DE3636207A1

DE3636207A1 - Drainagelaminat

Info

Publication number: DE3636207A1
Application number: DE19863636207
Authority: DE
Inventors: Hermann Ing Kressl; Heinrich Dipl Chem Schneider; Heinz Schoergenhuber
Original assignee: Lentia GmbH
Current assignee: Novoflor Raumtextil Gesmbh Linz At
Priority date: 1986-10-24
Filing date: 1986-10-24
Publication date: 1988-04-28

Description

Die Erfindung betrifft ein mehrlagiges Drainagelaminat, das aus einer Filter schicht, einer Drainageschicht und einer Isolierschicht besteht, sowie ein Ver fahren zur Herstellung des Drainagelaminates.

Drainagebahnen werden im Hoch- und Tiefbau sowohl für Vertikaldrainagen, beispielsweise zum Schutz von im Erdreich liegenden Grundmauern gegen ein dringendes Wasser, als auch für Horizontaldrainagen, beispielsweise zur Wasser abführung auf Flachdächern verwendet. Ein weiteres Einsatzgebiet ist der Tunnelbau. Herkömmliche Drainagebahnen bestehen aus der eigentlichen Drai nageschicht, innerhalb der die Wasserableitung erfolgt, und gegebenenfalls aus einseitig oder beidseitig mit dieser verbundenen Schutzschichten aus einem Vlies oder einer Folie. Die Drainageschicht besteht bei bekannten Drainagebahnen beispielsweise aus einer schlagzähen Thermoplastfolie mit integrierten Noppen oder aus einem Thermoplastgitter oder aus Matten, die durch Extrusion von dicken Monofilamentsträngen (mit einem Durchmesser von etwa 0,5 mm erhalten wurden).

Um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern, müssen jedoch an der zu schützenden Mauer vor der Verlegung der Drainagebahn mehrere Schichten eines Bitumenanstriches angebracht, bzw. eine zusätzliche dicke Kunststoff- oder Bitumenbahn verlegt werden. lm Falle einer Vertikaldrainage muß die Drainage bahn entweder angenagelt oder mit Hilfe von Leisten und Haken auf der Bitumenschicht befestigt werden. Die einzelnen Bahnen müssen dann je nach Ausführung beispielsweise thermisch verschweißt oder vernietet werden, wobei die Gefahr der Beschädigung der isolierenden Bitumen- oder Kunststoffschicht besteht. Teilweise ist die Verwendung eines zusätzlichen Klebebandes zum Verbinden der einzelnen Bahnen untereinander notwendig. Diese Art der Befesti gung ist einerseits sehr arbeitsaufwendig, andererseits ist die Verbindung mit der Mauer nicht sehr belastbar, so daß die Bahnen beim anschließenden Auffüllen der Baugrube mit Aushubmaterial, Schotter oder Kies, sowie bei dessen nachträg licher Setzung sehr leicht einreißen bzw. abreißen und beim Abrutschen an der Mauer die Bitumen- oder Kunststoffschicht beschädigen. Außerdem kommt es beim Aufprall des Verfüllungsmaterials auf die Drainagebahn häufig ebenfalls zur Beschädigung der Bitumen- oder Kunststoffisolierung. Dies führt dann sowohl zur Zerstörung des Drainageeffektes als auch des Feuchtigkeitsschutzes dieses Systems.

Ein weiterer Nachteil der bekannten Drainagebahnen kommt dadurch zustande, daß auf Grund ihrer geringen Flexibilität und wegen der Art der Befestigung, die keine ganzflächige Haftung der Bahn auf der zu schützenden Mauer ergibt, die Abdichtung auch im Falle der Verwendung von Folien nur sehr unvollkommen ist, sodaß sehr leicht Wasser zwischen Drainagebahn und Mauer gelangt. Diese Dichtungsprobleme treten insbesondere dort gravierend auf, wo z. B. wegen der Durchführung von Rohrleitungen oder wegen Fensterdurchbrüchen Ausnehmungen in die Drainagebahn geschnitten werden müssen.

Auf Grund der geringen Flexibilität der bekannten Drainagebahnen ist es schwierig, sie einwandfrei zu verlegen.

Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, ein Drainagelaminat ohne die Nachteile der bekannten Drainagebahnen zu finden, das zudem auch einfacher, haltbarer und dichter verlegt werden kann. Dies konnte mit Hilfe eines Drainage laminates erreicht werden, das aus mehreren, miteinander verbundenen Schich ten, nämlich einer Isolierschicht, einer Drainageschicht, einer Filterschicht, sowie gegebenenfalls einer Klebeschicht, aufgebaut ist.

Gegenstand der Erfindung ist demnach ein mehrlagiges Drainagelaminat, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es aus

a) einer oder mehreren Lagen einer Isolierschicht (1), bestehend aus einem geschlossenzelligen, geschäumten Thermoplasten,
b) einer oder mehreren Lagen einer mit der Isolierschicht (1) verbundenen Drainageschicht (2), bestehend aus einem Vlies oder einer Matte aus Thermoplastfasern oder -filamenten und
c) einer oder mehreren Lagen einer mit der Drainageschicht (2) verbunde nen Filterschicht (3), bestehend aus einem Vlies aus Thermoplastfasern oder -filamenten,

aufgebaut ist.

Jede einzelne dieser Schichten kann aus einer oder mehreren Lagen aufgebaut sein, wobei sämtliche Lagen miteinander verbunden sind. Die Drainageschicht ist in der Mitte des Laminates angeordnet, die Isolierschicht und die Filterschicht bilden jeweils die äußeren Schichten.

Die Funktion der Isolierschicht, die bei der Verlegung mauerseitig zu liegen kommt, liegt vor allem in der Isolation des Mauerwerks gegen Feuchtigkeit und Wasser sowie in der thermischen und Schallisolation. Dadurch ist die aufwendige Vorbehandlung der zu schützenden Mauer durch mehrere Bitumenstriche nicht mehr notwendig, ein Voranstrich genügt in der Regel. Durch die weiche Schaum struktur der Isolierschicht werden auch Unebenheiten der Mauer ausgeglichen, so daß eine ebene und vollflächige Verbindung mit der Mauer und dadurch eine bessere Haftung auf der Mauer gewährleistet sind. Auf Grund seiner Weichheit und Flexibilität muß das Drainagelaminat nicht aufgenagelt, sondern kann auch mittels Kleber an der Mauer befestigt werden. Der Kleber wird entweder erst bei der Verlegung aufgebracht, oder die Isolierschicht kann bereits bei der Herstel lung des Drainagelaminats mit einer selbsthaftenden Klebeschicht, die gegebe nenfalls durch eine Abdeckfolie abgedeckt wird, versehen werden. Durch die Verklebung der Drainageschicht ergibt sich neben der sehr einfachen und schnellen Verlegung eine besonders feste und über die ganze Fläche dichte Verbindung mit dem Mauerwerk. Die Verbindung ist insbesondere auch dort dicht, wo das Drainagelaminat über Ecken und Kanten verlegt, bzw. auf Grund von beispielsweise Rohrdurchbrüchen oder Fenstern ausgeschnitten werden muß.

Als Schaumstoffe kommen für die lsolierschicht beispielsweise Polyurethan-, Polystyrol-, Polyethylen- oder Polypropylenschäume in Frage. Bevorzugt wird eine Isolierschicht aus einem Polyethylenschaum mit einem Raumgewicht von etwa 20-100 kg/m³ und einer Dicke von etwa 1-20 mm eingesetzt. Besonders bevorzugt ist ein Raumgewicht der Isolierschicht von etwa 25-40 kg/m³ und eine Dicke der Isolierschicht von etwa 3-10 mm.

Die in der Mitte des Drainagelaminates liegende Drainageschicht dient der Ableitung von eindringendem Wasser durch die Zwischenräume zwischen den Fasern oder Filamenten des Vlieses oder der Matte. Eine derartige Matte kann beispielsweise aus relativ dicken, endlosen Filamenten mit einem Durchmesser von etwa 0,1-2 mm aufgebaut sein, die durch Extrusion eines thermoplastischen Polymeren erhalten, und die anschließend kontinuierlich in Wirrlage abgelegt und abgezogen wurden. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Drainage schicht besteht aus etwas feineren geschnittenen Fasern oder Endlosfilamenten, die in Form eines Vlieses abgelegt und vernadelt werden, wobei die Fasern oder Filamente bevorzugt einen Titer von etwa 30-300 dtex, besonders bevorzugt von etwa 100-200 dtex aufweisen.

Die Fasern oder Filamente bestehen beispielsweise aus Polyolefin, Polyester, Polyamid oder Polyacrylnitril. Eine bevorzugte Form der Drainageschicht ist aus einem Vlies oder einer Matte aus Polypropylenfasern oder -filamenten aufgebaut, die ein Flächengewicht von etwa 300-1500 g/m² und eine Dicke von etwa 3-30 mm aufweisen. Besonders bevorzugt ist eine Drainageschicht aus Thermoplast fasern oder -filamenten, die ein Flächengewicht von etwa 400-700 g/m² aufweist. Eine Dicke der Drainageschicht von etwa 4-10 mm ist besonders bevorzugt.

Die ebenfalls außen liegende Filterschicht dient einerseits als Schutz der Drainageschicht vor mechanischer Beschädigung bei der Verlegung und beim Zuschütten der Baugrube mit Aushubmaterial, Schotter oder Kies. Andererseits dient sie im fertig verlegten Drainagelaminat als wasserdurchlässiges Filter, das die Feinteile aus dem umliegenden Erdreich zurückhält. Diese Feinteile könnten ansonsten in die Drainageschicht eindringen, diese verstopfen und sie dadurch für die Wasserableitung unbrauchbar machen. Die Filterschicht ist aus Fasern oder Filamenten aufgebaut, die beispielsweise aus Polyolefin, Polyester, Polyamid oder Polyacrylnitril bestehen, deren Titer jedoch feiner als jener der Drainage schicht ist. Eine bevorzugte Form der Filterschicht besteht aus einem Vlies aus Polypropylenfasern oder -filamenten mit einem Titer von etwa 2,2-20 dtex und einem Flächengewicht von etwa 50-300 g/m². Bei einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform besitzt die Filterschicht ein Flächengewicht von etwa 100-150 g/m². Der Titer der in der Filterschicht eingesetzten Fasern oder Filamente liegt besonders bevorzugt bei etwa 5-17 dtex.

Die Herstellung des Drainagelaminates erfolgt beispielsweise durch Vernadeln, Vernähen, Verschweißen oder Verkleben der Drainageschicht mit der Filter schicht, wobei das kontinuierliche Vernadeln auf einer Nadelmaschine, gegebe nenfalls gleichzeitig mit der Herstellung des Vlieses, bevorzugt ist. In einer zweiten Stufe wird dieser Verbund, vorzugsweise ebenfalls kontinuierlich, mit der Isolierschicht verbunden, beispielsweise verschweißt oder verklebt. Für den Fall des Verschweißens werden die beiden zu verschweißenden Oberflächen beispielsweise bis zum leichten Anschmelzen mindestens einer Oberfläche, z. B. mit einem IR-Strahler oder über eine heiße Walze, erhitzt und anschließend verpreßt. Abschließend kann an der Isolierschicht außen gegebenenfalls ein Haftkleber aufgetragen werden, der mit einer Abdeckfolie abgedeckt wird, sodaß ein selbstklebendes Drainagelaminat erhalten wird.

In Fig. 1 ist beispielhaft eine mögliche Ausführungsform des Drainagelaminates im Querschnitt dargestellt. Darin bedeutet (1) die Isolierschicht, die aus einer Polyethylenschaumstoffbahn mit einem Flächengewicht von 170g/m² und einer Dicke von 5 mm besteht. (2) stellt die Drainageschicht dar, die aus einem Polypropylen-Nadelvlies mit einem Flächengewicht von 400 g/m² und einer Dicke von 4 mm besteht, wobei das Vlies aus Stapelfasern mit einem Titer von 150 dtex und einer Stapellänge von 90 mm aufgebaut ist. (3) stellt die Filterschicht dar, die aus einem Polypropylen-Nadelvlies mit einem Flächenge wicht von 150 g/m² und einer Dicke von 1 mm besteht, wobei das Vlies aus Stapelfasern mit einem Titer von 11 dtex und einer Stapellänge von 90 mm aufgebaut ist.

Claims

1. Mehrlagiges Drainagelaminat, dadurch gekennzeichnet, daß es aus

a) einer oder mehreren Lagen einer Isolierschicht (1), bestehend aus einem geschlossenzelligen, geschäumten Thermoplasten,
b) einer oder mehreren Lagen einer mit der Isolierschicht (1) verbunde nen Drainageschicht (2), bestehend aus einem Vlies oder einer Matte aus Thermoplastfasern oder -filamenten und
c) einer oder mehreren Lagen einer mit der Drainageschicht (2) verbundenen Filterschicht (3), bestehend aus einem Vlies aus Thermo plastfasern oder -filamenten,

aufgebaut ist.

2. Drainagelamina gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Isolierschicht (1) außen eine selbsthaftende Klebeschicht, die gege benenfalls mit einer Abdeckfolie versehen sein kann, aufgebracht ist.

3. Drainagelaminat gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß

a) die Isolierschicht (1) aus einem Polyethylenschaum mit einem Raum gewicht von 20-100 kg/m³ und einer Dicke von 1-20 mm,
b) die Drainageschicht (2) aus einem Vlies oder einer Matte aus Polypropylenfasern oder -filamenten mit einem Flächengewicht von 300-1500 g/m² und einer Dicke von 3-30 mm und
c) die Filterschicht (3) aus einem Vlies aus Polypropylenfasern oder -filamenten mit einem Titer von 2,2-20 dtex und einem Flächengewicht von 50-300 g/m²

aufgebaut ist.

4. Drainagelaminat gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, daß die Drainageschicht (2) aus einem Nadelvlies mit einem Faser- oder Filamenttiter von 30-300 dtex besteht.

5. Drainagelaminat gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, daß die Drainageschicht (2) aus einer Matte aus Monofilamen ten mit einem Durchmesser von 0,1-2 mm besteht.

6. Drainagelaminat gemäß einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekenn zeichnet, daß die Isolierschicht (1) ein Raumgewicht von 25-40 kg/m³ aufweist.

7. Drainagelaminat gemäß einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekenn zeichnet, daß die Drainageschicht (2) ein Flächengewicht von 400-700 g/m² aufweist.

8. Drainagelaminat gemäß einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekenn zeichnet, daß die Filterschicht (3) ein Flächengewicht von 100-150 g/m² aufweist.

9. Drainagelaminat gemäß einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekenn zeichnet, daß die Filterschicht (3) aus einem Vlies mit einem Faser- oder Filamenttiter von 5-17 dtex besteht.

10. Verfahren zur Herstellung eines Drainagelaminates gemäß einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß die Drainageschicht (2) mit der Filterschicht (3) vernadelt wird, und dieser Verbund an schließend mit der Isolierschicht (1) verschweißt oder verklebt wird.