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Verfahren zum Belichten von Druckplatten mittels
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hochenergiereicher, modulierbarer Wärmestrahlung, z.B. Laser oder
Elektronenstrahl.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, hochenergiereiche,
modulierbare Wärmestrahlung, beispielsweise Laser oder Elektronenstrahl, zur Übertragung
von Zeichnungsanteilen einer Vorlage ohne Zwischenfilm direkt auf die Schicht einer
Druckplatte zu übertragen, wobei für dieses Verfahren herkömmliche Druckplatten
mit bekannter Vorbeschichtung zu verwenden sind.
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In der graphischen Kopiertechnik sind Verfahren bekannt, belichtete
Druckplatten mit Diazo- oder Azoverbindungen ihrer lichtempindlichen Schicht,nach
Herauslösen der nichtdruckenden Schichtanteile dergestalt zu stabilisieren, dass
die verbliebenen Schichtteile, d.h., die später in der Druckmaschine Druckfarben
annehmende kopierte Zeichnungsfläche, einer Wärmebehandlung unterzogen wird.
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Ein solches Verfahren ist beispielsweise in der DT-RÇ 1 447 962 beschrieben.
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Der Arbeitsvorgang dieser bekannten Verfahren umfasst die für die
Zeichnungsübertragung von der Vorlage bis zu druckfertigen Druckplatte üblichen
Wege, d.h., dass von einer zu druckenden Vorlage Filme gefertigt und diese, zu einer
sogenannten Montage zusammengefasst, unter Vakuum mit der lichtempfindlichen Schicht
der Druckplatte in einem Kopierrahmen in engen Kontakt gebracht,
für
eine bestimmte Zelt der Strahlung einer Lichtquelle mit hoher UV - Emission ausgesetzt
wird. Bei diesem tbertragungsverfahren, in der vorliegenden Anmeldung auf das sogenannte
r##ltivkopierverfahren bezogen, wird die mit der Druckplattenoberfläche fest verbundene
Kopierschicht mit Lichtempfindlichkeit im langwelligen UV und kurzwelligen sichtbaren
Bereich der Lichtstrahlung, dort löslich, wo die Lichteinwirkung eine entsprechende
fotochemische Veränderung der Schicht bewirkt hat. Die gedeckten, und damit lichtundurchlässigen
Zeichnungsanteile der Kopiervorlage (Montage) verhinderX#n eine Veränderung der
darunter liegenden Schicht, so daß diese beim anschließenden Entwicklungsprozeß
unlöslich und damit als druckende Teile erhalten bleiben.
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Negativ arbeitene Kopierverfahren arbeiten nach dem umgekehrten fotochemischen
Prinzips d.h., die von der Strahlung der Kopierlichtquelle getroffenen Schichtanteile
werden gehärtet, während die unter der Deckung einer negativen Kopiervorlage (Montage)
ihre Löslichkeit beibehalten und entsprechend im nachfolgendem Entwicklungsproze£
herausgewaschen werden.
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Die Auflagefestigkeit einer solchen konventionell hergestellten Druckplatte
wird durch hone mechanische Beanspruchung in der Druckmaschine begrenzt. Um den
Fortdruck in der Maschine auch für große Auflagen störungsfrei zu gewährleisten,
kann die Druckplatte nach dem Entwicklungsprozeß wie schon bemerkt, durch Wärmebehandlung
in speziellen Geräten so stabilisiert werden, dass ein Mehrfaches der sonst Üblichen
Auflagefestigkeit erreicht wird.
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Auf dem Wege, die konventionellen Drucktechniken wirtschaftlicher
zu gestalten, mußten Grenzen akzeptiert werden, die eine drucktechnische Umorientierung
erforderlich machten. Das Ergebnis ist die Umstellung vieler Zeitungsbetriebe auf
das Offsetdruckverfahren.
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Schwierigkeiten beim uebergang auf dieses Verfahren bereitet die Druckformherstellung,
da diese gegenüber der im Hochdruckverfahren in Jahrzehnten perfektionierten Druckformfertigung,
beispielsweise bei der Satzwiedergabe, Über einen Zwischenfilm erfolgt.
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Dies kann zu zeitlichen Verzögerungen und damit Beeinflussung der
Aktuallität der Zeitung führen0 Es werden große Anstragungen unternommen, um die
Druckplattenfertigung zu beschleunigen.
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Ein Ergebnis dieser Anstrengungen sind ttbertragungseinrich tungen,
in denen mittels modulierter Laserstrahlung bei hohen Schreibgeschwindigkeiten Druckplatten
ohne Zwischenfilin direkt belichtet werden. Der Nachteil dieser Übertragungaeinrichtungen
besteht darin, dass man, ausgehend von der Spektralempfindlichkeit der Plattenschichten,
Laser mit sehr hoher Energieaufnahme benutzt, um den relativ geringen Anteil kopierintensiver
Strahlung im langwelligen UV zu erhalten. Der große technische Aufwand solcher Laser
hoher Leistungsaufnahme ~verteuert nicht nur die Anlagen selbst sondern auch die
Betriebskosten. Es komst-hinzu, dass die Qualität der Bildübertragung auf die Druckplatte
bis setzt nicht dem geforderten europäischen Standard entspricht0 Damit widersprechen
diese Übertragungseinrichtungen in ihrem Ergebnis dem eigentlichen Ziel der technischen
Umorientierung im Zeitungsdruck, nämlich einer hohen Qualität des Druckerzeugnisses
unter Berücksichtigung eines forcierten Mehrfarbendruckes, beispielsweise für Anzeigen.
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Das vorliegende, erfindungsgemäße Verfahren hat ebenfalls die Übertragung
von Zeichnungsanteilen einer zu druckenden Vorlage mittels hochenergiereicher Strahlung
auf eine Druckplatte zum Inhalt, weicht jedoch hinsichtlich der Anforderungen an
die spektralen Eigenschaften der Strahlung erheblich ab.
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Im Gegensatz zu den bisherigen Übertragungsverfahren mittels UV -
Strahlung, wird bei dem erfindungsgemäßen vorliegendem Verfahren die modulierte
Wärmestrahlung, beispielsweise Laser oder Elektronenstrahl genutzt, Strahlungsanteile
also, die mit wesentlfltch geringerem technischen Aufwand zu erzielen sind.
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Erfindungsgemäß wird die Eigenschaft der eingangs beschriebenen lichtempfindlichen
Schichten, sich unter Wärmeeinwirkung zu verfestigen, genutzt, wobei auf die herkömmliche,
verfahrengebundene Zwischenbelichtung insoweit verzichtet werden kann, als es nicht
die tbertragung bestimmter, im Folgenden zu beschreibender Zeichnungsanteile betrifft.
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Verfahren, bei denen man Druckplatten mit Schichten versieht, die
nicht lichtempfindlich im herkömmlichen Sinne sind sondern vorwiegend auf Wärmestrahlung
ansprechen, sind inzwischen bekanntgeworden. Diese Schichten bieten jedoch nur den
Vorteil der
mittels Wärmestrahlung, beispielsweise auf die beschriebene
Weise durch modulierbare, hochenergiereiche Strahlung, belichtet zu werden, schließt
jedoch die für verkürzte Fertigungszeiten bei höchster Bildqualität im Fortdruck
erforderliche Möglichkeit der kombinierten Zeichnungsübertragung aus.
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Das erfindungsgemäße Verfahren schlägt eine modulierbare, hochenergiereiche
Wärmestrahlung, beispielsweise Laser oder Elektronenstrahl vor, mittels der auf
eine an und für sich UV - licht empfindliche herkömmliche Kopierschicht , Zeichnungsanteile
übertragen werden, wobei die Übertragung von bildmäßigen Vorlagen oder sonstigen
Bildtrfägern, beispielsweise Magnetträgern, Lochstreifen usw. erfolgt und derzeit
übliche, vorbeschichtete Druckplatten verwendet werden können, soweit diese für
eine Schichtstabilisierung durch Wärmeeinwirkung (Binbrenneffekt) geeignet sind.
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Die bei der Übertragung der Zeichnung mittels modulierter, hochenergiereicher
Strahlung unbeeinflussten Schichtanteile behalten ihre Lichtem e ndlichkeit im langwelligen
UV und kurzwelligen Bereich der sichtbaren Lichtstrahlung solange, bis sie einer
solche Strahlungsanteile emittierenden Lichtquelle ausgesetzt werden0 Durch die
Einwirkung solcher Strahlungsanteile wird die von der Bildübertragung unbeeinflusst
gebliebene Schicht für den nachfolgenden Entwicklungsprozeß löslich.
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Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht gegenüber bekannten
Verfahren dieser Art darin, dass man sich vor oder nach der Bildübertragung mittels
modulierter, hochenergiereicher Wärmestrahlung, der konventionellen Übertragungsweise
mittels Kontaktbelichtung unter UV - Lichtquelle bedienen kann, was gerade im Zeitungsdruck
den Vorteil bietet, alle vorbereitete, nichtaktuelle Beiträge für die Zeitung bereits
vor der Übertragung der aktuellen Informationen zu belichten, wobei die Übertragungsqualität,
insbesondere was mehrfarbige Wiedergaben < beispielsweise Farbanzeigen) anbetrifft,
dem geforderten hohen Qualitätsstandard entspricht.
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Die nachfolgende Übertragung aktueller Text informat ionen kann unmittelbar
über Satzcomputer erfolgen, wobei man beispielsweise über Fernleitung aus der Redaktion
auch verschiedene Druckorte zur gleichen Zeit bedienen kann. Da lediglich die aktuellen
Texte zu übertragen sind, wird die Fertigungszeit wesentlich
verkürzt
und die Bereitschaft, aktuelle Informationen zum Druck zu übernehmen, vergrößert,
da mit Verkürzung der Druckplattenfertigungszeiten für die Redaktion Zeit gewonnen
und damit der Redaktionsschluß zu verlängern ist.
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Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren bietet durch die Möglichkeit
der kombinierten Bildübertragung,bei Verwendung herkömmlicher Druckplatten,gegenüber
allen bisher bekannten Übertragungsverfahren, erhebliche Vorteile, die, in die Praxis
übertragen, sowohl vom Zeitgewinn als auch der Wiedergabequalität her gesehen, zur
Beseitigung von Scnwiergkeiten in der Druckplattenfertigung beitragen.