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Die vorliegende Erfindung betrifft
Dichtungsbänder,
insbesondere Fugenbänder
für Baukörper, die
Herstellung solcher Dichtungsbänder
sowie die Verwendung derartiger Dichtungsbänder zum Abdichten von Zwischenräumen von
Baukörpern,
insbesondere von Fugen zwischen Baukörpern.
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Ein wichtiger Aspekt bei der Erstellung
von Gebäuden
ist die Abschirmung gegen unerwünschte äußere Einflüsse wie
Luft, Schmutz, Temperatur oder Lärm,
sowie insbesondere Nässe
und Feuchtigkeit.
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Unterirdisch liegende Teile eines
Baukörpers,
beispielsweise Kellerwände,
Teile von Häuserwänden in
Erdschossen oder Untergeschossen oder Kellerböden müssen gegen Feuchtigkeit, insbesondere
gegen Niederschlagswasser, Bodenfeuchtigkeit und aufsteigendes Grundwasser
geschützt
werden. Geschieht dies nicht in ausreichender Weise, kann dies für die Werthaltigkeit
des Gebäudes
sowie gegebenenfalls für
die Gesundheit der Bewohner äußerst nachteilige
Folgen haben.
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In Mauerwerk eindringende Feuchtigkeit kann
beispielsweise zu drastischen Verschlechterungen der Bausubstanz
selbst führen.
Insbesondere dann, wenn Feuchtigkeit zu den Innenwänden eines Gebäudes dringt,
können
sich Schimmelpilze an den feuchten Stellen ausbreiten. Dies kann
zu einer massiven Beeinträchtigung
der Gesundheit der Bewohner, bis hin zur völligen Unbewohnbarkeit des
Gebäudes
führen.
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Nahe zusammenstehende Gebäude, beispielsweise
in Doppel- oder Reihenhausanlagen, werden in der Regel auf einer
gemeinsamen Bodenplatte errichtet. Aus Lärmschutzgründen werden die aneinandergrenzenden
Gebäudeteile
jedoch oft durch eine Gebäudefuge
voneinander getrennt. Derartige Gebäudefugen müssen jedoch gemäß den oben
genannten Normen gegen das Eindringen von Feuchtigkeit abgesichert
werden, da der Austrag von Feuchtigkeit aus den Fugen in der Regel
deutlich geringer ist als der Austrag. Dadurch kann sich Feuchtigkeit
innerhalb der Fugen ansammeln und in das Mauerwerk eindringen, wodurch
die oben beschriebenen Folgen eintreten können.
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Zur Vermeidung der oben beschriebenen Folgen
sind daher dauerhaft stabile und sichere Dichtungsmaßnahmen
für solche
Fugen erforderlich.
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Nach verschiedenen nationalen und
internationalen Normen, beispielsweise nach DIN 18195-8, ist es
erforderlich, bei Flächenabdichtungen
aus KMB (kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtung) über Bewegungsfugen
(beispielsweise zur Stabilisierung gegenüber Setzungen oder wiederkehrenden
Bewegungen durch Temperaturschwankungen) eine bitumenverträgliche Dichtungsbahn
mit Vlies- oder Gewebekaschierung einzusetzen. Ein solches Band
wird über
einer Fuge an einer Wand oder einer Bodenplatte angeordnet und an
den vlies- oder gewebekaschierten Rändern in die KMB eingebettet.
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Aus dieser häufig angewandten Verfahrensweise
ergeben sich jedoch verschiedene Nachteile, die überwiegend in der Natur der
bislang aus dem Stand der Technik bekannten Fugenbänder begründet sind.
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Bei aus dem Stand der Technik bekannten Fugendichtungsbändern ist üblicherweise
eine bitumenverträgliche
Kautschuk- oder Polyvinylchlorid (PVC)-haltige Masse ein- oder beidseitig so
auf ein durchlaufendes Vlies oder Gewebe aufkaschiert, dass randseitig überstehende
Vlies- oder Geweberänder
herausragen, die nicht mit der bitumenverträglichen Kautschuk- oder PVC-Masse
beschichtet sind. Diese überstehenden
Vlies- oder Geweberänder
werden dann in die Bitumenschicht eingebunden.
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Ebenfalls kommerzielle erhältlich sind
Fugenbänder,
deren Vlies- oder Gewebeschicht nicht durchgehend zwischen zwei
Schichten aus Kautschuk- oder PVC-haltiger Masse verläuft sondern
je eine Vliesschicht randseitig auf beiden Seiten des Bandes mit
einer Schicht aus Kautschuk- oder PVC-Masse verklebt ist, wobei
die randseitigen Vliesschichten ebenfalls über die Ränder der Schicht aus Kautschuk-
oder PVC-Masse hinausragen.
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Derartige Fugenbänder weisen jedoch im Hinblick
auf das Eindringen von Feuchtigkeit in die Fuge einen gravierenden
Nachteil auf. Die zur Einbindung in die Bitumenmasse vorgesehenen
Vlies- oder Gewebeteile sind dazu in der Lage, ähnlich einem Docht, aufgrund
der innerhalb der Gewebe herrschenden Kapillarkräfte Wasser zu transportieren. Da
zwischen der bitumenverträglichen
Kautschuk- oder PVC-Masse des Fugenbandes und dem zur Einbettung
eingesetzten Bitumen kein wasserdichter Abschluss herstellbar ist,
kann Wasser bzw. Feuchtigkeit von Außen in das Vlies oder Gewebe
innerhalb der Bitumenmasse einwandern und das Vlies auf der Rückseite
des Fugenbandes wieder verlassen. Die Dichtwirkung gegenüber dem
Eintritt von Feuchtigkeit oder Wasser wird dadurch jedoch stark
eingeschränkt
und die oben beschriebenen Folgen durch Feuchtigkeits- oder Wassereintritt
in die Gebäudefuge
können
auftreten. Dieses Phänomen
wird auch als „Dochtwirkung"
bezeichnet.
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Ein weiterer Nachteil der aus dem
Stand der Technik bekannten Fugenbänder liegt in ihrer insgesamt
die Fertigstellung des Bauwerks mehr als notwendig verzögernden
Wirkung.
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Bauvorhaben werden oft unter hohem
Zeit- und damit auch Kostendruck durchgeführt, tage- oder sogar wochenweise
Verzögerungen
führen
oft zu erheblichen Mehrkosten. Ein weiterer Nachteil der aus dem
Stand der Technik bekannten Fugenbänder besteht darin, dass viele
der bislang bekannten Fugenbänder
die Durchtrocknung der zur Einbettung benutzten Bitumenschicht erheblich
verlangsamen. So wirkt beim Einbau bekannter Fugenbänder die
zur Einbettung verwendete Bitumenschicht in der Regel nach etwa
einer Woche oberflächlich
trocken. Bei durchgehend in die Bitumenschicht eingebetteten Fugenbändern ist
der Trocknungsprozess der unterhalb des Fugenbands verlaufenden
Bitumenschicht jedoch innerhalb dieses Zeitraums nicht vollständig abgeschlossen.
Das Fugenband weist jedoch erst dann dauerhaft stabile abdichtende
Eigenschaften auf, wenn die bitumenhaltige Schicht, an welcher die Fugenbandränder anhaften,
vollständig
getrocknet ist.
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So muss nach dem Aufbringen eines
solchen Fugenbandes meist mehrere Wochen abgewartet werden, bevor
der Tiefbau fortgesetzt werden kann. Häufig lässt sich jedoch aufgrund des
Zeitdrucks diese Zeitspanne nicht einhalten und es wird vorzeitig beispielsweise
mit der Verfüllung
der Baugrube begonnen. Das Fugenband wird dabei jedoch aufgrund der
Erdbewegung bei der Verfüllung
starken Kräften ausgesetzt,
die bei nicht vollständig
getrockneter Bitumenmasse zu einem zumindest teilweise ausreißen des
Fugenbandes aus der Einbettung führen
wodurch die Dichtwirkung beeinträchtigt
wird.
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Ein weiteres aus dem Stand der Technik
bekanntes Fugenabdichtungsband weist anstelle überstehender Vliesränder ein
großmaschiges
Netz aus sehr dünnem
Kunststoffgarn auf. Dieses Netz reißt jedoch bereits bei einer
geringen mechanischen Belastung ein. Daher ist die dauerhafte Verbindung
des Fugenbandes zwischen den beiden Baukörpern nicht gewährleistet.
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Es bestand daher ein Bedürfnis nach
Fugenbändern,
die eine dauerhafte Haftung an den zu verbindenden Bauteilen aufweisen.
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Weiterhin bestand ein Bedürfnis nach
Fugenbändern,
die den Trocknungsprozess der zur Einbettung der Fugenbänder eingesetzten
bitumenhaltigen Schicht, gegenüber
herkömmlichen
Fugenbändern
beschleunigt.
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Darüber hinaus bestand ein Bedürfnis nach Fugenbändern, bei
denen ein Feuchtigkeitstransport durch das Fugenband im wesentlichen
ausgeschlossen ist.
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Weiterhin bestand ein Bedürfnis nach
Fugenbändern,
die den mechanischen Belastungen, wie sie beispielsweise durch Erdbewegungen
entstehen, dauerhaft standhalten.
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Darüber hinaus bestand ein Bedürfnis nach einem
Herstellungsverfahren für
solche Fugenbänder.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
war es daher, ein Fugenband zur Verfügung zu stellen, das eines
oder mehrere der oben genannten Bedürfnisse erfüllt.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist daher ein mindestens randseitig drei Schichten umfassendes Fugenband
mit einer oberen Schicht, einer unteren Schicht und einer Zwischenschicht
oder zwei oder mehr Zwischenschichten, wobei mindestens eine Zwischenschicht
für Feuchtigkeit
und Wasser undurchlässig
ist und sich, bezogen auf Querrichtung des Fugenbands, von einem äußeren Rand
des Fugenbands zum anderen äußeren Rand
des Fugenbands erstreckt.
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Erfindungsgemäße Fugendichtungsmaterialien
sind dabei in der Regel bandförmig.
Es ist aber im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch vorgesehen
und vom Begriff „Fugenband"
umfasst, dass die Ausdehnung der Schichten in der Bandebene für eine spezielle
Anwendung im Einzelfall jede andere Relation aufweist, beispielsweise
zu einem bogenförmigen
Material führt.
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Eine „Schicht" kann im Rahmen der
vorliegenden Erfindung grundsätzlich
in einem zusammenhängenden
Stück vorliegen,
sie kann jedoch auch einfach oder mehrfach unterbrochen oder mit Aussparungen
jeglicher Art versehen sein. Selbst wenn beispielsweise eine Schicht
eines erfindungsgemäßen Verbundstoffs
eine oder mehrere durchgehende Unterbrechungen aufweist, so dass
beispielsweise mehrere voneinander getrennte Streifen vorliegen,
ist als eine Schicht immer die Summe aller Anteile beispielsweise
aller Streifen zu verstehen, die mit der selben Nachbarschicht bzw.
den selben Nachbarschichten in Kontakt stehen.
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Ein erfindungsgemäßes Fugenband weist eine obere
Schicht und eine untere Schicht auf. Die Begriffe „obere
Schicht" und „untere
Schicht" beziehen sich dabei auf den direkt mit der zur Einbettung benutzten
und funktionell dazu geeigneten, mit der Bitumenmasse in Kontakt
stehenden Bereich.
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Der Schichtaufbau einer erfindungsgemäßen Fugendichtbandes
bezieht sich daher auf den randseitigen Schichtaufbau, wie er bei
seitlicher Betrachtung der Ränder
eines Fugenbandes in der Bandebene erkennbar ist. Es ist dabei unschädlich, wenn das
Fugenband in anderen Bereichen einen anderen Schichtaufbau aufweist.
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Der Begriff „obere Schicht" ist im Rahmen der
vorliegenden Erfindung dabei grundsätzlich als diejenige Schicht
des Fugenbandes zu verstehen, deren Oberseite bei der Abdichtung
dem Baukörper abgewandt
ist. Der Begriff „untere
Schicht" ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich als
die Seite des Fugenbandes zu verstehen, die deren Oberseite dem
Baukörper
zugewandt ist.
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Bei einem im Hinblick auf Abmessungen
und Materialien bezogen auf den Bandmittelpunkt im wesentlichen
symmetrisch aufgebauten Fugenband sind die obere Schicht und die
untere Schicht im wesentlichen identisch. Es ist im Rahmen der vorliegenden
Erfindung daher auch vorgesehen, dass die obere Schicht und untere
Schicht so beschaffen sind, dass sie sich sowohl für die dem
Baukörper
zugewandte als auch für
die dem Baukörper
abgewandte Seite eignen.
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Ein wichtige Voraussetzung für eine dauerhaft
stabile Abdichtung ist die Haftung der Fugenbänder in der zur Einbettung
verwendeten Bitumenmasse. Daher sollten die obere Schicht und die
untere Schicht eines erfindungsgemäßen Fugenbandes so beschaffen
sein, dass eine gute Haftung zwischen Fugenband und Bitumenmasse
gegeben ist.
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Die obere Schicht und die untere
Schicht eines erfindungsgemäßen Fugenbandes
stellen die Kontaktflächen
des Fugenbandes mit der zur Einbettung benutzten Bitumenmasse dar
und sind im wesentlichen zusammen mit der Bitumenmasse für die mechanische
Belastbarkeit der Verbindung zwischen Fugenband und Bitumenmasse
verantwortlich. Die obere und untere Schicht eines erfindungsgemäßen Fugenbandes
bestehen daher aus einem Material, das eine gute Haftung zwischen üblicherweise
zu diesem Zweck eingesetzten Bitumenmassen und dem Fugenband gewährleistet.
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Grundsätzlich sind hierfür Vliese
und textile Gewebe, beispielsweise aus Naturfasern wie Baumwolle,
Jute, Hanf, Sisal oder aus Kunstfasern wie Polyolefinen, Polyamiden,
Polyestern sowie aus Gemischen aus zwei oder mehr solcher Fasertypen
geeignet.
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Die obere und die untere Schicht
eines erfindungsgemäßen Fugenbandes
Schicht besteht, können
beispielsweise einen oder mehrere Kunstfasertypen oder einen oder
mehreren Naturfasertypen oder einen oder mehrere Kunstfasertypen
und einen oder mehrere Naturfasertypen enthalten.
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Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden als obere oder untere Schicht
Gewebe oder Vliese aus Kunstfasern, vorzugsweise Vliese aus Kunstfasern
eingesetzt. Besonders geeignet sind beispielsweise Vliese aus Polyolefinen,
insbesondere Polypropylenvliese.
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Es ist im Rahmen der vorliegenden
Erfindung vorgesehen, dass die obere und die untere Schicht der
erfindungsgemäßen Fugenbandes
mit den Außenrändern des
Fugenbandes abschließen.
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Die obere und die untere Schicht
eines erfindungsgemäßen Fugenbandes
können
dabei im Rahmen der vorliegenden Erfindung durchgehend ausgebildet
sein, das heißt,
sich von einem äußeren Rand
des Fugenbandes zum anderen äußeren Rand des
Fugenbandes ohne Unterbrechung erstrecken. Es ist erfindungsgemäß jedoch
ebenso möglich
und vorgesehen, dass die obere Schicht oder die untere Schicht oder
beide Schichten sich nicht durchgehend von einem äußeren Rand
des Fugenbandes zum anderen äußeren Rand
des Fugenbandes ohne Unterbrechung erstrecken.
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So ist es beispielsweise möglich, dass
die obere oder die untere Schicht oder beide Schichten die Zwischenschicht
oder die zwei oder mehr Zwischenschichten nur in den Randbereichen
bedecken. In diesem Fall ist die Ausdehnung der oberen und der unteren
Schicht von den Rändern
des Fugenbandes zur Mitte hin zumindest so bemessen, dass bei der Einbettung
des Fugenbandes in eine Bitumenmasse eine ausreichende Kontaktfläche zwischen
Fugenband und Bitumenmasse vorhanden ist um eine hinreichend mechanisch
stabile Verbindung zwischen Fugenband und Bitumenmasse zu gewährleisten.
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Ein erfindungsgemäßes Fugenband weist neben einer
oberen und einer unteren Schicht noch mindestens eine für Feuchtigkeit
und Wasser undurchlässige
Zwischenschicht auf.
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Als Zwischenschicht wird grundsätzlich jede Schicht
bezeichnet, die randseitig zwischen der oberen und der unteren Schicht
liegt. Es ist erfindungsgemäß vorgesehen;
dass ein erfindungsgemäßes Fugenband
eine oder mehrere Zwischenschichten aufweisen kann. Es ist dabei
jedoch erforderlich, dass mindestens eine Zwischenschicht sich im
wesentlichen durchgehend in Querrichtung von einem Rand des Fugenbands
zum anderen Rand des Fugenbands erstreckt.
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Die Einschränkung „im wesentlichen" bedeutet,
dass es für
die Vorteile der vorliegenden Erfindung nicht oder zumindest nur
in geringem Maße nachteilig
ist, wenn die im wesentlichen durchgehende wasserdichte Zwischenschicht
in den in eine Bitumenschicht eingebetteten Bereichen des Fugenbands
eine Perforation aufweist, wie sie im Rahmen des weiteren Textes
näher erläutert wird.
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Die im erfindungsgemäßen Fugenband
vorgesehene für
Feuchtigkeit und Wasser undurchlässige
Zwischenschicht kann grundsätzlich
aus jedem Material bestehen, welches das Durchdringen von Feuchtigkeit,
beispielsweise in Form von Wasserdampf, oder von Wasser in flüssiger Form
durch diese Zwischenschicht verhindert.
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Geeignet sind als für Feuchtigkeit
und Wasser undurchlässige
Schichten beispielsweise Schichten aus einem wasserabweisenden Kunststoff
oder einem Gemisch aus zwei oder mehr wasserabweisenden Kunststoffen
oder einem wasserabweisenden Naturstoff oder einem Gemisch aus zwei
oder mehr wasserabweisenden Naturstoffen oder entsprechende Gemische
aus einem oder mehreren Kunststoffen mit einem oder mehreren Naturstoffen.
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Der Begriff Kunststoff umfasst dabei
alle künstlich
hergestellten Stoffe, insbesondere Polymere. Der Begriff Naturstoff
beinhaltet alle aus natürlichen
Quellen gewonnenen Stoffe, sowie daraus hergestellte, modifizierte
Produkte.
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Geeignete für Feuchtigkeit und Wasser undurchlässige Kunststoffe
sind dem Fachmann bekannt. So eignen sich beispielsweise als für Wasser und
Feuchtigkeit undurchlässige
Zwischenschicht Lagen aus Polymeren die Verbindungen ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Polyolefinen, Polyestern, Polycarbonaten,
Polyethern, Polyamiden, Polyurethanen oder Polysiloxanen oder Gemischen
aus zwei oder mehr davon. Besonders geeignet sind im Rahmen der
vorliegenden Erfindung beispielsweise Zwischenschichten, die mindestens
ein Polyolefin enthalten, beispielsweise Polyethylen, Polypropylen oder
Polyvinylchlorid.
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Für
die Abdichtungsschicht kommen grundsätzlich alle Thermoplasten,
thermoplastischen Elastomeren und Elastomeren in Frage. Von den
Thermoplasten sei insbesondere Polypropylen (PP), Polyethylen (PE)
und Polyvinylchlorid (PVC) genannt. Von den Elastomeren seien insbesondere
Naturkautschuk (NR), Styrol/Butadien-Kautschuk (SBR), Nitril-Kautschuk
(NBR) und Elastomere auf der Basis von EPDM, z.B. EPDM S oder EP(D)M,
P genannt. Von den thermoplastischen Elastomeren seien insbesondere
thermoplastische Polyurethane (TPU), z.B. Polyether-Urethan-Kautschuk
(EU) oder Polyester-Urethan-Kautschuk
oder thermoplastische Polyolefine (TPO) wie die Elastomerlegierungen
EPDM/PP und NBR/PP oder die Styrol-Block-Copolymere SBS und SEBS
genannt.
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Als wasserabweisender Naturstoff
ist beispielsweise Kautschuk geeignet.
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Grundsätzlich kann die für Feuchtigkeit
und Wasser undurchlässige
Zwischenschicht auch Anteile von Materialien aufweisen, die keine
wasserabweisenden oder wasserundurchlässigen Eigenschaften oder nur
gering ausgeprägte
wasserabweisenden Eigenschaften aufweisen, sofern deren Anteil in
der Gesamtzusammensetzung der wasserabweisenden Zwischenschicht
nicht zu einer Durchlässigkeit
für Feuchtigkeit
und Wasser führt.
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Ein erfindungsgemäßes Fugenband kann neben einer
für Feuchtigkeit
und Wasser undurchlässigen
Zwischenschicht im wesentlichen beliebig viele weitere Zwischenschichten
aufweisen, beispielsweise 0 bis 20, oder 1 bis 10, oder 1 bis 3
weitere Zwischenschichten. Dabei können die weiteren Zwischenschichten
aus beliebigem Material bestehen, beliebige Unterbrechungen aufweisen
und in beliebiger Weise angeordnet sein, sofern die erfindungsgemäße Funktion
des Bandes dadurch nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt wird.
Weitere Geeignete Zwischenschichten sind beispielsweise Schichten, welche
die mechanischen Eigenschaften des Bandes verändern.
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Ein erfindungsgemäßes Fugenband kann im Rahmen
der vorliegenden Erfindung noch eine oder mehrere weitere Schichten
aufweisen, die außerhalb des
bislang beschriebenen Charakteriserungsmusters liegen. Die bislang
beschriebenen, am mindestens dreischichtigen Aufbau beteiligten
Schichten beziehen sich nur auf den Randbereich des Fugenbandes.
Durch sie wird sichergestellt, dass die oben beschriebene Dochtwirkung
nicht auftreten und damit kein Wasser oder Feuchtigkeit in die abzudichtende Fuge
eindringen kann. Zentrales Element dieses Konzepts ist der dreischichtige
Aufbau, der eine obere und eine untere Schicht zur Verbindung mit
der Bitumenmasse, und mindestens eine durchgehende für Feuchtigkeit
und Wasser undurchlässige
Zwischenschicht zur Verhinderung des Wasserdurchtritts durch das
Fugenband, umfasst.
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Neben diesen elementaren Schichten
kann ein erfindungsgemäßes Fugenband
jedoch noch eine oder mehrere weitere Schichten umfassen, welche
den beschriebenen dreischichtigen Aufbau nicht stören.
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So ist es beispielsweise möglich, dass
ein erfindungsgemäßes Fugenband
auf einer nach außen gerichteten
Oberfläche
eine weiter für
Feuchtigkeit und Wasser undurchlässige
Schicht aufweist, die jedoch nicht bis zu den Randbereichen mit
der oberen und der unteren Schicht führt.
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Es hat sich beispielsweise bewährt, wenn, ausgehend
von der Bandmitte, etwa 20 bis etwa 90 % der Bandoberfläche auf
mindestens einer Seite des Bandes im wesentlichen Symmetrisch zur
Bandmitte von einer weiteren Schicht eines für Feuchtigkeit und Wasser undurchlässigen Materials
bedeckt sind. Diese weitere Schicht ist dabei vorzugsweise derart
auf das Band aufgebracht, dass die zum Einbetten in die Bitumenmasse
vorgesehene Randzone mit der oben beschriebenen oberen und unteren Schicht
nicht von der weiteren Schicht bedeckt wird. Im Rahmen einer bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine weitere Schicht derart aufgetragen,
dass sie im wesentlichen Symmetrisch zur Bandmitte etwa 30 bis etwa
70 %, insbesondere etwa 50 bis etwa 65 % der gesamten Breite des
Bandes bedeckt.
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Die letztgenannten Ausführungsform
wird beispielsweise dann bevorzugt, wenn eine obere Schicht oder
eine untere Schicht übe
die gesamte Breite des Bandes durchgehend ausgebildet sind. In einem
solchen Fall hat es sich bewährt,
wenn die zum Erdreich hin bzw., sofern das Fugendichtungsband oberirdisch
eingesetzt wird, die vom Gebäude weg
zeigende Seite des Bandes auf der nach außen gewandten Seite eine der
oben beschriebenen weiteren Schichten aufweist. Dies stellt einerseits
sicher, dass in den Randbereichen des Bandes durch die obere und
die untere Schicht eine ausreichende Haftung in der Bitumenmasse
hergestellt werden kann, andererseits ist die als obere oder untere
Schicht eingesetzte Vliesschicht oder die Gewebeschicht nicht den
Einflüssen
von Erdbewegungen, Luft, Licht, Wind oder Feuchtigkeit ungeschützt ausgesetzt.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist daher ein Fugenband, bei dem die obere Schicht oder die untere
Schicht oder beide Schichten teilweise mit einer weiteren für Feuchtigkeit
und Wasser undurchlässigen
Schicht beschichtet sind.
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Grundsätzlich können noch beliebig viele weitere
Schichten auf den mindestens drei Schichten aufliegen, beispielsweise
bis zu 10 oder bis zu 5 weitere Schichten. Dabei können die
weiteren Schichten aus beliebigen Material bestehen, beliebige Unterbrechungen
aufweisen und in beliebiger Weise angeordnet sein, sofern die erfindungsgemäße Funktion nicht
oder nicht mehr als vermeidbar beeinträchtigt wird.
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Ein erfindungsgemäßes Fugenband ist vorzugsweise
so beschaffen dass es üblicherweise
zwischen den durch ein erfindungsgemäßes Fugenband wirkenden Kräften, wie
sie beispielsweise durch Setzungen oder Temperaturschwankungen hervorgerufen
werden, ohne zu zerreißen
widersteht. Ein erfindungsgemäßes Fugenband
sollte daher insgesamt eine ausreichende Elastizität aufweisen.
Bei der Herstellung eines erfindungsgemäßen Fugenbands werden die Materialien
für die
einzelnen Schichten daher insgesamt vorzugsweise so ausgewählt oder
angeordnet, dass das resultierende Fugenband eine Dehnbarkeit vor
dem Zerreißen
von mindestens etwa 1 %, vorzugsweise mindestens etwa 3% oder mehr aufweist.
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Die Dicke eines erfindungsgemäßen Fugenbandes
liegt beispielsweise in einem Bereich von etwa 50 μm bis etwa
1 cm, beispielsweise in einem Bereich von etwa 0,1 mm bis etwa 5
mm oder in einem Bereich von 0,3 mm bis etwa 1 mm. Die Dicke kann
dabei über
die Breite des Bandes gleichbleibend sein. Es ist in Abhängigkeit
von der Zahl und der Anordnung der einzelnen Schichten über die Breite
des Fugenbandes jedoch möglich,
dass das Fugenband eine über
die gesamte Bandbreite variierende Dicke aufweist.
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Die Dicke der einzelnen am Aufbau
des Bandes beteiligten Schichten sollte so beschaffen sein, dass
die gesamte Banddicke innerhalb des oben genannten Bereichs liegt.
Vorzugsweise weisen die obere und die untere Schicht dabei jeweils
eine Dicke von etwa 0,05 bis etwa 0,5 mm und die für Feuchtigkeit
oder Wasser undurchlässige
Zwischenschicht eine Dicke von etwa 0,05 bis etwa 0,5 mm.
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Ein erfindungsgemäßes Fugenband kann grundsätzlich im
Rahmen der vorgesehenen Anwendung beliebig lang und beliebig breit
ausgebildet sein. Die Bandbreite kann beispielsweise innerhalb eines
Bereichs von etwa 5 cm bis etwa 2 m, beispielsweise innerhalb eines
Bereichs von etwa 10 cm bis etwa 1 m oder innerhalb eines Bereichs
von etwa 15 cm bis etwa 50 cm, beispielsweise innerhalb eines Bereichs
von etwa 20 cm bis etwa 40 cm liegen. Die Bandlänge ist beliebig und wird vorzugsweise
den jeweiligen Abnehmerwünschen
angepasst.
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Es hat sich im Rahmen der vorliegenden
Erfindung herausgestellt, dass die Trocknung der Einbettungsschicht
aus Bitumen drastisch beschleunigt wird, wenn das Fugenband an den
in die Bitumenschicht eingebetteten Rändern eine Perforation aufweist.
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Unter einer Perforation wird im Rahmen
der vorliegenden Erfindung eine mehrfach über die gesamte Länge des
Fugenbandes auftretende Durchbrechung mindestens der für Feuchtigkeit
und Wasser undurchlässigen
Schichten des Fugenbandes im in die Bitumenmasse einzubettenden
Randbereich verstanden. Vorzugsweise durchbricht im Rahmen der vorliegenden
Erfindung eine Perforation des erfindungsgemäßen Fugenbands alle Schichten
des mindestens dreischichtigen Randbereichs des Bandes.
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Unter einer Perforation werden grundsätzlich alle
Arten der Durchbrechung des Bandes in der oben genannten Art verstanden,
unabhängig
von ihrer Form oder Ausbildung. So kann eine Perforation im erfindungsgemäßen Sinne
beispielsweise als Schlitz oder kreisrunder oder elliptischer Ausschnitt ausgebildet
sein. Schlitze können
dabei beispielsweise zunächst
nicht erkennbar sein, öffnen
sich jedoch bei einer entsprechenden Dehnung des Fugenbands in Querrichtung.
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Ebenso kann ein erfindungsgemäßes Fugenband
als Perforation Löcher
mit einem Durchmesser von beispielsweise 0,1 bis 10 mm oder beliebige
andere regelmäßig oder
unregelmäßig geformte Öffnungen
in den Randbereichen aufweisen. Bevorzugt wird im Rahmen der vorliegenden
Erfindung eine Perforation der Längsränder mit
Löchern,
die einen Durchmesser von etwa 0,1 bis etwa 3 mm, beispielsweise
etwa 0,2 bis etwa 2,5 oder etwa 0,5 bis etwa 2 mm aufweisen.
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Die Perforation kann insgesamt unregelmäßig oder
regelmäßig im Randbereich
des Bandes über
die gesamte Bandlänge
angeordnet sein. Auch die Dichte der Perforation ist im wesentlichen
beliebig gestaltbar. Beispielsweise beträgt im Rahmen der vorliegenden
Erfindung die Perforation eines Fugenbands etwa 4 Löchern pro
cm2 bezogen auf Löcher mit einem Durchmesser
von etwa 2,5 mm. Die Stärke der
Perforation kann den Gegebenheiten und Erfordernissen entsprechend
dem Einzelfall angepasst werden.
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Grundsätzlich ist eine Perforation
des erfindungsgemäßen Fugenbandes
ausschließlich
in den Bereichen vorgesehen, in denen eine Einbettung des Fugenbandes
in eine Bitumenmasse vorgesehen ist. Dieser perforierte Bereich
der Längsräder kann grundsätzlich bis
zu 90 % der gesamten Bandbreite einnehmen. Bevorzugt wird ein perforierter
Bereich, in dem die perforierten Längsstreifen etwa 60 % bis 5 %,
beispielsweise etwa 40 % bis etwa 15 % oder etwa 20 % bis etwa 30
% der Bandbreite des Fugenbands einnehmen.
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Grundsätzlich können die beiden perforierten
Längsränder unterschiedlich
breit sein, es kann auch nur ein Rand einen perforierten Bereich
aufweisen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind jedoch vorzugsweise
beide Längsränder zu
einem etwa gleichen Anteil perforiert.
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Die erfindungsgemäßen Fugenbänder lassen sich in jeder beliebigen,
dem Fachmann für
die Herstellung bandförmiger
Verbundkörper
bekannten Weise herstellen. So können
beispielsweise die einzelnen an einem erfindungsgemäßen Fugenband
beteiligten Schichten über
entsprechende Extrusions- und Walzverfahren hergestellt werden.
Die einzelnen Schichten können
dabei verklebt oder verschmolzen werden. Ebenfalls möglich ist
eine Beflockung einer für
Feuchtigkeit und Wasser undurchlässigen
Schicht im erweichten Zustand mit einem Material, das sich als obere
oder untere Schicht eignet.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist daher auch ein Verfahren zur Herstellung eines Fugenbands, bei
dem eine obere Schicht, eine untere Schicht und eine Zwischenschicht
oder zwei oder mehr Zwischenschichten, wobei mindestens eine Zwischenschicht
für Feuchtigkeit
und Wasser undurchlässig
ist und sich, bezogen auf Querrichtung des Fugenbands, von einem äußeren Rand
des Fugenbands zum anderen äußeren Rand
des Fugenbands erstreckt, miteinander verbunden werden.
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Die erfindungsgemäßen Fugenbänder eignen sich zur Abdichtung
von Fugen an Gebäuden oder
zwischen Gebäudeelementen.
Unter Gebäudeelementen
sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich alle Arten von senkrecht,
waagerecht oder schräg
verlaufenden Wänden,
Böden, Säulen oder
anderen im Baubereich vorkommenden Gebäudekörpern zu verstehen die abzudichtende Fugen
aufweisen.
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Die Gebäudeelemente können grundsätzlich aus
beliebigem Material bestehen. Übliche
Materialien sind beispielsweise Beton, Stein, Holz, Lehm oder Metall
oder Gemische aus zwei oder mehr dieser Stoffgruppen.
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Vor dem Aufbringen eines Fugenbandes
auf zwei durch eine Fuge getrennte Gebäudeelemente werden die Bereiche
der Gebäudeelemente,
auf die das Fugenband aufgebracht werden soll, üblicherweise mit Bitumen oder
einer bitumenhaltigen Masse bestrichen. Anschließend wird das Fugenband in
die Bitumenmasse eingebettet und der Randbereich nochmals mit einer
Bitumenmasse beschichtet.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen Fugenbandes zur Abdichtung
von Gebäudefugen,
wobei die Gebäudefugen
Trennfugen oder Bewegungsfugen sein können, insbesondere im Naßbereich,
z.B. in einem Badezimmer, einem Schwimmbad, in einer Großküche oder
in einer Brauerei. Das Fugenband kann auch zur Abdichtung von Gebäudefugen
unter Fliesen im Verbund mit Fliesenklebern dienen.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist ein Verfahren zur Abdichtung von Gebäudefugen, bei dem eine Gebäudefuge
mit einem erfindungsgemäßen Fugendichtband
versehen wird.