-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Bewässerungsverfahren und Bewässerungsvorrichtung
zur Bewässerung
von Flächen
mit Hilfe von vergangenen, aktuellen und wahrscheinlichkeitsberechneten
zukünftigen
Bewässerungsparametern.
-
zum
Steuern oder Regeln einer Bewasserungsvorrichtung für Flächen oder
Grundstücke
mit Hilfe von vergangenen, aktuellen und wahrscheinlichkeitsberechneten
zukünftigen
Werten von Bewässerungs-,
Boden-, Vegetations- und/oder Klimaparametern.
-
Die
heute gängigen
Bewässerungsverfahren und
Bewässerungsvorrichtungen
kann man in 3 Generationen einteilen.
-
Die
Bewässerungsvorrichtungen
der 1. Generation bestehen aus einem Sprenger, welcher über eine
Pumpe durch einen Brunnen oder Wasseranschluss die Bewässerungsfläche mit
Wasser versorgt.
-
Nachteilig
hierbei ist die manuelle Steuerung von Beregnungszeit und Dauer.
Der optimale Wasserhaushalt ist kaum regulierbar. Die Gefahr sowohl der Überbewässerung
durch unerwarteten Regen oder Bedienfehler als auch der Unterwässerung,
z. B. durch ausfallende Beregnungszeiten, ist sehr hoch. Dadurch
können
Schäden
an der Vegetation entstehen.
-
Das
wichtigste zusätzliche
Merkmal der Bewässerungsvorrichtung
der 2. Generation ist die Steuereinheit, welche sowohl die Pumpe
als auch die Magnet- oder Durchflussventile elektronisch ansteuern
kann. Die Steuerung findet meist durch Einstellung von zyklisch
wiederkehrenden Zeitbereichen zur Beregnung statt. Dadurch besteht
die Gefahr einer Überwässerung
bei Regen.
-
Bei
Bewässerungsvorrichtungen
der 3. Generation werden zusätzliche
Sensoren, wie z. B. Bodenfeuchtesensor, Durchflusssensor und Wetterstation,
zur Ermittlung von Informationen zu dem herrschenden lokalen MikroKlima
genutzt. Diese Sensoren liefern Istwerte. Dadurch entsteht ein Regelkreis. Auf
geänderte
Prozessparameter kann reagiert werden. Es findet jedoch keine Analyse
der Prozessparameter bezüglich
zukünftig
vorherrschender Werte statt. Dadurch werden zukünftige Wetterlagen mit Regen
das Mikroklima nachträglich
negativ beeinflussen. Da keine zusätzliche Berechnung des eigentlichen
Feuchtigkeitsbedarfs der Pflanzen stattfindet, ist die Gefahr der Überwässerung
immer noch gegeben.
-
In
allen bisherigen Generationen von Bewässerungsanlagen werden die
wahrscheinlichkeitsbasierten zukünftigen
Zustände
des Mikroklimas nicht berücksichtigt.
Die Wachstumsparameter der Pflanzen nehmen ebenfalls keinen Einfluss
auf die Steuerung oder Regelung der Bewässerungsanlage. Dadurch steigt
die Wahrscheinlichkeit, dass die Wassermenge der zusätzlichen
Beregnung nicht den Bedürfnissen
der Pflanzen entspricht. Gleichzeitig wird der ökologische Wasserhaushalt negativ
beeinflusst. Wasserressourcen werden bei Bewässerung und Regen unnötig verschwendet.
Vor allem dann, wenn der Regen kurz nach der Bewässerung die Mengen an Wasser
im lokalem Wasserhaushalt vergrößert.
-
Die
in dieser Patentschrift beschriebene Erfindung repräsentiert
die 4. Generation der Bewässerungsvorrichtungen.
Durch eine Anbindung der Bewässerungssteuerung
via drahtloser oder drahtbehafteter Telekommunikationsservices,
z. B. an das Internet, entsteht ein geschlossener Regelkreislauf mit
Regelmöglichkeiten,
bei denen die Wachstumsparameter der Pflanzen und der zeitliche
Zustand des Mikroklimas Einfluss nehmen. Die notwendige Wassermenge
für das
Pflanzenwachstum kann somit für
jede Vegetationsstufe der Pflanze ermittelt, gespeichert und die
Daten zur Bewässerung
genutzt werden. Alle für
die Regelung benötigten
physikalischen und biologischen Größen können über Internetdienste bereitgestellt
werden. Die Vegetationsparameter für ein optimales Pflanzenwachstum
in Abhängigkeit
vom lokalen Mikroklima werden als zusätzliche Regelgrößen benutzt.
Darüber
hinaus werden Erfahrungswerte sowie Wetterdaten und -prognosen ausgewertet
und direkt zur optimalen Regelung verwendet. Zukünftig vorherrschende Zustände des
Mikroklimas und des Feuchtigkeitsbedarf können ebenfalls zur Regelung
herangezogen werden. Damit beeinflusst eine Wetterlage in der Zukunft
(Regen) die Bewässerungsmenge.
Dadurch können Wasserressourcen
eingespart werden und eine Überwässerung
der Pflanzen und des Bodens wird vermieden.
-
Die
Einstellung und Parametrierung der Bewässerungsanlage kann via drahtloser
oder drahtbehafteter Telekommunikationsservices, z. B. über das Internet,
erfolgen. Dadurch ist eine manuelle Bedienung der Steuereinrichtung
nicht notwendig, kann jedoch für
die klassischen Bewässerungsverfahren
als Option erhalten bleiben.
-
Die
Bewässerungsvorrichtung
der Generation 4 ist unabhängig
von zusätzlichen
Sensoren in der Bewässerungsanlage.
Die Regelung kann direkt und ausschließlich via drahtloser oder drahtbehafteter
Telekommunikationsservices, z. B. über das Internet, erfolgen
oder durch zusätzliche
oder vorhandene Sensoren unterstützt
werden. Wobei zusätzliche Sensoren
das Bewässerungsergebnis
verbessern können.
Zusätzlich
besteht die Möglichkeit
die Werte der vorhandenen Sensoren via drahtloser oder drahtbehafteter
Telekommunikationsservices, z. B. über das Internet, zu übertragen,
damit diese plausibilisiert für
die Bewässerungsparameter
in der lokalen Region auch von anderen Bewässerungseinrichtungen genutzt
werden können.
-
Bei
vorhandenen Bewässerungseinrichtungen
der Generation 2 oder 3 kann durch Austausch der Steuereinheit durch
eine Steuereinheit der Generation 4 die gesamte Bewässerungsanlage
auf eine Bewässerungsvorrichtung
der Generation 4 geändert werden.
-
Die
Ressource Wasser steht für
eine Zusatzberegnung nicht unbegrenzt zur Verfügung. Vor allem in Dürreperioden
und Dürreregionen
gibt es gesetzliche Einschränkungen
bei der Nutzung des Wassers. Gleichzeitig spielt das Wasser eine
wesentliche Rolle bei der Bilanz der Nährstoffe im Boden. Zu viel
Zusatzberegnung sorgt dafür,
dass die im Boden eingelagerten wichtigen Nährstoffe gelöst und weggespült werden.
Daher gibt es für
eine Zusatzberegnung in der Landwirtschaft in einigen Bundesländern gesetzliche
Anforderungen. Diese Anforderungen werden über einen Internetservice an
die Bewässerungsvorrichtung
der Generation 4 weitergegeben und können die vorhandenen Ressourcen
an Wasser in Dürreperioden
einschränken
oder in landwirtschaftlichen Regionen budgetiert werden. Dadurch werden
die gesetzlichen Bestimmungen bei der Zusatzberegnung erfüllt.
-
Eine
Regelung besteht im Allgemeinen aus den Elementen Sollgröße, Störgröße, Istgröße und Stellgröße.
-
Die
Sollgröße stellt
den Zielzustand der Regelung dar. Im Zusammenhang mit einer Bewässerungseinrichtung
ist die Sollgröße der von
den Pflanzen vorgegebene Feuchtigkeitsbedarf, welcher von den Vegetationsparametern
bestimmt wird.
-
Die
Istgröße stellt
den Ausgangszustand einer Regelungsanlage dar und wird in der Bewässerungsregelung
von den Bodenparametern, vor allem der welcher Wassermengen, bestimmt.
-
Eine
Störgröße beeinflusst
die aktuellen Prozessgrößen regelmäßig und
stellt die Istgröße des Regelungssystems
ein. Im Fall der Bewässerungsregelung
ist die Störgröße vorwiegend
von den Klimaparametern abhängig.
Vor allem der Feuchtigkeitsverlust, z. B. durch Verdunstung und
Austrocknung, und der Feuchtigkeitszugewinn, z. B. Regen, stellen die
größten Störgrößen dar.
-
Eine
Stellgröße hat die
Aufgabe, die Differenz zwischen Istgröße und Sollgröße zu minimieren. In
der Bewässerungsregelung
ist die Stellgröße die zusätzliche
Bewässerung,
welche durch die beschriebenen Bewässerungsparameter bestimmt wird.
-
Zur
Bewässerungsregelung
müssen
in der ersten Phase die Sollgrößen der
Bewässerung
ermittelt werden.
-
Das
Pflanzenwachstum basiert im Allgemeinen auf der Photosynthese. Die
Photosynthese ist ein biochemischer Vorgang, bei dem Pflanzen mit
Hilfe von lichtabsorbierenden Farbstoffen (meistens Chlorophyll)
Lichtenergie in chemische Energie umwandeln. Üblicherweise werden Kohlendioxid
und Wasser in die energiereiche organische Verbindung Traubenzucker
und in Sauerstoff umgewandelt. Für den
biochemischen Vorgang und für
das eigene Wachstum benötigen
die Pflanzen Nährstoffe,
welche zum überwiegenden
Teil aus dem Boden herausgelöst
werden.
-
Die
Photosyntheserate bestimmt die Menge an produziertem Sauerstoff
und Glucose und ist proportional zum Wachstumsverhalten der Pflanzen.
-
Alle
physikalischen und biologischen Faktoren und Parameter, die für das Wachstum
der Pflanzen verantwortlich sind und die Photosyntheserate bestimmen,
werden im Folgenden unter dem Begriff Vegetationsparameter zusammengefasst.
Zu diesen Vegetationsparametern gehören vor allem die Vegetationsart,
die Vegetationsstufe, die Bodenparameter, die Temperatur, die Lichtintensität, die Bodentemperatur,
die Lufttemperatur und der Feuchtigkeitsbedarf.
-
Der
Parameter Vegetation (VArt) beschreibt die
pflanzentypischen Wachstumsparameter. Jede Pflanzenart hat eigene
biologische und chemische Wachstumscharakteristiken und stellt unterschiedliche
Anforderungen an seine Vegetationsparameter, z. B. sind bei Sonnenpflanzen
die Photosyntheserate und damit der Wasserbedarf höher als
bei Schattenpflanzen.
-
Der
Parameter Vegetationsstufe (VStufe) kennzeichnet
die innerhalb der Lebensphase einer Pflanze unterschiedlichen Entwicklungsstufen
vom Sämling, über den
Keimling und die Jungpflanze bis hin zur ausgewachsenen Pflanze.
In jeder Vegetationsstufe sind die Anforderungen der Pflanze an
die Vegetationsparameter unterschiedlich.
-
Der
Boden liefert den Pflanzen Wasser und alle wichtigen Nährstoffe
für das
Pflanzenwachstum.
-
Im
Bodenparameter (B) werden die biologischen Größen wie die Bodenfeuchtigkeit,
die Bodenart, die Bodenqualität,
die Bodennährstoffe,
die Bodenflora, die Bodenfauna, die Mikroorganismen, die Bodenfestigkeit,
die Grundwasserlage, die Grundwasserhöhe und der PH-Wert zusammengefasst. Alle
Werte sind abhängig
von Standort, Lage und der Qualität des Bodens.
-
Das
lokale Mikroklima hat einen wesentlichen Einfluss auf die Bodenparameter
und wird daher zur Bestimmung der Bodenparameter herangezogen.
-
Die
Temperatur (T) ist ein weiterer entscheidender Faktor für das Pflanzenwachstum.
Das Optimum für
die Photosynthese bei Sonnenlichteinstrahlung liegt zwischen 20
und 35°C. Über 36°C fällt die Photosyntheserate
stark ab, bis sie bei ungefähr 50°C zum Erliegen
kommt, was an der Degenerierung der beteiligten Enzyme liegt. Bei
Temperaturen unter 5°C
gehen die Pflanzen in eine sogenannte Winterstarre über. Die
Photosynthese wird unterbrochen.
-
Die
Intensität
(L) des Sonnenlichts ist ein wesentlicher Faktor für die Photosynthese
der Pflanzen. Das Chlorophyll setzt hauptsächlich langwelliges (rotes)
und kurzwelliges (blaues) Licht in chemische Energie um. Die Photosynthese
beginnt erst ab einem Schwellenwert der Strahlungsmenge, welcher
bei Schattenpflanzen niedriger ist als bei Sonnenpflanzen, und hat
bei ungefähr
230 W/m2 ihr Optimum.
-
Wellenlänge und
Strahlungsmenge des Lichts sind neben der Bewölkung und der Luftverschmutzung
auch abhängig
von Tages- und Jahreszeit.
-
Die
optimale Wasserversorgung ist einer der wichtigsten Faktoren für das Pflanzenwachstum
und so dem damit verbundenen Ertrag. Der Feuchtigkeitsbedarf (FVegetation) der Vegetation ist abhängig von der
Vegetationsart (VArt), der Vegetationsstufe
(VStufe), der Bodenbeschaffenheit (B), der
Umgebungstemperatur (TLuft), der Bodentemperatur
(TBoden), der Lichtintensität (L) und
der Luftfeuchtigkeit (FLuft). Alle Vegetationsparameter
sind zeitlich nicht konstant und ändern sich in starker Abhängigkeit
voneinander. Durch die Abhängigkeiten
von den verschiedenen Vegetationsparametern ist der Feuchtigkeitsbedarf
einer Pflanze und einer Bewässerungsfläche nicht
konstant und ist somit mathematisch eine zeitabhängige Größe.
-
Der
Feuchtigkeitsbedarf (FVegetation) ist der
Vegetationsparameter, welcher im Rahmen dieses Bewässerungsverfahrens
den Sollzustand der Bewässerungsregelung
darstellt und kann somit als Sollgröße (FSoll)
bezeichnet werden.
-
Der
größte wetterbedingte
Einfluss auf die Bewässerungsfläche ist
das Mikroklima. Als Mikroklima werden die klimatischen Wetterbedingungen
innerhalb eines lokal begrenzten Raumes bezeichnet. Dieses Mikroklima
ist im Zusammenhang mit der Bewässerungsregelung
von den Klima bestimmenden Parameter abhängig, welche im folgendem als
Klimaparameter bezeichnet werden. Die wichtigsten Klimaparameter
sind vor allem die Komponenten Feuchtigkeitsverlust und Feuchtigkeitsgewinn.
-
Die
Sollgröße, der
Feuchtigkeitsbedarf (FVegetation) wird von
den Störgrößen, den
Klimaparametern, im Mikroklima beeinflusst. Gleichzeitig wird durch
die Störgrößen des
Mikroklimas die Istgröße beeinflusst.
-
Der
Niederschlag (FNiederschlag) (auch Regen) ist
die Komponente mit dem größten Feuchtigkeitsgewinn
und bestimmt durch die seine Häufigkeit
und Intensität
das lokale Mikroklima wesentlich.
-
Als
Niederschlagsmenge bezeichnet man die Menge an Niederschlagswasser
innerhalb einer definierten Fläche.
Die Niederschlagsintensität
ist der Quotient aus Niederschlagsmenge und Zeit. Beide Größen variieren
in Abhängigkeit
von Standort und Jahreszeit und können nur mit überschaubarem Aufwand
unsicher für
einen längeren
Zeitraum vorhergesagt werden. In unterschiedlichen Jahren und gleichen
Klima- oder Ökozonen
gibt es Schwankungen der Niederschlagsmenge und Niederschlagsintensität.
-
Negativ
auf den Wasserhaushalt im Mikroklima wirkt sich die Verdunstung
(FVerdunstung) aus. Bei der Verdunstung
wird Wasser vom flüssigen
in den gasförmigen
Zustand überführt. Im
gasförmigen
Zustand wird das Wasser durch Windbewegung aus dem Einflussbereich
des Mikroklimas bewegt. Das verdunstete Wasser steht der Vegetation
damit nicht mehr unmittelbar zur Verfügung.
-
Die
Verdunstungsmenge ist die Menge an Wasser, welche dem lokalen Mikroklima
durch die Verdunstung entzogen wird. Sie ist Abhängig von Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit,
Sonneneinstrahlung, Windstärke,
Oberflächenbeschaffenheit
und Vegetation.
-
Somit
ergibt sich im Mikroklima die Wasserhaushaltsgleichung: ΔFMikroKlima(t) = FNiederschlag(t) – FVerdunstung(t)
-
Die
Bewässerungsregelung
muss in der zweiten Phase aus der Störgröße die Istgröße ermitteln.
-
Die
Istgröße (FIst) der Bewässerungsregelung stellt den
Ausgangszustand einer Regelungsanlage dar und wird durch die Wasserbilanz
der Bewässerungsfläche ermittelt.
-
Unter
Bodenfeuchte (FBoden) wird die Menge an
Wasser verstanden, welche im Boden gespeichert ist. Sie entspricht
der Istgröße (Fist) der Bewässerungsregelung. Die Speicherung
im Boden erfolgt durch die Einlagerung des Wassers in den gesamten Porenraum
des Bodens. Da die Vegetation ihren Wasserbedarf vor allem aus den
Wurzeln deckt, ist diese Wassermenge für das Pflanzenwachstum von entscheidender
Bedeutung. Die Speicherkapazität des
Bodens ist abhängig
von der Bodenart, der Bodendichte, der Bodentemperatur und der Vegetation. Alle
den Boden bestimmende Parameter werden im Folgenden als Bodenparameter
bezeichnet.
-
Die
Bodenfeuchtigkeit wird vom Grundwasser positiv und durch das Sickerwasser
negativ beeinflusst. Somit gilt die Gleichung: ΔFBoden(t) = –FSickerwasser(t)
+ FGrundwasser(t)
-
Somit
kann die vorhandene Istgröße (Fist) zur Regelung der Bewässerungsvorrichtung wie folgt
berechnet werden: FIst(t)
= FBodenNeu(t) = FBodenAlt(t) ± ΔFBoden(t) ± ΔFMikroKlima(t)
+ FAusgleich(t)
-
Der
Parameter FAusgleich beinhaltet einen Wert der
durch die Bewässerungsvorrichtung
der Generation 4 für
den Ausgleich von möglichen
Fehlprognosen und Fehldaten den errechneten Istzustand mit dem den
tatsächlichen
Istzustand des Systems abgleicht. Dazu werden in regelmäßigen Abständen die tatsächlichen
Istwerte ermittelt, der Ausgleichsparameter berechnet und diese
Informationen in die Berechnung des errechneten Istzustandes aufgenommen.
-
In
eine Bewässerungsregelung
muss in der dritten Phase die Stellgröße der Bewässerung ermittelt werden.
-
Die
Menge an einer notwendigen Bewässerung
ist die Differenz zwischen dem Feuchtigkeitsbedarf FVegetation(t)
und der Bodenfeuchte FBoden(t). FBewasserung(t) = FVegetation(t) – FBoden(t)
-
Für die Regelung
der Bewässerungseinrichtung
bedeutet dies für
die Beregnungsmenge FRegel(t): FRegel(t) = FSoll(t) – FIst(t)
-
Wird
für die
Beregnungsmenge FRegel(t) ein negativer
Wert berechnet, darf die Vegetation nicht bewässert werden, da im Mikroklima
genügend
Wasser zur Verfügung
steht.
-
Ist
der Wert der Beregnungsmenge FRegel(t) positiv,
muss die Bewässerungseinrichtung
den Wert der Beregnungsmenge FRegel(t) durch
eine Beregnung ausgleichen. Um die Beregnungsmenge FRegel(t)
in der Bewässerungsvorrichtung
einstellen zu können,
müssen
die Bewässerungsparameter
bekannt sein. Unter den Bewässerungsparameter
versteht man alle Parameter, die die Bewässerungsanlage charakterisieren,
z. B. Bewässerungsfläche, Bewässerungszeit,
Bewässerungsdauer,
Bewässerungsintensität und Wasserdurchflussmenge.
-
Abhängig von
den Parameter Bewässerungsfläche und
Bewässerungseinrichtung
werden zu einer definierten Beregnungsmenge FRegel(t)
die Parameter Bewässerungszeit
und Mauer eingestellt.
-
Die
Istgröße, Sollgröße und Störgröße der Bewässerungsregelung
sind zeitabhängige
Großen. Bei
diesen zeitabhängigen
Regelungsgrößen ist
es von Vorteil, wenn zukünftige
Werte in die Berechnung der Regelungswerte einbezogen werden. Dadurch kann
auf in der Zukunft liegende Ereignisse schon in der Gegenwart reagiert
werden.
-
Am
Effektivsten ist das Verfahren bei der Benutzung von automatischen
Steuerungssystemen für Bewässerungsanlagen
bei denen die Parameter über
elektronische Übertragungsmedien
an die Bewässerungsvorrichtung übertragen
werden. Durch die Anbindung via drahtloser oder drahtbehafteter Telekommunikationsservices,
z. B. über
das Internet, können
die Informationen der Istgröße, Sollgröße oder
Stellgröße weltweit
automatisch übertragen werden.
-
Das
in dieser Erfindung neue Bewässerungsverfahren
wird in folgende Verfahrensschritte eingeteilt:
- 1)
Konfiguration, Einstellung und Speicherung der Bewässerungsvorrichtung
und der Bewässerungsparameter
- 2) Ermitteln und Speichern der aktuellen Werte der Bewässerungs-,
Boden-, Vegetations- oder Klimaparameter
- 3) Prognose der wahrscheinlichsten zukünftig vorherrschenden Werte
der Bewässerungs-Boden-, Vegetations-
oder Klimaparameter
- 4) Berechnung des Feuchtigkeitsbedarfs der Vegetation, des Bedarfs
der Bodenfeuchtigkeit und der Bewässerungsparameter
- 5) Bereitstellen der Bewässerungsparameter
insbesondere über
Internet oder Telefonservices
- 6) Übermitteln
der Bewässerungsparameter
an die Bewässerungsvorrichtung
- 7) Bewässerung
der Bewässerungsfläche durch eine
Regelung oder Steuerung der
-
Bewasserungsvorrichtung
mit Hilfe der übermittelten
Bewässerungsparameter
Der erste Schritt des Bewässerungsverfahrens
ist die Konfiguration und Einstellung der Bewässerungsvorrichtung und der
statischen Bewässerungsparameter.
Dazu wird der lokale Standort ermittelt und als fester Parameter der
Bewässerungssteuerung
auf einem Server im Internet oder in der Bewässerungsvorrichtung selber gespeichert.
Dadurch werden automatisch die lokalen Parameter für Boden
und Wetterlage und Prognosen geladen, dem Nutzer zugeordnet und
gespeichert. Bei Standorten außerhalb
der im Internet angegebenen Stationen werden durch Interpolation
der Daten der 3 nächstgelegenen
Stationen die Werte des lokalen Standorts simuliert/modifiziert.
Außerdem
wird die Vegetationsart und Vegetationsstufe festgelegt, zu der
alle bekannten Werte der Vegetationsparameter geladen und gespeichert
werden. Weitere, kaum veränderliche
Bewässerungsparameter und
Bodenparameter, wie Sprengertyp, Durchflussgeschwindigkeit und Bodenbeschaffenheit,
werden in diesem Schritt ermittelt und auf einem Server im Internet
oder in der Bewässerungsvorrichtung
selber gespeichert.
-
Der
zweite Schritt des Bewässerungsverfahrens
ist durch das Ermitteln und Speichern der aktuellen Werte der Bewässerungs-,
Boden-, Vegetations- oder Klimaparameter gekennzeichnet. Durch die
Verwendung von lokalen Sensoren könne reale im lokalen Klima
vorherrschende Werte aufgezeichnet und gespeichert werden. Ohne
diese lokalen Sensoren werden die Werte durch die Verwendung von
Modellen oder Simulationen ermittelt, welche die Parameter des Mikroklimas,
wie z. B. Temperatur, Lichtintensität oder die Luftfeuchtigkeit
abbilden. Die Modelle oder Simulationen können aus Wetterlage, Wettervorhersage,
Regenradar, lokale Wetterstationen oder weiteren Mechanismen die
aktuellen Werte der Bewässerungsparameter
in der jeweiligen lokalen Region ermitteln und im Internet oder
in der Bewässerungsvorrichtung
speichern.
-
Im
dritten Schritt des Bewässerungsverfahrens
werden die wahrscheinlichsten zukünftig vorherrschenden Werte
der Bewässerungs-,
Boden-, Vegetations- oder Klimaparameter prognostiziert und im Internet
oder in der Bewässerungsvorrichtung
gespeichert. Diese Prognosen oder Vorhersagen finden durch Expertenwissen,
Neuronale Netze, wissensbasierte Methoden, Erfahrungen, Modelle
oder Simulationen statt.
-
Im
vierten Schritt des Bewässerungsverfahrens
wird der reale Feuchtigkeitsbedarfs der Vegetation und der Bedarf
der Bodenfeuchtigkeit für
einen gewissen Zeitraum vorausschauend ermittelt. Daraus werden
die Bewässerungsparameter
berechnet und im Internet oder in der Bewässerungsvorrichtung gespeichert.
Der reale Feuchtigkeitsbedarf einer Vegetation ist eine zeitlich
veränderliche
Funktion mit mehreren variablen Parameter. Durch Expertenwissen,
Neuronale Netze, wissensbasierte Methoden, Erfahrungen, Modelle
oder Simulationen werden diese Werte unter Berücksichtigung der aktuellen,
vergangenen und zukünftig
Vorherrschenden Werte der Vegetationsparameter berechnet.
-
Im
fünften
Schritt des Bewässerungsverfahrens
wenden die Werte der Bewässerungs-,
Boden-, Vegetations- oder Klimaparameter via drahtloser oder drahtbehafteter
Telekommunikationsservices, z. B. über das Internet oder über sonstige
Telefonservices, bereitgestellt. Dazu wird ein Webserver aufgebaut,
an dem sich der Nutzer oder die Bewässerungsvorrichtung authentifiziert,
und dann die jeweiligen Daten zur Verfügung gestellt bekommen.
-
Im
sechsten Schritt des Bewässerungsverfahrens
werden die Bewässerungsparameter
an die Bewässerungsvorrichtung übermittelt.
Diese Datenübertragung
kann sowohl über
elektronische als auch über
drahtlose Übertragungsmedien
stattfinden. Eine Anbindung der Bewässerungsvorrichtung via drahtloser
oder drahtbehafteter Telekommunikationsservices, z. B. über das
Internet, ist die ideale Voraussetzung für einen optimalen Ablauf des
Bewässerungsverfahrens,
aber nicht Bedingung.
-
Zum
Schutz vor Manipulation der Bewässerungsvorrichtung
durch Dritte, findet die elektronische Datenübertragung über authentifizierende Verfahren
statt.
-
Der
letzte Schritt des Bewässerungsverfahrens
besteht aus der Bewässerung
der Bewässerungsfläche durch
eine Regelung oder Steuerung der Bewässerungsvorrichtung mit Hilfe
der berechneten und übermittelten
Bewässerungsparameter.
-
1 Gewässerungsvorrichtung
der 1. Generation
-
2 Bewässerungsvorrichtung
der 2. Generation
-
3 Bewässerungsvorrichtung
der 3. Generation
-
4 Bewässerungsvorrichtung
der 4. Generation
-
5 Regelungsgrößen einer
Bewässerungsvorrichtung
-
6 Verfahren
zur Bewässerung
-
In
der 1 sind die Elemente einer Bewässerungsvorrichtung der 1.
Generation dargestellt, mit Brunnen (1) zur Entnahme des
benötigten
Wassers aus dem Grundwasser (6), einer Pumpe (2)
zur Versorgungen der Bewässerungsanlage
mit Wasser, einer oder mehrerer Sprengereinrichtungen (3)
zur Bewässerung
(5) der Bewässerungsfläche (4) über und auf
dem Boden (7) und dem Ein/Ausschalter (8) zur manuellen
Betätigung
der Bewässerungseinrichtung.
-
In
der 2 sind die Elemente einer Bewässerungsvorrichtung der 2.
Generation dargestellt, mit den bereits Elementen Brunnen (1),
der Pumpe (2), den Sprengereinrichtungen (3),
der Bewässerungsfläche (4),
der Bewässerung
(5), dem Grundwasser (6) und dem Boden (7).
Zusätzlich
sind in der Bewässerungsvorrichtung
der 2. Generation gegenüber
der 1. Generation die Magnetventile (9), die Steuer- oder Regeleinheit
(11) welche durch die Steuerleitungen (10) die
Pumpe und die Magnetventile ansteuert.
-
In
der 3 ist eine Bewässerungseinrichtung
der 3. Generation dargestellt mit den Elementen Brunnen (1),
Pumpe (2), Sprengereinrichtungen (3), Bewässerungsfläche (4),
Bewässerung
(5), Grundwasser (6), Boden (7), Magnetventile
(9), Steuerleitungen (10) und Steuer- oder Regeleinheit
(11). Zusätzlich
kommen in der Bewässerungsvorrichtung der
3. Generation die Sensoren zur besseren Regelung hinzu. Die am meisten
verbreiteten Sensoren sind der Feuchtigkeitssensor (14)
zum Messen der Bodenfeuchtigkeit, der Durchflusssensor (12)
zum Messen des Wasserdurchflusses und die Wetterstation (13)
zum Messen von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck des lokalen
Klima zu nennen.
-
In
der 4 ist die erfinderische Bewässerungseinrichtung der 4.
Generation dargestellt mit den Elementen Brunnen (1), Pumpe
(2), Sprengereinrichtungen (3), Bewässerungsfläche (4),
Bewässerung
(5), Grundwasser (6), Boden (7), Magnetventile
(9), Steuerleitungen (10) und Steuer- oder Regeleinheit
(11). Erfinderisch neu in dieser Bewasserungsvorrichtung
ist der Anschluss der Regeleinheit (11) via drahtloser
oder drahtbehafteter Telekommunikationsservices, z. B. über das
Internet, (15). Dadurch werden die Wetterprognose (19),
die Wasserhaushaltsprognose (16) und die Vegetationsparameter
(17) zur Regelung der Bewässerungsanlage genutzt. Weiterhin
erfinderisch neu ist die Parametrierung und Einstellung der Bewässerungsanlage
via drahtloser oder drahtbehafteter Telekommunikationsservices,
z. B. über
das Internet (18).
-
In
der 5 sind die Regelgrößen der Bewässerungsvorrichtung dargestellt
mit der Sollgröße (20)
die vom Feuchtigkeitsbedarf der Vegetationsparameter bestimmt wird,
der Störgröße (21)
die von den Feuchtigkeitsverlusten und Feuchtigkeitsgewinnen und über weitere
Klimaparameter bestimmt wird, der Istgröße (22) die vor allem
von der vorhandenen Bodenfeuchtigkeit bestimmt wird und der Stellgröße (23),
welche die Bewässerungsmenge
der Bewässerungsvorrichtung
einstellt.
-
In
der 6 ist das neue Verfahren der Bewässerungsvorrichtung
der 3. Generation dargestellt. Der erste Verfahrensschritten (30)
ist geprägt
durch die Konfiguration der Bewasserungsvorrichtung in dem die statischen
Parameter und Einstellungen (38) der Bewasserungsvorrichtung
in einer Datenbank (44) gespeichert werden. Im zweiten
Verfahrensschritt (31) werden die aktuellen Werte der Bewässerungs-,
Boden-, Vegetations- oder
Klimaparameter (39) ermittelt und in der Datenbank (44)
gespeichert. Im dritten Verfahrensschritt (32) werden zukünftige Werte
(40) der Sollgrößen und
Istgrößen der
Bewässerungseinrichtung
berechnet und in der Datenbank (44) gespeichert. Im vierten
Verfahrensschritt (33) wird aus der Sollgröße (41),
dem Feuchtigkeitsbedarf, und der prognostizierten Istgröße (42),
der Bodenfeuchtigkeit, die Bewässerungsparameter
(43) berechnet und in der Datenbank (44) gespeichert. Der
fünfte
Verfahrensschritt (34) ist geprägt durch die Bereitstellung
der Bewässerungsparameter
aus der Datenbank (44) via drahtloser oder drahtbehafteter Telekommunikationsservices,
z. B. über
das Internet (45). Im sechsten Verfahrensschritt (35)
werden die via drahtloser oder drahtbehafteter Telekommunikationsservices,
z. B. über
das Internet, (45) bereitgestellten Bewässerungsparameter zur Bewässerungsvorrichtung
(46) übertragen.
Im siebenten Verfahrensschritt (36) wird die Bewässerungsfläche (49) über die
Sprengeinrichtung (48) bewässert (47) durch die
Regelung der Bewässerungsvorrichtung (46)
mit den Bewässerungsparametern
(43). Die Verfahrensschritte zwei bis sieben (31),
(32), (33), (34), (35) und (36)
werden zyklisch wiederholt (37).