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Gartenanlage
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Die Erfindung betrifft eine Gartenanlage für ein Dach, bei dem auf
einer Tragkonstruktion des Dachs eine Feuchtigkeitsisolierung angeordnet ist und
oberhalb der Feuchtigkeitsisolierung eine Wärmedämmschicht angeordnet ist. Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, ein derartiges Dach, das auch als Warmdach bezeichnet
wird, so auszubilden, daß es sich für eine Dachbegrünung eignet.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, d ine Drainage
vorgesehen ist und daß auf der Wärmedammschicht eine Schicht eines Pflanzsubstrats
aufgebracht ist.
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I)ie Drainage dient dabei dazu, überschüssiges Wasser aus dem Pflanzsubstrat
abzuführen und bei Wassermangel im Pflanzsubstrat Wasser zuzuführen. Die Drainage
kann sic im wesentlichen unterhalb der Wärmedämmschicht befinden oder auf ihr, oder
aber auch im Bereich der Wärmedämmschicht, zum Beispiel in Form von Kanälen, die
die Wärmedämmschicht durchsetzen, vorhanden sein.
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Die Erfindung ist zwar vorzugsweise für Dächer gedacht, ls st jedoch
auch für andere Gartenanlagen geeignet, leisp-.elsweise für Terassen, unter denen
sich also kein: Räume befinden.
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Die Feuchtigkeitsisolierung liegt zum Schutz gegen Beschidigungen
infolge von durch Temperaturschwankungen bedingten Längenänderungen des Bauwerks
oder der Feuchtigkeitsisolierung und zum Schutz vor sonstigen Bauwerksbewegungen
nicht unmittelbar auf der Dachkonstruktion
aufs sondern zwischen
Feuchtigkeitsisolierung und Oberseite der Dachkonstruktion ist eine Ausgleichsschicht
vorsehen. Diese Ausgleichsschicht, die zum Beispiel als Dachpappe oder aus einem
Perlite-Wärmedämmstoff gebildet ist, kann mit der Tragkonstruktion fest verbunden
werden, zum Beispiel großflächig verklebt werden, dagegen wird auf diese Ausgleichsschicht
die Feuchtigkeitsisolierung entweder lose aufgelegt oder nur punktweise verbunden,
damit Dehnungen innerhalb der Ausgleichsschicht nicht auf die Feuchtigkeitsisolierung
übertragen werden und somit die Dichtheit dieser Isolierung nicht beeinträchtigt
wird. Die Ausgleichsschicht bewirkt somit eine Trennung zwischen Tragkonstruktion
und Feuchtigkeitsisolierung, sie kann außerdem je nach Art der verwendeten Wärmeisolierung
dazu dienen, etwa vorhandene Kältebrücken zu schließen.
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Weiterhin kann die Ausgleichsschicht als oberhalb der Tragkonstruktion
angeordneter Brandschutz vorgesehen sein, hierzu eignet sich der obengenannte Perlite-Wärmedämmstoff,
der zum Zwecke des Brandschutzes zum Beispiel in einer Dicke von insgesamt 60 n
auf die Tragkonstruktion aufgebracht sein kann.
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Wenn eine besondere Dampfsperre benötigt wird, kann diese ebenfalls
durch die Ausgleichsschicht selbst gebildet sein oder auf ihr aufgebracht sein.
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Die Feuchtigkeitsisolierung kann ein- oder mehrlagig aìsgebiluet sein.
Sie muß gegen ein Eindringen der
Wurzeln einer aufgebrachten Bepflanzung
besonders geschützt sein, sofern sie nicht aus einer wurzelfesten Masse besteht;
zum Schutz kann eine Wurzelschutzbahn als oberste Dichtungsschicht verlegt werden.
Eine derartige Wurzelschutzbahn kann Wurzelgift enthalten, das ein Weiterwachsen
von Wurzeln im Bereich der Feuchtigkeitsisolierung verhindert.
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Das Pflanzsubstrat kann als lose Schüttung auf die Wärmeisolierung
aufgebracht sein, wobei es allerdings zweckmäßig ist, unterhalb des Pflanzsubstrats
eine Filterschicht vorzugsweise in flattenform anzuordnen, um das Auswaschen von
feinen Bestandteilen des Pflanzsubstrats zu verhindern. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist oberhalb der Wäriedänschicht mindestens eine Schicht aus einem
wassorspeichernden Vlies oder einen anderen geeigneten wasserspeichernden Flachmaterial
vorgesehen. Der Vorteil liegt hierbei darin, daß dieses Vlies einen Feuchtigkeitsausgleich
innerhalb des Pflanzsubstrats ermöglicht, auch dann, wenn das Pflsnssubstrat nur
eine verhältnismäßig geringe Schichtdicke aufweist. Innerhalb des Vlieses können
also verhältnismäßig große Wassermengen transportiert werden. Darüber hinaus erhöht
das Vlies auch die Wasserspeicherfähigkeit einer relativ dünnen Substratschicht.
Darüber hinaus können sich die Pflanzen mit ihren Wurzeln im Vlies zusätzlich verankern
so daß auch bei relativ geringer Schichtdicke des Pflanssubstrats die Pflanzen sehr
gut verankert sind.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung sind mehrere Schichten eines
wasserspeichernden Vlieses oder eines ge;gneten anderen schichtförmigen Materials
übereinanker im Abstand vorgesehen, und zwischen den Schichten ist Pflanzsubstrat
angeordnet.
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Der Vorteil liegt hierbei darin, daß durch die Vliese der Zusammenhalt
des Pflanzsubstrats, auch dann, wenn es sich hierbei um lockeres Material handelt,
verbessert wird, so daß ein derartiges mehrschichtiges Material aus mindestens zwei
Vliesen und mindestens einer Schicht des Pflanzsubstrats sich auch für die Begrünung
von gegenüber der Horizontalen schräg verlaufenden flächen eignet, ohne daß ein
Abspülen des Pflanzsubstrats oder ein Wandern hangabwärts zu befürchten ist.
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Der Zusammenhalt kann dadurch gefördert werden, daß gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung die Vliese miteinander verbunden sind. Diese Verbindung kann in beliebiger
Weise erfolgen, so können die Vliese punktweise oder linienweise miteinander verklebt
oder vernäht sein, oder eine Verbindung kann auch in der Weise erfolgen, daß die
Vliese und die Substratschicht zunächst auf eine zu begrünende Fläche aufgebracht
werden und anschließend die Vliese miteinander durch durchgesteckte Drähte oder
Stifte miteinander verbunden oder verheftet werden. Dadurch, daß mehrere Vliese
vorgeseher sind, kann die Wasserzufuhr zu Pflanzen mit höherem Wasserverbrauch auf
einfache Weise erhöht werden, ohne daß es hierzu erforderlich ist, die Gesamtdicke
der
'egetationsschicht und somit die Gesamtdicke des Pflanzsubstrat
wesentlich zu vergrößern. Bei tief wurzelnden Pflanzen kann es allerdings erforderlich
sein, für eine entsprechend starke Vegetationsschicht zu sorgen.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung weist die Wärmedämmschicht
Platten aus einem Kunststoffschaum auf, die Platten weisen an ihrer Oberseite Vertiefungen
zur Aufnahme von Pflanzen und die Platten durchsetzende Feuchtigkeitsdurchlässe
auf, und die Wärmedämmschicht ist 80 ausgebildet, daß eine zum Beispiel behördlich
vorgeschriebene Mindest-Wärmedämmung des Flachdachs überwiegend durch die Wärmedämmschicht
gebildet ist.
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Es sind zwar bereits Flachdächer bekannt, die eine oberhalb der Feuchtigkeitsisolierung
angeordnete Wärmeisolierung aus Kunststoffschaumplatten aufweisen, die an ihrer
Oberseite und Unterseite völlig eben sind oder gitterartig angeordnete Rillen von
etwa 10 mm Tiefe aufweisen, die ein Teilen der Platten erleichtern sollen. Soll
ein flerartiges bereits bestehendes Flachdach, das auch als Umkehrdach bezeichnet
wird, nachträglich mit einer Dachbegrünung oder Dachgartenanlage versehen werden,
so wird af die Kunststoffplatten des bekannten Flachdachs der Dachgartenaufbau aufgebracht,
wobei eine oberhalb der EllnststofSplatten liegende Feuchtigkeitsisolierung sich
als rotwendig erweisen kann. Zu diesem Dachgartenaufbau gehören dann auch zum Beispiel
Kunststoffplatten mit an
ihrer Oberseite Ingeordneten Vertiefungen
zur Aufnahme der Pflanzen. Der Aufwand für eine Dachbegrünung oder einen Dachgarten
ist also erheblich, und auch die Kosten einer derartigen Dachgartenanlage sind verhältnismäßig
hoch.
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Die zeschilderte Ausführungsform der Erfindung vermeidet diesen Nachteil.
Dabei wird erfindungsgemäß vorgesiioen, daß die vorgeschriebene Mindest-Wärmedämmung,
die beispielsweise für Wohngebäude aufgrund der neuesten behördlichen Vorschriften
einen Wärmedurchlaßwiderstand von mindestens 0,36 m2 hK/kJ (entsprechend 1,50 m2
hg/kcal) betragen muß, bereits unter Verwendung von solchen Kunststoffschaumplatten
sichergestellt wird, die sich gleichzeitig zur Aufnahme von Pflanzen eignen. Der
Vorteil liegt darin, daß bei der späteren Herstellung einer Dachbegrünung oder eines
Dachgartens der Aufwand nur gering ist; beispielsweise ist es lediglich erforderlich,
eine auf der Oberseite der Platten vorhandene Kiesschüttung zu entfernen und Erde
oder ein geeignetes Pflanzsubstrat aufzubringen und die Pflanzen einzusetzen.
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Bei der Berechnung des Wärmedurchlaßwiderstands des Flachdachs wird
dabei bereits berücksichtigt, daß der Wärmedurchlaßwiderstand der trockenen Kunststoffplatten
reduziert wird, wenn die Platten auf dem Flachdach Wasser und Wasserdampf ausgesetzt
sind. Es besteht somit nicht die gefahr, daß bei der späteren Herstellung eines
Dachgartens der geforderte Wärmedurchlaßwiderstand unterschritten wird. Für den
soeben geschilderten Aufbau wird
auch Schutz beansprucht, sofern
dieser Aufbau noch kein zur Begrünung geeignetes Pflanzsubstrat aufweist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die WärmedÄmmschicht überwiegend
oder vollständig aus begehbarem Hartschaum, zum Beispiel PS 30 SE (Polystyrol, schwer
entflaimbar), gebildet. Platten aus derartiges Material sind wegen des geringen
Raumgewichts leicht transportierbar.
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Die Erfindung erfaßt auch solche Ausführungsformen, bei denen z.B.
unterhalb der Feuchtigkeitsisolierung noch eine wärmeisolierende Schicht vorhanden
ist, die gemeinsam mit den Platten die erforderliche Mindestnärmedämmung gewährleistet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist jedoch die Wärmedämmung
des Flachdachs im wesentlichen durch die Platten bewirkt. Dies bietet den Vorteil
eines besonders einfachen Aufbaus des Daches. Bei dieser Ausführungsform kann davon
ausgegangen werden, daß bei Betonflachdächern von einer üblichen Deckenstärke des
Betondachs der Beton selbst nur verhältnismäßig wenig zur Wärmedämmung beiträgt.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung sind die Platten derart ausgebildet,
daß die durch sie bewirkte Variedämmung die vorgeschriebene Mindestwärmedämmung
übersteigt. Dies bietet den Vorteil, daß bei Verwendung derartiger Platten die geforderte
Mindestwärmedämmung auf jeden Fall überschritten wird, unabhängig vom übrigen Aufbau
des Daches.
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Bei einer Verwendung derartiger Platten kann dann, wenn die Eigenschaften
dieser Platten in behördlich anerkannter Weise festgestellt wurden, die Genehmigung
zu einem Bauvorhaben verhältnismäßig schnell erhalten werden, weil die Wirmedämmung
des restlichen Daches für die zuvermassige Einhaltung der Mindestwärmedämmung keine
Rolle spielt.
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Auch die Bauaufsicht ist erleichtert, denn es muß zur Beurteilung
einer ausreichenden Wärmedämmung lediglich die oberste Schicht, die durch die Platten
gebildet ist, daraufhin überprüft werden, ob solche Platten verwendet wurden, von
denen bekannt ist, daß sie die geforderte Mindestwärmedämmung überschreiten, und
ob die Platten fachmännisch verlegt sind.
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Die Platten, die sich zur erfindungsgemäßen Verwendung eignen, können
unterschiedlich ausgebildet sein. Bevorzugt werden solche Platten, die eine im wesentlichen
gleichbleibende Materialdicke aufweisen. Dies bietet den Vorteil, daß die Wtirmedämmung
dieser Platten überall im wesentlichen gleich groß ist. Bei einer bevorzugten Ausführungeform
weist die Platte an ihrer Oberseite und Unterseite rillen auf, die gegeneinander
seitlich versetzt angeordnet sind. Dabei kann die Tiefe der Rillen verhältnismäßig
groß sein, beispielsweise genauso groß wie die Materialstärke der Platten, so daß
die im Querschnitt etwa zickzackförmig verlaufende Platte zwischen Oberseite und
Unterseite etwa doppelt so dick ist wie die über die gesamte Platte im wesentlichen
gleiche Materialdicke. Bei einer anderen
Ausführungsform verlaufen
an der Unterseite und/oder der Oberseite gekreuzte Rillen. Dabei liegt dann der
Überkreuzungspunkt zweier Rillen an der Oberseite der Platte in einem Bereich, an
dem an der Unterseite der Platte keine tiberkreuzung eintritt, auch hier ist also
die im wesentlichen gleichbleibende Wandstärke der Platten sichergestellt.
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n Vorteil der geschilderten Ausführungsformen liegt darin, daß derartige
im wesentlichen parallel laufende oder sich auch überkreuzende Rillen in den Platten
mit Hilfe einfacher Gießformen, in denen der Kunststoff auch aufgeschäumt wird,
hergestellt werden können.
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Die Feuchtigkeitsdurchlässe, durch die überschüssiges Regenwasser
abläuft und von den Pflanzen benötigtes Wasser von unten her zugeführt werden kann,
können bei einer Ausführungsform als verhältnismäßig enge, die Platte durchsetzende
Löcher ausgebildet sein, so daß auf diese Weise ein unerwünscht großer Luftaustausch
durch diese Löcher, der die Wärmedämmung der Platte insbesondere im Winter stören
könnte, verhindert ist. Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind die
Durchlässe jedoch durch wasserdurchlässiges Material ausgefüllt, das eine unerwünscht
grdßen Luftaustausch jedoch einen erheblichen Widerstand entgegensetzt. Ein derartiges
Material kann beispielsweise ein offenporiger Kunststoffschaum sein, oder auch ein
aus organischen oder anorganischen Fasern gebildeter Docht, der auch aufgrund von
Kapillarwirkung die Zufuhr von Wasser zu den Pflanzen ermöglicht.
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Heitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung, die
erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen.
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Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren
in beliebiger Kombination bei einer Ausführungsform der Erfindung verwirklicht sein.
Es zeigen: Fig. 1 teils im Schnitt, teils in perspektivischer Ansicht, schematisch
den Aufbau eines für eine Dachbegrünung vorgesehenen erfindungsgemäßen Flachdachs
und eine bevorzugte Ausführungsform einer Platte zur Verwendung bei einem derartigen
Flachdach, wobei jedoch aus Vereinfachungsgründen das Pflanzsubstrat nicht dargestellt
ist, Fig. 2 einen Schnitt durch das Flachdach eines Gebäudes mit der erfindungsgemäßen
Dachbegrünung, wobei die Dachkonstruktion durch Trapezbleche gebildet ist, Fig.
3 einen Schnitt durch ein begrüntes Dach, bei dem erfindungsgemäß mehrere Schichten
von Pflanzsubstrat und mehrere Bewässerungsvliese vorgesehen sind, und
Fig.
4 in einer einzigen Darstellung zwei verschiedene, von der Darstellung der Fig.
1 abweichende Ausführungsformen von Feuchtigkeitsdurchlässen in einer erfindungsgenäßen
wärmeisolierenden Platte.
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In Fig. 1 weist das Flachdach eines nicht dargestellten Wohngebäudes
eine waagrecht verlaufende Betondecke 1 von z.B. 20 CD Dicke auf, auf die eine Ausgleichsschicht
2 aufgelegt ist.
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Bei der Ausgleichsschicht 2 handelt es sich z.B. um eine einseitig
bekieste Daehplatte, die mit der Kiesseite nach unten an der Oberseite der Betondecke
nur an einzelnen Stellen angeheftet wird, und diese Ausgleichsschicht sorgt dafür,
daß änderungen der Abmessung der Betondecke 1 infolge von Temperaturschwankungen,
oder auch durch Schwinden entstehende Risse nicht auf eine oberhalb der Ausgleichsschicht
2 angeordnete Feuchtigkeitsdichtung 3 übertragen werden. Diese Feuchtigkeitsdichtung
3 kann bei einer Ausführungsform aus Kunststoffbahnen gebildet sein, oder auch aus
bituminösen Pappen, die miteinander verklebt sind.
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Durch die Feuchtigkeitsdichtung 3 wiri ein Eindringen von Regenwasser
in den darunterliegenden Dachaufbau verhindert.
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Auf die Fr Fchtigkeitsdichtung 3 sind Platten 4 aus Eunststoffschaum
aufgelegt. In der Figur ist lediglich eine einzige Platte abgebrochen dargestellt.
Diese Platten können beispielsweise Abmessungen von 100 x 100 cm Kantenlänge aufweisen,
und an ihrem Rand weisen sie geeignete unterbrochen verlaufende Stoßfugen 5 und
6 auf, durch die dann, wenn derartige benachbarte Platten dicht aneinandergerückt
sind, Kältebrücken im Bereich der Stoßfuge verhindert sind. Die Platte weist an
ihrer Oberseite sich rechtwinklig überschneidende Rillen 8 und 9 auf, die einen
sich nach außen geringfügig erweiternden trapezförmigen Querschnitt haben, und auch
an der Unterseite der Platte 4 sind zu den Rillen 8 und 9 jeweils parallel verlaufende
Rillen 10 und 11 mit dem gleichen Querschnitt vorgesehen, und die unteren Rillen
sind relativ zu den oberen Rillen seitlich jeweils um den halben Rillenabstand versetzt.
Dort, wo an der Oberseite der Platte 4 durch die Rillen 8 und 9 jeweils ein tafelbergartiger
Vorsprung begrenzt wird, befindet sich an der Unterseite der Platte 4 eine Uberkreuzungsstelle
zweier Rillen 10 und 11, und umgekehrt.
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Von der überkreuzungsstelle zweier Rillen 8 und 9 sowie 10 und 11
aus verlaufen jeweils dünne Kanäle 13, die die Platte 4 in senkrechter Richtung
durchsetzen. Diejenigen Kanäle 13, die im Bereich der Oberseite der Platte 4 an
einer Kreuzung zweier Rillen 8 und 9 münden, versorgen dort später angeordnete Pflanzen
mit Wasser, das von unten
hei ungeführt wird, und die an der Oberseite
eines tafelbergartigen Gebildes mündenden Kanäle 13 können eine Entlüftung der unteren
Rillen 10 und 11 erleichtern, wenn bei starken Regenfällen dort der Wasserstand
sehr schnell ansteigt, so daß auf diese Weise einer möglicherweise voranderen Tendenz
der Platten 4, aufzuschwimmen, vorgebeugt wird.
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An der Unterseite der Platte sind durch relativ niedrige Pillen 15
Kanäle gebildet, die die Rillen 10 und 11 mit der! Kanälen 13 verbinden und einen
Luft- und Wasseraustausch zwischen Oberseite und Unterseite erleichtern. Da auch
an der Oberseite völlig gleiche niedrige Rillen 16 vorgesehen sind, kann die Platte
4 auch umgekehrt auf das fLachdach aufgelegt werden.
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Die Platte 4 besteht aus geschlossenporigem Polystyrolschaum PS 30
SE, also einem Schaum mit einem spezifischen Gewicht von 30 kg/m3, schwer entflammbar.
Derartiges Material hat einen spezifischen Wärmeleitwert von 0,027 kJ/mhK.
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Die Tiefe der Rillen 8, 9, 10 und 11 ist im Ausführungsbeispiel 6
cm, der kürzeste Abstand zwischen Rillen an der Oberseite und Unterseite ist ebenfalls
6 cm, und die Gesamtdicke der Platte 4 von ihrer Unterseite bis zu ihrer Oberseite
gemessen beträgt 18 cm.
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Soll auf das in der Figur gezeigte Flachdach sofort eine Begrünung
aufgebracht werden, so wird Erde oder ein geeignetes Substrat auf die Oberseite
der Platte 4 aufgebracht, anderenfalls wird eine Kiesschüttung aufgebracht, wobei
darauf zu achten ist, daß in jedem der beiden Fälle eine Belastung von 60 kg/m2
erreicht wird, die als erforderlich angesehen wird, um die lose aufgelegten Platten
hier auch bei Sturm sicher an ihrem Platz zu halten.
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Das erfindungsgemäße Flachdach erfordert dann, wenn lediglich eine
Dachbegrünung vorgesehen wir¢, keine stärkere Dimensionierung der Betondecke 1 als
bei seinem bekiesten Flachdach.
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Beim beschriebenen Ausführungsbeispiel können wegen der verhältnismäßig
geringen Tiefe der Rillen 8, 9 nur verhältnismäßig niedrig wurzelnde Pflanzen vorgesehen
werden.
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Es ist aber auch möglich, sehr viel tiefere Rillen vorzusehen, wobei
die Wandstärke der Platte 4 von etwa 6 cm im wesentlichen beibehalten werden kann.
Dann können auch tiefer wurzelnde Pflanzen auf dem Flachdach angepflanzt werden.
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Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Dachkonstruktion liegt noch darin,
daß deswegen, weil die Kondensationszone für Wasserdampf, der vom Inneren des Gebäudes
durch das Plachdach hindurchdringt, wegen des Temperaturgefälles im erfindungsgemäßen
Flachdach im Bereich der Kunststoffplatte 4 liegt, eine Schwitzwasserbildung innerhalb
des gebäudefesten Teils des Flachdachs, also innerhalb der Schichten 1 bis 3 verhindert
ist, ohne daß es erforderlich ist, eine Dampfsperre vorzusehen. Bei starkem Wolkenbruch
ii Sonder gibt die Ausgleichsschicht ine zusätliche Sicherheit gegen Kondenswasserbildung,
da der Taupunkt bei Stauwasser jedenfalls nicht unterhalb der Ausgleichsschicht
liegt.
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Es versteht sich, daß dann, wenn auf den Platten 4 eine Bepflanzung
vorgesehen werden soll, zweckmäßigerweise besondere Maßnahmen getroffen sind, um
den Wasserstand, der sich oberhalb der Feuchtigkeitsdiciltung 3 aufbaut, zweckmäßigerweise
zu steuern und zu kontrollieren.
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Bei der Anordnung nach Fig. 2 ist die Tragkonstruktion des dort gezeigten
Flachdachs durch Trapezbleche 20 gebildet, die miteinander verschweißt sind. Die
Hohlräume der Trapezbleche können in nicht dargestellter Weise durch Kunststoff
ausgeschäumt sein. Oberhalb der Trapezbleche 20 sind zwei Schichten 21 und 22 aus
jeweils 30 mm starkem Perlite-Wärmedämmstoff aufgebracht, die einen Teil der Wärmeisolierung
bilden und gleichzeitig einen Brandschutz für die aus 1 mm starkem Stahl und 120
mm hohen Trapezbleche 20 bilden.
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Auf die Schicht 22 ist aus Ausgleichsschicht 23 ein Vlies aufgebracht,
und auf diesem ist wiederum die Feuchtigkeitsisolierung 24 aufgebracht, die eine
obere nicht eigens dargestellte wurzelfeste Schicht aufweist. Auf die Schicht 24
ist ein Bewässerungsvlies 25 aufgebracht, das einen Schutz der Feuchtigkeitsisolierung
24 während der Herstellung des Daches bildet und gleichzeitig als eine oberhalb
der Feuchtigkeitsisolierung liegende Ausgleichsschicht zum Schutz der Feuchtigkeitsisolierung
vor Beschädigungen beiträgt.
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Auf das Vlies 25 ist eine Platte 26 aus Kunststoffschaum aufgelegt,
die im Ausführungsbeispiel von der Platte 4 gemäß Fig. 1 abweicht, jedoch könnte
auch die Platte 4 der Fig. 1 verwendet sein. Die Platte 26 weist lediglich angedeutete
Vertiefungen 27 auf, die zur Aufnahme der Wurzelballen größerer Pflanzen gee net
sind, sowie im unteren Bereich der Platte angeordnete Kanäle 28, die den Kanälen
10 der Platte nach Fig. 1 entsprechen. Außerdem sind hier auch nicht mehr dargestellte
Feuchtigkeitsdurchlässe 29 vorgesehen, die die Verbindung zwischen den
Vertiefungen
27 und der Unterseite der Platte 26 und somit dem Bewässerungsvlies 25 herstellen.
Auf die Platte 26 ist eine Schicht aus Pflanzsubstrat 30 aufgebracht. Fig. 2 zeigt
noch, daß die Schichten 23, 24 und 25 am Rand des Daches nach oben gezogen sind,
so daß ein Rand 35 einer wasserdichten Wanne gebildet ist, die es gestattet, durch
nicht dargestellte Mittel innerhalb der Kanäle 28 einen gewünschten Wasserstand
aufrechtzuerhalten, der für das Pflanzenwachstum erforderlich ist. Zwischen dem
Rand der Platte 26 und dem schräg ansteigenden Rand 35 ist eine Kiesfüllung 36 vorgesehen,
und unterhalb der Kiesfüllung 36 ist noch ein weiteres Filtervlies 37 vorgesehen,
wie aus Fig. 2 erkennbar ist. Hierdurch wird verhindert, daß feine Bestandteile
unter die Platte 26 gelanen können. Die Vliese 23 und 25 können auch fortgelassen
werden.
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Fig. 3 zeigt den Schnitt durch ein anderes Flachdacii.
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Hier ist auf die Betondecke 40 in bekannter Weise eine Dampfsperre
41 aufgebracht, auf die eine Ausgleichsschicht 42 aufgebracht ist, die auch wärmedämmende
Eigenschaften hat. Hierauf folgt die Feuchtigkeitsisolierung 43, die für flüssiges
Wasser undurchlässig ist, Dampf jedoch durchläßt. Auf die Feuchtigkeitsisolierlng
43 ist eine Schicht 45 aus Blähton aufeeschüttet, die sowohl zur Wärmedämmung als
auch zur Drainage dient. Auf der Schicht 45 liegt ein Bewässerungsvlies 46, das
ein Speichervermögen von 4 Liter Wasser pro m2 des Vlieses hat. Oberhalb des Vlieses
46 ist Pflanzsubstrat 47 in einer Dicke von 5 bis 10 cm aufgeschüttet, darauf folgt
wiederum ein Bewässerungsvlies 48, das die gleichen Eigenschaften wie das Bewässerungsvlies
46 hat, und als letzte Schicht 49 ist wiederum Pflanzsubstrat aufgeschüttet.
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Im Ausführungsbeispiel ist zwar die Gartenanlage für ein ebenes Dach
gezeigt, der geschilderte Aufbau aus Pflanzsubstrat und Bewässerungsvlies eignet
sich jedoch auch für geneigte Flächen bis zu 15 Grad, 20 und sogar 25 Grad Neigung.
Als Pflanzsubstrat wird vorzugsweise eine Mischung von 35 ß Weißtorf, 20 % Ton,
20 % Lava und 25 X Kompost verwendet.Diese Mischung gewährleistet die normale Wasserversorgung
und Luftversorgung der Pflanzen im Wurzelbereich.
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In Fig. 4 sind unterschiedliche Ausführungsformen der Feuchtigkeitsdurchlässe
der Einfachheit halber in einer einzigen Figur dargestellt. Im linken Teil der Fig.
4 ist der Feuchtigkeitsdurchlaß 51 in der Platte 52 im Durchmesser verhältnisnäßig
groß und durch einen wassersaugenden Docht 53 ausgefüllt, durch den bei Regenfällen
Wasser von der Vertiefung 27 nach unten abfließen kann und umgekehrt Wasser von
unten hochsteigen kann.
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Auf der rechten Seite der Figur 4 sind die Feuchtigkeitsdurchlässe
durch zahlreiche Bohrungen 56 gebildet, die einen Durchmesser von etwa 2 mm bis
6 mm haben können. Es kann vorteilhaft sein, daß diese Bohrungen 56 sich von oben
nach unten zu etwas erweitern, um einem Verstopfen vorzubeugen. Durch diese Bohrungen
56 kann überschüssiges Wasser von oben nach unten sehr schnell abfließen. Die Zufuhr
des Wassers zu den Wurzeln der im Pflanzsubstrat
wachsenden Pflanzen
erfolgt entweder dadurch, daß die Wurzeln durch die Bohrungen 56 genügend weit nach
unten wachsen, oder durch Wasserdampf, der in den verhältnismäßig werten Bohrungen
56 leicht nach oben steigt und im Wurzelbereich kondensiert. Eine derartige Verdampfung
des Wassers findet praktisch immer statt.
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In Figur 4 ist noch der Wasserspiegel 58 eingezeichnet, die Kanäle
59 stehen bei diesem Ausführungsbeispiel somit etwa zur halben Höhe unter Wasser.
Vom oberen Bereich der Kanäle 59, die mit Luft gefüllt sind, führen Luftkanäle 60
zum unteren Bereich der Aussparung 27; durch diese Luftkanäle 60 können die Pflanzenwurzeln
zusätzlich mit Luft versorgt werden.
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Befindet sich bei einer Dachgartenanlage, wie in Figur 4 anl;edeutet,
oberhalb der Feuchtigkeitsisolierung Wasser, so hat dieses einen Einfluß auf die
wärmedämmenden Eigenschaften der gesamten Dachkonstruktion. Infolge seiner großen
Wärmekapazität bewirkt dieses Wasser eine zusätzliche Reduzierung des Einflusses
von außerhalb des Gebäudes herrschenden Temperaturännderungen. Zur Begünstigung
des Pflanzenwachstums kann dem Wasser Düngemittel zugeführt werden. Die Wassermenge
kann so geregelt werden, daß ständig ein gewünschter Wasserstand oberhalb der Feuchtigkeits
isolierung vorhanden ist.
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Da die erfindungsgemaße Gartenanlage nur verhältnismäßig wenig Erde
benötigt, ist die Belastung einer Dachfläche durch die Gartenanlage gering.