DE10114053C2 - Straßenentwässerungssystem - Google Patents
StraßenentwässerungssystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Straßenentwässerungssystem
zur Aufnahme von Niederschlägen, mit einem Straßenab
lauf und mit einer nachgeordneten, als Tiefbeet ausge
bildeten, aus Filtermaterial bestehenden und von Typen
elementen eingefassten Infiltrationsfläche.
Aufgrund der ausgeprägten Oberflächenversiegelung wird
das Regenwasser in dichtbesiedelten Ballungsräumen im
wesentlichen in die Kanalisation geleitet und mit dem
Schmutzwasser entsorgt. Die Entsorgungskapazitäten der
Kanalisationen müssen daher auf große Niederschlagsmen
gen ausgerichtet sein, wodurch hohe Kosten für ihren
Betrieb und die sich anzuschließenden Klärwerke entste
hen.
Durch den Abfluß des Regenwassers wird zudem den besie
delten Gebieten, Gemeinden, Städten und Dörfern eine
wichtige ökologische und ökomomische Ressource entzo
gen. Es ist daher schon in F. Sieker: "Naturnahe Regen
wasserbewirtschaftung", Analytica-Verlag, Berlin, 1998,
Stadtökologie, Bd. 1, eine kombinierte Mulden- und Ri
golenversickerung vorgeschlagen worden.
Der Flächenanspruch der bisher üblichen Mulden in der
Größenordnung von 8-10% der angeschlossenen abfluss
wirksamen Fläche ist relativ hoch und in Neubaugebieten,
in denen bei Straßenbreiten gespart wird, häufig
nicht zu beschaffen. Die Flächenverfügbarkeit wird wei
ter eingeschränkt durch Grundstückszufahrten, Baum
pflanzungen, Parkbuchten usw. Eine Reduzierung des Flä
chenanspruchs auf 4-5% der angeschlossenen abfluss
wirksamen Flächen würde die Anwendung des Grundprinzips
nahezu unbegrenzt erweitern und das Prinzip der konven
tionellen Regenwasserkanalisation generell vorteilhaft
ersetzen können.
Die bisher üblichen Mulden mit oberirdischer Beschi
ckung werden zur Verhinderung der Böschungserosion ge
nerell mit Rasen begrünt. Ferner hat sich die Sicherung
der Mulden gegen Befahren bzw. Nutzung als Parkraum
durch Pfähle, Betonpoller und dergleichen als ungenü
gend erwiesen. Dazu ist eine Bepflanzung z. B. mit bo
dendeckenden Sträuchern häufig erwünscht, erfordert a
ber eine erosionsfreie punktuelle Beschickung.
Zwischen den angeschlossenen Flächen und den Mulden
entsteht im Laufe der Zeit ein sog. Vegetationswulst,
der den Übertritt des Wassers behindert und zu Wasser
stau auf den angeschlossenen Flächen führen kann. Es
ist daher eine kantige Abgrenzung der Versickerungsflä
che gegenüber den angrenzenden abflusswirksamen Flächen
erwünscht. Dazu ist es aus der DE 299 23 191 U1 be
kannt, Niederschläge durch sog. Tiefbeete zu leiten,
die mit Filtermaterial aufweisenden Infiltrationsflä
chen versehen sind. Es hat sich jedoch gezeigt, dass
derartige Tiefbeete sehr anfällig gegen dynamische Ver
kehrsbelastungen sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein straßen
bautechnisch angepasstes Straßenentwässerungssystem zu
schaffen, mit dem Niederschläge von versiegelten Ober
flächen, insbesondere Straßen, aufgefangen, gereinigt
und dem natürlichen Wasserhaushalt zugeführt werden
können und dabei wenigen anfällig gegen dynamische Ver
kehrsbelastungen als die bisher üblichen Mulden sind.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, dass die die Infilt
rationsfläche einfassenden Typenelemente durch Querwän
de unterteilt sind, die Infiltrationsfläche über eine
unterirdische Niederschlagszulaufleitung mit dem Stra
ßenablauf strömungsverbunden ist und die Niederschlags
zulaufleitung über eine als Quelltopf ausgebildete Ab
laufrohrausmündung in der Infiltrationsfläche mündet.
Durch diese Maßnahmen wird ein Straßenwasserablaufsys
tem geschaffen, das aus serienmäßigen Betonteilen vor
gefertigt und dann vor Ort in der jeweils benötigten
Größe zusammengesetzt werden kann. Die Infiltrations
flächen werden dabei durch vorgefertigte Betonrahmen
elemente eingefasst, die in beliebiger Zahl zusammenge
setzt werden können. Durch diese Rahmenkonstruktion
sind die Einfassungen gegen dynamische Verkehrsbelas
tungen gesichert.
Eine optisch und hydraulisch zusammengehörende Wirkung
der zusammengesetzten Rahmenelemente wird durch trapez
förmige Aussparungen in den Mittelwänden erreicht. Die
zusammengesetzten Rahmenelemente können zur weiteren
Absicherung gegen Verschiebungen miteinander ver
schraubt werden. Ein Dichtungsschlauch verhindert dabei
ungewollte Versickerungen zwischen den Rahmenelementen.
Die Form der Rahmenelemente kann in der Aufsicht unter
schiedlich sein, nämlich rechteckig, Eckelemente mit
Abrundungen, trapezförmig, dreieckig usw. Damit lassen
sich beliebige, den örtlichen Verhältnissen angepaßte
Infiltrationsflächen gestalten.
Die Infiltrationsfläche ist gegenüber dem Straßenniveau
um 20-30 cm abgesenkt. Dadurch entsteht ein sogenann
tes Tiefbeet, bei dem durch den Fortfall der Böschungen
gegenüber den bisher üblichen Mulden ein zusätzlicher
Speicherraum gewonnen wird.
Die Vorfertigung der Elemente einschließlich des Zube
hörs und die genaue Typisierung und Einhaltung des Bo
denaufbaus der Infiltrationsflächen erlaubt eine bisher
nicht übliche Belastung der Infiltrationsfläche mit ei
ner 20- bis 25-fachen Wassersäule der natürlichen Über
regnung. Damit kann die Infiltrationsfläche auf 4-5%
der angeschlossenen abflusswirksamen Fläche verringert
werden.
Die Einhaltung eines aufeinander abgestimmten Zusammen
spiels zwischen der Größe der Infiltrationsfläche, dem
Filtermaterial der Infiltrationsfläche, der Anspring
häufigkeit des Tiefbeet-Überlaufs, dem Speichervermögen
der unterirdischen Rigolen, der Versickerungsfähigkeit
des Untergrundes und der Drosselabflussspende des Sys
temauslaufs ist dabei von Vorteil. Das Zusammenspiel
kann über eine Langzeitsimulation unter Vorgabe einer
langjährigen Niederschlagsdatenreihe optimiert werden.
Bei einer Ausführung ist ein solches Simulationspro
gramm als Bestandteil des Systems vorgesehen.
Die Konstruktion der Rahmenelemente erlaubt es, die In
filtrationsflächen als Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in
die Verkehrsflächen einzubeziehen. Die Wahl unter
schiedlicher Grundrissformen der Rahmenelemente und ih
re Aneinanderreihung erlaubt es, unterschiedliche städ
tebauliche Aspekte zu berücksichtigen.
Die Tiefbeete müssen nicht zwangsläufig über der Trasse
der Rigolen liegen. Dieses erlaubt eine zusätzliche
Flexibilität bei der räumlichen Anordnung der Tiefbee
te. Damit kann die Trasse der Rigolen so geführt wer
den, dass diese neben ihrer Speicher- und Exfiltrati
onswirkung in den anstehenden Boden auch eine Dränwir
kung auf den Straßenunterbau ausüben. Dieses erspart
die Anlage eines eigenen Dränsystems.
Durch die punktuelle Einleitung des zufließenden Was
sers über einen sog. Quelltopf wird die Erosion des
Filteraufbaus verhindert und die Bepflanzung des
Tiefbeetes mit Stauden oder Sträuchern ermöglicht.
Durch die unterirdische Zuführung können beispielsweise
angrenzende Grundstücke angeschlossen werden, die
oberirdisch nicht angebunden werden könnten. Ferner
erlaubt es die Einleitung über einen Quelltopf, den
Tiefbeeten einen Absetzschacht zur Abscheidung von
Grobstoffen und absetzbaren Stoffen vorzuschalten.
Insbesondere in neu erschlossenen Wohngebieten ist es
so möglich, mit einfachen Mitteln der Bodenversiegelung
entgegen zu wirken und eine nachhaltige Niederschlags
bewirtschaftung zu betreiben. Die Querwände der Typen
elemente können bei hohen Straßenbelastungen auch hohe
Querkräfte aufnehmen und eine Beschädigung der Tiefbee
te wirksam verhindern. Der Niederschlag, insbesondere
das Regenwasser, wird dabei durch die Oberbodenpassage
gereinigt, wobei die Reinigungsleistung bezüglich rele
vanter Parameter bis zu 95% beträgt.
Die Infiltrationsflächen des Systems sind kantig einge
faßte, bepflanzte Tiefbeete, die innerhalb der Straßen
fläche als Straßenbegleitgrün im Sinne von Vehrkehrsbe
ruhigungsmaßnahmen angeordnet werden können.
Weiter ist es möglich, die Grundflächengröße der Tief
beete bzw. Infiltrationsflächen gegenüber der Grundflächengröße
der bisherigen Mulden stark zu reduzieren.
Letztere erstrecken sich im allgemeinen über die gesam
te Länge der darunter liegenden Rigolen, während die
Tiefbeete sich nur über einen Bruchteil der Rigolen
längsentwicklung erstrecken.
Diese Verringerung der Grundfläche macht im Hinblick
auf die notwendige Infiltrations- und Reinigungsleis
tung, bezogen auf die Niederschlagszuläufe, die Vorgabe
und Einhaltung eines bestimmten Bodenaufbaus innerhalb
der Tiefbeete erforderlich. Dieser Bodenaufbau wird
durch die Korngrößenverteilungskurve und die Schichtdi
ckenangabe im Einzelfall beschrieben.
Ein Einstau des Sraßenunterbaus durch die Befüllung der
Rigole wird mittels der als überströmbaren Stauwand
schürzen ausgebildeten Querwände vermieden. Die Stau
wandschürzen sind quer zum Straßengefälle eingebaut und
weisen Wasserüberläufe auf.
Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in den Unteransprü
chen beschrieben. Die Erfindung ist in der beiliegenden
Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher be
schrieben; es zeigt:
Fig. 1 die Draufsicht auf ein Straßenentwässe
rungssystem, mit querverstrebter, einge
faßter Infiltrationsfläche, mit vorge
schaltetem Straßenablaufschacht und un
terirdischem Niederschlagszulauf;
Fig. 2 den Längsschnitt durch ein Straßenentwäs
serungssystem nach Fig. 1, mit unterir
dischem Straßenablaufschacht, Überlauf
schacht, Kiesrigole mit horizontaler Ri
golensohle, längsverlaufendem Ablauf-
Dränrohr und querverstrebten, eingefaßten
Infiltrationsflächen, mit Mutterbodenab
deckung;
Fig. 3 den Schnitt durch ein Straßenentwässe
rungssystem entsprechend der Schnittlinie
A-A' in Fig. 1;
Fig. 4 den Schnitt durch ein Straßenentwässe
rungssystem entsprechend der Schnittlinie
B-B' in Fig. 1;
Fig. 5 die Draufsicht auf ein Straßenentwässe
rungssystem nach der Fig. 1, mit Tief
beet-Rigolenelementen, mit integriertem
Straßenablaufschacht und Einkammer-
Direktbeschicktung;
Fig. 6 die Seitenansicht eines Straßenentwässe
rungssystems nach der Fig. 5, mit in das
erste Tiefbeet-Rigolenelement integrier
tem, niedrigem Straßenablaufschacht und
Gullyaufsatz;
Fig. 7 die erste Querwand eines Einlauf-Rigo
lenelements, mit trapezförmigem Was
serüberlauf;
Fig. 8 die Draufsicht auf ein Straßenentwässe
rungssystem aus Tiefbeet-Rigolenelemen
ten, mit Mehrkammerbeschickung und vorge
schaltetem Straßenablaufschacht;
Fig. 9 die Seitenansicht eines Straßenentwässe
rungssystems mit Mehrkammerbeschickung
nach der Fig. 8;
Fig. 10 die Querwand eines mittig angeordneten
Tiefbeet-Rigolenelements, mit trapezför
migem Wasserüberlauf und Querwandöffnung;
Fig. 11 die Draufsicht auf ein Straßenentwässe
rungssystem aus trapezförmigen Tiefbeet-
Rigolenelementen bei Einkammerbeschic
kung;
Fig. 12 ein Straßenentwässerungssystem mit Ein-
oder Mehrkammerbeschickung, mit einem
vorgeschalteten, längsverlaufenden Ein
laufkasten;
Fig. 13 die Seitenansicht eines Straßenentwässe
rungssystems nach der Fig. 12;
Fig. 14 den Schnitt durch ein Straßenentwässe
rungssystem, entsprechend der Schnittli
nie C-C' in der Fig. 13.
Das in den Fig. 1, 2, 3 und 4 dargestellte Stra
ßenentwässerungssystem 10 besteht bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel im wesentlichen aus einer dreitei
ligen Infiltrationsfläche 11, 11a und 11b, die als
Tiefbeet-Rigolenelement ausgebildet ist. Die Infiltra
tionsfläche 11, 11a und 11b wird von Typenelementen 12,
12a und 12b umgrenzt.
Die Typenelemente 12, 12a und 12b sind vorzugsweise aus
Beton vorgefertigt und weisen eine in Draufsicht recht
eckige oder quadratische Außenkontur auf. An ihren der
Straße zugewandten äußeren Ecken sind Abrundungen 30
vorgesehen.
Die Typenelemente 12, 12a und 12b weisen Querwände 13
auf, die bei Straßenbelastungen zugleich als Querabstützungen
dienen. Diese Querwände 13 verhindern eine
Beschädigung der Infiltrationsfläche 11, 11a und 11b
bei hohen Straßenbelastungen.
Vor dem ersten Typenelement 12 ist der stromauf liegen
den ersten Infiltrationsfläche 11 ein Straßenablauf
schacht 14 vorgeschaltet, der mit einem Gullyaufsatz 15
abgedeckt ist. Der Straßenablaufschacht 14 dient zu
gleich als Kontroll- und Drosselschacht. In den Stra
ßenablaufschacht 14 ist ein Gullyeimer 15a eingesetzt.
Das abzuleitende Regenwasser gelangt durch das Ablauf
gefälle 32 des Straßenaufbaus 27 über einen straßensei
tigen Niederschlagszulauf 16 und durch Ablaufrohre 20
in den Straßenablaufschacht 14. Der Niederschlagszulauf
16 kann in dem normalen Straßenaufbau 27 integriert
sein.
Wie die Fig. 2 zeigt, besteht der unterirdische Teil
des Straßenentwässerungssystems 10 aus einer mit hoch
porigen Filtermaterial gefüllten Rigole, beispielsweise
einer Kiesrigole 17, in die ein dem Bedarf entsprechend
dimensioniertes Dränrohr 19 längsverlaufend eingelegt
ist. Die Rigolensohle 18 verläuft dabei im wesentlichen
horizontal, während die ablaufenden Dränrohre 19 und
die Ablaufrohre 20 ein Längsgefälle 23 aufweisen.
Nach oben hin ist die Kiesrigole 17 mit einer Dränmatte
24, beispielsweise aus einem Geotextil, abgedeckt. Auf
die Dränmatte 24 folgt eine Sandfüllung als Schutz
schicht 25. Über der Schutzschicht 25 wiederum ist eine
Mutterbodenfüllung 26 vorgesehen. Die Mutterbodenfül
lung 26 kann ein Straßenbegleitgrün 45 tragen.
Die Schutzschicht 25 und die Mutterbodenfüllung 26 sind
von den Typenelementen 12, 12a und 12b umgeben. Wie die
Fig. 3 zeigt, sind die als Stauwandschürzen ausgebildeten
Querwände 13 zwischen den Typenelementen 12, 12a
und 12b mit Wasserüberläufen 22 versehen. Diese Was
serüberläufen 22 sind weitgehend mit der Mutterboden
füllung 26 überdeckt, wodurch eine quasi durchgehende
Infiltrationsfläche 11, 11a, 11b entsteht.
Durch das erste Typenelement 12 ist, wie die Fig. 4
zeigt, ein unterirdisches Ablaufrohr 20 geführt, das in
einer Ablaufrohrausmündung oder Quelltopf 21 erhöht in
der ersten Infiltrationsfläche 11 ausmündet. Es können
eine Vielzahl von weiteren Infiltrationsflächen 11a/11b
folgen, die jeweils von einem Typenelement 12, 12a oder
12b umgeben sind.
Wie die Fig. 2 weiter zeigt, ist im Bereich der strom
abwärts letzten Infiltrationsteilfläche 11b ein Ölab
scheider 44 in Form eines Überlaufrohrs 28 durch das
Filtermaterial 25/26 geführt. Um den Wasserablauf zu
gewährleisten, ist das Wasserablaufrohr 28 des Ölab
scheiders 44 im Bereich des Filtermaterials 25/26 mit
einer Perforation 43 versehen und weiter durch die
Kiesrigole 17 in das ablaufende Dränrohr 19 geführt.
Über das Dränrohr 19 kann das Niederschlagswasser in
eine nicht näher dargestellte Kanalisation abgeleitet
werden.
Das obere freie Ende des Überlaufrohres 28 ist mit ei
nem Rohrdeckel 29 abgedeckt und wirkt als Ölabscheider
44. Dazu befindet sich der Rohrdeckel 29 unmittelbar
unterhalb der Oberkante des Typenelements 12b und ist
mit einer Überkragung 46 versehen. Zwischen dem oberen
freien Ende des Wasserablaufrohres 28 und dem Rohrdec
kel 29 besteht ein Freiraum, durch den überstauendes
Wasser nach dem Tauchwandprinzip in das Dränrohr 19 ge
langt. Bei überstauendem Wasser verhindert dieser Ölabscheider
44 das Einfließen von Öl, Treibstoffresten
oder ähnlichen Schadstoffen in die Kanalisation.
Bei der Ausführung gemäß der Fig. 5 ist das erste Ty
penelement 12c mit einem integrierten Straßenablauf
schacht 14a versehen. Wie die Fig. 7 zeigt, ist die
Frontwand des Typenelements 12c dazu mit einem tra
pezförmigen Wasserüberlauf 31 versehen.
Wie die Fig. 6 zeigt, ist der integrierte Straßenab
laufschacht 14a gegenüber der Oberkante des Straßenauf
baus 27 tiefergelegt. Der Straßenaufbau 27 ist dazu mit
einem steilen Ablaufgefälle 32a versehen, welches das
entlang der Bordsteinkante 27a ablaufende Oberflächen
wasser durch den trapezförmigen Wasserüberlauf 31 in
den integrierten Straßenablaufschacht 14a leitet.
Wie die Fig. 6 weiter zeigt, ist der integrierte Stra
ßenablaufschacht 14a über ein Ablaufrohr 20 mit der In
filtrationsfläche 11 in dem ersten Typenelement 12c
verbunden. Das Ablaufrohr 20 mündet in einer gegenüber
dem Straßenablaufschacht 14a versetzten Ablaufrohraus
mündung oder Quelltopf 33, die kurz vor dem Wasserüber
lauf 22 zu dem nächstfolgenden Typenelement 12a aus der
ersten Infiltrationsfläche 11 erhöht übersteht.
Bei der in der Fig. 8 dargestellten Ausführung können
die miteinander verbundenen Infiltrationsflächen 11,
11a und 11b gleichzeitig mit abzuleitendem Oberflächen
wasser beschickt werden. Dazu ist, wie die Fig. 9
zeigt, der vorgeschaltete Straßenablaufschacht 14 über
im wesentlichen horizontal verlaufende, unterirdische
Ablaufrohre 20, 20a und 20b mit den vertikal verlaufen
den Ablaufrohrausmündungen oder Quelltöpfen 21, 21a und
21b verbunden. Die Ablaufrohrausmündungen 21, 21a und
21b sind in den jeweils zugeordneten Infiltrationsflächen
11, 11a und 11b erhöht angeordnet, so daß sich das
abgeleitete Oberflächenwasser besser über die gesamten
Flächen verteilt.
Wie die Fig. 10 zeigt, sind die Querwände 13 mit Quer
wandöffnungen 13b versehen, durch die die Ablaufrohre
20a und 20b zu den Ablaufrohrausmündungen 21a und 21b
geführt werden. Die Ablaufrohre 20a bzw. 20b sind als
separate Bauteile ausgeführt und durch diese Querwand
öffnungen 13b geführt. Durch diese Mehrkammerbeschic
kung kann eine gleichmäßige Belastung der Infiltrati
onsflächen 11, 11a und 11b erzielt werden.
In der Fig. 11 ist ein Straßenentwässerungssystem 10
gezeigt, bei dem die Infiltrationsfläche 11, 11a und
11b von trapezförmigen Typenelementen 34, 34a und 34b
gebildet wird. Auch hier ist der Straßenablaufschacht
14 vorgeschaltet und kann das abzuleitende Oberflächen
wasser sowohl über eine Einkammerbeschickung in die er
ste Infiltrationsfläche 11 oder über eine Mehrkammerbe
schickung gleichzeitig auch auf die nachgeordneten In
filtrationsflächen 11a und 11b abgeben.
Durch diesen trapezförmigen Aufbau kann ein beliebig
erweiterbares Straßenentwässerungssystem 10 aus nur ei
nem einzigen Typenelement 34 zusammengesetzt werden.
Durch Hintereinanderbauen kann es den jeweiligen Be
dürfnissen entsprechend verlängert und vergrößert wer
den. Die Wasserüberläufe 22a sind dabei schräg in den
Querwänden 13a angeordnet. Die Querwandöffnungen 13b
für das Ablaufrohr 20 können bei der Produktion gleich
mit eingegossen werden.
Bei der Ausführung nach den Fig. 12, 13 und 14 ist
dem Straßenentwässerungssystem 10 ein längsverlaufendes
Straßeneinlaufsystem 35 vorgeschaltet. Wie die Fig. 13
zeigt, besteht das vorgeschaltete Straßeneinlaufsystem
35 aus einem Einlaufkasten 38, in den ein Fangkorb 36
eingelegt ist. Nach oben ist der Fangkorb 36 mit einer
Abdeckung 37 abgedeckt. Die Abdeckung 37 besteht aus
einem Gitterrost, aus Querstäben, einem Streckmetall
oder dergleichen.
Unterhalb des Fangkorbes 36 ist auf dem Unterbeton 40
des Einlaufkastens 38 eine Dränmatte 39 eingelegt, auf
die ein Filtermaterial 41 eingefüllt ist. Als Filterma
terial können Kiese und Sande verschiedener Korngröße
fraktionen verwendet werden. Der längsverlaufende Fang
korb 36 bildet zugleich einen Einstauhohlraum 42, in
dem abzuleitendes Oberflächenwasser zunächst von mitge
führten Grobanteilen befreit werden kann.
In dem unterhalb des Fangkorbes 36 vorgesehenen Filter
material 41 wird ein Großteil der Schwebeteile entfernt
und das so vorgereinigte Ablaufwasser kann durch eine
Perforation 43 und das Ablaufrohr 20 auf die erste In
filtrationsfläche 11 des Straßenentwässerungssystems 10
gelangen.
Um mögliche Ölverschmutzungen nicht erst ins Grundwas
ser einsickern zu lassen, kann auch das vorgeschaltete
Straßeneinlaufsystem 35 mit einem Ölabscheider 44 aus
einem Überlaufrohr 28 mit einem Rohrdeckel 29 versehen
sein.
10
Straßenentwässerungssystem
11
,
11
a,
11
b Infiltrationsfläche
12
,
12
a,
12
b,
12
c Typenelement
13
Stauwandschürze
13
a Stauwandschürze, schräg
13
b Querwandöffnung
14
Straßenablaufschacht, vorgeschaltet
14
a Straßenablaufschacht, integriert
15
Gullyaufsatz
15
a Gullyeimer
16
straßenseitiger Niederschlagszulauf
17
Kiesrigole
18
Rigolensohle
19
Dränrohr
20
,
20
a,
20
b Ablaufrohr
21
,
21
a,
21
b Ablaufrohrausmündung, erhöht
22
Wasserüberlauf
22
a Wasserüberlauf, schräg
23
Längsgefälle
24
Dränmatte
25
Schutzschicht
26
Mutterbodenfüllung
27
Straßenaufbau
27
a Bordsteinkante
28
Überlaufrohr
29
Rohrdeckel
30
Abrundung
31
trapezförmiger Wasserüberlauf
32
Ablaufgefälle
32
a Ablaufgefälle, steil
33
Ablaufrohrausmündung, Versetzt
34
,
34
a,
34
b trapezförmiges Typenelement
35
vorgeschaltetes Straßeneinlaufsystem
36
Fangkorb
37
Abdeckung
38
Einlaufkasten
39
Dränmatte
40
Unterbeton
41
Filtermaterial
42
Einstauhohlraum
43
Perforation
44
Ölabscheider
45
Straßenbegleitgrün
46
Überkragung
Claims (15)
1. Straßenentwässerungssystem zur Aufnahme von Nie
derschlägen, mit einem Straßenablauf und mit einer
nachgeordneten, als Tiefbeet ausgebildeten, aus Fil
termaterial bestehenden und von Typenelementen einge
fassten Infiltrationsfläche, dadurch gekennzeichnet,
dass die die Infiltrationsfläche (11, 11a, 11b) ein
fassenden Typenelemente (12, 12a, 12b, 12c) durch
Querwände (13) unterteilt sind, die Infiltrationsflä
che (11, 11a, 11b) über eine unterirdische Nieder
schlagszulaufleitung (20, 20a, 20b) mit dem Straßenab
lauf (14, 14a, 35) strömungsverbunden ist und die Nie
derschlagszulaufleitung (20, 20a, 20b) über eine als
Quelltopf (21, 21a, 21b) ausgebildete Ablaufrohraus
mündung in der Infiltrationsfläche (11, 11a, 11b) mün
det.
2. Straßenentwässerungssystem nach Ansprüch 1, da
durch gekennzeichnet, dass mehrere durch Querwände
(13) unterteilte Infiltrations-Teilflächen (11, 11a,
11b) in Strömungsrichtung hintereinander angeordnet
sind und in jeder Infiltrations-Teilfläche (11, 11a,
11b) ein mit der Niederschlagszulaufleitung (20, 20a,
20b) verbundner Quelltopf (21, 21a, 21b) mündet.
3. Straßenentwässerungssystem nach den Ansprüchen 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Quelltopf (21,
21a, 21b) erhöht in der Infiltrationsfläche (11, 11a,
11b) ausmündet.
4. Straßenentwässerungssystem nach den Ansprüchen 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Straßenablauf
ein vorgeschalteter Straßenablaufschacht (14, 14a)
ist, der über eine als Ablaufrohr (20, 20a, 20b) aus
gebildete unterirdische Niederschlagszulaufleitung mit
dem Quelltopf (21) der Infiltrationsfläche (11, 11a,
11b) verbunden ist.
5. Straßenentwässerungssystem nach den Ansprüchen 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Infiltrations
fläche (11, 11a, 11b) ein vertikal durch das Filterma
terial (17, 25, 26) der Infiltrationsfläche (11, 11a,
11b) geführtes Überlaufrohr (28) zugeordnet ist.
6. Straßenentwässerungssystem nach den Ansprüchen 1
und 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Überlaufrohr
(28) von der Ablaufrohrausmündung (21, 21a, 21b) ent
fernt durch die Infiltrationsfläche (11, 11a, 11b) ge
führt ist.
7. Straßenentwässerungssystem nach den Ansprüchen 5
und 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Überlaufrohr
(28) im Bereich des Filtermaterials (17, 25, 26) eine
Perforation (43) aufweist.
8. Straßenentwässerungssystem nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, dass die Typenelemente (12, 12a,
12b) Fertigbetonteile sind.
9. Straßenentwässerungssystem nach den Ansprüchen 1
und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Querwände (13,
13a) zwischen den Typenelementen (12a, 12b) Wasser
überläufe (22) aufweisen.
10. Straßenentwässerungssystem nach den Ansprüchen 1
und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserüberläu
fe (22) trapezförmig ausgebildet sind.
11. Straßenentwässerungssystem nach den Ansprüchen 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Typenelemente
(12, 12a, 12b, 12c) eine in Draufsicht rechteckige
oder quadratische Kontur aufweisen.
12. Straßenentwässerungssystem nach den Ansprüchen 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass Typenelemente
(34, 34a, 34b) mit einer in Draufsicht trapezförmigen
Kontur versehen sind.
13. Straßenentwässerungssystem nach den Ansprüchen 1
und 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserüber
läufe (22a) der in Draufsicht eine trapezförmige Kon
tur aufweisenden Typenelemente (34, 34a, 34b) schräg
verlaufend in den Querwänden (13a) angeordnet sind.
14. Straßenentwässerungssystem nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, dass ein vorgeschaltetes, längs
verlaufendes Straßeneinlaufsystem (35) vorgesehen ist,
welches aus einem Einlaufkasten (38) besteht, in den
ein Fangkorb (36) eingelegt ist, der Fangkorb (36) mit
einer Abdeckung (37) abgedeckt ist, der Einlaufkasten
(38) unterhalb des Fangkorbes (36) mit einem Unterbe
ton (40) versehen ist, auf dem eine Dränmatte (39)
eingelegt ist, und auf der Dränmatte (39) ein Filter
material (41) eingefüllt ist.
15. Straßenentwässerungssystem nach Anspruch 14, da
durch gekennzeichnet, dass in dem längsverlaufenden
Straßeneinlaufsystem (35) ein Ölabscheider (44) vorge
sehen ist.
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DE102008049297A1 (de) | 2007-06-29 | 2010-05-20 | Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker Mbh | Funkgesteuertes System zur dezentralen Bewirtschaftung von Niederschlagsabflüssen in urbanen und landwirtschaftlichen Bereichen |
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