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Kombiniertes Sitz- und Liegemöbel
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Die Erfindung betrifft ein kombiniertes Sitz- und Liegemöbel mit einem
auf einem Bettrahmen, der mindestens zwei zwischen einer Sitzstellung und wenigstens
einer Liegestellung teleskopartig ineinander verschiebbare Rahmenteile aufweist,
abgestützten Lattenrost aus quer zur Verschieberichtung verlaufenden Latten, dessen
jeweils benachbarte Latten in Verschieberichtung miteinander verbunden und in der
Liegestellung umd wenigstens die Breite der Latten beabstandet sind und dessen eine
Endlatte an einem Rahmenteil befestigt ist.
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Zusammenschiebbare Möbel dieser Art, die den Lattenrost als Unterlage
für Polster benutzen, sollen dazu beitragen, besonders in kleinen Wohnungen die
Anzahl der zum Wohnen benötigten Möbel zu verringern und dadurch sowohl Aufstellfläche
als auch Geld zu sparen, da man ein und dasselbe Möbel als Bett und - verkleinert
- als Sessel benutzen kann.
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Dabei wird in der Liegestellung durch die Verwendung eines Lattenrostes
ein angenehmes, gesundes Liegen erreicht. Auch wird dadurch im Gegensatz zum Klappbett
eine Ortsveränderung des Möbels möglich, die auch im Gegensatz zum Klappsofa bezüglich
des Gewichts mit einem derartigen Möbel erleichtert wird.
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Ein solches bekanntes Möbel (DT-OS 23 53 054) benutzt dabei einen
Lattenrost, dessen Latten mittels biegsamer, im 4uerschnitt gewölbter Gurte miteinander
verbunden sind, die zwar
eine Versetzbewegung der Latten nacheinander
aus der Rostebene heraus zulassen, andererseits aber sicherstellen, daß der einmal
festgelegte Stand zwischen den benachbarten Latten immer, d. h. sowohl in Liege-,als
auch in Sitzstellung, eingehalten wird. Dabei ist der biegsame Lattenrost an einem
Rahmenteil verankert und im anderen Rahmenteil rolladenartig in Führungen verschiebbar
gelagert, die aus Platzgründen zwangsläufig gebogen verlaufen, um den die gesamte
Bett läge einnehmenden Lattenrost über entsprechend kleinere Grundfläche aufnehmen
zu können.
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Dies hat den Nachteil, daß der Lattenrost mindestens einmal um 1800
umgelenkt und dann an der Unterkante des einen Rahmenteils zurückgeführt werden
muß. Es wird also relativ viel Kraft aufzuwenden sein, um das Bett in sich aus der
einen Stellung in die andere zu verschieben. Der Lattenrost beansprucht darüberhinaus
in der Sitzstellung verhältnismässig viel Platz.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Möbel der eingangs genannten
Art zu schaffen, das sich ohne großen Kraftaufwand von der Sitz- in die Liegestellung
bzw. umgekehrt verschieben läßt und dessen Lattenrost besonders in der Sitzstellung
möglichst wenig Platz beansprucht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die andere
Endlatte an dem anderen Rahmenteil gegen Versetzen in der Verschieberichtung festgelegt
ist und daß die Verbindungen zwischen den Latten in Verschieberichtung zwischen
zwei Endstellungen längenveränderbar sind.
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Die in Verschieberichtung längenveränderlichen Verbindungen zwischen
den Latten führen dazu, daß sich die Lattenlängsausdehnung verändern läßt, und zwar
derart, daß die Latten sowohl in der Liegestellung als auch in der Sitzxtellung
in
der gleichen Ebene verbleiben. Auf diese Weise erreicht man einfache
Führungen bzw. Auflagemöglichkeiten für die Latten des Rostes, zum anderen ergibt
sich ein wesentlich verringerter Kraftbedarf, nicht zuletzt auch deshalb, weil zu
Beginn der jeweiligen Bewegung von einer Endstellung in die andere zunächst nur
eine einzige und dann eine wachsende Anzahl von Latten bewegt werden muß. Der Beginn
einer solchen Verschiebebewegung erfolgt damit unter besonders geringem Kraftaufwand,
was für die erforderliche Beschleunigung von Vorteil ist. Dagegen wächst der Widerstand
zu Ende der Bewegung, wodurch eine Dämpfung der Bewegung gegen das Ende der Verschiebestrecke
hin gewonnen wird. In dieser Weise verhält sich das erfindungsgemäße Möbel gerade
umgekehrt wie dasjenige, das in der DT-OS 23 53 054 beschrieben ist.
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In besonders bevorzugter Ausführung sind die Verbindungen zwischen
den Latten bei längstmöglicher Liegestellung alle auf ihre diesbezügliche Endstellung
auseinandergezogen, während sie in der Sitzstellung sämtlich in ihre diesbezügliche
andere Endstellung zusammengeschoben sind, und zwar insbesondere derart, daß die
Latten eine im wesentlichen geschlossene Fläche bilden.
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Für die erfindungsgemäße Verbindung zwischen den Latten gibt es mehrere
Ausführungsmöglichkeitenj so läßt sich beispielsweise ein Kunststoff- oder Metallelement
vorstellen, das an der Unterseite der Latten derart geführt gegen Anschläge verläuft;
daß sich die benachbarten Latten zwischen einer zusammengeschobenen und einer um
etwas mehr als die Lattenbreite aussinandergezogenen Stellung bewegen können. Andeutungsweise
ist eine solche Verschiebbarkeit bei jalousien verwirklich. In bevorzugter Ausführung
wird die Verbindung jedoch einfach durch ein flaches Band verwirklicht, das sich
bei Verschieben in die Sitzatellung senkrecht zur Rostebene vbpfarmt. In der Regel
wird man insgesamt zwe zueinander
parallel verlaufende Bänder verwenden,
die mittensymmetrisch angeordnet sind. Die Bandteile zwischen den Befestigungsstel
len an benachbarten Latten können derart beweglich sein, daß sie sich bei Entspannen,
d.h. Aufeinanderzubewegen der Latten ohne nennenswerten Kraftaufwand von sich aus
derart verformen, daß sie nach unten durchhängen.
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Auch vom Stande der Technik her ist es bereits bekannt, den einen
Rahmenteil kastenförmig auszubilden. Dies ist allerdings dadurch bedingt, daß der
dort vorgesehene, nicht längenveränderliche Lattenrost in der Sitzstellung in diesem
Rahmenteil Platz finden muß. Aus ästhetischen Gründen wird daher der Rahmenteil
derart ausgestaltet, daß er kastenförmig möglichst von keiner Seite her einsehbar
ist. Im Rahmen des Anmeldungsgegenstandes kann die bevorzugte kastenförmige Ausbildung
des Rahmenteils abweichend vom Stand der Technik dazu dienen, das Bettzeug in der
Sitzstellung aufzunehmen, da unterhalb des Lattenrostes abgesehen von raumsparenden
Teilen der teleskopartigen Schiebeführung kein zusätzlicher Raum erforderlich ist.
Die Anordnung des Bettzeugs im kastenförmigen und bei der Verschiebebewegung ortsfesten
Rahmenteil hat den Vorteil, daß man nicht - wie vom Stand der Technik her bekannt
- einen das Bettzeug aufnehmenden besonderen Kasten mit dem bewesglichen Teil verschieben
muß.
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Die kastenförmige Ausbildung des einen Rahmenteils kann derart getroffen
sein, daß bei eingeschobenem anderen Rahmenteil der Kasten als ringsum geschlossen
erscheint ein in dieser Stellung im wesentlichen geschlossener Lattenrost führt
dazu, daß insgesamt ein praktisch staubdichtes Behältnis erzielt wird. Durch eine
lösbare Festlegung der anderen Endlatte an dem kastenförmigen Rahmenteil wird dieses
Behältnis tu,änglich, d.h. der zusammengeschobene Lattenrost -dient als einfach
zu handhabender Deckel.
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Die Auflage der Latten ist in bevorzugter Ausbildung derart getroffen,
daß die Latten, die sich bei längsmöglicher Liegestellung außerhalb des kasten5rmigen
Rahmenteils befinden, auf Führungsschienen auf liegen, die mit dem herausziehbaren
Rahmenteil einstückig verbunden sind. Diejenigen Latten, die im Bereich des Rahmenteils
verbleiben, ruhen auf an den Seitenwänden des kastenförmigen Rahmenteils angebrachten
Stützen. Um eine Duerversetzung der Latten zu verhindern, sind diejenigen Latten,
die auf den Führungsschienen aufliegen, innenseitig an diesen abgestützt, während
die anderen Latten im Bereich des Rahmenteils mit ihren Stirnseiten an den Innenseiten
der entsprechend über die Stützen emporragenden Seitenwände geführt sind. Um den
Übergang zwischen den Führungsschienen bzw. den Stützen stoß- bzw. verkantungsfrei
zu gestalten, können die Latten an ihren unterseitigen Kanten abgeschrägt bzw. abgerundet
ausgeführt sein. Es ist auch denkbar, die diesbezüglichen Kanten der Stützen bzw.
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Führungsschienen selbst entsprechend anzuschrägeh.
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Es ist grundsätzlich denkbar, die längstmögliche Liegestellung durch
die Latten und ihre Verbindungsmittel bzw. die beiden durchlaufenden Bänder zu begrenzen.
In bevorzugter Ausführung wi-rd jedoch wenigstens diese längetmögliche Liegestellung
durch entsprechende Anschläge der teleskopartigen Führung bestimmt. Will man zwischen
der Sitzstellung und der längstmöglichen Liegestellung noch eine verkürzte Liegestellung
vorsehen, beispielsweise im Rahmen eines Kinderbettes, so können die Anschläge entsprechend
versetzbar ausgebildet sein.
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Die Stirnwand des herausziehbaren Rahmenteils kann mit Rollen oder
deigleichen versehen sein, wodurch sich eine leichtere Handhabung ergibt und sich
insbesondere ein Anheben dieses Rahmenteils während der Verschiebebewegung erübrigt.
Mit dieser Maßnahme läßt sich auch ein Verkanten der Führungen
schienen
vermeiden, insbesondere dann, wenn man für das Herausziehen eine mittig 3geordnete
Lasche oder dergleichen verwendet.
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Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispieles
im folgenden näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des Ausführungsbeispoles
in längstmöglicher Liegestellungi Fig. 2 ' eine perspektivische Darstellung des
Ausführungsbeispieles in der Sitzstellung.
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Der in den Fig. 1 bis 2 gezeigte Rahmen 1 des Möbels weist zwei teleskopartig
ineinander verschiebbare Rahmenteile 2 und 3 auf.Dabei ist der eine Rahmenteil 3
mit seinen beiden Seitenwänden 10 und 11, die etwa um die Stärke der Latten über
die an ihnen auf ihrer Innenseite angebrachten Stützen 20 und 21 herausragen, der
Stirnwand 12, der Duerwand 13 und der Bodenplatte als Kasten, insbesondere für Bettzeug,
ausgebildet. Der andere Rahmenteil 2, der in den kastenförmigen Rahmenteil 3 über
ein teleskopartig angeordnetes Schienensystem hineingeschoben (Sitzstellung) bzw.
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aus diesem herausgezogen (Liegestellung) werden kann, stellt ein aus
den Schienen 14 und 15 und der Stirnwand 8 U-förmig gebildetes Element dar, wobei
die Stirnwand 8,um ein leichteres Verschieben dieses Teiles zu gewährleisten, mit
Hilfe von zwei Rollen 9 vom Boden abgestützt wird. Diese beiden Schienen 14 und
15 werden von zwei weiteren Schienen 1o und 17 zwischen zwei Anschlägen verschiebbar
geführt, welche
Schienen 16 und 17 wiederum ifl dem kastenförmigen
Rahmenteil 3 zwischen zwei Anschlägen verschiEbbar angeordnet sind, gebildet durch
Längsschlitze 22, in welche jeweils an den Seitenwänden 10 bzw 11 angeordnete Stifte
23 eingreifen. Die Verschiebbarkeit der Schienen 16 und 17 stellt sicher, daß die
Liegefläche auf das poppelte der Sitzfläche auseinandergezogen werden kann.
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Auf den Rahmen 1 ist ein Lattenrost 4 aufgelegt, dessen eine Endlatte
5 auf dem herausziehbaren Rahmenteil 2 befestigt ist, und dessen andere Endlatte
6 gegen Versetzen auf dem kastenförmigen Rahmenteil 3 durch Stifts lösbar fixiert
ist, um den Bettzeugkasten von oben zugänglich zu machen. Die Latten des Rostes
sind untereinander durch zwei durchgehende, mit gleichem Abstand von der Mittelachse
in Verschieberichtung parallel laufende, unter den Latten befestigte, flache Bändererbunden,
die in Sitzstellung des Möbels senkrecht zur Rostebene nach unten durchhängen, wobei
die Latten eine geschlossene Fläche bilden und somit den Bettkasten nach oben abschließen
(Fig. 2). Beim öffnen des Bettrahmens, das durch das Ziehen an einer, an der Endlatte
5 herausziehbaren Rahmenteils 2 auf der dem kastenförmigen Rahmenteil 3 zugewandten
Seite der Latte angebrachten, umlegbaren Lasche 7, die damit bei aufgelegtem Polster
nicht störend unter diesem sichtbar ist, bewerkstelligt wird, wird zuerst der Abstand
zwischen der Endlatte 5 und der ihr benachbarten zweiten Latte auf den durch die
Verbindung begrenzten maximalen Abstand gebracht. Danach wird der Abstand zwischen
der zweiten und der dritten Latte hergestellt usw.> bis die beiden Rahmenteile
2 und 3 ihren durch das teleskopartig angeordnete Schienensystem begrenzten, maximalen
Abstand, der der längstmöglichen Liegestellung entspricht, erreicht haben, wobei
danr alle Latten' ihren gleich großen maximalen Abstand erreicht haben sollten.
Beim Zusammenschieben der beiden Rahmenteile 2 und 3 erfolgt sinngemäß das gleiche,
es werden also immer zwei Latten bzw. Lattengruppen entsprechend der zwischen den
Latten
und den Tragelementen vorliegenden Reibung zusammengeschoben werden. Als Tragelemente
werden hier zusammengefaßt zum einen die Schienen 14 und 15, die im ausgezogenen
Zustand die eine Hälfte der Latten tragen, zum anderen die -hier als Tragwände ausgebildeten
- Stützen, bezeichnet. Damit dabei die sich ineinander schiebenden Tragelemente,
welche infolge von Fertigungstoleranzen etwas verschiedene Höhe haben können, das
Zusammenschieben der Latten nicht behindern, sind diese an den Kanten ihrer Aufliegeseiten
abgeschrägt bzw. abgerundet.
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Zu erwähnen bleibt noch, daß die zu verwendenden Polster mehrteilig
ausgeführt sind, wobei ein Polster den'ion der Sitzstellung befindlichen Kasten
bedeckt und das andere Polsterteil so ausgeführt ist, daß es mittig zusammengelegt
werden kann und dann als Rückenlehne dient. Andererseits müssen die Polsterteile
den in die längstmögliche Liegestellung gebrachten Bettrahmen völlig bedecken.