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Die Erfindung betrifft einen Begrünungsaufbau für künstliche Pflanzenstandorte, wie z. B. Dächer, mit einer unteren Schutzschicht auf einer Unterlage und einem darüber befindlichen Vegetationssubstrat.
Aus der AT-PS 369 469 ist ein plattenförmiges Entwässerungselement bekannt, das unter anderem auch in einem Begrünungsaufbau verwendet werden kann. Ein derartiger Begrünungsaufbau, beispielsweise auf einer Dachkonstruktion, soll dabei über einer Feuchtigkeitsabdichtung die Stoss an Stoss verlegten plattenförmigen Entwässerungselemente enthalten, an denen ein Filtervlies angebracht ist, welches an der Oberseite zu liegen kommt. Oberhalb dieses Plattenverbandes bzw. des Filtervlieses befindet sich sodann das Vegetationssubstrat, z. B. Erdreich.
Ganz allgemein gilt für derzeitige Begrünungsaufbauten, wie z. B. nach der DE-OS 2 946 086, dass oberhalb einer Schutzschicht eine Entwässerungsschicht zum Ableiten von überschüssigem Wasser, ferner eine Filterschicht, die das Einsinken des Pflanzensubstrates in die Entwässerungsschicht verhindert, und schliesslich das eigentliche Vegetationssubstrat vorhanden sind, das den Wurzelraum für den Bewuchs sicherstellt.
Es ist nun Ziel der Erfindung, eine Vereinfachung in einem solchen Begrünungsaufbau herbeizuführen und dadurch sowohl den zeitlichen Aufwand als auch die Kosten für derartige Begrünungsaufbauten zu reduzieren.
Der erfindungsgemässe Begrünungsaufbau eingangs angegebener Art ist dadurch gekennzeichnet, dass das Vegetationssubstrat durch eine Schüttung aus Granulat mit Skelettstruktur, insbesondere aus Bims, gebildet ist, wobei im oberen Bereich der Schüttung Humus eingebracht ist und der untere Bereich der Schüttung eine Entwässerungsschicht bildet, und dass die Schutzschicht vorzugsweise durch eine wasserspeichemde Faserstruktur, wie insbesondere einen Filz, gebildet ist.
Bei einem solchen Aufbau wird eine wesentliche Vereinfachung dadurch erzielt, dass die SubstratgranulatSchüttung einerseits in ihrem oberen Bereich, mit dem eingemischten Humus, die eigentliche Vegetationsschicht bildet, hingegen in ihrem unteren Teil selbst eine Entwässerungsschicht darstellt, so dass die bisher übliche, eigene Drainageschicht ebenso wie eine eigene Filterschicht entfallen kann. Überdies hat eine derartige Substratgranulat-Schüttung mit Skelettstruktur eine relativ hohe Eigenfestigkeit, so dass bis zu Neigungen von ungefähr 15 ein ausreichender Halt der Schüttung, durch gegenseitiges Verzahnen bzw. Verankern der Körner, sichergestellt ist.
Die Schutzschicht, die vorzugsweise aus einem dicken Filz gebildet ist, hat neben der Schutzfunktion auch eine Speicherfunktion, d. h. sie speichert Niederschlags- und Giesswasser, wobei sie die Bewässerungsmenge kapillar venieselnd verteilt ; überdies gibt sie den Pflanzenwurzeln zusätzlichen Halt, da diese in den Filz einwachsen können.
Als besonders vorteilhaft für die Funktion des Aufbaus hat es sich erwiesen, wenn das Granulat eine Körnung von 2 bis 4 mm, mit einer mittleren Korngrösse von ungefähr 3 mm, aufweist. Auch ist es hier günstig, wenn
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nach dem Einarbeiten von porigen und besonders leichten, wasserspeichemden Humusstoffen hintangehalten. Um die vorgesehene Wassersickerung sowie die Aufnahme und den Halt der wasserspeichernden Komponenten (Humus) sicherzustellen, ist es über die vorstehenden Massnahmen hinausgehend auch von Vorteil, wenn die Substratgranulat-Schüttung vor Einbringen des Humus einen Hohlraumgehalt von ca. 60% aufweist. Auch ist es günstig, wenn die Körner der Substratgranulat-Schüttung einen Hohlraumanteil von mindestens 25% aufweisen.
Das Substratgranulat besteht beispielsweise aus gebrochenem, natürlichem oder künstlichem Gestein, Schlacke, aus durch Brennen oder sonstige Verfestigung hergestellten Mineralien oder aus trittfesten synthetischen Stoffen. Vorzugsweise wird hiefür, wie bereits angegeben, ein Bims, nachstehend Substratbims genannt, verwendet, bei dem es sich um in einem Schäumverfahren hergestellte Kalk-Tonerde-SilikatGesteinsschmelzen handelt, und der ähnliche Eigenschaften wie Vulkanbims hat. Dieser Substratbims bildet eine lockere, durch die Frostbeständigkeit andauernde stabile Struktur. Die geringe Schüttdichte von rund 0, 85 tin3 nach öNORM B 3314 bringt Transportkostenvorteile und senkt statisch den Nutzlastenteil. Mit mehr als 60% Porenvolumen in der Schüttung optimiert Substratbims die Wasseraufnahme und Nährstoffversorgung.
Die Selbstentwässerung von Substratbims mit k = 0, 03 m/s nach Darcy regelt den Wasserhaushalt und verhindert Staunässe. Die Kornrohdichte von Substratbims verhindert das Aufschwimmen bei verzögertem oder verhindertem Abfluss, während die rauhe Kornoberfläche zu verzweigtem Wurzelwachstum anregt
Substratbims ist rein mineralisch, enthält keine organischen Bestandteile und trägt zu einer gesunden Entwicklung der Vegetation bei. Der leicht basische PH-Wert neutralisiert die zunehmende Versauerung der Vegetationsdecken durch die Atomsphäre. Schliesslich kann Substratbims wetterunabhängig und ohne zusätzliche Verdichtung verabeitet werden.
Für die Schutzschicht wird vorzugsweise ein Kunstfaser-Filz gewählt, und der Schutzschicht-Filz weist insbesondere eine Dicke von ca. 4 mm auf.
Es sei hier nochmals betont, dass diese Schutzschicht keine Filterschicht wie bei den bekannten Begrünungsaufbauten darstellt, und dass eine eigene Filterschicht, wie etwa das Filtervlies gemäss der AT-PS 369 469, beim erfindungsgemässen Begrünungsaufbau entfällt, da die Filterwirkung durch den Aufbau selbst, d. h. insbesondere durch die Schüttung aus Substratgranulat mit bestimmter Körnung, erzielt wird. Andererseits bringt die Struktur der Schüttung wie erwähnt eine hohe Festigkeit und Beständigkeit, d. "Stabilität", einerseits sowie eine Durchlässigkeit für eine Belüftung und einen Gasaustausch andererseits mit sich.
Der Filz bzw. das Vlies für die Schutzschicht kann mittels einer wurzeldichten Klebemasse auf der Unterlage
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befestigt sein, es ist aber auch eine lose Aufbringung über einer wurzeldichten Gleitlage aus Kunststoffolien auf der Unterlage möglich, insbesondere bei Flachdächern od. dgl. horizontalen Unterlagen.
Als Humus kann insbesondere fermentierter Rindenhäcksel in die Schüttung eingebracht sein.
Um ein ungewolltes Absinken des Humus in der Schüttung zu verhindern, ist es weiters günstig, wenn der in die Schüttung eingearbeitete Humus aus Partikeln mit einer mittleren Grösse ungefähr gleich einem Viertel der Korngrösse des Substratgranulats oder grösser besteht.
Als vorteilhaft hat es sich auch erwiesen, wenn zwischen dem Filz für die Schutzschicht und der Schüttung eine Wasserspeicherschicht, vorzugsweise aus Partikeln aus expandiertem Vulkanglas, angebracht ist.
Um ungewollte grössere Wassermengen, beispielsweise nach der Schneeschmelze oder nach stärkeren Niederschlägen, ableiten zu können, können in der Substratgranulat-Schüttung unmittelbar auf dem Schutzschicht-Filz Drainagerohre verlegt sein. Dabei führen die Drainagerohre zu Abläufen, die miteinander verbunden werden können, um bei einer Verstopfung eines dieser Abläufe die Entwässerung durch die benachbarten Abläufe zu gewährleisten.
Für die Bewässerung kann ferner unmittelbar auf der Substratgranulat-Schüttung eine Bewässerungsanlage mit Tropfern an Rohrleitungen, z. B. in Abständen von ca. 50 cm, angebracht sein, wobei die Tropfmenge im Filz verrieselt
Bei geneigten Unterlagen, wie Schrägdächern, insbesondere Steildächern, bei Neigungen von insbesondere mehr als 15 %, hat es sich als zweckmässig erwiesen, als Schutz gegen ein Abrutschen eine Gleitsicherung anzubringen, wobei erfindungsgemäss vorgesehen ist, dass in der Substratgranulat-Schüttung quer zur Neigung verlaufende Gleitsicherungsstreifen,-leisten od. dgl. angebracht sind, die durch die Neigungsrichtung verlaufende, an der Unterlage befestigte, zugfeste Bänder z. B. aus Stahl, gehalten sind.
Eine günstige Fixierungsmöglichkeit wird dabei dadurch erhalten, dass an den geradlinig ausgelegten Bändern Schlaufen befestigt, z. B. festgeklemmt sind, die die Gleitsicherungsstreifen,-leisten od. dgl. umschliessen und vorzugsweise aus dem gleichen Material wie die Bänder bestehen.
Im Fall von Blechdächern ist es andererseits besonders vorteilhaft, wenn die Bänder zu die Gleitsicherungsstreifen,-leisten od. dgl. umschliessenden Schlaufen gebogen und im Bereich von quer zur Neigung verlaufenden Befestigungsfalzen der Abschnitte aus rostfreiem Stahlblech zusammen mit diesen an der Unterlage befestigt sind.
Eine vorteilhafte Ausführungsform ist schliesslich dadurch gekennzeichnet, dass an den Gleitsicherungsleisten, z. B. Staffelhölzern, eine die Substratgranulat-Schüttung bedeckende, gegen Oberflächenerosion schützender Faserschicht befestigt ist. Dabei kann die Abdeckung mit der Faserschicht in der Form erfolgen, dass in ihr bereits Pflanzen wurzeln, oder die Abdeckung erfolgt vor dem Einsetzen der Pflanzen, wobei hiefür Einschnitte in der Faserschicht vorgenommen werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen noch weiter erläutert. Es zeigen : die Fig. 1 bis 3 je in einer axonometrischen Darstellung in einem schematischen vertikalen Ausschnitt einen Begrünungsaufbau ; Fig. 4 die Anbringung eines Begrünungsaufbaus auf einem herkömmlichen Holz-Schrägdach ; Fig. 5 in einer entsprechenden axonomotrischen Darstellung die Vorbereitung eines Blech-Schrägdaches für die Anbringung eines Begrünungsaufbaus ; und Fig. 6 einen schematischen Teilquerschnitt im Bereich eines Verbindungsfalzes des Blechdaches von Fig. 5.
In Fig. 1 bis 3 ist jeweils schematisch ein Begrünungsaufbau veranschaulicht, der auf einem herkömmlichen Betontragwerk, einem Flachdach, aber auch in einem Behälter od. dgl. Unterlage angebracht wird, wobei in Fig. 1 von dieser Unterlage beispielshalber eine Wärmedämmschicht (1) veranschaulicht ist, die beispielsweise aus Polyurethan-Hartschaumplatten besteht, welche beidseits mit Aluminiumfolien kaschiert sind.
Auf dieser Wärmedämmschicht (1) ist jeweils eine wurzeldichte Sperrschicht (2) vorgesehen, die zugleich eine Feuchtigkeitssperre bildet, und die beispielsweise aus einer Kunststoffolie oder aber aus zwei Lagen Bitumenbahnen bestehen kann, wobei die Deckbahn eine Kupferbandeinlage zur Wurzelabweisung hat.
Auf dieser Sperr- oder Trennschicht (2) ist bei den Begrünungsaufbauten gemäss Fig. 1 bis 3 eine Schutzschicht in Form einer Faserstruktur (3) vorgesehen, die vorzugsweise aus einem Kunstfaserfilz besteht, der ca. 4 mm dick ist. Dieser Schutzfilz (3) dient einerseits als Wasserspeicher und zur Wasserverteilung sowie andererseits zur Verankerung der Pflanzenwurzeln.
Gewünschtenfalls können zwischen diesem Schutzfilz (3) und der darunter befindlichen Sperrschicht (2) in der Zeichnung nicht näher dargestellte Polyäthylenfolien als Gleitlage vorgesehen werden. Auch ist es möglich, im Falle höherer mechanischer Beanspruchungen eine Matte (3a) aus gebundenem Gummigranulat, gegebenenfalls zusätzlich, zwischenzulegen, wie dies in Fig. 2 veranschaulicht ist.
Über dem Schutzschicht-Filz (3) befindet sich sodann jeweils (Fig. 1 bis 3) eine Schüttung (5) aus Substratgranulat. Die Schüttung kann beispielsweise eine Dichte von ungefähr 1 t/m3 haben. Diese Schüttung (5) bildet in ihrem oberen Bereich, in den wasserspeichernden Humus, der insbesondere aus fermentiertem Rindenhäcksel, Perlit und Tonmineralien gebildet ist, eingebracht ist, die eigentliche Vegetationsschicht (5a), wogegen sie in ihrem unteren Bereich eine Entwässerungsschicht (5b) bildet. Diese Selbstentwässerung der Schüttung (5) (mit k = 0, 03 m/s nach Darcy) leitet versickerndes Überschusswasser seitlich ab und erübrigt die bisher erforderliche Drainageschicht.
Selbstverständlich kann beim eingebrachten Humus eine Auswahl der Mischanteile je nach Bedarf der
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gewünschten Pflanzen getroffen werden.
Die Schüttung (5) aus Substratgranulat erübrigt ferner die bei herkömmlichen Begünungsaufbauten notwendige Filterschicht, wobei es für diese Selbst-Filterwirkung der Schüttung von Vorteil ist, wenn die Partikelgrösse von Humus zu Substratgranulat der sogenannten Filterregel entspricht, gemäss der das Komdurchmesserverhältnis einer Schicht zur nächstfeineren Schicht dem Filterfaktor 4 entsprechen soll. Dies bedeutet im vorliegenden Fall, wenn das Substratgranulat eine Korngrösse von 2 bis 4 mm, insbesondere 3 mm, hat, wie dies bevorzugt wird, dass die Partikelgrösse des Humus zumindest ungefähr 0, 5 bis 1 mm betragen sollte (wobei kleine Anteile unter 0, 5 mm hinsichtlich der Funktion des Aufbaus ohne Belang sind).
Das Substratgranulat der Schüttung (5) kann aus gebrochenem, natürlichem oder künstlichem Gestein bestehen, aber auch aus Schlacke, aus durch Brennen oder sonstige Verfestigung hergestellte Mineralien oder aus trittfesten synthetischen Stoffen. Von Bedeutung ist dabei, dass für die Schüttung (5) durch dieses Granulat eine Skelettstruktur geschaffen wird, die durch die gegenseitige Verhakung oder Verzahnung der Körner ermöglicht wird. Als besonders vorteilhaft hat sich hier Substratbims, das ist ein in einem Schäumverfahren aus KalkTonerde-Silikat-Gesteinsschmelzen hergestelltes Material ähnlich Vulkanbims, erwiesen. Dieser Substratbims enthält im Korn über 25 Vol. % fein verteilte Hohlräume, und er bildet eine lockere, durch seine Frostbeständigkeit andauernd stabile Struktur.
Er ist auch relativ leicht, so dass eine verhältnismässig geringe statische Belastung der Unterlage verursacht wird ; bei beispielsweise 10 cm Aufbauhöhe beträgt die Belastung, in nassem, verdichtetem Zustand der Schüttung, ungefähr 1 kN/m2. Wenn vorstehend eine Aufbauhöhe von 10 cm genannt wurde, die als Wurzelraum für Rasen oder Bodendecker geeignet ist, so sind selbstverständlich auch andere Aufbauhöhen, etwa 15 bis 20 cm für meterhohe Sträucher und 30 bis 40 cm für kleinere Bäume, denkbar.
Durch die bereits erwähnte Verzahnung des Granulats der Schüttung und die so erhaltene Skelettstruktur ergibt sich auch die erforderliche Festigkeit und Beständigkeit, d. h. Stabilität und Trittfestigkeit der Schüttung. Nichtsdestoweniger ist die notwendige Durchlässigkeit zur Belüftung, zum Gasaustausch sowie zur Bewässerung gegeben.
Die Kornrohdichte der Skelettstruktur beträgt vorzugsweise mindestens 1,5 t/m3, um ein Aufschwimmen nach dem Einarbeiten der porigen und daher besonders leichten, wasserspeichernden Humusstoffe zu verhindern. Das Granulat selbst bildet in der Skelettstruktur einen grossen Hohlraumanteil aus, d. h. es liegen beispielsweise ungefähr 60 % Hohlraum in der lockeren Schüttung vor, um so möglichst viel wasserspeichemden Humus aufnehmen zu können. In der Skelettstruktur kann überdies aufgrund der sehr rauhen Oberfläche der Körner ebenfalls eine beträchtliche Menge Wasser, beispielsweise bis zu 20 %, gespeichert werden.
Die genannte bevorzugte Korngrössenverteilung mit der mittleren Korngrösse von ungefähr 3 mm hat sich in diesem Zusammenhang als besonders günstig erwiesen, da sowohl die vorgesehene Wasserspeicherung als auch die Aufnahme und der Halt der wasserspeichernden Komponenten (Humusstoffe) in vorteilhaftester Weise gewährleistet werden können.
Auf der Schüttung (5) kann schliesslich ein Rindenmulch (6), wie an sich bekannt, vorgesehen werden, vgl.
Fig. 1.
In Fig. 2 ist bei (4) angegeben, dass zur Erhöhung der Wasserhaltung auf dem Schutzfilz (3) eine wasserspeichemde Schicht vorgesehen werden kann. Diese wasserspeichemde Schicht (4) besteht vorzugsweise aus expandiertem Vulkanglas (Perlit). Auch kann im unteren Teil der Schüttung (5) zur Erhöhung der Wasserhaltung ein Wasserstau eingerichtet werden, was in Fig. 3 bis 9 veranschaulicht ist.
Zur Ableitung grösserer Wassermengen, z. B. von Dachabläufen oder Schneewächten, können ferner im Begrünungsaufbau auf dem Schutzfilz (2) Drainagerohre (7) verlegt werden, vgl. Fig. 1, die zu Abläufen führen, wobei zweckmässigerweise auch diese-in der Zeichnung nicht dargestellten - Abläufe untereinander verbunden sind, so dass bei Verstopfung eines dieser Abläufe die Entwässerung durch die anderen Abläufe gewährleistet bleibt.
Schliesslich ist in Fig. 1 noch bei (8) eine Rohrleitung einer Tropf-Rieselbewässerungsanlage vorgesehen, wobei im vorliegenden Fall Tropfer an den Bewässerungsrohren in Abständen von vorzugsweise 50 cm vorgesehen sind. Bei der Bewässerung gelangt das Wasser durch die Schüttung (5) hindurch zum Synthesefilz (3), der die Wassermenge kapillar sickernd verteilt. Selbstverständlich verteilt sich aber das Niederschlagswasser auch im Bereich der Schüttung, insbesondere im oberen Bereich (5a), wo die wasserspeichemden Humusstoffe eingearbeitet sind.
Die in der Zeichnung nicht dargestellten Tropfer entlang der Bewässerungsrohre können zweckmässigerweise wurzeldicht abgedeckt werden, um das Eindringen von Pflanzenwurzeln zu verhindern.
In Fig. 4 ist ein herkömmliches Schrägdach dargestellt, das allgemein mit (10) bezeichnet ist, und bei dem auf der üblichen Schalung (11) mit Abdichtung (2) ein Schutzfilz (3), wie anhand der Fig. 1 beschrieben, mittels eines wurzeldichten Klebers aufgebracht ist. Im Bereich des Firstes (12) sind sodann zugfeste Stahlbänder (13) befestigt, die in Neigungsrichtung des Daches (10) verlaufen, und an denen Schlaufen (14) in Abständen voneinander befestigt, insbesondere festgeklemmt sind. Diese Schlaufen (14) sind vorzugsweise ebenfalls durch Stahlbänder gebildet. Mit Hilfe dieser Schlaufen (14) an den Bändern (13) werden Gleitsicherungselemente in Form von Brettern, Leisten oder Staffelhölzern (15) gehalten, die sich quer zur Neigungsrichtung des Daches (10) erstrecken.
Anstatt dieser Gleitsicherungsleisten oder-bretter (15) können auch in der Zeichnung nicht
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näher dargestellte Filz- bzw. Vliesstreifen od. dgl. verwendet werden, die ebenfalls, wie die Staffelhölzer (15), der aufzubringenden bzw. aufgebrachten Schüttung (die in Fig. 4 bei (16) angedeutet ist) Halt gegen ein ungewolltes Abrutschen zu geben.
Imübrigen kann der Begrünungsaufbau analog zu jenem gemäss Fig. 1 mit einer Bewässerungsanlage (8) vorliegen. Ferner kann an den Staffelhölzern (15) eine nur ganz schematisch bei (17) angedeutete Faserschicht befestigt werden, die die Schüttung bedeckt und gegen Oberflächenerosion schützt. In dieser Faserschicht (17) können beispielsweise Einschnitte vorgenommen werden, durch die hindurch Pflanzen eingesetzt werden.
In den Fig. 5 und 6 ist ein Aufbau vor Anbringung der Schüttung gezeigt, wobei als Unterlage ein BlechSchrägdach (20) mit in Abstand voneinander vorgesehenen Kanthölzern (21) und einem Stahlblech (22) vorgesehen ist. Dabei handelt es sich um ein rostfreies Stahlblech, das entlang von quer verlaufenden Verbindungs- bzw. Befestigungsleisten (23) gedeckt befestigt ist. Diese Befestigungsleiste (23) ist in Fig. 6 im Schnitt gezeigt, wobei gemäss Fig. 6 zwei Stahlbleche (22a, 22b) über einen Verbindungsfalz (24) ineinander verhakt sind, wobei das untere Blech (22a) vor Umbiegen des Falzes (24), wo die Verhakung erfolgt, z. B. durch Nageln an den Kanthölzern (21) befestigt wird, wie schematisch bei (25) angedeutet ist.
Die beschriebenen Befestigungsstellen dienen zugleich auch zur Befestigung der Schlaufen aus Stahlbändern (27), die ähnlich wie die Schlaufen (14) gemäss Fig. 4 zur Befestigung von quer verlaufenden Gleitsicherungselementen, z. B. Leisten oder Staffelhölzern (15), dienen. Somit entfallen bei der Ausführungsform nach Fig. 5 und 6 die in Fig. 4 dargestellten Stahlbänder (13), da gemäss Fig. 5 und 6 die Stahlbleche (22) selbst die erforderliche zugfeste Verbindung herstellen, um auch hier eine Beibehaltung der Abstände zwischen den Gleitsicherungselementen über lange Zeiträume sicherzustellen. Die Stahlbänder (27) für die Schlaufen werden dabei bei Verlegen des Schutzfilzes (3) durch darin angebrachte Schlitze (28) (s. Fig. 5) gezogen.
Die Stahlbleche (22) gewährleisten, wie dies an sich bekannt ist, eine ausreichende Festigkeit und Stabilität, und zwar auch nach Anbringung der Schüttung und bei Begehen der Schüttung (wobei hier durch die Schüttung eine Druckverteilung auf grössere Flächen bewirkt wird). Durch die beschriebene Art der Befestigung der Stahlbleche (22) werden diese im Bereich zwischen den Befestigungsleisten (23) praktisch nur auf Zug beansprucht.
Wenn der Aufbau soweit wie in Fig. 5 veranschaulicht vorbereitet ist, wird sodann wie bereits angedeutet unter Durchziehen der Schlaufen-Stahlbänder (27) durch die Schlitze (28) der vorstehend beschriebene Synthesefilz od. dgl. Faserstruktur (3) angebracht, und zwar vollflächig auf die tragenden Stahlblechflächen aufgeklebt. Als Kleber kann wiederum ein wurzeldichter Kleber verwendet werden, wenngleich dies in diesem Fall in Hinblick auf die Stahlblechunterlage nicht unbedingt notwendig ist. Darüber wird wiederum, gegebenenfalls unter Zwischenlage einer Wasserspeicherschicht (4), die Vegetations-Schüttung (5) angebracht und der Humus eingearbeitet ; gegebenenfalls kann auch eine Mischung aus Substratbims mit Humus aufgebracht werden.
Weiters kann wiederum eine Abdeckung, mit einer Faserschicht (17) sowie ferner ein Einbau von Bewässerungsrohren, wie oben beschrieben, vorgesehen werden.
Die anhand der Fig. 4 und 5 beschriebenen Gleitsicherungselemente werden vorzugsweise an Schrägdächem ab etwa 15 % Neigung vorgesehen. Bei geringeren Neigungen oder aber bei horizontalen Unterlagen entfallen diese Gleitsicherungen. Durch die erwähnte Skelettstruktur und damit Stabilität der Schüttung (5) wird erreicht, dass bei nicht zu hohen Neigungen ein Abgleiten der Schüttung nicht erfolgt.
Als Substratbims für die Schüttung (5) hat sich eine Zusammensetzung mit ungefähr 37 % Si02'36 % CaO, 11 % MgO und 9 % Al203 sowie weiteren Kleinanteilen als besonders vorteilhaft erwiesen. Eine derartige oder ähnliche Zusammensetzung kann auch mit einem sogenannten Hochofenbims erreicht werden, der aus Gesteinsschmelze besteht, die im Hochofen oben aufschwimmt, abgezogen wird und mit Wasser bespritzt wird, wobei sie expandiert.
Der beschriebene Begrünungsaufbau hat verschiedene Vorteile. So kann er ausserordentlich rasch und kostensparend angebracht werden, verglichen mit herkömmlichen Begrünungsaufbauten. Dies wird vor allem auch durch Wegfall von gesonderten Drainage- und Filterschichten ermöglicht. Durch die geringe Schüttdichte (z. B.
0, 85 t/m3) werden die Transportkosten gesenkt, und die Belastung der Unterlage wird vermindert. Die Schüttung aus Substratbims optimiert ferner die Wasseraufnahme und Nährstoffversorgung, und der Wasserhaushalt wird eigenständig durch die beschriebene Selbstentwässerung geregelt, wobei auch Staunässe verhindert wird. Aufgrund der Materialeigenschaften des Substratbims, nämlich insbesondere der beschriebenen Komrohdichten, wird das Aufschwimmen bei verzögerte oder verhindertem Abfluss verhindert, wogegen die rauhe Komoberfläche zu einem verzweigten, günstigen Wurzelwachstum anregt. Der leicht basische pH-Wert der mineralischen Substratbims-Schüttung neutralisiert die mit der Zeit erfolgende Versauerung von Vegetationsdecken durch die Atmosphäre.
Der beschriebene Begrünungsaufbau eignet sich für die Begrünung von den verschiedensten Bauteilen, von
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in Pflanzbehälter vorgesehen werden.
In allen Fällen kann beim beschriebenen Aufbau und insbesondere aufgrund der pflanzenphysiologischen Eignung von Substratbims eine Begrünung bei vergleichsweise dünnen Vegetationsschichten erzielt werden.