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Die Erfindung betrifft eine mehrlagige Verbundabdichtung im Baubereich, insbesondere zur Zwischenlage zwischen einem Roh- und einem Estrichboden und/oder als Mauerwerkssperre zwischen einem Boden und einem Mauerwerk oder horizontal in einer Mauer.
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Im Bauwesen spielt die Abdichtung gegen Feuchtigkeit bzw. gegen nicht drückendes Wasser eine wichtige Rolle. Zum Schutz von Böden oder Mauern vor schädigender Wasseraufnahme werden wasserabweisende Schutzanstriche, mineralische Abdichtungen oder Imprägnierungen wie Kunststoffdispersionen verwendet. Alternativ werden auf die betroffenen Flächen bzw. in oder unter die Mauern Isolier- oder Bitumenpappen aufgebracht.
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DE 202 19 215 U1 offenbart ein dreilagiges Abdichtbahnmaterial gegen Feuchtigkeit und gegen nicht drückendes Wasser im Baubereich. Zwischen einer Lage aus Polyethylen-Schaum und einer Polyethylen-Schicht ist eine Kreuzgelege-Lage angeordnet.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Abdichtung vorzusehen, die sich durch einen zuverlässigen und sicheren Schutz gegen Feuchtigkeitsdiffusion auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Ansprüche 1, 6 bzw. 22 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß Anspruch 1 wird zur Abdichtung ein mehrlagiger Verbund vorgesehen aus einer Sperrlage, die als Feuchtigkeits- und/oder Dampfsperre dient, einer Vlieslage, die mit der Sperrlage verbunden ist und auf einer Außenseite des Verbunds liegt, und einer Schaumstofflage. Die Sperrlage ist zwischen der außenliegenden Vlieslage und der Schaumstofflage angeordnet und mit diesen verbunden. D. h. die Sperrlage ist als Zwischenlage ausgebildet, so dass die Sperrlage von beiden Seiten durch die außenliegende Vlieslage und die Schaumstofflage vor versehentlichen Beschädigungen geschützt ist, die beispielsweise beim Verlegen der Verbundabdichtung auftreten können. Somit wird eine Verbundabdichtung bereitgestellt, die gegen mechanische Einflüsse unempfindlich ist und einen zuverlässigen und langanhaltenden Schutz vor Feuchtigkeit bereitstellt.
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Die Vlieslage wird aus Fasern eines Materials hergestellt, welche beispielsweise durch Walzen zur Vlieslage bzw. zu einem Vliesstoff oder einem Vliesverbund verfestigt werden. Durch ihre z. B. im Vergleich zu Folien relativ raue Oberfläche bietet die außenliegende Vlieslage eine verbesserte Haftung bzw. einen gut haftenden Untergrund für Aufbaumaterialien wie beispielsweise für Putz oder für Kleber bei der Verwendung der Verbundabdichtung als L- oder Z-Isolierung z. B. bei zweischaligem Mauerwerk. Vorteilhaft ist auf beiden Außenseiten der Verbundabdichtung eine Vlieslage angeordnet, wodurch sowohl eine gute Haftung der Verbundabdichtung auf einem Untergrund, z. B. mittels eines Klebers, gewährleistet wird als auch eine gute Haftgrundlage für Aufbaumaterialien bereitgestellt wird.
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Alternativ wird eine mehrlagige Verbundabdichtung bereitgestellt, die aus einer außenliegenden Kunststofffolienlage, einer feuchtigkeitsundurchlässigen und/oder dampfsperrenden Sperrlage, und einer Schaumstofflage aufgebaut ist. D. h. im Unterschied zur oben beschriebenen Verbundabdichtung weist die Verbundabdichtung in dieser Ausgestaltung keine außenliegende Vlieslage sondern eine außenliegende Folienlage auf Ebenso wie bei der oben beschriebenen Verbundabdichtung ist die Sperrlage als Zwischenlage ausgebildet, d. h. die Sperrlage ist in der alternativen Ausgestaltung zwischen der Kunststofffolienlage und der Schaumstofflage angeordnet und mit ihnen verbunden. Somit wird die Sperrlage von beiden Seiten durch die außenliegende Kunststofffolienlage und die Schaumstofflage vor versehentlichen Beschädigungen geschützt. D. h. es wird eine Verbundabdichtung bereitgestellt, die gegen mechanische Einwirkungen unempfindlich ist und einen zuverlässigen Schutz vor Feuchtigkeit gewährleistet.
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Bevorzugt liegt die Stärke der Kunststofffolienlage in einem Bereich von 10 μm bis 50 μm, besonders bevorzugt in einem Bereich von 15 μm bis 40 μm. Die Kunststofffolienlage kann beispielsweise aus kostengünstigem Polypropylen (PP) hergestellt sein oder aus OPP (orientiertes PP). Da Kunststofffolien aus z. B. PP feuchtigkeits- und dampfsperrende Eigenschaften aufweisen, unterstützt die Kunststofffolienlage die dampf- und feuchtigkeitssperrende Funktion der Verbundabdichtung. D. h. die dampfsperrende und feuchtigkeitssperrende Wirkung wird in der Ausgestaltung der Verbundabdichtung mit einer außenliegenden Kunststofffolienlage gemeinsam von der Sperrlage und der Kunststofffolienlage übernommen.
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Die Sperrlage der oben beschriebenen Verbundabdichtungen kann aus unterschiedlichen Materialien ausgebildet werden. Aufgrund sehr guter feuchtigkeits- bzw. dampfsperrender Eigenschaften haben sich kostengünstige Polymere als besonders geeignet erwiesen, wie z. B. Polyester, Polyethylen (PE) oder Polyolefine. Alternativ oder zusätzlich kann Aluminium oder ein Aluminiumverbund verwendet werden.
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Besonders bevorzugt weist die Sperrlage ein Flächengewicht von zumindest 40 g/m2 auf, vorzugsweise von zumindest 50 g/m2 oder das Flächengewicht liegt besonders vorteilhaft in einem Bereich von 60 bis 70 g/m2. Als besonders vorteilhaft hat sich ein Flächengewicht von 65 g/m2 erwiesen. Die Stärke der Sperrlage liegt vorzugsweise in einem Bereich von 0,2 bis 0,6 mm, besonders bevorzugt in einem Bereich von 0,35 bis 0,45 mm. Besonders vorteilhaft weist die Sperrlage eine Stärke von mindestens 0,1 mm auf, um eine ausreichende und zuverlässige Sperrwirkung gegen Feuchtigkeit und Dampf bereitzustellen.
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Die Vlieslage kann aus einem oder überwiegend aus einem Material bestehen, es kann aber auch ein Gemisch aus mehreren Materialarten verwendet werden. Die verwendeten Fasern können von unterschiedlicher Art sein, beispielsweise pflanzliche Fasern, Cellulose-Fasern, Recyclingfasern, chemischen Fasern oder Gemischen dieser Materialien. Chemische Fasern sind z. B. Polymerfasern, beispielsweise aus Polypropylen, Polyolefin, Polyester und/oder Polyethylen. Als besonders geeignet haben sich Fasern aus Polypropylen erwiesen, da diese besonders widerstandsfähig gegen Umwelteinflüssen sind. Alternativ kann die Vlieslage aus mehreren unterschiedlichen Lagen zusammengesetzt sein, wobei unterschiedliche Lagen aus unterschiedlichen Materialien und/oder Dichten bestehen können. Durch die Verwendung unterschiedlicher Dichten und Stärken bzw. Dicken lasst sich die Vlieslage bzw. die Verbundabdichtung besser an unterschiedliche Aufgaben anpassen. Besonders vorteilhaft ist die Vlieslage aus einem Spinnvlies ausgebildet, da es sehr widerstandsfähig ist und bei der Herstellung aus Kunststoff eine sehr gute Haltbarkeit aufweist.
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Das Flächengewicht der Vlieslage liegt vorzugsweise in einem Bereich von 20 bis 80 g/m2. Die Vlieslage weist vorzugsweise eine Stärke von 0,1 bis 1 mm, bevorzugt 0,2 bis 0,8 mm und besonders bevorzugt von 0,3 bis 0,6 mm auf.
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Die verschiedenen Lagen können auf verschiedene Weise miteinander verbunden sein, beispielsweise mittels Verkleben, Kaschieren, Aufspritzen, Verschmelzen, Verketten oder Schmelzpressung. Hierbei können auch unterschiedliche Verfahren verwendet werden, um die einzelnen Lagen miteinander zu verbinden. Auch Zwischen- bzw. weitere Lagen können zur Verbindung von Sperrlage und Vlieslage vorgesehen sein.
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Besonders bevorzugt wird die Sperrlage mittels Extrusionskaschieren mit der Kunststofffolienlage, der Vlieslage und/oder der Schaumstofflage verbunden. Das Auftragen der Sperrschicht im Extrusionsverfahren erfolgt in flüssiger Form bzw. als Schmelze. D. h. das verflüssigte Sperrlagen-Material bzw. die Schmelze, z. B. Polyethylen, wird aus Breitschlitzdüsen auf die zu verbindenden Lagen aufgebracht. Dabei wirkt die Schmelze bzw. die Sperrschichtlage als Kleber zwischen den Lagen, d. h. sie verbindet die Vlieslage bzw. die Kunststofffolienlage mit der Schaumstofflage. Insbesondere wird durch dieses Verfahren bei der Fertigung der Verbundfolie ein Anschmelzen der Schaumstoffschicht verhindert.
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Bevorzugt weist die Schaumstofflage ein Raumgewicht von größer als 15 kg/m3 auf, vorzugsweise von größer als 20 kg/m3. Besonders weist die Schaumstofflage ein Raumgewicht von oder von etwa 30 kg/m3 auf. Dadurch wird zum einen ein effizienter Schutz für die Sperrschichtlage bereitgestellt und zum anderen zusätzlich eine Schalldämmung, insbesondere Trittschalldämmung bei Verwendung als Bodenabdichtung. Insbesondere weist die Schaumstofflage eine Stärke in einem Bereich von 0,8 mm bis 2 mm auf, vorzugsweise eine Stärke von oder von etwa 1,5 mm.
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Vorzugsweise weisen die Verbundabdichtungen Gewebelage auf. Die Verwendung einer Gewebelage, insbesondere einer verstreckten Gewebelage bzw. eines Gittergeleges, in den Verbundabdichtungen erhöht ihre Reißfestigkeit und Stabilität. Auf diese Weise wird die Widerstandsfähigkeit der Verbundabdichtungen gegen ein Durchstechen oder Durchstoßen beispielsweise durch Unebenheiten des Untergrundes erhöht. Besonders bevorzugt ist eine Gewebelage auf der Ober- oder Unterseite der Verbundabdichtungen oder zwischen den Lagen angeordnet. Beispielsweise zwischen der Sperrlage und der Vlieslage oder zwischen der Sperrlage und der Schaumstofflage. Um eine hohe Reißfestigkeit zu erreichen haben sich Gewebelagen aus hochfesten Fasern, wie z. B. Polymerfasern, Polypropylenfasern und/oder Glasfasern, als besonders geeignet herausgestellt.
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Bevorzugt weist die Gewebelage ein Flächengewicht im Bereich von 8 g/m2 bis 14 g/m2 auf, wobei sich ein Flächengewicht von 12 g/m2 als besonders vorteilhaft herausgestellt hat.
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Es können mehrere nicht notwendigerweise benachbarte Gewebelagen in einer einzigen Verbundabdichtung verwendet werden. Anstelle von mehreren Gewebelagen kann alternativ eine einzelne feinmaschige Gewebelage verwendet werden. Vorzugsweise weist die Gewebelage eine Maschenweite von mindestens 18 mm, vorzugsweise von mindestens 14 mm auf, wobei die Maschenweite besonders bevorzugt in einem Bereich von 8 bis 12 mm liegt.
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Insgesamt weisen die Verbundabdichtungen vorteilhaft ein Flächengewicht im Bereich von 80 g/m2 bis 250 g/m2 auf, wobei das Flächengewicht besonders vorteilhaft in einem Bereich von 100 bis 140 g/m2 liegt. Durch ihr geringes Gewicht – z. B. im Vergleich zu Bitumenpappe – sind die Verbundabdichtungen einfach handhabbar, d. h. sie sind leicht zu transportieren sowie leicht zu verarbeiten.
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Insbesondere sind die Verbundabdichtungen durch die Art der verwendeten Materialien und die Stärken der unterschiedlichen Lagen hochflexibel, wodurch die Verbundabdichtungen besonders einfach zu verarbeiten und handzuhaben sind und sich gut an z. B. Unebenheiten von Untergründen anpassen.
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Der SD-Wert, d. h. die Wasserdampf-diffusionsäquivalente Luftschichtdicke, ist für die oben beschriebenen Verbundabdichtungen größer als 20 m. Im Vergleich dazu beträgt der SD-Wert einer entsprechenden PVC-Folie mit einer Stärke von 1,2 mm nur 12–15 m. Damit ist der SD-Wert der Verbundabdichtungen 33–66% größer als der SD-Wert einer entsprechenden PVC-Folie.
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Weiterhin sind die oben beschriebenen Materialien der Verbundabdichtungen mit Bitumen verträglich. Zudem sind die Materialen der Verbundabdichtungen beständig gegenüber Salzlösungen, Säuren, Basen und bedingt gegen organische Lösungsmittel und Kohlenwasserstoffe. Dadurch können die Verbundabdichtungen vielseitig eingesetzt werden und sind dauerhaft gegen Umwelteinflüsse beständig.
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Die beschriebenen Verbundabdichtungen sind für eine Vielzahl von Verwendungen geeignet. Insbesondere als Abdichtung unter Bodenplatten bzw. zwischen einem Rohboden und einem Estrichboden gegen aufsteigenden Feuchtigkeit (Feuchtigkeitssperre). Zusätzlich sind die Verbundabdichtungen als waagerechte Abdichtung in und unter Wänden (Mauerwerkssperre) verwendbar. Weiterhin können die Verbundabdichtungen z. B. direkt auf einer Außenwand angebracht werden und anschließend können direkt auf den Verbundabdichtungen, insbesondere auf der Vlieslage oder Kunststofffolienlage, Aufbaumaterialien wie Putz aufgebracht werden. Zur Befestigung der Bahnen am Untergrund bzw. an der Wand bieten sich als Befestigungsmittel Kleben oder Kaschieren an, insbesondere das Anbringen der Verbundabdichtungen auf einen klebrigen Voranstrich des Untergrunds. Vorteilhaft können die Verbundabdichtungen auf einer Wand angebracht werden, die zumindest teilweise im Erdreich liegt. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, dass die Oberkanten der Verbundabdichtungen über dem Erdreich liegen.
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Vorzugsweise werden zum Abdichten von größeren Flächen einzelne Bahnen der beschriebenen Verbundabdichtungen an ihren Längskanten überlappend angeordnet und anschließend miteinander verbunden. Bevorzugt ist auf der Oberseite der Bahnen bzw. der bahnförmigen Verbundabdichtungen ein Randbereich bzw. ein Randstreifen vorgesehen auf dem ein Haftmittel wie z. B. ein Klebestreifen, angeordnet ist. Zusätzlich oder alternativ ist auf der Unterseite der Bahnen ein Randstreifen bzw. ein Randbereich vorgesehen, der ein Haftmittel aufweist. Dabei liegt der obere Randbereich und der untere Randbereich auf gegenüberliegenden Seiten der Bahnen bzw. der Verbundabdichtung, so dass beim überlappenden Anordnen der einzelnen Bahnen jeweils ein unterer Randbereich/-streifen auf einem oberen Randbereich/-streifen aufliegt. Da entweder auf dem unteren Randstreifen, auf dem oberen Randstreifen oder auf beiden Randstreifen ein Haftmittel aufgebracht ist können die einzelnen überlappenden Bahnen einfach miteinander verbunden werden ohne dass ein Haftmittel separat auf die Bahnen aufgebracht werden muss. Beispielsweise ist ein Klebestreifen auf dem oberen und/oder unteren Randstreifen aufgebracht, der durch das Abziehen einer Schutzfolie freigelegt werden kann. So können z. B. die Bahnen ausgelegt werden und anschließend durch Abziehen der Schutzfolie vom Haft- bzw. Klebestreifen einfach miteinander verbunden werden. Besonders bevorzugt ist ein durchgehender bzw. nicht unterbrochener Haftstreifen vorgesehen, so dass eine wasserdampf- und feuchtigkeitsdichte Verbindung zwischen den einzelnen Bahnen hergestellt werden kann.
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Bevorzugt weist der erste Randstreifen auf der Oberseite und/oder der zweite Randstreifen auf der Unterseite jeweils eine Breite in einem Bereich von 2–5% der Gesamtbreite der bahnförmigen Verbundabdichtungen auf, besonders bevorzugt eine Breite von oder von etwa 3%. Beispielsweise ist eine Bahnbreite von 1 m vorgesehen, wobei jeweils der obere und/oder der untere Randstreifen eine Breite von oder von etwa 3 cm aufweist.
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Die oben und in der Figurenbeschreibung genannten Merkmale bzw. vorteilhaften Ausgestaltungen sind mit beiden Ausführungsformen der Verbundabdichtungen – d. h. mit außenliegender Vlieslage oder mit außenliegender Kunststofffolienlage – in Alleinstellung oder in beliebiger Zusammenstellung kombinierbar.
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Anhand der Figuren werden zwei bevorzugte Ausgestaltungen einer mehrlagigen Verbundabdichtung beschrieben, wobei
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1 stellt ein erstes Ausführungsbeispiel einer mehrlagigen Verbundabdichtung dar, und
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2 stellt ein zweites Ausführungsbeispiel einer mehrlagigen Verbundabdichtung dar.
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In 1 ist die Querschnittsansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer Verbundabdichtung 1a schematisch, nicht maßstabsgetreu und stark vergrößert dargestellt. Die Abdichtung 1a weist drei Lagen auf, eine außenliegende Vlieslage 2, eine feuchtigkeitsundurchlässige und dampfsperrende Sperrlage 6a und eine Schaumstofflage 10a.
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Die Vlieslage 2 besteht aus einem Polypropylen-Spinnvlies mit einem Flächengewicht zwischen 20 g/m2 und 80 g/m2, vorzugsweise 40 g/m2, und einer Stärke im Bereich von 0,2 bis 0,8 mm. Weiterhin zeigt die Vlieslage 2 – z. B. nach dem Anbringen der Abdichtung 1a auf einer Wand oder Mauer (nicht dargestellt) – nach außen. Durch die z. B. im Vergleich zur Sperrlage 6a rauere Oberfläche der Vlieslage 2 wird ein gut haftender Untergrund für aufzubringende Materialien wie z. B. Putz etc. bereitgestellt.
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Alternativ wird die Vlieslage 2 bei der Verarbeitung so angebracht, dass sie zum Untergrund (Mauer, Rohboden) weist, so dass durch ihre raue Oberfläche eine gute Haftung am Untergrund beispielsweise mittels eines Klebers gewährleistet wird.
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Die Sperrlage 6a der Verbundabdichtung 1a dient als Feuchtigkeitssperre und/oder Dampfsperre und ist aus einer Polyethylen-Folie mit einer Stärke im Bereich von 0,2 mm bis 0,8 mm gebildet. Abhängig vom Verwendungszweck können auch dünnere oder dickere bzw. schwächere oder stärkere Lagen zum Einsatz kommen. Die Sperrlage 6a wird durch Extrusionskaschieren mit der oberen Vlieslage 2 und der Schaumstofflage 10a verbunden. D. h. bei der Herstellung der Verbundabdichtung wird das Material der Sperrlage 6a als Schmelze zwischen die Vlieslage 2 und die Schaumstofflage 10a zugeführt, so dass die Schmelze bzw. die Sperrlage 6a die Vlieslage 2 und die Schaumstofflage 10a miteinander verbindet bzw. miteinander verklebt. Die Sperrschicht 6a hat somit zum einen eine Dichtfunktion und zum anderen eine Klebefunktion.
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Die Schaumstofflage 10a ist vorzugsweise aus Polyethylen hergestellt, weist ein Flächengewicht von oder von etwa 30 kg/m2 und eine Stärke von oder von etwa 1,5 mm auf. Die Schaumstofflage 10a erhöht die Wärme- und Trittschalldämmung der Verbundabdichtung 1a. Insbesondere ist die Sperrlage 6a von beiden Seiten durch die Schaumstofflage 10a und die Vlieslage 2 geschützt, so dass beim Verlegen der Verbundabdichtung das Risiko einer versehentlichen Beschädigung der dampf- und feuchtigkeitssperrenden Schicht 6a verringert wird.
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In 1 ist die Querschnittsansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Verbundabdichtung 1b schematisch, nicht maßstabsgetreu und stark vergrößert dargestellt.
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Die Verbundabdichtung 1b weist vier Lagen auf, eine außenliegende Kunststofffolienlage 4, eine feuchtigkeitsundurchlässige und/oder dampfsperrende Sperrlage 6b, eine Gittergewebelage 8 und eine Schaumstofflage 10b. Die Sperrlage 6b, sowie die Schaumstofflage 10b entsprechen in ihren Funktionen, Vorteilen und Größenordnungen der Sperrlage 6a und Schaumstofflage 10a der oben beschriebenen Verbundabdichtung 1a.
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Die Kunststofffolienlage 4 ist vorzugsweise aus Polypropylen (PP) hergestellt, besonders bevorzugt aus OPP (orientiertes PP), und weist eine Stärke im Bereich von 10 μm bis 50 μm auf. Die Dampfsperrwirkung der Verbundabdichtung 1b wird zum einen durch die Sperrschicht 6b bewirkt und zum anderen durch die außenliegende Kunststofffolienlage 4.
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Zwischen der Schaumstofflage 10b und der Sperrlage 6b ist eine Gittergewebelage 8 angeordnet, wodurch die gesamte Verbundabdichtung 1b eine erhöhte Reiß- und Zugfestigkeit erhält. Für eine besondere hohe Stabilität wird ein verstrecktes Polymergewebe, insbesondere ein Polypropylen Drehergewebe verwendet. Das Flächengewicht der Gewebelage 8 liegt vorzugsweise im Bereich von 10–14 g/m2, insbesondere bei 12 g/m2. Die Maschenweite der Gewebelage 8 liegt bevorzugt im Bereich von 10–14 mm.
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Wie oben beschrieben funktioniert die Sperrlage 6b als Haftmittel oder Kleber bei der Herstellung der Verbundabdichtung 1b. D. h. die Sperrlage 6b wird im Extrusionsverfahren wie oben beschrieben als Schmelze zwischen die Kunststofffolienlage 4 und die Gittergewebelage 8 und Schaumstofflage 10b eingebracht und verbindet bzw. verklebt auf diese Weise die einzelnen Lagen.
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Beide Verbundabdichtungen 1a, 1b sind bahnförmig ausgebildet, wobei auf der Oberseite der Verbundabdichtungen 1a, 1b – also auf der Vlieslage 2 oder der Kunststofffolienlage 4 – auf einem Randstreifen (nicht dargestellt) ein Klebstoff aufgebracht ist. D. h. es ist ein Haftstreifen in einem Randbereich der Verbundabdichtungen vorgesehen. Alternativ oder zusätzlich ist ein weiterer Randstreifen mit Klebstoff oder Haftmittel auf einem Randbereich der Unterseite der bahnförmigen Verbundabdichtungen 1a, 1b vorgesehen, d. h. ein weiterer Haftstreifen. Mittels der Haftstreifen auf den Randbereichen oder auf einem Randbereich der bahnförmigen Verbundabdichtungen 1a, 1b können einzelne Bahnen auf einfache Weise miteinander verbunden werden. Dazu werden zunächst die Bahnen ausgelegt und anschließend mittels der/des Haftstreifen/s miteinander verbunden bzw. verklebt. Beispielsweise ist auf den Haftstreifen eine Folien- oder Papierabdeckung aufgebracht, die von den Haftstreifen abgezogen werden kann und so den Kleber der Haftstreifen freilegt. Wenn auf der Oberseite als auch auf der Unterseite der bahnförmigen Verbundabdichtungen 1a, 1b Haftstreifen aufgebracht sind, dann liegt der obere Haftstreifen auf der Seite der bahnförmigen Verbundabdichtung, die gegenüberliegend zur Seite des unteren Haftstreifens liegt. D. h. beim Zusammenlegen bzw. Verlegen der einzelnen Bahnen kommt der untere Haftstreifen auf dem oberen Haftstreifen zu liegen. Besonders bevorzugt bieten die Haftstreifen eine durchgehende Verklebung zwischen den einzelnen Bahnen, d. h. es gibt keine Unterbrechung der Verklebung entlang der Bahnen, so dass eine feuchtigkeitsdichte und/oder dampfdichte Verbindung zwischen den einzelnen Bahnen gewährleistet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1a,
- 1b Verbundabdichtung
- 2
- Vlieslage
- 4
- Kunststofffolienlage
- 6a–b
- Sperrlage
- 8
- Gittergewebelage
- 10a–b
- Schaumstofflage
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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