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BESCHREIBUNG
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Die Erfindung betrifft eine Dachbegrünung mit einer Wurzelschutzbahn,
die eine Dichtschicht des Daches abdeckt, einer über der Wurzelschutzbahn angeordneten
Drainschicht aus porösem Material und einer von der Drainschicht durch eine Trennlage
getrennten oberen Pflanzschicht.
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In jüngerer Zeit haben Begrünungen von Flachdächern und dergleichen
nicht zuletzt wegen ihrer wärmedämmenden Eigenschaften und ihres günstigen Einflusses
auf das örtliche Klima in Städten zunehmendes Interesse gefunden. Es sind Begrünungssysteme
entwickelt worden, bei denen die von den Pflanzen durchwurzelte Schicht einem natürlichen
Boden insoweit vergleichbar ist, als sie den Pflanzen ausreichend Halt gibt und
eine ausreichende Versorgung der Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen gewährleistet,
andererseits jedoch ein verhältnismäßig geringes Gewicht aufweist, damit die statische
Belastung des Daches gering bleibt und die nachträgliche Begrünung bestehender Dachflächen
nicht an statischen Problemen scheitert.
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Ein typisches Beispiel einer derartigen herkömmlichen Dachbegrünung
weist den folgenden Schichtaufbau auf. Die obere Dichtschicht des Daches ist durch
eine Trennschicht abgedeckt, auf der eine Wurzelschutzbahn verlegt ist, die eine
Durchwurzelung der Dichtschicht verhindert. Die Trennschicht ist erforderlich, da
das Material der Wurzelschutzbahn in der Regel nicht mit dem in der Dachdichtung
enthaltenen Bitumen verträglich ist. Ufer der Wurzelschutzbahn befindet sich eine
als Wasserspeicher dienende Drainschicht.
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Eine darüberliegende Pflanzschicht ist üblicherweise aus Erdsubstrat,
d.h., einem Gemisch aus schwerer Gartenerde und einem auflockernden Füllstoff gebildet.
Zwischen der Pflanzschicht und der Drainschicht ist ein wasserdurchläs-
siges
Trennvließ vorgesehen, das verhindert, daß das feinkörnige Material der Pflanzschicht
in die Drainschicht gespült wird und deren Poren verstopft.
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An das Material der Drainschicht einer derartigen Dachbegrünung sind
besondere Anforderungen zu stellen. Es soll einerseits möglichst leicht sein und
ein großes Porenvolumen aufweisen, damit bei Niederschlägen eine große Wassermenge
gespeichert und eine Uberfeuchtung der darüberliegenden Pflanzschicht vermieden
werden kann. Ferner soll das Material möglichst feinporig sein, damit bei trockener
Witterung das im unteren Bereich der Drainschicht aufgestaute Wasser durchI>nillarwirkung
in den oberen Bereich der Drainschicht aufsteigt und an die Wurzeln der Pflanzen
abgegeben wird. Andererseits ist zu fordern, daß die Drainschicht eine gewisse Belastungsfähigkeit
aufweist und sich infolge der Dauerbelastung durch die Pflanzschicht und die Bepflanzung
nicht nachträglich verfestigt.
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Herkömmlicherweise wird als Material für die Drainschicht eine Schüttung
aus Blähton verwendet. Die Blähton-Schüttung besteht aus Körnern aus hochporösem
Ton mit im wesentlichen einheitlicher Korngröße. Die' Körner sind annähernd kugel-
oder ellipsoidförmig und weisen eine verhältnismäßig glatte Oberfläche auf. Diese
Struktur des Blähtons hat den Vorteil, daß die Körner bereits bei loser Aufschüttung
eine Schicht bilden, die sich nachträglich nicht weiter verfestigen läßt, etwa weil
zunächst bestehende Zwischenräume nach und nach durch kleinere Körner ausgefüllt
würden. Die Schicht weist daher bereits ohne vorheriges Rütteln-oder Stampfen die
gewünschte Belastungsfähigkeit auf.
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Ein Nachteil dieser herkömmlichen Dachbegrünung besteht
jedoch
darin, daß Blähton verhältnismäßig teuer ist.
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Wenn das Dach mit Pflanzen mit einer größeren Wuchshöhe bepflanzt
werden soll, so müssen die Pflanzschicht und die Drainschicht eine entsprechend
große Mächtigkeit aufweisen. Gerade in diesem Fall, in dem die Verwendung eines
leichten und zugleich belastungsfesten Materials für die Drainschicht besonders
wichtig wäre, ergeben sich infolge der erforderlichen Menge und des hohen Preises
des Blähtons erhebliche Kosten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Materialkosten einer
gattungsgemäßen Dachbegrünung ohne Beeinträchtigung der Funktion zu senken.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Drainschicht
im wesentlichen aus Lavaasche besteht.
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Bevorzugt wird für die Drainschicht eine Schüttung aus Lavaasche mit
einer Korngröße von 8 bis 16 mm verwendet.
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Es hat sich gezeigt, daß die Lavaasche-Schüttung hinsichtlich der
Speicherfähigkeit und Kapillarwirkung dem Blähton zumindest gleichwertig ist und
bei annähernd gleichem Gewicht auch eine hinreichende Belastungsfähigkeit aufweist
und sich nachträglich nicht nennenswert verfestigt.
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Da es sich bei Lavaasche im Gegensatz zu Blähton um einen natürlichen
Rohstoff handelt, der nicht weiter aufbereitet zu werden braucht, sind die Materialkosten
wesentlich geringer, so daß sich insgesamt durch die Erfindung eine erhebliche Kosteneinsparung
ergibt.
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In einer Ausführungsform der Erfindung wird auch für die Pflanzschicht
Lavaasche verwendet, deren Körnung etwas fei ner ist, so daß sie den Pflanzen festen
Halt gibt. Hierdurch wird eine weitere Verringerung des Flächengewichts der Begrünung
bzw. eine Erhöhung der Mächtigkeit der Pflanz-
schicht ermöglicht.
Aufgrund des hohen Wärmewiderstands von Lavaasche ergibt sich zudem der Vorteil
einer verbesserten Wärmedämmung.
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Zur Begrenzung der Verdunstung wird in diesem Fall als Trennlage zwischen
der feinkörnigen Lavaasche der Plfanzschicht und der Drainschicht eine geeignet
imprägnierte, wasserdurchlässige Folie verwendet. In dieser Ausführungsform ist
die erfindungsgemäße Dachbegrünung wegen ihrer wärmeisolierenden und verdunstungshemmenden
Wirkung besonders für die Verwendung in trockenem und heißen Klima geeignet.
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Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Fig. 1 bis 3 zeigen jeweils einen senkrechten Schnitt durch eine
Dachbegrünung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Fig. 1 zeigt eine Betondecke 10, deren obere Oberfläche durch eine
bitumenhaltige Dichtschicht 12 wasserdicht versiegelt ist. Die Dichtschicht 12 ist
durch eine bitumenverträgliche Trennschicht 14 abgedeckt, über der sich eine wasserundurchlässige
Schutzschicht aus überlappend verlegten Wurzelschutzbahnen 16 befindet. Auf die
tfurzelschutzbahn 16 ist als Drainschicht 18 eine Schicht aus grobkörniger Lavaasche
aufgeschüttet. Die Korngröße der Lavaasche-Teilchen variiert beispielsweise zwischen
8 und 16 mm.
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Eine Trennfolie 20 verhindert eine Verstopfung der Poren und Zwischenräume
der Lavaasche durch Erde. Über der Trennfolie 20 befindet sich eine Pflanzschicht
22 aus Erdsub-
strat, die die Bepflanzung 24 aufnimmt.
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Die Mächtigkeit der Drainschicht 18 und der Pflanzschicht 22 ist der
Wuchshöhe der Bepflanzung 24 angepaßt. Die Mächtigkeit der Drainschicht 18 beträgt
beispielsweise zwischen 5 und 30 cm.
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Die Trennfolie 20 ist wasserdurchlässig, so daß Regenwasser aus der
Pflanzschicht 22 in die Drainschicht 16 einsickert und dort gespeichert wird. Die
hochporöse Lavaasche gestattet es, auch größere Wassermengen über einen längeren
Zeitraum zu speichern das Wasser aufgrund der Kapillarwirkung dosiert wieder an
die Wurzeln der Pflanzen abzugeben. Die Pflanzenwurzeln können ggf. durch die Trennfolie
20 in die Drainschicht wachsen, können jedoch die Wurzelschutzbahn 16 nicht durchdringen,
so daß die Dachdichtung 12 und der Beton 10 nicht durchwurzelt werden.
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Die wasserspeichernde Wirkung vor allem der Lavaasche-Schicht hat
den Vorteil, daß nach heftigen Regenfällen die Einleitung von Oberflächenwasser
in das Kanalnetz verzögert und reduziert wird, so daß in dicht bebauten Gebieten
die Kanalisation entlastet wird.
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Das in Figur 2 gezeigte Ausführungsbeispiel der Erfindung unterscheidet
sich von dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel dadurch, daß der Wasserspiegel
26 der Drainschicht 16 reguliert und so ständig zwischen zwei vorgegebenen Grenzwerten
innerhalb der Drainschicht gehalten wird. Die Regulierung des Wasserstands erfolgt
in für sich bekannter Weise mit Hilfe nicht gezeigter Kontrollschächte, die einen
Überlauf und eine durch einen Wasserstandswächter gesteuerte Wasser-Zulaufleitung
umfassen.
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Die Regulierung des Wasserstands gewährleistet bei Trockenheit eine
ausreichende Wasserversorgung der Pflanzen, wäh-
rend andererseits
sichergestellt ist, daß auch bei langanhaltenden Niederschlägen die Lavaasche oberhalb
des Wasserspiegels 26 verhältnismäßig trocken bleibt und aufgrund der in den Poren
und Zwischenräumen enthaltenden Luft eine hohe wärmedämmende Wirkung behält.
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Bei dem in Figur 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist im Unterschied
zu dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2 die Pflanzschicht 22 durch eine Schüttung
aus Lavaasche mit einer Körnung von beispielsweise 2 bis 11 mm gebildet.
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Im gezeigten Beispiel weist die Pflanzschicht eine Mächtigkeit von
30 cm und die Drainschicht eine Mächtigkeit von 15 cm auf. Die in Figur 3 gezeigte
Dachbegrünung zeichnet sich durch eine hohe wärmeisolierende Wirkung aus.
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Wenn sich beispielsweise die obere Oberfläche der Pflanzschicht 22
auf 800C aufheizt, wie dies bei starker Sonnenaustrahlung durchaus geschehen kann,
so beträgt die Temperatur an der Oberfläche der Betonschicht 10 lediglich etwa 230C.
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Falls lediglich eine Bepflanzung mit kleinwüchsigen, anspruchslosen
Pflanzen vorgesehen ist, können die Mächtigkeiten der Lava-Schichten 18, 22 in Figur
3 erheblich verringert werden, und ggf. kann auch auf eine Regulierung des Wasserstands
26 verzichtet werden. In diesem Fall ergibt sich eine sehr einfach und billig herzustellende
Dachbegrünung mit äußerst niedrigem Flächengewicht.
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