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Die Erfindung betrifft eine flächige Bewässerungsseinrichtung, mit wenigstens einer wasseraufnahmefähigen, wasserverteilenden und wasserspeichernden Ebene, sowie wenigstens einer weiteren, adaptiv wasserdurchlässigen Ebene, wobei die Bewässerungseinrichtung primär zur zeitlich verlängerten Aufnahme, Zurückhaltung, Verteilung und Zurverfügungstellung von Bewässerungswasser aus punkt- und/-oder linienförmigen Wasserverteileinrichtungen dient und sekundär auch überschüssiges Regen- sowie Bewässerungswasser ableiten kann.
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Für die Bewässerung von Vegetationstragschichten kommen unterschiedliche Formen der Bewässerung in Frage. Eine wassersparende Möglichkeit stellt die Tröpfchenbewässerung dar. Da diese jedoch punktuell viel Wasser pro Zeiteinheit ausbringt, ist es entscheidend, dass der Boden – oder im Falle einer Dachbegrünung das Substrat – das Wasser gut verteilen kann. Bei Einsatz von Tropf- oder Schwitzschläuchen im oberen Bereich oder auch obenauf von Vegetationstragschichten entstehen dann im Schnitt von der Seite gesehen bei kapillar gut leitendem Material breite zwiebelförmige Ausbreitungsmuster oder im Falle z. B. eher sandigen Materials schlank karottenförmige Ausbreitungsmuster. Somit muss in Regionen mit sehr durchlässigen Böden oder auch im Falle der extensiven Dachbegrünung der Abstand der Tropfschläuche und auch die Ausbringmenge pro Zeiteinheit gering gehalten werden. Dies birgt zwei Probleme: zum einen wird der Material- und Verlegeaufwand erhöht und zum anderen ergibt sich, dass bei geringen Fließmengen die Verstopfungsgefahr von Tropferelementen größer ist. Für dieses Problem existieren bereits verschiedene Lösungen: Sogenannte Schwitzschläuche, welche Wasser perlend abgeben, haben zumindest in Längsrichtung der Schläuche eine deutlich bessere Verteilung. Jedoch wird vom Quer zum Schlauch durch die Bewässerungseinrichtung nicht nennenswert verteilt. Dies muss die Vegetationstragschicht leisten, was speziell bei durchlässigem Material unzufriedenstellend ist.
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EP0774894 offenbart ein mit einem Vliesstoff ummanteltes Tropfrohr inklusive abstehendem Vliesteil, so dass das Wasser aus Tropferelementen vom Vlies aufgesogen und in Längsrichtung des Tropfschlauches verteilt wird. Der Schwerkraft wird linear entgegen gewirkt, indem unterhalb des horizontal abstehenden Vlieses eine Wasserundurchlässige Folie angebracht wird. Durch die Verwendung von Vlies ist das Kontaktvolumen zum umgebenden Erdreich deutlich vergrößert und auch kapillar schwächer ausgeprägte Medien können mit Bewässerungswasser versorgt werden. Dennoch birgt auch diese Methode zwei Nachteile: erstens wird Wasser durch diese technische Einrichtung primär in Längsrichtung und nur unwesentlich horizontal weg vom Tropfschlauch weg verteilt. Somit muss auch hier mit engem Tropfschlauchabstand gearbeitet werden. Zweitens muss auf Grund der geringen horizontalen Ausbreitung durch die Bewässerungseinrichtung die Verlegung im oberen Bereich der Vegetationstragschicht erfolgen. Bei Pflege und Pflanzarbeiten ist dies hinderlich, es besteht die Gefahr einer Beschädigung der Bewässerungseinrichtung.
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US2013074400 offenbart eine Lösung, wie sowohl eine Ausbreitung in horizontaler Richtung als auch eine Verlegung in einer tieferen Ebene von Vegetationstragschichten möglich ist. Ein mit kapillar aktivem Material ummanteltes Tropfrohr wird zwischen zwei ebenfalls kapillar aktiven Geotextilien angeordnet. So ist eine Ausbreitung in Tropfschlauchrichtung und in horizontaler Richtung gegeben.
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Alle vorgenannten Varianten zeigen jedoch gravierende Nachteile: Beim Einbau in Vegetationstragschichten ist die Wasserbewegung nach unten in mehr oder weniger hohem Maße gegeben und je nach anstehendem Boden oder technisch bedingt verwendetem Substrat stärker als die durch Kapillarität nach oben und zur Seite gerichtete Wasserbewegung. Somit geht speziell für flacher wurzelnde Arten Wasser verloren. Bei der Nutzung der genannten Varianten auf Drainageelementen, wie sie in der Dachbegrünung üblich sind, geht viel abtropfendes Wasser verloren, da kein kapillarer Anschluss besteht und überschüssiges Wasser in der Dränebene zu den Abläufen fließt.
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Zusammenfassend ist also die Schwerkraft im zeitlichen Verlauf bei den bisherigen Mattenlösungen speziell bei durchlässigen Vegetationstragschichten die bestimmende Kraft mit der Folge von unzureichender Wasserverteilung sowie Wasserverlusten. Nur wenn sehr wenig Wasser über die Tropfschläuche gegeben wird, verbleibt das Wasser kapillar haftend in den Matten. Die erzielbaren Mengen sind jedoch gering und eine ausreichende Durchfeuchtung der Vegetationstragschicht nach oben ist bei vielen Materialien nicht zufriedenstellend erreichbar. Den Eigenschaften von kapillar und wasserspeicherungstechnisch wirksamen Geotextilien sind physikalische Grenzen gesetzt.
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Die Firma IWT, Australien bewirbt auf der Webseite http://www.kisss.com.au ein System für die Gründachbewässerung, welches die vorgenannten Probleme zum Teil und unter bestimmten Voraussetzungen löst. Die sogenannte „KISSS Green Roof mat” weist 3 Lagen auf: eine wasserundurchlässige Folie, ein Geotextil und ein Bändchengewebe auf der Oberseite. Diese Gründachmatte kann entweder direkt auf einer Dachabdichtung oder auf einer Drainage aufgebracht werden. Für eine einzelne Matte gesehen funktioniert das Prinzip wie folgt: Ein zwischen dem Geotextil und dem Bändchengewebe befindlicher Tropfschlauch sättigt das Geotextil auf. Die auf dem Bändchengewebe angeordnete Vegetationstragschicht kann das Wasser kapillar aufsaugen. Dies funktioniert so lange, bis Sättigung eintritt. Überschüssiges Wasser läuft zur Seite einer Matte und tropft dann ab in die Dränschicht. Somit ist die flächige Verteilung gut gelöst. Aber es kann im Falle von Starkregenereignissen zumindest temporär zu einer stärkeren Vernässung kommen. Auch bei ungünstigen Gefälleverhältnissen auf Dächern kann es zu stehendem Wasser auf der unteren Folie kommen, wobei dieses Wasser nur sehr verzögert kapillar „wegdrainiert” wird, wenn überhaupt. Solange die Sonne und entsprechende Vegetation für erneute Austrocknung sorgt, mag dies funktionieren. In Winterregengebieten oder auch in Mitteleuropäischen Wintern mit geringer Verdunstung muss mit Vernässungserscheinungen, insbesondere bei dünnen Vegetationstragschichten gerechnet werden. Eine Dränschicht, wie bei Dachbegrünungen üblich, kann ihre Wirkung nicht flächig entfalten. Es kommt zur Vernässung. Der Aufbau weist dann also trotz mehrschichtiger Bauweise den typischen Nachteil der Vernässung einer Einschichtigen Begrünung auf – und zwar oberhalb der Dränebene. Im kleinen Maßstab, die Matten wurden ursprünglich für Ebbe-Flut-Tische entwickelt, und bei sehr ordentlicher Verlegung kann die Technik funktionieren. Kritisch wird es, wenn große Flächen, entsprechende Starkregenereignisse, Dachgefälle, geringe Aufbauhöhen und auch Einbautoleranzen für Vernässung auf der undurchlässigen Folie sorgen.
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Es muss also ein anderer Weg gesucht werden, der für die großtechnische Anwendung geeignet ist und auch die flächige Ableitung ab einer kritischen Wassersäule (Vernässung!) ermöglicht anstelle einer Entwässerung lediglich am Rand einer Mattenkonstruktion.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Bewässerungseinrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die Bewässerungswasser nicht oder nur im Falle eines deutlichen Überschusses nach unten ablaufen lässt und somit der Vegetationstragschicht genügend Zeit einräumt, Wasser aus Verteileinrichtungen (z. B. Tropfschläuchen) aufzusaugen. Jedoch soll Wasser auch nicht so fest gebunden werden, dass es nicht wieder abgegeben werden kann. Die Integration in entweder aus natürlichen Gegebenheiten vorzufindende durchlässige Vegetationstragschichten im Sinne von Böden oder auf aus technischer Notwendigkeit z. B. auf in der Dachbegrünung oder bei Topfkulturen zu verwendende Drainageebenen muss möglich sein, ohne die generelle Funktionalität zu beinträchtigen. Zusätzlich müssen Starkregenereignisse zuverlässig flächig abgeleitet werden, es darf also nicht zu einer Vernässung der Vegetationstragschicht kommen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Entwässerungseinrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
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Die erfindungsgemäße Bewässerungseinrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die wenigstens eine gering bis gar nicht wasserdurchlässige Schicht (abhängig von der Wassersäule) direkt unterhalb der wasserverteilenden Schicht so angeordnet ist, dass die Wasserverteilung in horizontaler, im Falle von bevorzugt einzusetzenden Tropferelementen radialsymetrischer Richtung, gelenkt wird und in vertikaler Richtung nach unten stark gebremst bis verhindert wird, so dass genügend Zeit zur Aufnahme durch Kapillarität in die Vegetationstragschicht nach oben zur Verfügung steht. Im Falle einer ansteigenden Wassersäule (Starkregen) sickert Wasser durch die untere Schicht flächig hindurch.
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Die Bewässerungseinrichtung erreicht also in der horizontal bzw. unterbauparallel (z. B. auf Drainage) einzubauenden Matte eine Wassersättigung, ein Ablauf bzw. Austritt nach unten wird in nennenswerten Mengen nur bei Übersättigung (zu lange Bewässerung oder auch Regenereignisse) erreicht (um im Falle von Überschusswasser, z. B. aus Regenereignissen, die Drainierung zu ermöglichen).
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Realisierbar ist dies im einfachsten Fall durch die Verwendung eines Geotextils aus z. B. Polyesterfasern, welche Wasser gut aufnehmen und leiten kann. An dieses Geotextil wird unterseits eine in Abständen punktuell gelochte Folie, z. B. aus Polyethylen angeordnet. Durch Variation der Lochgrößen- und Abstände sowie der Dicke und Speicherkapazität des Geotextils kann die aufnehmbare Wassermenge sowie die Bewegung der Hauptmenge des Wassers variiert werden. Es ist so möglich, nur einen ganz kleinen Teil des Wassers nach unten zu verlieren, insbesondere, wenn nur in Intervallen gerade so viel bewässert wird, dass die Wassermenge lediglich zur Aufsättigung der Matte reicht. Bei zu langer Bewässerung, oder auch bei Übersättigung durch Regenereignisse, sorgt die temporär entstehende kleine Wassersäule dafür, dass das Überschusswasser in den durchlässigen Untergrund oder auch eine etwaige Drainageebene abfließt. So lässt sich eine vegetationstechnisch einwandfreie Bewässerungseinrichtung bauen, welche zudem recht einfach im Einbau und in der Anwendung ist. Wenn der Tagesbedarf für einen Vegetationsbestand aus einer einzelnen Wassergabe nicht ausreicht, ist es möglich, durch mehrere zeitlich versetzte Wassergaben den Wasservorrat in der Vegetationstragschicht oberhalb der Bewässerungseinrichtung aufzufüllen, ohne dass nennenswert Wasser nach unten verloren geht. Soll auf Grund von z. B. Salzanreicherungen dennoch einmal durchgespült werden, so ist dies effektiv durch eine längere Bewässerungsdauer möglich.
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Eine besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung weist bei der unterhalb der wasserspeichernden Schicht angeordneten Ebene, anstelle einer mit Löchern versehenden Folie, ein gewebeartig ausgebildetes Textil auf, welches jeglichen direkten Kontakt des wasserspeichernden Geotextils nach unten unterbindet. So kann ein kompletter kapillarer Bruch erreicht werden, bei gleichzeitiger Wasserdurchlässigkeit im Falle von Überschusswasser.
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Bei einer weiteren besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die flächige Bewässerungseinrichtung so ausgebildet, dass mittels handelsüblichen Hakenbändern beispielsweise Tropfschläuche direkt auf dem Geotextil befestigt werden können. Dies ermöglicht eine parallele Verlegung der Tropfschläuche im Sinne einer Montagehilfe und erleichtert den exakten Einbau enorm.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die gering wasserdurchlässige Schicht mehrlagig, so dass gravimetrisch nach unten drängendes Wasser zwischen Ebenen hindurchfließen muss, und so weiter gebremst wird.
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Eine andere Weiterbildung der Erfindung weist auf dem wasserverteilenden Geotextil oberseits Linienförmige Markierungen auf, welche die parallele und abstandsgenaue Positionierung von Tropfschläuchen vereinfachen.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die gering wasserdurchlässige Schicht profiliert, so dass die Ableitung von Überschusswasser oder/und auch die Weiterleitung von Bewässerungswasser gelenkt bzw. gefördert werden kann.
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Wiederum eine andere Weiterbildung der Erfindung minimiert den Wasserverlust nach unten durch die Verwendung von Feuchtesensoren in der wasserspeichernden Ebene. So lassen sich die Dauer und der Abstand von Bewässerungsintervallen genau abstimmen bzw. mittels eines Controllers steuern.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind in die wasserverteilende Ebene oder/und in der gering wasserdurchlässigen Schicht gegen Durchwurzelung aktive Substanzen, wie z. B. Kupferionen freisetzende Fäden eingebracht, so dass eine Durchwurzelung vermieden wird.
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In besonders bevorzugter Weise sind die verschiedenen Ebenen der Erfindung als Einheit zusammengefasst und z. B. miteinander verklebt und somit einheitlich und einfach z. B. in Rollenform handhabbar.
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Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass zum Zwecke der Überlappung der vorgenannten Einheiten bzw. Rollen oder auch einzelnen Schichten die gering wasserdurchlässige Schicht im Randbereich der Bewässerungseinrichtung auf einer Seite zurückversetzt wird. So kann eine einheitliche Durchlässigkeit nach unten hergestellt werden, da lediglich die wasserspeichernde und verteilende Ebene doppelt zu liegen kommt.
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Wiederum alternativ kann auch im Randbereich der Bewässerungseinrichtung die Ausgestaltung so vorgenommen werden, dass die gering wasserdurchlässige Schicht und die wasserspeichernde Ebene gegeneinander versetzt angeordnet sind, so dass nach Einbau bzw. Verlegung flächig gesehen eine durchgängige Anordnung der Ebenen erreicht wird.
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Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass bei Einsatz in Regelaufbauten der Dachbegrünung und auch in natürlichen Böden oder sonstigen Vegetationstragschichten die Filterstabilität zu beachten ist. Dies kann entweder dadurch erreicht werden, dass auf dem Geotextil ein zusätzliches Vlies angeordnet wird, welches dieser Anforderung genügt, oder es besteht die Möglichkeit, dass das Geotextil selbst, neben der wasserverteilenden und wasserspeichernden Eigenschaft zusätzlich diese Filterstabilität herstellt.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine schematische perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Bewässerungseinrichtung in Form einer Draufsicht,
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2 eine schematische perspektivische Darstellung des ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Bewässerungseinrichtung in Form einer Unteransicht,
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3 eine schematisch perspektivische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Bewässerungseinrichtung in Form einer Draufsicht,
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4 eine schematisch perspektivische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Bewässerungseinrichtung in Form einer Draufsicht,
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5 eine schematische perspektivische Darstellung eines vierten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Bewässerungseinrichtung von unten,
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6 eine schematisch perspektivische Darstellung eines fünften Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Bewässerungseinrichtung in Form einer Draufsicht,
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7 eine schematisch perspektivische Darstellung eines sechsten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Bewässerungseinrichtung in Form einer Draufsicht,
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8 eine schematisch perspektivische Darstellung eines siebten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Bewässerungseinrichtung in Form einer Draufsicht,
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9 einen Längsschnitt durch ein achtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Bewässerungseinrichtung,
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10 einen Längsschnitt durch ein neuntes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Bewässerungseinrichtung,
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11 einen Querschnitt durch ein zehntes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Bewässerungseinrichtung,
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12 einen Querschnitt durch ein elftes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Bewässerungseinrichtung,
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13 eine schematisch perspektivische Darstellung eines zwölften Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Bewässerungseinrichtung in Form einer Draufsicht.
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1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Bewässerungseinrichtung 13.
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Im Bereich der Dachbegrünungen werden häufig Aufbauten gewählt, die eine untere Schutzschicht, eine darüberliegende Dränschicht, darüber angeordnet eine Filterschicht, darauf eine Vegetationstragschicht und obenauf, bzw. in der Vegetationstragschicht eingewurzelt, die Vegetation aufweisen. Die Dränschicht, die obenauf mit der erfindungsgemäßen Entwässerungseinrichtung zu bestücken ist, wird zumeist aus vegetationstechnischen Gründen angeordnet: die Vegetation soll mit ihrem Wurzelhorizont aus stehendem Wasser herausgehalten werden. Die Filterschicht wird erforderlich, damit sich die Dränschicht nicht mit feinen Teilen aus der Vegetationstragschicht zusetzt. Die dauerhafte Funktionalität soll erhalten bleiben. Bei der Vegetationstragschicht für sich genommen wird die Schichtstärke und Zusammensetzung so variiert, dass sie für die gewünschte Zielvegetation passt.
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Das in 1 dargestellte erste Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Bewässerungseinrichtung 13 zeigt lediglich die Bewässerungseinrichtung selbst, welche wiederum im oben genannten Regelaufbau bzw. auch in Böden oder Substraten einzubauen ist.
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Jedenfalls weist die Bewässerungseinrichtung 13 wenigstens eine flächige, wasserspeichernde und wasserverteilende Ebene 1 auf. Unter diesem Bestandteil der Bewässerungseinrichtung ist eine teilweise wasserundurchlässige oder zumindest den Wasserabfluss bremsende Ebene 2 angeordnet. Im in 1 gezeigten Beispielsfall ist dieses eine perforierte Folie. Ebene 1 kann mittels eines geeigneten Geotextils realisiert werden.
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Zur Wasserversorgung können handelsübliche Tropf- oder Schwitzschläuche benutzt werden. 1 zeigt beispielhaft einen Tropfschlauch 3, welcher mit Tropferelementen 4 ausgestattet ist. Der Wassertropfen 5 in Verbindung mit den konzentrischen Kreisen deutet die Ausbreitungsrichtung des Wassers in Richtung der Ebene 1 an.
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Durch Ebene 1, welche kapillar wirksam ist, lässt sich eine gute Wasserverteilung erreichen. Ein zu schnelles Durchsickern nach unten in die Dränschicht oder auch in anstehenden Boden wird durch die nur gering wasserdurchlässige perforierte Folie 2 verhindert. Erst bei längerer Bewässerung und damit Wasserübersättigung des Geotextils 1 wird überschüssiges Wasser nach unten abgegeben. Um so wenig wie möglich Wasser nach unten zu verlieren, ist es möglich, per Intervallbewässerung immer wieder das Geotextil 1 aufzusättigen. In den Bewässerungspausen nimmt das darüber liegende, zu Beginn trockene Substrat, Wasser kapillar aus Ebene 1 auf. Nach einer gewissen Zeit kann erneut aufgesättigt werden. Dies natürlich nur, solange noch ein Defizit im darüber liegenden Substrat besteht.
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2 zeigt das erste Ausführungsbeispiel der Bewässerungseinrichtung 13 von unten. So wird – schematisch – die Perforation der Ebene 2, hier eine Folie, sichtbar.
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3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Bewässerungseinrichtung 13. Es unterscheidet sich von dem zuvor beschriebenen dadurch, dass für Ebene 1 ein hakenbandkompatibles Geotextil verwendet wird, was eine effiziente Befestigung der Wasserverteileinrichtung, z. B. Tropfschläuche 3, mittels Hakenband 7 ermöglicht.
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4 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der Bewässerungseinrichtung 13. Hierbei ist die untere teilweise wasserundurchlässige Ebene 2 durch ein kaum wasserdurchlässiges unverrottbares Gewebe realisiert. Ein derartiges Gewebe hat den Vorteil, dass keinerlei direkte Kontaktfläche zwischen Vegetationstragsicht und darunter liegenden Schichten geboten wird. So wird z. B. bei Einbau in Böden die direkte Kapillarität gebrochen und die sonst erfolgende direkte Weiterleitung nach unten unterbunden.
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5 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der Bewässerungseinrichtung, wobei hierbei die untere, teilweise wasserundurchlässige, Funktionsebene 2 mehrlagig ausgestaltet ist. Dies hat den Vorteil, dass bei z. B. versetzt angeordneter Perforation einer Folie der Wasserabfluss weiter gebremst werden kann und dass, mittels mehrlagiger perforierter Folien die direkte Kapillarität durch Kontakt von Ebene 1 und anstehendem Erdmaterial nach unten verhindert wird.
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6 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel der Bewässerungseinrichtung, wobei Ebene 1 zur leichteren Positionierung von Wasserverteileinrichtungen (bspw. Tropfschläuchen) Markierungen 8 und/oder 9 aufweist.
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In 7 ist, der besseren Darstellbarkeit wegen, nur Ebene 2 der erfindungsgemäßen Bewässerungseinrichtung gezeichnet. Ebene 2 ist hier in Form einer perforierten Folie realisiert, welche zusätzlich zur Perforation 6 noch eine Entwässerungsstruktur 10 aufweist. Eine derartig profilierte Folie kann, z. B. im Falle einer Dachbegrünung, die sonst separat zu verlegende Drainageebene ersetzen. Somit wird ein Arbeitsschritt eingespart. Allerdings muss die Folie der erfindungsgemäßen Bewässerungseinrichtung dann deutlich stabiler ausgebildet werden, damit die Entwässerungsstruktur ausreichend druckstabil wird.
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8 zeigt ein bevorzugtes fünftes Ausführungsbeispiel der Bewässerungseinrichtung 13. Die symbolisch eingezeichnete Sensorik 11, bspw. in Form einer Stromwiderstandsmessung, ergänzt die Bewässerungseinrichtung durch die Möglichkeit, die Bewässerungsintervalle sowie auch die Bewässerungsdauer in Abhängigkeit der vorherrschenden Restfeuchte bedarfsgerecht und unter Minimierung von Wasserverlusten, mittels geeigneter Bewässerungscontroller, zu steuern.
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In 9 wird ein sechstes Ausführungsbeispiel der Bewässerungseinrichtung 22 gezeigt, welches entweder in Ebene 1 oder/und in Ebene 2 wurzelhemmende Stoffe enthält. Dies können z. B. Kupferionen in Form von Fäden sein. So kann verhindert werden, dass Wurzeln die Funktionalität der Bewässerungseinrichtung beeinträchtigen. Die Funktion lässt sich so länger aufrechterhalten.
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Wie in 10 als siebtes Ausführungsbeispiel gezeigt, lässt sich die erfindungsgemäße Bewässerungseinrichtung auch so ausgestalten, dass ein einheitlich handhabbares Produkt entsteht, welches „von der Rolle” verlegt werden kann.
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11 zeigt in einem achten Ausführungsbeispiel, wie sich durch eine versetzte Anordnung der teilweise wasserundurchlässigen Ebene 2, für den Fall der flächigen Verlegung, eine durchgängige Funktionalität der Bewässerungseinrichtung herstellen lässt.
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12 zeigt mit diesem neunten Ausführungsbeispiel, eine vereinfachte Form der Bewässerungseinrichtung, bei welcher nur auf einer Seite die Ebene 1 übersteht und im Falle der Verlegung doppelt zu liegen kommt.
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Schließlich zeigt 13 ein zehntes Ausführungsbeispiel der Bewässerungseinrichtung bei der ein zusätzliches Filtervlies oberhalb des Geotextils angeordnet ist. Dies kann im Falle von besonders feinteilehaltigen Böden/und oder Substraten sinnvoll sein. Derartige Böden oder Substrate können sonst dazu führen, dass Feinteile in die Geotextilebene eingewaschen werden, was die Wasserabführung von Überschusswasser be- oder verhindern kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0774894 [0003]
- US 2013074400 [0004]