit mehreren davon seitlich abgehenden Querleitungen
13b bestehen. Über diese Leitungen 13 wird Wasser von einer Zuleitung 14 (vgl. auch
Fig. 5) bei Absinken des Wasserspiegels 15 unter
ein vorbestimmtes
Niveau (vgl. auch Fig. 3) zugefiDr-t. Das Wasser tritt dann aus den Enden der Querrohre
13b in die Schicht 4 ein, wodurch in der beschriebenen Weise die Bewässerung er
folgt. Die Wasserstandskontrolle wird weiter unten anhand der Figuren 3 und 4 noch
näher erläutert.
-
Zum Entwässern der Fläche 12 sid in die Wand der die Wanne ausbildenden
Dichtungsfolie 2 Leitungen 16 flüssigkeitsdicht unter Abständen voneinander eingescllweiss-t,
wie dies Fig. 1 zeigt.
-
Die Leitungen 16 münden in eine Sammelleitung 17, die in einen Reglerschacht
18 einläuft. Im Reglerschacht steht lotrecht ein Rohr 19 (vgl. Fig. 3), dessen Oberkante
sich auf dem Niveau des Wasserspiegels 15 befindet. Dadurch wird nah Art eines Überlaufs
dafür gesorgt, dass die iiber den Wasserspiegel 15 hinausgehenden Wassermengen durch
das Rohr 19 in ein Anschlussrohr 20 gehen und somit von der Fläche 12 abgezogen
werden.
-
Beim Ausführungsbeispiel ist gezeigt, dass die Sammelleitungen 17
die Fläche 12 an drei Seiten umgeben. Je nach den örtlichen Gegebenheiten kann dies
variiert werden, so dass beispielsweise nur über eine, mehere oder alle Seiten der
Fläche 12 entwässert wird. Rauch ist es möglich, die Bewässerung über die Leitungen
16, 17 durchzuführen, wobei dann die Leitungen 13 zum Fortfall kommen. Diese Massnahmen
richten sich nach den jeweils örtlichen Gegebenheiten.
-
Im folgenden sollen die weiteren Einzelheiten nach Fig. 3 - 5 näher
erläutert werden. Zur Konstanthaltung des Wasserspiegels 15 sind in lotrechter Richtung
kurz über und unter diesem Wasserspiegel zwei Wasserstandselektroden 21, 22 in einem
getrennten Rohr 23 angeordnet. Über Leitungen 24 und eine bei Pos. 25 angedeutete
Elektronik betätigen sie ein Magnetventil 26 in der Zuleitung 14. Das Magnetventil
wird geöffnet, sobald die untere Elektrode 22 wegen des abgesunkenen Wasserspiegels
15 Signal gibt.
-
Das Magnetventil 26 wird geschlossen, sobald die obere Elektrode 21
Signal gibt. Vor und hinter dem Magnetventil 26 befinden sich herkömmliche Absperrventile
27. Parallel zum Magnetventil 26 ist ein Handventil 28 vorgesehen, über das ggf.
Wasser von Hand eingefüllt werden kann.
-
Sofern das Wasser der gesamten Anlage ganz abgelassen werden soll,
wird ein Ventil 31 von Hand geöffnet. Mit dem Ventil 31 ist eine Leitung 32 verbunden,
die in die Samelleitung 20 einmündet. Das andere Ende der Leitung 32 mündet In den
Boden 30 des Reglerschachtes 18 ein.
-
Uber der Fläche 12 kann sich auch eine Hallenkonstruktion befinden.
In diesem Fall genügt es in der Regel, für eine ausreichende Bcwässerung der Fläche
kw. Feuchthaltung der Oberschicht zu sorgen, WCil dann keine Regenfälle abzuführen
sind. Dies erfolgt dann über unter der Fläche 12 verlegte Leitungen nach Art der
Leitungen 13 oder auch über seitlich in die flüssigkeitsdichte Wanne einmiindende
Leitungen entsprechend den Leitungen 16 oder über beide Leitungsarten.
-
Bei manchen Anwendungsfällen kann es genügen, wenn die Leitungen 13,16,17
entfallen und dtattdessen der Wasserspiegel allein über den Reglerschacht 18 konstant
gehalten wird. Zischen ihm und über der Schicht 4 sollte in diesem Fall eine gut
wasserdurchlässige Schicht vorgesehen sein, wobei diese Schicht mit dem Reglerschacht
am besten in die wasserundurchlässige Wanne einbezogen ist.
-
Patent- bzw. Schutzansprüche