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Belastbare Rasenfläche
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Die Erfindung betrifft eine belastbare Rasenfläche mit einer aus Sand
bestehenden Rasentragschicht.
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Gerade in extrem heißen Zonen mit Sandböden bereitet die Herstellung
einer belastbaren Rasen fläche erhebliche Schwierigkeiten, insbesondere dann, wenn
man den vorhandenen Sand als Rasentragschicht verwenden will und wenn man aufgrund
des wenigen natürlichen Wasseranfalles auf eine künstliche Bewässerung übergehen
muß.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine belastbare Rasenfläche mit einer
aus Sand bestehenden Rasentragschicht zu schaffen, bei der selbst bei extrem hoher
Temperatur eine dauerhafte Erhaltung der Naturgrasfläche möglich ist.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß in einen
durch Rohplanie eingeebneten Untergrund ein Drainagegrabensystem eingebracht ist,
daß auf den Untergrund eine Abdeckung aus Kunststoffolie aufgebracht ist, die in
das Drainagegrabensystem abgesenkt ist und über der Abdeckung im Bereich des Drainagegrabensystems
die Drainagerohre bündig mit dem Untergrund aufnimmt, daß die Abdeckung und die
Drainagerohre mittels einer Schicht von Platten aus offenzelligem HF-Harzschaum
überdeckt sind, daß über die Schicht von Platten aus offenzelligem HF-Hartschaum
eine Filtervliesschicht angeordnet ist, daß auf der Filtervliesschicht
der
als Rasentragschicht verwendete Sand aufgebracht ist, aus dem Teile mit einer Körnung
kleiner als 0,5 mm entfernt sind und der mit Kleinteilen aus offenzelligem HF-Harzschaum
vermischt ist und daß die Rasentragschicht mittels in die Rasentragschicht versenkt
eingelassener Regner und/oder mittels um die Rasenfläche angeordneter Regner bewässerbar
ist.
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Bei dieser Rasenfläche bildet die Abdeckung aus Kunststofffolie einen
wsserdichten Abschluß zum Untergrund hin. Die darüber liegende Schicht aus offenzelligem
HF-Hartschaum hat bei einer Dicke von ca. 10 cm eine große Wasserspeicherfähigkeit
von ca. 45 Liter/m2 und trotzdem eine ausreichende Tragfähigkeit, so daß sich die
Rasentragschicht nicht absenken kann. Die über der Abdeckung aus Kunststoffolie
liegenden Drainagerohre führen das von der wasserspeichernden Schicht abfließende,
überflüssige Wasser ab. In der Schicht von Platten aus offenzelligem HF-Harzschaum
ist aber genügend Wasser gespeichert, um die Pflanzen zu versorgen.
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Die Filtervliesschicht verhindert, daß feinkörnige Bestandteile der
Rasentragschicht in die Platten aus offenzelligem HF-Hartschaum gelangen und diese
verschließen. Um ein Eindringen von Teilen der Rasentragschicht in die Filtervliesschicht
auszuschalten, werden aus dem Sand der Rasentragschicht Teile mit einer Körnung
von kleiner als 0,5 mm entfernt, z.B. ausgesiebt. Die Pflanzen der Rasentragschicht
sind bestrebt, bis in den Bereich der wasserspeichernden Schicht zu wurzeln, was
einen verbesserten Halt derselben in der Rasentragschicht und damit eine ausreichende
Belastbarkeit der Rasenfläche bringt. Die Bewässerung erfolgt in vertikaler Richtung,
so daß neu gewachsene, feine Haarwurzeln der Pflanzen ncht durch Abreißen beschädigt
werden. Das überschüssige Wasser wird durch das Drainagegrabensystem abgeleitet.
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Die Wasserspeicherung in der Schicht von Platten aus offenzelligem
HF-Harzschaum wird nach einer Ausgestaltung dadurch noch begünstigt, daß die Abdeckung
aus Kunststoffolie an den Rändern zumindest bis über die Filtervliesschicht hochgezogen
und als Wanne ausgebildet ist, da dann auch an den Rändern der wasserspeichernden
Schicht horizontal kein Wasser austreten kann.
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Für die ausreichende Abfuhr des überschüssigen Wassers, das die gesättigte
Schicht von Platten aus offenzelligem HF-Harzschaum abgibt, ist eine Ausgestaltung
von Vorteil, die dadurch gekennzeichnet ist, daß das Drainagegrabensystem aus einer
Reihe parallel und im Abstand zueinander verlaufender Drainagegraben besteht, die
durch die abgesenkte Abdeckung zum Untergrund hin abgedichtet sind und außerhalb
des eingebrachten Drainagerohres mit grobkörnigem Sand oder Kies gefüllt sind.
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Damit das überschüssige, durch das Drainagesystem abgeführte Wasser
nicht verloren geht, sieht eine weitere Ausgestaltung vor, daß die parallel zueinander
verlaufenden Drainagerohre entlang einer Seite der Rasenfläche in ein Sammelrohr
einmünden, das zu einem Speicherbecken führt.
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Die Einleitung des überschüssigen Wassers in das Speicherbecken ist
dabei in einfachster Weise so gelöst, daß die Drainagerohre über die Breitseite
einer rechteckförmigen Rasenfläche verlaufen und zu dem an einer Längsseite der
Rasenfläche angeordneten, zum Speicherbecken mit Gefälle verlegten Sammelrohr hin
ein Gefälle aufweisen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß das Sammelrohr
im Bereich einer Breitseite der Rasenfläche in einen Kontrollschacht einmündet und
daß das Speicherbecken
im Bereich der anderen Breitseite der Rasenfläche
angeordnet ist.
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Um in das Drainagesystem eingedrungene Feststoffteilchen vom Speicherbecken
fernzuhalten, sieht eine Ausgestaltung vor, daß das Sammelrohr über ein Vor filter
in das Speicherbecken einmündet.
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Dies ist besonders für eine Ausgestaltung von Vorteil, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Regner aus dem Speicherbecken gespeist sind, wobei in
die Zuleitung zu den Regnern eine Pumpe und eine Mischeinrichtung für einen vorzugsweise
flüssigen Dünger eingefügt sind. Damit ist der Kreislauf für das Wasser, d.h. das
Bewässerungssystem, geschlossen und die Zufuhr von Dünger ist auf einfachste Weise
gelöst. Die Bewässerung der Rasenfläche erfolgt darüber in einer Zeit, in der die
Rasentragschicht nicht durch die Sonne erwärmt wird, um ein Verbrennen der Pflanzen
zu vermeiden. Die Pflanzen versorgen sich tagsüber aus dem Wasservorrat der wasserspeichernden
Schicht.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß in dem Speicherbecken
eine Einrichtung zur Messung des Pegelstandes angeordnet ist, die beim Unterschreiten
eines Mindestpegels die Zufuhr von Frischwasser aus einem Wasserleitungsnetz steuert,
um den Wasserverbrauch im geschlossenen Bewässerungssystem automatisch nachzufüllen.
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Die Versorgung der Regner ist nach einer Ausgestaltung so ausgeführt,
daß die Zuleitung um die Rasenfläche herum geführt ist, daß an dieser Zuleitung
direkt die über der Rasentragschicht angeordneten Regner angeschlossen sind und
daß an dieser Zuleitung Abzweigleitungen abgehen, die in der Rasentragschicht parallel
zu den Drainagerohren verlaufen
und zu den in der Rasentragschicht
versenkt angeordneten Regnern führen.
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Die Belastbarkeit der Rasenfläche wird dadurch noch erhöht, daß aus
dem als Rasentragschicht verwendeten Sand Teile mit einer Körnung größer als 8 mm
entfernt sind und daß die in die Rasentragschicht eingemischten Kleinteile aus HF-Harzschaum
als Flocken ausgebildet sind. Die zu großen Teile des Sandes sind entfernt, um die
Homogenität der Rasentragschicht zu verbessern, während mit der flockigen Ausbildung
der beigemischten Kleinteile auch im Bereich der Rasentragschicht eine Speichermöglichkeit
geschaffen wird.
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigt: Fig. 1 einen Teilschnitt durch die belastbare Rasenfläche und Fig. 2 schematisch
in Draufsicht eine als Sportplatz dienende belastbare Rasenfläche.
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Bei dem Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine belastbare Räsenfläche
eines rechteckförmigen Sportplatzes, bei dem die Anforderungen an die Belastbarkeit
besonders hoch sind.
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Zunächst wird der Untergrund 10 durch Rohplanie eingeebnet und dann
werden Drainagegraben 14 gezogen, die parallel zu den Breitseiten der Rasenfläche
30 verlaufen. Die Drainage -gräben 14 sind über die gesamte Rasenfläche 30 in gleichmäßigen
Abständen verteilt, wie Fig. 2 zeigt.
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Auf den Untergrund 10 wird die Abdeckung 11 aus Kunststofffolie aufgelegt
und in die Drainagegräben 14 abgesenkt, wie der Abschnitt 12 in Fig. 1 zeigt. Die
Abdeckung 11 dicntet zum Untergrund 10 und zu den Drainagegräben 14 hin ab. In die
abgesenkten Abschnitte 12 der Abdeckung 11 werden die Drainagerohre 13 eingebracht,
die bündig mit dem Untergrund in grobkörnigem Sand eingebettet sind. Auf die Abdeckung
11 und die versenkt eingebrachten Drainagerohre 13 wird eine Schicht von Platten
15 aus offenzelligem HF-Harzschaum aufgebracht, die in einer geschlossenen Dicke
von ca. 10 cm eine Wasserspeicherkapazität von ca. 45 Liter/m2 hat. Die Oberseite
der Schicht von Platten 15 aus offenzelligem HF-Harzschaum wird mittels einer Filtervliesschicht
16 abgedeckt, die das Eindringen von Kleinteilen in die Platten 15 verhindert. Die
aus Sand bestehende Rasentragschicht 17 wird auf die Filtervliesschicht 16 aufgebracht.
Dabei sind Teile mit einer Körnung von kleiner als 0,5 mm aus dem Sand entfernt,
z.B. ausgesiebt und in den Sand sind flockige Kleinteile 18 aus offenzelligem HF-Harzschaum
beigemischt, um auch in der Rasentragschicht 17 eine Wasserspeicherung zu erreichen.
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Bei diesem Aufbau der Rasen fläche 30 sind die in der Rasentragschicht
17 wurzelnden Pflanzen 19 bestrebt, bis in den Bereich der wasserspeichernden Schicht
aus den Platten 15 vorzudringen. Dadurch wird selbst bei feinkörnigem Sand die Verankerung
der Pflanzen 19 in der Rasentragschicht 17 sehr gut, was sich in einer entsprechenden
Belastbarkeit der Rasenfläche 30 auswirkt.
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Die Drainagerohre 13 verlaufen mit Gefälle in den Drainagegräben 14
zu einer Längsseite der Rasenfläche 30 und münden dort in das Sammelrohr 20 ein.
Im Bereich einer Breitseite
der Rasen fläche 30 mündet das Sammelrohr
20 in den Kontrollschacht 21 und im Bereich der anderen Breitseite in das Speicherbecken
23. Das Sammelrohr 20 liegt mit Gefälle zum Speicherbecken 23 hin entlang dieser
Längsseite der Rasenfläche 30. Das Sammelrohr 20 ist über ein Vorfilter 22 zum Speicherbecken
23 geführt, um eventuell in das Drainagesystem eingedrungene Feststoffteile auszusieben.
Aus dem Speicherbecken 23 wird auch die Bewässerung der Rasenfläche 30 vorgenommen.
Die Pumpe 26 führt über die Einrichtung 27 zum Beimischen von vorzugsweise flüssigem
Dünger auf die Zuleitung 28, die um die gesamte Rasenfläche 30 herumgeführt ist.
An der Zuleitung 28 zweigen direkt die um die Rasenfläche 30 herum aufgestellten
Regner 29 ab, die über der Rasentragschicht 17 angeordnet sind und in bekannter
Weise die Rasenfläche von oben her beregnen. An der Zuleitung 28 zweigen auch die
Abzweigleitungen 31 zu den in der Mitte der Rasenfläche 30 versenkt angeordneten
Regner 32 ab, so daß die gesamte Rasenfläche 30 von oben beregnet werden kann.
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Diese Beregnung wird vorzugsweise nachts ausgeführt, wenn die Sonne
nicht scheint, um ein Verbrennen der Pflanzen 19 zu verhindern. Dies kann automatisch
gesteuert werden, wobei dann auch der Wasserverbrauch des Bewässerungssystems automatisch
nachgefüllt wird. Dazu wird im Speicherbecken 23 in bekannter Weise der Pegelstand
auf einen Mindestpegel überwacht und automatisch aus dem Wasserleitungsnetz 25 über
ein Filter 24 nachgefüllt.
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Diese Art der Beregnung führt zu einem vertikalen Fluß des Wassers
in der Rasentragschicht 17, bei dem gerade feine Wurzeln der Pflanzen 19 nicht beschädigt
werden. Die Schicht der Platten 15 nimmt Wasser bis zur Sättigung auf. Weiteres
nachfließendes Wasser wird von den Platten 15 abgegeben und von den Drainagerohren
13 aufgenommen. Das Sammelrohr 20 führt das abfließende Wasser, das ja mit Dünger
angereichert
ist, wieder dem Speicherbecken 23 zu. Tagsüber können
die Pflanzen 19 ausreichend Wasser der Schicht der Platten 15 entziehen. Die Filtervliesschicht
16 ist wasserdurchlässig, aber so feinporig, daß der Sand der Rasentragschicht 17
nicht in die Zellen der Platten 15 eindringen und diese verschließen kann. Aus dem
Sand der Rasentragschicht 17 sind Teile mit einer Körnung von kleiner als 0,5 mm
ausgesiebt, um auch ein Verschließen der Filtervliesschicht 16 zu verhindern. Auch
Teile mit einer Körnung größer als 8 mm sind aus dem Sand der Rasentragschicht 17
entfernt; um eine bessere Homogenität zu erreichen, die sich vorteilhaft auf einen
gleichmäßigen Wuchs der Pflanzen 19 über die gesamte Rasenfläche 30 auswirkt. Die
Rasentragschicht 17 mit 10 bis 15 cm Dicke enthält auch flockige Kleinteile 18 aus
offenzelligem HF-Harzschaum, um selbst darin eine gewisse Wasserspeicherkapazität
zu bekommen. Außerdem können in die Rasentragschicht auch Minerale und dgl. zur
Förderung des Wuches der Pflanzen 19 beigemengt sein.
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Bei dem geschlossenen Bewässerungssystem wird nur der Wasserverbrauch
nachgefüllt. Mit Dünger angereichertes Wasser geht nicht verloren. Die Abdeckung
11 ist dabei an den Rändern der Rasenfläche 30 als Wanne hochgezogen. Die Abdeckung
11 deckt zumindest die Platten 15 an den Rändern ab, so daß horizontal kein Wasser
abfließen kann. Lediglich die Drainagerohre 1 3 sind an einer Längsseite aus dieser
wannenförmigen Abdeckung 11 herausgeführt, um mit dem Sammelrohr 20 verbunden werden
zu können.
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- L e e r s e i t e -