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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Wasserbewirtschaftungssystems
für urbane
und/oder landwirtschaftlich genutzte Flächen, mit einer Vielzahl von
Speichermitteln zur Aufnahme, Speicherung und Versickerung von Niederschlagswasser,
mit in den Flächen
eingelassenen, dezentralen Speichermitteln.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Steuern und Regeln eines
Wasserbewirtschaftungssystems.
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Aus
dem Stand der Technik sind dezentrale Speichermittel bekannt. Hierzu
können
beispielsweise Rigolen und Zisternen gezählt werden. Derartige Spei chermittel
wirken auch als Dränagemittel,
die dazu geeignet sind, Flächen
gezielt trockenzulegen und/oder zu halten. Nachteilig hierbei ist
es, dass es bei einer Vielzahl von Speichermitteln nicht möglich ist,
dieses dezentrale Speichervolumen gezielt zu aktivieren.
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Eine
andere bekannte Möglichkeit
der Dränage
ist das Anlegen von Entwässerungsgräben sowie
das unterirdische Abführen
von Wässern
mittels gelochter Rohre oder Schläuche. Dadurch können Bearbeitungsflächen früher abtrocknen,
um so Vegetationszeit zu gewinnen. Im urbanen Bereich werden derartige
Dränagen
eingesetzt, um Ansiedlungen vor Hochwässern zu schützen und/oder
gezielt Niederschlagswässer
zum Anreichern des Grundwassers versickern zu lassen.
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In
der
DE 20 29 004 A wird
eine Vorrichtung zum Entwässern
und Beheizen einer Rasenfläche beschreiben.
Die hier beschriebenen Speichermittel sind ungeeignet, Niederschlägen in Abhängigkeit
von Grundwasserständen
zu speichern und wenn erforderlich geregelt an diesen abzugeben.
Mit dieser Vorrichtung ist ein gezieltes Steuern, der in den Boden eingebbaren
Niederschlagsmenge nicht möglich.
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In
der
DE 34 18 493 C2 eine
Vorrichtung beschreiben, die so ausgebildet ist, dass auf die Fläche aufgebrachtes
Wasser den unter den Speichermitteln anstehenden Bodenhorizont infiltrieren
kann. Dies soll mit der Vorrichtung verhindert werden. Das Wasser
soll ausschließlich
der Bewässerung
des Bewuchses auf der Oberfläche
dienen.
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Die
DE 101 42 865 A1 beschreibt
ein funkgesteuertes Bewässerungssystem,
um Nährlösungen auf
Ackerschlägen
zu verteilen. Ein Versickern der Wässer und damit ein Anreichern
eines Grundwasserleiters ist hiermit nicht möglich, da künstlich angereicherte, flä chenferne
Wässer
(Gießwässer) herbeigeschafft
werden müssen.
Dieses System verwendet meteorologische Daten dabei nur, um festzustellen, ob
eine Wässerung
der Vegetationszone für
ein Pflanzenwachstum notwendig ist. Die beschriebene Funkfernsteuerung
dient hier lediglich Bestimmung der Dauer des Düngevorganges und ob gewässert werden
soll oder nicht.
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In
der
US 5,740,031 A Druckschrift
wird ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, die computergesteuert,
die Menge an flächenfremden Wässern, also
keine Niederschläge,
die der Fläche natürlich zugeführt werden,
zugeführt
wird, die notwendig ist, um die nur wenige Zentimeter mächtige Vegetationszone,
beispielsweise eine Grasnarbe, mit dem nötigen Flüssigkeitsbedarf zu versorgen.
Hiermit können
Grundwässer
nicht bewirtschaftet werden. So ein System ist ideal für Golfkurse
oder Ackerschläge
in ariden oder semiariden Klimazonen und kommt dem bekannten Tropfengießverfahren
sehr nahe.
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Die
WO 99/39567 A1 offenbart
ein computergesteuertes Bewässerungssystem
für Golfkurse- oder
Gartenanlagenzur Bewässerung
der Grasnarbe oder der Vegetationszone von zu bewässernden
Flächen.
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Die
bekannten Speichermittel und Dränagen haben
sich bewährt,
sind aber mit dem Nachteil behaftet, dass die ausgeweitete Dränage zum
schnellen Abfließen
von Oberflächenwässern auf
großen Flächen, besonders
nach starken Regenfällen
und Schneeschmelzen, zu schnell ansteigenden Pegelständen bis
hin zum Hochwasser der Flüsse
führt.
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Ferner
ist es ein Nachteil der bekannten Speichermittel, dass das in ihnen
gespeicherte Wasser nur schwer oder gar nicht gezielt gesteuert
in Abhängigkeit
von einem Bedarfsfall gesammelt und/oder wieder an die Umgebung
abgegeben werden kann. Zudem stellt die Dränage einen starken Eingriff
in das Ökosystem
dar, da sich durch eine Trockenlegung die Vegetation der betroffenen
Gebiete stark verändert.
Derartige Dränagen
mit dezentralen Speichermitteln haben den Grundgedanken, möglichst
viel Wasser schnell aus dem Landschaftsbereich oder dem urbanen
Bereich abzuführen.
Einmal in die Vorfluter abgelassenes Wasser kann somit der Landschaft
oder dem urbanen Bereich nur schwer wieder zur Verfügung gestellt
werden.
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Des
Weiteren ist insbesondere die Landwirtschaft darauf angewiesen,
eine kalkulierbare und berechenbare Wassermenge in der Vegetationsperiode zur
Verfügung
zu haben. Dies konnte in der Vergangenheit nicht mit ausreichender
Verlässlichkeit
bestimmt werden. Durch die bekannten Dränagen blieben insbesondere
landwirtschaftlich genutzte Flächen
mehr als notwendig trocken und wurden nicht durch die sonst üblichen
Niederschläge
im ausreichenden Maße
bewässert.
Dies kann im erheblichen Umfang zum Absenken des Grundwasserspiegels und
zum totalen Austrocknen der Böden
und letztendlich zur Versteppung führen.
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Ferner
wurden Vorrichtungen und Verfahren verwendet, die auf externe Wässer zurückgreifen und
der Vegetationsoberfläche
zur Verfügung
stellen, sie nicht aber dem Grundwasserleiter zuführen. Eine Bewirtschaftung
der Grundwasserleiter ist mit diesen Vorrichtungen nicht möglich.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Wasserbewirtschaftungssystem
zu schaffen sowie ein Verfahren, dieses zu steuern und zu regeln
um den natürlichen
Wasserhaushalt bebauter Gebiete dem des ehemals unbebauten Zustandes anzunähern. Insbesondere
soll das Ziel erreicht werden, den jährlichen Abfluss bebauter Gebiete
auf den seines unbebauten Zustandes zurückzu führen. Mit dem Wasserbewirtschaftungssystem
sollen im Bereich landwirtschaftlicher Flächen die zeitlich und betraglich
unregelmäßig auftretenden
Niederschläge innerhalb
des Bodens so zu bewirtschaftet werden Starkregenabflüsse vermieden
und die für
die Nutzung notwendige Bodenfeuchtigkeit auch über längere Trockenperioden erhalten
werden.
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Diese
Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 und 11 angegebenen Merkmale
gelöst.
Hierzu wird ein Wasserbewirtschaftungssystem für urbane und/oder landwirtschaftlich
genutzte Flächen
verwendet mit einer Vielzahl von Speichermitteln zur Aufnahme, Speicherung
und Versickerung von Niederschlagswasser, mit in den Flächen eingelassenen,
dezentralen Speichermitteln, die aus als Gitterkästen ausgebildeten Hohlkörpern mit
einem wabenartigen Innenaufbau bestehen und in denen Sensoren angeordnet
sind, die Informationen über die
Füllstände und/oder
die einzelnen Abflussmengen liefern, wobei die Füllstände in den Speichermitteln
durch Drosselventile regelbar und über einen gemeinsamen Fernfunkstandard
miteinander verbunden zentral steuerbar sind, und wobei den Drosselventilen
Regelungsschächte
zugeordnet sind, die durch mindestens ein Ablaufrohr untereinander
verbunden sind, zur kontrollierten Aufnahme von Niederschlagswasser
in die Speichermittel oder kontrollierten Abgabe an das Grundwasser
durch Schließen der
Drosselventile oder zur kontrollierten Abgabe an einem Vorfluter
durch Öffnen
der Drosselventile.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das
erfindungsgemäße Wasserbewirtschaftungssystem
ist ein System für
urbane und/oder landwirtschaftlich genutzte Flächen mit einer Vielzahl von Speichermitteln
zur Aufnahme, Speicherung und Versicke rung von Niederschlagswasser,
wobei in den Flächen
dezentrale Speichermittel vorgesehen sind, die über einen gemeinsamen Fernfunkstandard
miteinander verbunden sind und hierdurch eine kontrollierte Abgabe
der in den als Gitterkästen
ausgebildeten Speichermitteln vorgehaltenes Niederschlagswasser
entweder in das Grundwasser oder einem Vorfluter erfolgt.
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Das
erfindungsgemäße Wasserbewirtschaftungssystem
kann somit in besonders effizienter Art und Weise die Niederschlagsmengen
auf eine Vielzahl von Speichermitteln verteilen, zentral verwalten, steuern
und bereitstellen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen sind
die Gitterkästen
im landwirtschaftlichen Bereich zu einer Vielzahl von Dränspeicherleitungen
zusammenfasst und unterhalb der Pflugsohle angeordnet. Die Speichermittel
können
so in Abhängigkeit
von den zu erwartenden Niederschlägen und den tatsächlich auftretenden
Niederschlagsereignissen unter Berücksichtigung der Speicherkapazitäten der
einzelnen Speichermittel die Niederschläge entweder zurückhalten, um
sie im Bedarfsfall über
einen langen Zeitraum den Flächen
kontrolliert zur Verfügung
zu stellen, oder sie bis zum Erreichen der Speicherkapazität gezielt
an einen Vorfluter abgeben, bis die Speicherkapazität der einzelnen
Speichermittel oder die Aufnahmekapazität der Grundwasserleiter erreicht
ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Wasserbewirtschaftungssystems,
arbeitet der gemeinsame Fernfunkstandard in einem GSM-Netz oder einem UMTS-Netz.
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Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Was serbewirtschaftungssystems
ist es vorgesehen, dass die Drossel ventile als Auftriebskörper ausgebildet sind.
Somit lassen sich aufwendige Stellmotoren und die damit verbundenen
Kosten für
Wartung und Instandsetzung vermeiden.
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Gemäß einer
weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wasserbewirtschaftungssystems
kann der Auftriebskörper
durch antagonistisch wirkende Federn vorgespannt sein.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Wasserbewirtschaftungssystems
sind dem Auftriebskörper
Arretierungsmittel zugeordnet, die ihn entgegen der jeweils herrschenden
Federkraft und/oder Auftriebskraft in verschlossener oder geöffneter
Position halten. Hierdurch wird ein Drosselventil geschaffen, das
robust und zuverlässig
ist und über
einen langen Zeitraum störungsfrei öffnet und
schließt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Wasserbewirtschaftungssystems
sind die Arretierungsmittel als Haltebolzen ausgebildet. Die Haltebolzen
können
beispielsweise in entsprechende Gegenstücke einfahren und das Drosselventil
in der gewünschten
Position arretieren.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wasserbewirtschaftungssystems
können
die Haltebolzen elektromagnetisch gestellt werden. Hierdurch kann
ein sicheres und zuverlässiges Öffnen und
Schließen
des Drosselventils gewährleistet
werden. Die hierfür
notwendige Energie kann beispielsweise durch geeignete, elektrovoltaische
Mittel mit entsprechenden Speichermedien zur Verfügung gestellt
werden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Wasserbewirtschaftungssys tems
sind die Drosselventil in Abhängigkeit
von den durch eine zentrale Rechnereinheit empfangenen Wetterdaten
und durch eine diese Wetterdaten verarbeitende Simulationssoftware
ferngesteuert verstellbar. Auf diese Art und Weise ist es möglich, eine
Vielzahl von Speichermitteln, die dezentral angeordnet sind, zentral
auf die jeweils zu erwartenden Niederschlagsmengen vorzubereiten, ohne
dass dabei vor Ort zusätzliche
Maßnahmen durch
etwaiges Personal durchzuführen
wären.
Die Volumen in den dezentralen Speichermitteln lassen sich verwalten
und zentral aktivieren.
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Die
Aufgabe ein Verfahren zum Steuern und Regeln eines Wasserbewirtschaftungssystems
zur Verfügung
zu stellen, wird durch das Verfahren nach Anspruch 11 gelöst, nämlich durch
ein Verfahren zum Steuern und Regeln eines Wasserbewirtschaftungssystems
mit einer Vielzahl von Speichermitteln zur Aufnahme, Speicherung
und Versickerung von Niederschlagswasser, mit in den Flächen eingelassenen dezentralen
Speichermitteln, die aus als Gitterkästen ausgebildeten Hohlkörpern mit
einem wabenartigen Innenaufbau bestehen, deren Volumen auf den Bodentyp
und/oder den Grundwasserstand der jeweiligen Fläche abgestimmt ist und in denen
Sensoren angeordnet sind, die Informationen über die Füllstände und/oder die erzielte Abflussmenge
liefern, wobei die Füllstände in den
Speichermitteln durch Drosselventile regelbar und über einen
gemeinsamen Fernfunkstandard miteinander verbunden zentral steuerbar
sind, und wobei den Drosselventilen Regelungsschächte zugeordnet sind, die durch
mindestens ein Ablaufrohr untereinander verbunden sind, umfassend
folgende Schritte:
- • Empfangen von Wetterdaten
auf einer zentralen Rechnereinheit;
- • Analysieren
und Auswerten der übertragenen Wetterdaten,
insbesondere Analysieren und Auswerten der Niederschlagsmengenverteilung
für bestimmte
Bereiche unter Verwendung eines Simulationsprogramms;
- • Analysieren
und Auswerten der Ist-Zustände
der einzelnen dezentralen Speichermittel, bezüglich des zur Verfügung stehenden
Speichervolumens mittels Funkfernübertragung, und Funkfernübertragung
der Ist-Zustände
an die zentrale Rechnereinheit;
- • Berechnen
von Niederschlagsprofilen und Ermittlung von ökologischen Bedarfsfällen in
Abhängigkeit
von empfangenen Wetterdaten und zur Verfügung stehenden Speicherkapazitäten in den dezentralen
Speichermitteln;
- • Kontrollieren
der Ablaufmenge des in den dezentralen Speichermitteln gespeicherten
Niederschlagswassers an einem der Regelungsschächte und weiter an einen Vorfluter
oder
- • Kontrollieren
der Aufnahme des Niederschlagswassers in die dezentralen Speichermittel
und der Abgabe an das Grundwasser in Abhängigkeit von dem ermittelten ökologischen
Bedarfsfall.
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Durch
diese Maßnahmen
wird ein dezentrales Speichervolumen für Niederschläge bereitgestellt und
ein Verfahren zu dessen Aktivieren geschaffen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand einer beispielhaften Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf das erfindungsgemäße Wasserbewirtschaftungssystem
mit einer Vielzahl von Dränspeicherleitungen,
die an ein gemeinsames Ablaufrohr angeschlossen sind, das in einen Vorfluter
mündet;
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2 eine
schematische Seitenansicht einer Dränspeicherleitung, geschnitter
gemäß A-A' in 1;
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3 eine
schematische Übersichtsdarstellung
der Steuerung des erfindungsgemäßen Wasserbewirtschaftungssystems;
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4 eine
schematische Seitenansicht einer Dränspeicherleitung mit geöffnetem
Regelorgan;
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5 eine
schematische Darstellung der Dränspeicherleitung
mit Regelorgan beim Öffnen; und
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6 eine
schematische Darstellung der Dränspeicherleitung,
geschlossen, mit Einstau.
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Die 1 bzw. 2 zeigen
eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Wasserbewirtschaftungssystems 2 für landwirtschaftliche
Flächen in
einer Draufsicht bzw. in einer Seitenansicht in einer Schnittdarstellung
im Profil A-A'.
Das Wasserbewirtschaftungssytem 2 weist eine Vielzahl von
Speichermitteln 4, 4a, 6, 6a, 8, 8a, 9, 9a, 10, 10a auf.
Die Speichermittel 4, 4a, 6, 6a, 8, 8a, 9, 9a, 10, 10a sind
als Dränspeicherleitungen 12, 12a, 14, 14a, 16 ausgebildet
und münden
in einem Ablaufrohr 18, mit dem sie über ein Ende 20, 20a, 22, 22a, 24, 26, 26a, 28, 28a, 30 durch
einen Regelungsschacht 32, 32a, 34, 34a, 36 verbunden
sind. Das Ablaufrohr 18 mündet in einen Vorfluter 38.
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Das
erfindungsgemäße Wasserbewirtschaftungssystem
ist einer landwirtschaftlich genutzten Fläche 40 zugeordnet.
Dabei sind die Dränspeicherleitungen 12, 12a, 14, 14a, 16 mit
einem leichten Gefälle
parallel zu den Höhenlinien
(nicht dargestellt) verlegt. Das Ablaufrohr 18 schneidet
die Höhenlinien senkrecht
und führt
mit Gefälle
auf den Vorfluter 38 zu.
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Wie
die 2 im Profil A-A' im Detail darstellt, besteht die Dränspeicherleitung 12, 12a, 14, 14a, 16 aus
einer Vielzahl von aneinander gereihten und miteinander fest verbundenen
Gitterkästen 42. Die
Git terkästen 42 sind
unterhalb der Pflugsohle 44 in den Boden 46 der
landwirtschaftlich genutzten Fläche 40 eingelassen.
Die Einlasstiefe des Gitterkastens 42 richtet sich nach
der durchschnittlichen Durchpflügungstiefe
der landwirtschaftlich genutzten Fläche 40. In der Regel
ist die Pflugsohle 44 nicht tiefer als 30 cm.
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Die
Gitterkästen 42 können aus
einem wabenartig aufgebauten Kunststoffhohlkörper 48 bestehen,
der mit einer Geotextilummantelung 50 ummantelt ist. Die
Geotextilummantelung 50 verhindert, dass feinste Schwebeteilchen
in den Kunststoffhohlkörper 48 eindringen
und das Porenvolumen des Gitterkastens 42 zusetzen. Wie
oben erwähnt,
sind die Gitterkästen 42 zu
Dränspeicherleitungen 12, 12a, 14, 14a, 16 zusammengestellt,
so dass sie ein erhebliches Speichervolumen zur Verfügung stellen
können.
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Dadurch,
dass durch konventionelles Pflügen
Verdichtungshorizonte unterhalb der Pflugsohle 44 geschaffen
werden, kann es auf diesen Verdichtungshorizonten zu Abflüssen im
Bodenaufbau kommen, die durch die Dränspeicherleitungen 12, 12a, 14, 14a, 16 aufgenommen
werden.
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Hierbei
werden Infiltrationshorizonte geschaffen, die ein Eindringen von
Niederschlagswässern 72 in
den Boden und damit in die Dränspeicherleitungen 12, 12a, 14, 14a, 16 ermöglichen.
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Wie
in 3 dargestellt, werden Wetterdaten 52 beispielsweise über http-Standards
von einer Zentrale 54 abgerufen. Die Wetterdaten 52 werden
in einer Zentrale 54 auf einem Rechner 56 gespeichert. Auf
den Rechner 56 ist eine nicht dargestellte Steuersoftware
aufgespielt, die die eingegangenen Wetterdaten 52 verarbeitet,
indem sie beispielsweise die zu erwarten den Niederschlagsmengen
und/oder die tatsächlichen
Niederschlagsmengen für
die einzelnen Regionen bestimmt, in denen die dezentralen Speichermittel 4, 4a, 6, 6a, 8, 8a, 9, 9a, 10, 10a angeordnet
sind.
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Auf
der zentralen Rechnereinheit 56 sind zudem Informationen über die
Speicherzustände
der dezentral angeordneten Speichermittel 4, 4a, 6, 6a, 8, 8a, 9, 9a, 10, 10a jederzeit
abrufbar. Es ist dabei vorgesehen, dass die Speichermittel durch
den zentralen Rechner 56 über einen Funkstandard, beispielsweise
den GSM-Standard, angesteuert werden. Selbstverständlich sind
hier auch andere Funkstandards wie beispielsweise UMTS oder vergleichbare
Standards denkbar.
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In
Erwartung von Niederschlagswässern 72 oder
ausbleibenden Niederschlagswässern
ist es somit möglich,
auf der Rechnereinheit 56 über den Funkstandard die Speichermittel 4, 4a, 6, 6a, 8, 8a, 9, 9a, 10, 10a anzusteuern.
Es ist dabei vorgesehen, insbesondere das Öffnen und Schließen der
Speichermittel 4, 4a, 6, 6a, 8, 8a, 9, 9a, 10, 10a funkferngesteuert
vorzunehmen. Entsprechende Mittel zum Empfang und Senden von Zustandsinformationen
in den Speichermitteln 4, 4a, 6, 6a, 8, 8a, 9, 9a, 10, 10a sind
vorzugsweise in dem Regelungsschacht 32, 32a, 34, 34a, 36 vorgesehen.
Die Sende- und Empfangsanlage kann dabei durch ein elektrovoltaisches Bauelement,
aber auch durch eine externe Stromversorgung, beispielsweise durch
ein öffentliches
Stromversorgungsnetz, oder durch andere geeignete Maßnahmen
mit Energie beaufschlagt werden.
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Es
ist hierbei vorgesehen, die Speichermittel 4, 4a, 6, 6a, 8, 8a, 9, 9a, 10, 10a auf
zu erwartende, regional unterschiedliche Niederschlagsereignisse vorzubereiten,
indem diese die Niederschlagswässer 72 aufnehmen
und gezielt wieder abgeben. Dabei können derartige Speichermittel 4, 4a, 6, 6a, 8, 8a, 9, 9a, 10, 10a auch
für den
Hochwasserschutz eingesetzt werden, indem sie einen Großteil der
Niederschlagsmengen speichern und so die Hochwasserspitzen abpuffern
können.
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Das
Wasserbewirtschaftungssystem ist folglich so ausgelegt, dass es
die Niederschlagswässer 72 in
erster Linie speichert und bei bestimmten Voraussetzungen gezielt
wieder abgibt. In der Landwirtschaft und/oder dem urbanen Grünflächenbau
kann dies darin bestehen, die gesammelten Niederschlagswässer 72 in
Trockenzeiten wieder an die Umgebung abzugeben. Im städtebaulichen
Bereich werden vornehmlich die Niederschlagswässer 72 gesammelt
und dann gezielt, beispielsweise zur Kanalsystemreinigung als so
genannte Schwallspülung, wieder
freigegeben. Allerdings sind auch hier die Speichermittel in erster
Linie so ausgebildet, die Niederschlagswässer 72 zu speichern
und nicht so schnell wie möglich
einem Vorfluter zuzuführen.
Die Speichermittel im urbanen Bereich sind vorzugsweise als Rigolen,
Zisternen oder ähnlich
und gleich wirkende Wasserbauten ausgebildet.
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4 zeigt
ein vereinfachtes Drosselventil 58, das einem Regelungsschacht 32, 32a, 34, 34a, 36 zugeordnet
ist. Das Drosselventil 58 ist als ein Auftriebskörper 60 ausgebildet,
der in einer Führung 62 höhenverstellbar
ist. Der Auftriebskörper 60 ist
mit antagonistisch wirkenden Spannmitteln 64, 64a wirkverbunden.
Die Spannmittel 64, 64a sind in dieser Ausführungsform
als Federn 66, 66a ausgebildet. Die Federn 66, 66a sind
mit einem Arretierungsmittel 68, das in dieser Ausführungsform
als Haltebolzen 70 ausgebildet ist, wirkverbunden.
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Es
ist in dieser Ausführungsform
vorgesehen, dass der Haltebolzen 70 funkferngesteuert über nicht
weiter dargestellte Stellmittel verfahren werden kann, so dass durch
die entsprechende Federkraft der Auf triebskörper 60 und damit
das Drosselventil 58 entweder geschlossen oder geöffnet wird.
Dies hängt
von dem gewünschten
Speicherzustand in Abhängigkeit
von den empfangenen Wetterdaten 52 und den auf dem Rechner 56 abgelegten
Speicherinformationen ab. Die Befehle zum Stellen des Drosselventils 58 erfolgen
vornehmlich über
einen Funkstandard, in dieser Ausführung über einen GSM-Standard. Nicht
dargestellte Sensoren in den Speichermitteln 4, 4a, 6, 6a, 8, 8a, 9, 9a, 10, 10a liefern
dabei Informationen über
die Füllstände und/oder
die erzielten Abflussmengen, um dadurch ein genaues Bild über das
zur Verfügung
stehende Speichervolumen zu erhalten.
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Die 5 und 6 veranschaulichen
das Anstauen von Niederschlagswässern 72 in
den Speichermitteln. Das über
Funk übertragene
Stellsignal wird auf den Haltebolzen 70 übertragen,
der das Drosselventil 58 über nicht weiter dargestellte
Stellmittel so hält,
dass es entgegen der Federkraft und der Kraft des Auftriebskörpers 60 das
Ende 20, 20a, 22, 22a, 24, 26, 26a, 28, 28a, 30 verschlossen
hält, so
dass ein Ablauf aus den Speichermitteln 4, 4a, 6, 6a, 8, 8a, 9, 9a, 10, 10a nicht
mehr möglich
ist. Der Haltebolzen 70 kann dabei elektromagnetisch gestellt
werden.
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Allerdings
sind auch geeignete, rein mechanische Mittel zum Stellen des Haltebolzens 70 denkbar.
Hierbei können
die Haltebolzen 70, beispielsweise über eine Mechanik, von Hand
gestellt werden.
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Die
Information, ob ein Speichermittel geöffnet oder geschlossen werden
soll, müsste
hierfür
allerdings an einen Außenposten über die
eingangs erwähnten
Funkstandards übermittelt
und deren Inhalt müsste
verstanden werden. Aus diesem Grund wird einer rein automatischen
Ansteuerung der dezentralen Speichermittel der Vorzug gegeben.
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- 2
- Wasserbewirtschaftungssystem
- 4,
4a, 6, 6a
- Speichermittel
- 8,
8a, 9, 9a
- Speichermittel
- 10,
10a
- Speichermittel
- 12,
12a, 14, 14a
- Dränspeicherleitung
- 16
- Dränspeicherleitung
- 18
- Ablaufrohr
- 20,
20a, 22, 22a
- Ende
- 24,
26, 26a
- Ende
- 28,
28a, 30
- Ende
- 32,
32a
- Regelungsschacht
- 34,
34a, 36
- Regelungsschacht
- 38
- Vorfluter
- 40
- landwirtschaftlich
genutzte Fläche
- 42
- Gitterkasten
- 44
- Pflugsohle
- 46
- Boden
- 48
- Kunststoffhohlkörper
- 50
- Geotextilummantelung
- 52
- Wetterdaten
- 54
- Zentrale
- 56
- Rechnereinheit
- 58
- Drosselventil
- 60
- Auftriebskörper
- 62
- Führung
- 64,
64a
- Spannmittel
- 66,
66a
- Feder
- 68
- Arretierungsmittel
- 70
- Haltebolzen
- 72
- Niederschlagswässer