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Die
Erfindung betrifft einen Filter zum Einsetzen in einen vorhandenen
Straßeneinlaufschacht, der eine Zulauföffnung
zur Aufnahme von Oberflächenwässern, einen Kanalisationszulauf
zum Ableiten der aufgenommenen Oberflächenwässer
und einen Schlammfang zur Aufnahme der mit den aufgenommenen Oberflächenwässern
eingespülten spezifisch schwereren Verunreinigungen aufweist,
mit einer Filterkorbaufhängung zur Aufnahme eines Filterkorbes,
der vor dem Kanalisationszulauf angeordnet und von den abzuleitenden
Oberflächenwässern durchströmbar ist.
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Die
Behandlung und Reinigung von Oberflächenwässern,
insbesondere von Regenwasser, das von Straßenland abgeleitet
werden muss, wird wasserwirtschaftlich immer notwendiger. Dies betrifft
insbesondere die Abflüsse von Straßen, und hier
insbesondere jene Abflüs se, die in Gewässer eingeleitet werden.
An sie werden besondere Umweltanforderungen gestellt.
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Als
Behandlungsverfahren sind beispielsweise aus der
DE 101 14 053 Bodenfilterbecken bekannt,
die als Tiefbeet ausgebildete Infiltrationsflächen aufweisen,
die von einer Vielzahl von Querwände eingefasst sind. Dabei
kann ein unterirdischer Niederschlagszulauf vorgesehen sein, der
in die Infiltrationsflächen führt.
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Aus
der
DE 44 03 454 sind
als Regenwasserkanäle ausgebildete Straßeneinläufe
bekannt, in denen das Oberflächenwasser gereinigt werden
soll, ehe es unmittelbar in dem sich darunter befindlichen Erdreich
versickert. Die dabei zu erzielende Reinigungswirkung ist bei stärkeren
Niederschlagsmengen jedoch nicht ausreichend.
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Ferner
sind Straßeneinläufe bekannt, die im Sinne eines
Trennsystems über Regenwasserkanäle direkt an
oberirdische Gewässer angeschlossen sind. Problematisch
dabei ist, dass Verschmutzungen, die sich in den Trockenzeiten auf
den Straßenflächen ansammeln, in die Straßeneinlauf-
oder Gullyschächte gespült werden und von hier über
die Regenwasserkanäle direkt und unbehandelt in die Gewässer
gelangen.
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Zur
Abhilfe sind beispielsweise aus der
DE 101 27 553 A1 oder der
DE 195 33 935 C2 verschiedene
Filtersysteme bekannt. Zur Verbesserung der Filterleistung ist aus
der
US 5,507,944 A ferner
ein mehrstufiger Filtereinsatz bekannt, der von dem eingeleiteten
Wasser hintereinander abwechselnd radial durchströmt werden
kann. Alle diese Filtersysteme bedürfen eines erheblichen
Wartungsaufwands und weisen eine relativ große Bautiefe
auf, mit der sie unterhalb der Straßenoberflä che
in das Erdreich eingebracht werden müssen. Bei relativ
hohem Grundwasserspiegel stehen die erforderlichen Bautiefen oft nicht
zur Verfügung und die Oberflächenwässer
können nicht sachgerecht entsorgt werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Filter zum Einsetzen in
vorhandene Straßeneinlaufschächte der eingangs
beschriebenen Art zum Einsatz bei flach abgehenden Kanalisationszuläufen oder
geringen Bautiefen zu schaffen.
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Gelöst
wird diese Aufgabe durch die Maßnahmen gemäß dem
Anspruch 1, insbesondere durch eine rohrförmige Filterinnenwandung
und eine dazu beabstandet angeordnete Filteraußenwandung,
wobei die Oberkante der Filteraußenwandung die Oberkante
der Filterinnenwandung unter Bildung eines Notüberlaufs überragt,
der Notüberlauf in einem Freiraum mündet, der
in Einbaulage oberhalb des Filterkorbes vorgesehen und mit dem Kanalisationszulauf
verbundenen ist, und der Filterkorb so in die Filterinnenwandung
eingesetzt ist, dass sich seine Oberkante etwa auf Höhe
der Unterkante des Kanalisationszulaufs befindet.
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Durch
diese Maßnahmen werden Filter mit sehr geringer Bauhöhe
geschaffen, wobei die Filterkörbe sehr flach gehalten werden
können. Der Filter bildet dabei eine Strömungsführung,
durch die die erforderliche Einbautiefe relativ gering ist. Die
Filter können dadurch in Straßeneinlaufschächte
eingesetzt werden, bei denen aufgrund eines relativ hohen Grundwasserspiegels
flach abgehende Kanalisationszuläufe oder nur geringe Bautiefen
zur Verfügung stehen. Die anfallenden Oberflächenwässer
können dadurch auch bei sehr flach bauenden Straßeneinlaufschächten
sachgerecht gereinigt und dann entsorgt werden.
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Ferner
entsteht durch diese Maßnahmen ein Siphoneffekt, durch
den auch bei sehr starken Niederschlagsereignissen auf der Oberfläche
des eingeströmten Oberflächenwassers schwimmende
Verschmutzungen, öle, Kraftstoffrückstände
oder dergl. von dem Kanalisationszulauf ferngehalten werden.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist der Filterkorb
gegenüber der Filterinnenwandung frei gehalten, insbesondere
ist er in Einbaulage unter Bildung eines inneren Ringraumes von
der Filterinnenwandung frei gehalten. Dadurch kann der Filterkorb
radial nach innen durchströmt werden.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist
es vorgesehen, dass der Filter in Einbaulage oberhalb des Kanalisationszulaufs
mit einer Abdeckung überdeckt ist. Durch diese Maßnahmen
werden eingespülte Grobstoffe, wie Laub oder Äste,
ebenfalls von dem Kanalisationszulauf ferngehalten.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird
der Filterkorb mittels eines schlüssigen Verbundes in der
Filterinnenwandung gehalten. Der oberhalb des Filterkorbes vorgesehene
Freiraum, in den der Notüberlauf mündet, der bei
sehr starken Niederschlagsereignissen den Filterkorb umgeht, hat
dabei eine direkte Strömungsverbindung mit dem Kanalisationszulauf.
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Bei
einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist es vorgesehen,
dass der Kanalisationszulauf als eine flexible Schlauchverbindung
ausgebildet ist. Durch diese Maßnahme wird ein einfacher
und leichter Einbau eines erfindungsgemäßen Filters
in einen vorhandenen Straßeneinlauf ermöglicht.
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Weitere
vorteilhafte Maßnahmen sind in den Unteransprüchen
beschrieben. Die Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben; es zeigt:
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1 den
senkrechten Schnitt durch einen Straßeneinlaufschacht,
mit einer Schachtwand, einem Schlammfang und einem oberhalb des Schlammfangs
vorgesehenen Kanalisationszulauf, mit einem Filter mit einer rohrförmigen
Filterinnenwandung und einer beabstandet dazu angeordneten Filteraußenwandung
zur Aufnahme eines Filterkorbes, wobei die Oberkante der Filteraußenwandung die
Oberkante der Filterinnenwandung überragt;
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2 den
senkrechten Schnitt durch einen Straßeneinlaufschacht,
nach 1 um 90° gedreht, mit einem, mit einer
Kanalisation verbundenen, seitlichen Kanalisationszulauf;
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3 den
schematischen Ablauf der Nachrüstung eines Straßeneinlaufschachts
mit einem erfindungsgemäßen Filter.
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Der
in der 1 schematisch dargestellte Straßeneinlaufschacht 10 weist
eine Schachtwand 11 auf, die gemauert sein oder aus übereinander
gestellten ringförmigen Betonfertigteilen bestehen kann.
Sie weist eine oben offene Zulauföffnung 12 auf,
die mit einem gitterförmigen Gullydeckel 13 abgedeckt
ist. Der Straßeneinlaufschacht 10 ist mit einem
Kanalisationszulauf 14 strömungsverbunden, der
unterhalb der Zulauföffnung 12 relativ flach abgeht
und in eine in 2 schematisch dargestellte Kanalisation 15 mündet.
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Nach
unten ist der Straßeneinlaufschacht 10 durch einen
trogförmigen Schlammfang 16 abgeschlossen, wobei
der Kanalisationszulauf 14 relativ weit oberhalb des Schlammfangs 16 vorgesehen
ist.
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Wie
die 2 zeigt, ist der Straßeneinlaufschacht 10 mit
einem seitlich wegführenden Kanalisationszulauf 14 versehen.
Durch diesen Kanalisationszulauf 14 kann das in den Straßeneinlaufschacht 10 eingelaufene
Oberflächenwasser in ein nicht dargestelltes Trennsystem
oder dergleichen, beispielsweise in eine Kanalisation 15 abgeleitet
werden. Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung
ist der Kanalisationszulauf 14 als eine flexible Schlauchverbindung
ausgebildet.
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Wie
die 1 weiter zeigt, ist der Straßeneinlaufschacht 10 mit
einem Filter 17 versehen. Der Filter 17 ist mit
einer Filteraufhängung 18 unterhalb des Gullydeckels 13 in
der Zulauföffnung 12 aufgehängt. Die
Filteraufhängung 18 kann von dem einlaufenden
Oberflächenwasser radial durchströmt werden.
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In
den Filter 17 ist ein Filterkorb 19 eingesetzt,
der von dem einlaufenden Oberflächenwasser radial durchströmt
werden kann. Der Filter 17 weist eine Filterinnenwandung 20 und
eine Filteraußenwandung 21 auf. Die Filterwandungen 20 und 21 sind radial
beabstandet zueinander angeordnet, wobei sie zwischen sich einen äußeren
Ringraum 22 bilden, vorzugsweise sind sie konzentrisch
angeordnet.
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In
Einbaulage überragt die Oberkante 23 der Filteraußenwandung 21 die
Oberkante 24 der Filterinnenwandung 20. Die Oberkante 23 der
Filteraußenwandung 21 befindet sich etwa auf Höhe
der Oberkante 25 des Kana lisationszulaufs 14.
Die Oberkante 24 der Filterinnenwandung 20 liegt
etwas tiefer oberhalb der Unterkante 26 des Kanalisationszulaufs 14.
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Der
Oberkante 23 der Filteraußenwandung 21 ist
eine ringförmige Abwinklung 27 zugeordnet, mit
der der äußere Ringraum 22 nach oben
abgeschlossen ist. Zwischen der Oberkante 23 der Filteraußenwandung 21 und
der Oberkante 24 der Filterinnenwandung 20 entsteht
so ein Notüberlauf 28, der mit dem Kanalisationszulauf 14 strömungsverbunden ist.
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der
Kanalisationszulauf 14 als eine flexible Schlauchverbindung
ausgebildet.
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Der
Filterkorb 19 ist ringförmig ausgebildet und so
in die Filterinnenwandung 20 eingesetzt, dass sich seine
Oberkante 29 etwa in Höhe der Unterkante 26 des
Kanalisationszulaufs 14 befindet. Die Filterinnenwandung 20 ist
dazu mit einer Filterkorbaufhängung 30 versehen.
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Die
Filterkorbaufhängung 30 kann beispielsweise als
ein radial innen umlaufender Rand ausgebildet sein, an den der Filterkorb 19 lösbar
eingehängt werden kann. Zur Reinigung und Wartung kann
der Filterkorb 19 aus dem Straßeneinlaufschacht 10 herausgenommen
werden.
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Der
Filterkorb
19, wie er beispielsweise aus der
EP 1 710 361 bekannt ist, ist gegenüber
der Filterinnenwandung
20 mit einem inneren Ringraum
31 freigehalten.
Er ist peripher mit einem Filtermaterial
32 gefüllt,
das konzentrisch um einen zentrischen Abfluss
33 herum
angeordnet ist. Nach unten ist Filterkorb
19 mit einer
Abschlussplatte
34 verschlossen.
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Das
zu reinigende Wasser strömt durch den äußeren
Ringraum 22 und von hier siphonartig unter der Filterinnenwandung 20 hindurch
in den inneren Ringraum 31. Von hier durchströmt
es das Filtermaterial 32 radial nach innen und gelangt
in den zentrischen Abfluss 33. Der zentrische Abfluss 33 ist
oben offen und mündet unterhalb der Oberkante 24 der
Filterinnenwandung 20 in einem Freiraum 35. Der
Freiraum 35 ist zum Kanalisationszulauf 14 hin
offen, so dass das nunmehr gefilterte Wasser hierhin abfließen kann.
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Der
Freiraum 35 ist nach oben mit einer Abdeckung 36 überdeckt.
Die Abdeckung 36 ist der Filteraußenwandung 21 im
Bereich der ringförmigen Abwinklung 27 zugeordnet.
Bei sehr starken Niederschlagsereignissen, die der Filterkorb 19 nicht
mehr bewältigen kann, gelangt das Wasser über
den äußeren Ringraum 22 und den Notüberlauf 28 direkt
in den Freiraum 35 und kann von hier in den Kanalisationszulauf 14 abfließen.
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Die
Filterwandungen 20 und 21 reichen bis tief unterhalb
eines Mindestwasserspiegels 37, der durch die Unterkante 26 des
Kanalisationszulaufs 14 bestimmt wird. Dadurch entsteht
ein Siphoneffekt, der auch bei sehr starken Niederschlagsereignissen zumindest
die auf der Oberfläche des eingeströmten Oberflächenwassers
schwimmenden Verschmutzungen, Öle, Kraftstoffrückstände
oder dergl. von dem Kanalisationszulauf 14 fernhält.
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Der
Einbau der Bauteile zur Nachrüstung eines Straßeneinlaufschachtes 10 mit
einem erfindungsgemäßen Filter 17 ist
in der 3 schematisch dargestellt. So ist bei „A” nur
der vorhandene blanke Straßeneinlaufschacht 10 dargestellt.
Bei „B” ist eine Filterinnenwandung 20 mit
einer radial innen vorgesehenen Filterkorbaufhängung 30 in
den Straßeneinlaufschacht 10 eingebracht dargestellt.
Die Filterinnenwandung 20 ist dicht mit dem Kanalisationszulauf 14 verbunden.
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Bei „C” ist
der Filterinnenwandung 20 eine Filteraußenwandung 21 beabstandet
zugeordnet, die einen dadurch einen äußeren Ringraum 22 bilden. Der
Oberkante 23 der Filteraußenwandung 21 ist eine
ringförmige Abwicklung 27 zugeordnet, die den äußeren
Ringraum 22 oben abdeckt. In Einbaulage befindet sich die
ringförmige Abwicklung 27 etwa in Höhe
der Oberkante 25 des Kanalisationszulaufs 14. Dadurch
entsteht ein Notüberlauf 28 für den äußeren Ringraum 22,
der radial nach innen in Richtung des Kanalisationszulaufs 14 gerichtet
ist.
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Bei „D” ist
ein Filterkorb 19 mittels einer Filterkorbaufhängung 30 in
die Filterinnenwandung 20 eingehängt. Bei „E” ist
der Filter 17 mit einer Abdeckung 35 überdacht,
die zwischen der Filteraußenwandung 21 und dem
Filterkorb 19 einen in Einbaulage oben geschlossenen Freiraum 35 bildet.
Der Notüberlauf 28 des äußeren
Ringraums 22 mündet in diesen Freiraum 35,
aus dem das aufgenommene Oberflächenwasser in den Kanalisationszulauf 14 abfließen
kann.
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- 10
- Straßeneinlaufschacht
- 11
- Schachtwand
- 12
- Zulauföffnung
- 13
- Gullydeckel
- 14
- Kanalisationszulauf
- 15
- Kanalisation
- 16
- Schlammfang
- 17
- Filter
- 18
- Filteraufhängung
- 19
- Filterkorb
- 20
- Filterinnenwandung
- 21
- Filteraußenwandung
- 22
- äußerer
Ringraum
- 23
- Oberkante
der Filteraußenwandung
- 24
- Oberkante
der Filterinnenwandung
- 25
- Oberkante
des Kanalisationszulaufs
- 26
- Unterkante
des Kanalisationszulaufs
- 27
- ringförmige
Abwinklung
- 28
- Notüberlauf
- 29
- Oberkante
des Filterkorbes
- 30
- Filterkorbaufhängung
- 31
- innerer
Ringraum
- 32
- Filtermaterial
- 33
- zentrischer
Abfluss
- 34
- Abschlussplatte
- 35
- Freiraum
- 36
- Abdeckung
- 37
- Mindestwasserspiegel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10114053 [0003]
- - DE 4403454 [0004]
- - DE 10127553 A1 [0006]
- - DE 19533935 C2 [0006]
- - US 5507944 A [0006]
- - EP 1710361 [0028]