AT408115B

AT408115B - Wurzelfeste dachabdichtungsbahn

Info

Publication number: AT408115B
Application number: AT0802498A
Authority: AT
Original assignee: Famos Gmbh Kyritzer Dachbahnen
Priority date: 1996-09-26
Filing date: 1997-09-25
Publication date: 2001-09-25
Also published as: CA2216213C; ATA802498A; DE29617379U1; CA2216213A1; US5981030A

Description

Die Erfindung betrifft eine Dachabdichtungsbahn, die aus einer wurzelfesten Dachbahn als Tragermaterial und einem zur Wasserrückhaltung darauf angeordneten Absorber besteht, der durch ein aufkaschiertes Flächengebilde auf der Dachbahn lagestabil gehalten wird.

Es ist bekannt, zur Wasserhaltung in sandigen Böden dem Erdboden Absorber z.B. hydrophile Acrylamidpolymere zuzumischen, um das Absinken des Wassers in einen ausserhalb der Wurzelreichweite liegenden Bereich zu mindern.

Ebenso wurden zur Retention geeignete Gelgranulate in verschiedene zur Dachbegrünung dienende Substrate eingemischt, um trotz relativ geringen Substratvolumens eine ausreichende Wasserversorgung für Pflanzen zu gewährleisten (z.B EP 369062).

Die freie Einmischung von Absorbern in Vegetationssubstrate erlaubt es jedoch nicht, die Absorberpartikel in einer definierten Höhe der Substratschicht zu fixieren. Durch Wanderung des Absorbers entsteht eine ungleichmässige Verteilung im Substrat, die das Retentionsvermögen negativ beeinflusst. Zugleich führt die mit der Wasseraufnahme einhergehende Volumenänderung zu wiederholten Verschiebungen der Substratpartikel innerhalb des Vegetationsaufbaus und damit zu einer Schädigung des Kapillarwurzelsystems. Die Wanderung der Absorberpartikel kann auch die Lagestabiiität des Vegetationssubstrates beeinträchtigen.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine wurzelfeste Dachabdichtungsbahn zu schaffen, die wasserrückhaltende Eigenschaften hat, ohne die nachteiligen Effekte bei Verwendung eines ungebundenen Absorbers zu besitzen. Die wasserrückhaltende Dachabdichtungsbahn soll sowohl für den Schrägdach- als auch für den Flachdachbereich eine im wesentlichen gleichbleibende, den Pflanzenwuchs fördernde Feuchtigkeitshaltung und -abgabe ermöglichen. Zusätzlich soll das Abflussverhalten von Extensivdachbegrünungen mit geringer Schichtdicke durch diese wasserrückhaltende Wurzelschutzbahn positiv beeinflusst werden, indem der Abflussbeiwert gering gehalten wird.

Diese Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelost, dass die wurzelfeste Dachabdichtungsbahn als direktes Trägermaterial für den Feuchtigkeitsabsorber dient. Der Absorber wird durch ein wasserdurchlässiges Flächengebilde auf der Dachabdichtungsbahn fixiert Durch die Fixierung wird ein Ausspülen des Absorbers bei starken Regenfällen und sein Abwandern in höhere Schichten des Substrates oder in die Randbereiche bei Schräglage ausgeschlossen. Der Vorteil dieser Lösung liegt darin, dass der Feuchtigkeitsabsorber in vorgegebener Verteilung und Dosierung aufgebracht werden kann und durch die Fixierung sichergestellt ist, dass eine gewünschte Lage des Absorbers in seinem Wirkungsbereich beibehalten wird.

Die erfindungsgemässe Fixierung des Flachengebildes auf der Dachbahn ermöglicht die ungehinderte Wasseraufnahme und Ausdehnung des Absorbers Bei Verwendung eines vliesartigen Flächengebildes wird ein Verschlemmen der Gelpartikel mit feinkörnigen Substratfraktionen verhindert, wodurch die Dachbahn zusätzlich zu ihrer wasserspeichernden Funktion eine gewisse Drähnwirkung erhält und damit zugleich unerwünschte Staunässe gemindert wird. In wasserarmen Regionen sorgt diese Dachbahn durch die oberflächenferne Lage der Absorberpartikel und den daraus resultierenden geringen Verdunstungskoeffizienten für eine effektive Ausnutzung der geringen Niederschlagsmengen, wodurch auch in solchen Gebieten eine leistungsfähige Dachnatunerung möglich wird.

Von Vorteil ist ebenso die Verringerung der durch den Vegetationsaufbau verursachten zusatzlichen Dachlasten bei Verwendung dieser wasserrückhaltenden Dachabdichtung, da Dachaufbauten mit wenigen Schichten und sehr niedrigen Schichthöhen zum Einsatz kommen können, ohne schädigende Auswirkungen auf die Vegetation und damit auf die Funktionen eines Dachnatunerungssystems.

Als vorteilhaft kann auch die Möglichkeit gesehen werden, das Speichervolumen der erfindungsgemässen Dachabdichtungsbahn durch geeignete Absorberverteilung und-konzentration für unterschiedliche Einsatzfelder (Flachdach, Schrägdach) zu variieren.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, als Flachengebilde für die Fixierung der Absorberpartikel ein wasserdurchlässiges Vlies zu verwenden, das steppdeckenartig auf der Dachbahn aufkaschiert ist. Bei Einsatz solcherart hergestellter Dachbahn, die auch bei stärker geneigten Dächern Verwendung finden kann, ist es möglich, die durch die steppdeckenartige Aufkaschierung gebildeten Felder in ihrer Dimensionierung den unterschiedlichen Erfordernissen anzupassen. So ist es auch möglich, bei Schrägdachern in Firstnähe Bahnen mit höherem Wasserrückhalte-

vermögen einzusetzen als auf der übrigen Dachfläche.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann es auch vorteilhaft sein, für den Flachdachbereich die Absorberpartikel durch eine vollflächig aufkaschierte perforierte Folie zu fixieren. Durch Einsatz einer ausreichend perforierten Folie wird der ungehinderte Kontakt von Wasser mit den Absorberpartikeln sichergestellt. Die mit der Wasseraufnahme einhergehende Volumenvergrösserung der Absorberpartikel führt schnell zur notwendigen Ablösung der Folie vom Trägermaterial und schafft somit ausreichend Volumen für die volle Ausschöpfung des Wasseraufnahmevermögens.

Es ist auch möglich, Absorberpartikel mit einer Partikelgrösse von 2: 1000 m in geringer Dosierung unmittelbar auf die Dachbahnoberfläche ohne weitere Fixierhilfe aufzukaschieren.

Es ist möglich, als Trägermaterial für die Absorberpartikel und die erfindungsgemässe Aufkaschierung des Flächengebildes bituminöse wurzelfeste Dachabdichtungsbahnen als auch entsprechende wurzelfeste Dachabdichtungsbahnen auf der Basis von Kunststofffolien zu verwenden. Das Aufbringen der Absorberpartikel und die Aufkaschierung des Flächengebildes erfolgen jeweils im noch plastischen Zustand des Trägermatenals. Die Fixierung des Flachengebildes kann durch Anordnung verschieden gestalteter Andruckwalzen variiert werden.

Die Erfindung ist an Hand der Figuren näher erläutert.

Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Dachabdichtungsbahn mit steppdeckenartig aufkaschiertem
Vlies
Fig. 2 einen Querschnitt einer Dachabdichtungsbahn mit aufkaschierten Vlies- und Absorber- partikeln
Fig. 3 einen Querschnitt einer wurzelfesten bituminösen Dachabdichtungsbahn mit Schicht- aufbaudetails
In Figur 1 ist beispielhaft die steppdeckenartige Aufkaschierung (2) des Vlieses dargestellt, mit dem die Absorberpartikel auf der Dachbahn fixiert sind.

Die Felder (6), in denen die Absorberpartikel stabil gehalten werden und die ausreichend Raum für die Volumenvergrösserung der Absorberpartikel bieten, können in ihrer Grösse und Gestalt beliebig verändert werden, (3) zeigt einen Randstreifen, der für die Verklebung der Dachbahnen untereinander frei von Absorberpartikeln ist
In Figur 2 ist ein schematischer Querschnitt einer erfindungsgemässen Dachbahn dargestellt.

Auf das Trägermaterial (5), das sowohl eine Kunststofffolie als auch eine bituminöse Dachbahn sein kann, ist der Absorber (4) in einer definierten Dosierung aufgebracht. Der Absorber (4)2 wird vorzugsweise in einer Menge aufgebracht, die einer Wasserspeicherkapazität von 1-5 l/m ent- spricht. Das Vlies (1) ist in vorgegebenen Abständen durch eine Kaschierung (2) fest mit dem Trägermaterial verbunden.

Figur 3 zeigt ein Querschnittdetail der in Figur 2 dargestellten erfindungsgemässen Dachbahn auf der Basis einer bituminösen wurzelfesten Dachabdichtungsbahn. Der Aufbau zeigt das für die Fixierung der Absorberpartikel (4) angeordnete Vlies (1) mit der Kaschierungsfläche (2). Die Kaschierungsfläche hat vorzugsweise eine Breite von 10 bis 30 mm. Die Bitumenbahn selbst besteht aus zwei APP- oder SBS-modifizierten Bitumenschichten (5a) und einer die Festigkeit und Dimensionsstabilität gewährleistenden Kombinationseinlage (5b). Die Wurzelfestigkeit der Bahn ist entweder durch eine in (5b) angeordnete Cu-Folie und/oder durch "Preventol"-Zusatz in (5a) gewahrleistet.

Die Schweissfolie (5c) kann in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, die nicht zeichnerisch dargestellt ist, in stark perforierter Form auch oberseitig als Fixierhilfe für die Absorberpartikel aufgebracht sein.

PATENTANSPRÜCHE:
1. Wurzelfeste Dachabdichtungsbahn, dadurch gekennzeichnet, dass auf ihrer Oberfläche wasserrückhaltende Absorberpartikel (4) angeordnet sind, die durch ein aufkaschiertes
Flachengebilde (1) lagestabil fixiert sind.

Claims

2. Dachabdichtungsbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass einseitig ein Rand- streifen (3) frei von Absorber ist.

3. Dachabdichtungsbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aufgebrachte <Desc/Clms Page number 3> Absorbermenge eine Wasserspeicherkapazität von 1-5 l/m2 Dachabdichtungsbahn hat.

4 Dachabdichtungsbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das aufkaschierte Flächengebilde (1) ein wasserdurchlässiges Vlies ist.

5. Dachabdichtungsbahn nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass das Vlies (1) durch eine Aufkaschierung (2) steppdeckenartig auf der Dachabdichtungsbahn fixiert ist und Absorberflachen (6) variierbarer Grössen umschliesst.

6 Dachabdichtungsbahn nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächen- gebilde (1) eine perforierte Folie ist, welche die gleichmässig verteilten Absorberpartikel (4) abdeckt und vollflachig aufkaschiert ist.

7. Dachabdichtungsbahn, dadurch gekennzeichnet, dass die Absorberpartikel (4) unmittelbar auf die Dachabdichtungsbahn aufkaschiert sind.